Hallo Germaine
Ausstellungen nehmen einen wichtigen Platz in der Kynologie ein und gelten als direktes Bindeglied zur Hundezucht, denn hier können Züchter ihre Hunde von einem sachkundigen Richter für eine spätere Zuchtverwendung beurteilen lassen und erfahren, was in ihren Zuchtlinien gut und was zu verbessern ist.
Für die Zuchtzulassung braucht es einmalig den Formwert. Dass so Shows aber mittlerweile Wettkampfmässig ablaufen, das braucht in erster Linie der Mensch.
Ich bezweifle gerade in diesem Metier die Urteilsfähigkeit der meisten Richter. Stichwort: Qualzuchten. Die Richter hätten es in der Hand, von denen ENDLICH wegzukommen, denn die ganzen Züchter schaffen es nicht. Stattdessen fördern sie sie noch. Darum kann ich deren Urteil in keinster Weise ernst nehmen, sorry.
Was die als ästethisch anschauen.... Hunde, die kaum mehr gehen oder atmen können, weil sie regelrecht zum Krüppel gezüchtet wurden. Nur um ein einziges Beispiel zu nennen.
Ich war wegen eines Auftrittes auch Gast an der Jubiläumsclubshow vom Retriever Club Schweiz. Die Labis, die dort als ästhetisch und schön galten, waren alle einfach nur fett. (Und ja, ich habe einige gestreichelt und es gespürt). Ich habe selten so viele fette Labs auf einen Haufen gesehen. Dies nur so als klitzekleines Beispiel am Rande. Ich kann keinen Richter ernst nehmen, der sowas fördert und unterstützt. Und nein, es sind nicht die Rassestandarts, die das festlegen. Die Richter haben es in der Hand, diese Standarts zu verändern. Aber sie tun es nicht. Sie sind auch einfach nur instrumentalisiert in diesem grossen "Geldkarrussell".
Ich brauche keine Ausstellungen, um mit Züchtern in Kontakt zu gelangen. Das wegen dem "meine Hunde bekannt machen", Sorry, das geht auch anders. Die ganzen Arbeitslinien-Hunde, die grad mal an Ausstellungen waren für die Zuchtzulassung, sonst aber anderweitig beschäftigt werden, erlangen auch Bekanntheit. Und sogar ohne dieses Ausstellungsgedöns. Oh Wunder?
Wenn ich einen Hund vom Züchter will, wälze ich nächtelang Wurfplanungen und Co. durch. Weil mir persönlich sind ganz andere Dinge wichtig, als dass ein Hund zig Titel im Aussehen hat.
Auch mir gefällt nicht immer alles was ich oftmals von Anderen zu sehen bekomme. Aber bei sichtbaren Verstössen an die Vorschriften mache ich den Besitzer darauf aufmerksam oder melde diesen, wenn er nicht einsichtig ist bei der dafür zuständigen Stelle.
Weisst du, was ich in St. Gallen an der Animalia alles an tierschutzrelevantem (Hunde stundenlang in kleinsten Boxen auf Gitterböden, nur um ein Beispiel zu nennen) und sonstige Verstösse (z.B. Haarsprayeinsatz) gemeldet habe? Das hat kein Schwein interessiert. Die Ämter und Zuständigen haben brav weggeschaut. Ging schliesslich um Unsummen an Geld. Und das ist es, was für diese Leute nur noch zählt. Nicht mehr das Wesen Hund.
Aber eines siehst du dabei falsch, Hundeausstellungen sind keine Tierquälerei,
Teile diese Meinung nicht. Im Gegenteil.
Hast du dabei auch schon mal daran gedacht, dass Hunde so schlau sind und diese Mittel auch zu gerne einsetzen um damit nur ihren Kopf oder Unmut durchzusetzen?
Ich liebe Hunde mit eigenem Kopf! Und bei mir darf Hund durchaus seinen Unmut äussern. Lautäusserungen sind aus Sicht des Hundes erstmal Kommunikationsformen. Und auf die gehe ich als Mensch ein und ignoriere sie nicht. Fördert als netter Nebeneffekt auch grad noch das Vertrauen, wenn man auf den Hund eingeht.
Meine Mimose heult regelmässig auch in den höchsten Tönen, wenn er sich an irgend etwas anpickst oder trotz Regen mit zum Spazieren muss usw. Nur mit stets darauf Eingehen und Verbäbelen mache ich diesem damit keinen Gefallen sondern mit Ignorieren.
Mit Ignorieren machst du dem Hund ganz bestimmt keinen Gefallen. Du bestrafst ihn, dafür, dass er kommunikativ ist? Wäre es dir denn angenehm, wenn du "weich im nehmen" bist, und niemand würde in dem Moment auf dich eingehen, sondern alle würden dich ignorieren? Wohl kaum!
Ist bei Hunden auch so, dass es die gibt, die hart im nehmen sind und jene, die das nicht sind. Darauf nicht einzugehen und mit ignorieren zu reagieren widerspiegelt das ganze Verhalten der Aussteller an diesen unsäglichen Ausstellungen.
Ich verstehe aber, was du meinst wegen "ja ich bestätige ja sonst den Hund nur in seinem unerwünschten Verhalten". Ich kann dir versichern, dass das heillos veraltet ist (Und an altem wird immer noch ewig lang festgehalten, bis es endlich bei allen angekommen ist. Meine mit dem letzten Satz nicht dich, sondern allgemein).