Wann ist es Zeit abschied zu nehmen?

Rebecca

Erfahrener Benutzer
19. Nov. 2008
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Im Moment stehen wir in der schweren Situation zu entscheiden, wann es an der Zeit ist, unseren Schäfer gehen zu lassen.

Ich möchte euch nicht bitten, mir diese Entscheidung abzunehmen, aber ich möchte euch bitten zu sagen, ab welchem Punkt ihr den Hund gehen lassen würdet.
Wie lange würdet ihr eure Hunde medikamentös Behandeln um das Leben zu verlängern?
Ab wann ist es in euren Augen purer Egoismus?
Ab wann ist es in euren Augen ein "entledigen" eines kranken Tieres?

Ich schätze, dass sind viele Fragen, die irgendwann ein jeder für sich entscheiden muss. In meinem Fall ist es einfach so, dass ich wirklich an einem Punkt bin, bei dem ich keine klare Entscheidung treffen kann.(Herz gegen Verstand)
Vielleicht helfen mir eure Aussagen?

 
ich wuerde den hund vermehrt beobachten, vorallem seinen blick.. ich bin davon ueberzeugt, dass man es dem hund ansieht, wenn er bereit ist, zu gehen. zappa hatte einerseits einen traurigen blick, andererseits aber einen liebevollen, aber trotzdem bittenden blick. mama war sich auch nicht sicher, was sie tun sollte; ich sagte nur, sie solle zuihm sitzen, ihn studieren - vorallem die augen - und gedanklich versuchen, mit ihm zu sprechen. es kommt natuerlich auch darauf an, an was du glaubst :)

 
Also bei meinem grössten Schatz "Tschoni" habe ich gemerkt dass er nicht mehr kann. Sein Blick war leer, ich hatte tief in mir das Gefühl, als wolle er mir sagen : "Es ist ok, lass mich gehen!"
Klingt nun komisch, aber ich glaube fest daran dass Tierhalter die sich während Jahren mit ihren Lieblingen beschäftigt haben, genauestens merken, wann es an der Zeit ist, sie gehen zu lassen.
Verlass Dich auf Dein Gefühl. Hat er Schmerzen? Ist er schwer krank?

Du wirst mit Sicherheit die richtige Entscheidung treffen.

Alles, alles Gute! :)

 
Hallo Rebecca

Ich kann Deine Unsicherheit so gut verstehen. Wir stehen selber tagtäglich vor dem gleichen Problem. Unser Senior, klar im Kopf, körperlich müssen wir ihn mit Medikamenten unterstützen, sonst wäre es unmöglich für ihn. Jetzt kam noch eine starke Infektion dazu, welcher eigentlich operiert werden müsste, jedoch auf Grund seines Alters und seines Zustandes wäre dies einfach nicht mehr zumutbar...

Wir beobachten ihn einfach sehr gut und versuchen in seinen Augen zu lesen, ob er noch bleiben möchte oder nicht. Ich bin mir sicher, er wird es uns zeigen, seine Augen werden uns ein Zeichen geben, wenn er gehen möchte...

Ich versuche seine Situation, so blöd es klingen mag, immer mit der eines Menschen zu vergleichen... mir hilft dies und ich glaube, bis jetzt haben wir richtig entschieden...

Wir sind der Auffassung, solange unser Senior immer wieder eine grosse Lebensfreude zeigt, ist es wohl noch nicht soweit. Es gibt dann aber immer wieder Tage, wo er einfach nur müde ist und vorallem im Moment mit der zusätzlichen Verabreichung der AB und der z.Zt. herrschenden Hitze ist es äusserst schwierig für ihn. Aber dann, plötzlich zeigt er so viel Energie und Freude...

Ich weiss ja nicht, wie Du zur Tierkommunikation stehst. Vielleicht wäre auch das ein Weg um heraus zu finden, was Dein Hund möchte...

Mitfühlende Grüsse

 
Ich wünsche euch ganz viel Kraft in dieser traurigen und schweren Zeit!!

Als 'entledigen' eines kranken Tieres würde ich das nie bezeichnen. Und purer Egoismus ist es für mich dann, wenn du zwar weisst, dass dein Tier Schmerzen hast und du ihm helfen würdest, wenn du es erlösen würdest, aber es einfach noch bei dir behalten möchtest.

Aber solange er keine Schmerzen hast und du ihn noch bei dir haben kannst, kann ich das absolut verstehen. Ich denke auch, dass du ihm ansehen wirst, wenn die Zeit da ist. Wenn für ihn alles nur noch eine Qual ist und unglaubliche Kraft kostet. Verlass dich wirklich auf dein Gefühl, ich denke da kann man nicht falsch liegen!

Alles alles Gute.

 
Ojee hats sich um Arko noch mehr verschlechtert? :(

Ich bin der Meinung dass man nicht um jeden Preis kämpfen soll, wenn es sowieso keine Heilungschancen mehr gibt. Ich würde niemals ein Tier unnötig lange am leben erhalten wollen wenn es nur noch dank Medikamenten lebt. In der Tiermedizin haben wir immerhin die Chance es friedlich zu beenden.

Bitte nicht egoistisch denken. Einem Tier tut man keinen Gefallen damit

Wenns um Jade schlecht stehen würde, sie aber noch mit Medikamenten viell. ein paar Monate oder ein- zwei Jahre noch hätte, ich würds ihr nicht antun. Da gäbs ne Spritze und sie könnte noch einigermassen glücklich einschlafen...

 
Mir ist es auch sehr schwer gefallen bei Laika im Mai und man weiss auch danach lange nicht, ob es die richtige Entscheidung ist. Aber manchmal heisst Lieben auch jemanden gehen zu lassen und Abschied zu nehmen.

Laika konnte viele Dinge die ihr so wichtig waren und ihr Freude gemacht haben, nicht mehr machen. Als dann die Schmerzen dazukamen, die nur mit Medis zu behandeln waren, haben wir uns zu dem schweren Schritt entschlossen und nach 3 Monaten weiss ich auch, das dieser Zeitpunkt genau richtig war. Sie musste nicht leiden und konnte nochmal freudig mit Crispy um den Hof stromern, in der Sonne liegen und den Postboten verbellen.

Und wenn Du Dich zu gar keiner Entscheidung durchringen kannst, würde ich eine TK hinzuziehen.

Gruss Wendy

 
ich wünsche dir ganz viel kraft in dieser zeit :(

es ist nie einfach ein tier gehen zu lassen. meine erfahrungen haben auch gezeigt, dass sich das tier miteilt, wenn es nicht mehr mag.

für mich war auch ein indikator, ob sie noch fressen mögen oder nicht.

hör auf deine gefühle, dann wirst du das richtige für euch beide machen.

fühl dich gedrückt.

 
@Jade: ich glaube es ist unglaublich schwierig zu sagen, wann man einem Tier keinen Gefallen mehr tut, wenn man es "am Leben" hält. - Um jeden Preis soll man nicht kämpfen, das sehe ich genau so - Aber auch wenn keine Heilungschangen mehr bestehen, kann ein Tier auch mit Schmerzmittel Spass und Freude am Leben haben (ist bei uns Menschen doch irgendwie auch so). Egoismus sehe ich darin nicht.

Es kommt auch immer darauf an, wie der Hund mit der Situation zurecht kommt.

Zum Glück gibt es hier kein "Richtig und Falsch", sondern jeder Hundebesitzer muss und darf dies für sich entscheiden ;)

@Rebecca: Heisst Euer Senior Arko ?

 
Ach musste gerade heulen. So eine traurige Sache. ;( Es tut mir wahnsinnig Leid, dass du vor dieser Entscheidung stehst.

Einen Hund musste ich noch nie einschläfern, da Luna mein erster eigener ist, aber genug andere Haustiere. :(

Ich habe am Anfang immer probiert mit den Medis zu helfen. Zum Teil wurde es vorübergehend wieder besser und dann wieder schlechter. Wenn es aber über ein paar Wochen nur noch schlechter wird und wiklich nichts anschlägt und das Tier keine Lebensfreude mehr zeigt, dann wäre bei mir der Punkt das Tier zu erlösen.

Ich habe mir als Kind schon immer gesagt, bei meinen Tieren, es hat es jetzt besser, das Leiden hat aufgehört und es hatte ein schönes Leben bei mir. Nimmt einem den Schmerz zwar nicht, aber es beruhigt sehr zu wissen, dass man nichts falsches gemacht hat.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft!

 
Ja, Arko geht`s körperlich schlechter.
Wir waren heute morgen beim TA und haben nun Medikamente bekommen, die ihm die nächsten Tage die Schmerzen nehmen werden. Er leidet an seinem körperlichen Zerfall, andererseits gibt er sich so unendlich Mühe und kämpft dagegen an.
Arko, der niemals gespielt hat mit anderen Hunden, versucht nun den Pudel mit Vorderkörpertiefstellung zum Spiel aufzufordern. Das habe ich all die Jahre niemals bei ihm beobachten können. Mit Jady ist er verschmuster denn je, sie legt sich neben ihn hin und er putzt ihre Augen und Ohren.
Dann aber... nach 2 Minuten ist er so erschöpft, dass er sich hinlegen muss. Manchmal sackt seine Hüfte rechts weg und er schreit vor Schmerz, dasselbe mit seiner linken Vorderhand. Er verkrampft sich vor Schmerzen und braucht lange um sich davon zu erholen.In diesen Momenten sieht man es ihm an, dass er dagegen ankämpfen will, aber er völlig hilflos ist.


Mit dem neuen Medikament ist er nun Schmerzfrei, aber der Zerfall lässt sich damit nicht aufhalten. ;(

 
Ich kann dir voll und ganz nachfühlen und es schmerz mir gerade wenn ich deine Frage lese.

Mein Senior ist seit geraumer zeit immer in einem auf und ab. Jedesmal wenn ich glaube das er gehen will und ich mich von ihm verabschiede lehrt er mich eines bessern.

Mit einer TK hatte ich in einem Gespräch von ihm die Antwort bekommen, ich solle mir keine Gedanken machen, wenn der Zeitpunkt da sei, dann zeige er mir das unmissverständlich.

Ich weiss von seiner Gesundheit her ist es nur eine Frage der zeit, aber ich bin froh das Sergej auch sagte, das ich ihn nicht künstlich mit Medikamenten soll am leben halten. Das war schon immer meine Ansicht, es soll alles in einem Rahmen bleiben und nicht einfach nur, das er für mich noch länger auf der Erde ist.

Bei ihm liegt der Verdacht bei Hinrtumor, um dies jedoch definitiv zu bestätigen müsste er ins MRI nach Bern und narkose und alles auf sich nehmen, das ist in seinem Alter nicht unbedingt zu empfehlen.

Er ist soweit Happy, Obwohl er nur noch ein bis zweimal in der Woche auf kleinere Spaziergänge mitkommt, die andern male geht er von sich aus in den garten und danach sofort in seinen Korb und schaut mich an nach dem Motto, nimm die Jungen mit, ich bin so glücklich. Er frisst lieber als je zuvor, spielt noch immer, ist einfach ein Alter herr der viel Ruhe braucht und froh ist, wenn die Jungmanschaft aus dem Haus ist.

Wenn ich mit meinem TA über das gehen lassen rede, so sagt er ganz deutlich, dieser Hund ist noch nicht bereit. Der ist im Kopf noch so klar und voll da, das er weiss wie mit seinem Körper um zugehen, damit es ihm gut geht.

Ich bin überzeugt davon, das man es dem Blick und dem Verhalten der Hunde anmerkt wann er gehen will. Dann muss amn in der Lage sein ihn auch gehen zu lassen! Diesen Punkt verpassen leider viele Leute, da sie sich nie mit dem Gedanken befasst haben und da kommt dann bei mir der Egoismus ins Spiel.

 
@Sapi
Will deine Meinung nicht in Frage stellen, ist schliesslich ein heikles Thema aber würde es für dein Leben noch sinnvoll aussehen wenn du täglich 10 versch. Tabletten nehmen müsstest, nur damit zu nicht stirbst? Du vergisst mal eine und der Zustand ändert sich schlagartig. Zudem gibts noch andere negative Nebeneffekte wie Organschädigung durch die Medikamente etc. was noch mehr Medis auf den Plan ruft...

Ich meinte es in dem Sinne und nicht "sobald mein Hund Schmerzmedis braucht wird er eingeschläfert" ;)

 
Für mich hängt das von verschiedenen Faktoren ab.
Wenn ich meinen Hund medikamentös behandeln lassen kann und er hat eine gute Lebensqualität körperlich und dann auch geistig, spricht für mich da nichts dagegen.
Merke ich jedoch es ist ein doktere, man gibt dem Hund Medis, der Gesundheitszustand und die Schmerzen verbessern sich aber eigentlich nicht merklich, dann wäre es für mich der Punkt an dem ich mich entscheiden würde mein Tier gehen zu lassen.
Auch das Alter des Tieres spielt für mcih doch auch eine massgebliche Rolle.
Ein jüngerer Hund kann Krankheiten, Infektionen, Unfälle usw. viel besser verkraften da er über die nötige Reserve verfügt; in den meisten Fällen zumindest.
Beim alten Hund ist da viel schneller die Grenze erreicht wo es ihm dann gar nicht mehr gut geht und er fast nicht mehr hochkommt.


Es klingt vielleicht hart, aber wenn Sunny jetzt mit ihren 14.5 Jahren Krebs oder sonst irgendeine Krankheit bekommt die happig ist werde ich diese weder mit Chemo noch mit irgendetwelchen OP`s behandeln lassen.
Wir werden dann die Zeit noch solange geniessen wie sie möglichst ohne Schmerzen hat und dann werde ich sie ins Land der Träume begleiten.


Ich wünsche dir, dass du die Entscheidung mit deinem Herzen treffen kannst, alles Gute!

 
Wir waren Ende Juli auch soweit und mussten unseren Blacky gehen lassen. Auch ich stand immer vor der Entscheidung, wann ist es soweit und eben doch nicht. Ich weiss was das heisst, immer abzuwägen.

Mein Blacky hatte seit er ca. 2 Jahre alt war Niereninsuffizienz.

Er war keine 22 kg mehr und konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Am Freitag, 30. Juli habe ich Ihn ins Bett gelegt und am Samstag morgen lag er fast immernoch gleich in seinem Bett, da wusste ich, jetzt ist es soweit, leider :-( ( Er darf einfach nicht leiden, schmerzen haben das war für mich das wichtigste und das war ich ihm auch schuldig. Auch mir ging es wie Crispy - hab ich das richtige getan?

Glaube mir, wenn Du deinen Hund kennst und Dich auch schon früher mit seinen Gestiken etc. beschäftigst hast, dann wirst Du es merken.

Ich wünsche Dir viel Kraft in dieser schweren Zeit

 
Ich musste vor 2 Wochen meinen Ruan gehen lassen.
Er hatte schon länger Probleme und niemand wusste was genau.
Oft lag er nur herum und ich dachte, dass ist kein Leben mehr für den Hund. Allerdings konnte er auch ganz anders und rannte wie ein junger Hund.
Als er dann aber kein Interesse mehr an seinem heissgeliebten Futterbeutel hatte und wirklich nur noch lag, habe ich mich für diesen Weg entschieden.

 
@Jade: sorry, dann hab ich Dich ein wenig falsch verstanden bei Deinem ersten Beitrag

 
Original von sapi

@Rebecca: Heisst Euer Senior Arko ?
Ja Arko. Nächsten Monat ist sein 10. Geburri.

Es sind einfach diese Zweifel, die mich im Moment verrückt machen. Habe ich etwas übersehen? Haben die TÄ etwas übersehen? Ist es nicht einfach ein Schub (Spondi) der wieder vorrüber geht?

 
Original von Rebecca

Ja Arko. Nächsten Monat ist sein 10. Geburri.

Es sind einfach diese Zweifel, die mich im Moment verrückt machen. Habe ich etwas übersehen? Haben die TÄ etwas übersehen? Ist es nicht einfach ein Schub (Spondi) der wieder vorrüber geht?
Dann würd ich noch eine 2. oder 3. Meinung einholen, sofern ihr mit ihm einfach so den TA wechseln könnt/ wollt. Weisst ja was sich meine

 
Irgendwie komisch, unser Senior heisst auch Arco und er feierte im März seinen 11. Geburtstag...

Ja, diese Zweifel und diese Unsicherheit machen einen völlig fertig. Ich kann Dich so gut verstehen :(