Wann ist es Zeit abschied zu nehmen?

für mich persönlich ist es dann egoismus, wenn der hund keinen lebenswillen mehr besitzt und der besitzer trotzdem weiter medis gibt und ihn am leben erhält, nur weil es ihn zu sehr schmerzt, den hund gehen zu lassen.

ob der hund noch lebenswillen hat, kann der besitzer am besten selber entscheiden. bei meiner molly hat man es einfach gesehen. ihre augen waren müde, eingefallen und von schmerzen und dem nahenden tod gezeichnet, sie waren ohne leben und ohne freude. sie hat nur noch geschlafen, wollte nicht mehr raus und nicht mehr aufstehen... sie hat uns einfach gesagt: es ist zeit zu gehen.

ich bin sehr froh, hat sie uns das so deutlich gezeigt.

ich wünsche dir viel kraft bei der entscheidung! :(

 
Original von Rebecca

Ja, Arko geht`s körperlich schlechter.

Wir waren heute morgen beim TA und haben nun Medikamente bekommen, die ihm die nächsten Tage die Schmerzen nehmen werden. Er leidet an seinem körperlichen Zerfall, andererseits gibt er sich so unendlich Mühe und kämpft dagegen an.

Arko, der niemals gespielt hat mit anderen Hunden, versucht nun den Pudel mit Vorderkörpertiefstellung zum Spiel aufzufordern. Das habe ich all die Jahre niemals bei ihm beobachten können. Mit Jady ist er verschmuster denn je, sie legt sich neben ihn hin und er putzt ihre Augen und Ohren.

Dann aber... nach 2 Minuten ist er so erschöpft, dass er sich hinlegen muss. Manchmal sackt seine Hüfte rechts weg und er schreit vor Schmerz, dasselbe mit seiner linken Vorderhand. Er verkrampft sich vor Schmerzen und braucht lange um sich davon zu erholen.In diesen Momenten sieht man es ihm an, dass er dagegen ankämpfen will, aber er völlig hilflos ist.

Mit dem neuen Medikament ist er nun Schmerzfrei, aber der Zerfall lässt sich damit nicht aufhalten. ;(
So wie du schreibst habe ich das Gefühlt, dass er sich langsam verabschiedet, aber noch nicht ganz bereit ist zu gehen. Aber schau dir seine Augen an und versuche mit ihm zu "sprechen".
Zu deinen gesundheitlichen Bedenken kann ich dir echt nichts sagen, aber wenn du denkst, dass eine 2te Meinung dir helfen würde und es für Arko kein allzu grosser Stress ist, dann geh noch zu einem anderen TA.

 
Ich muss ehrlich sein, es ist schon die 2. bzw. 3. Meinung.
Bei Arko wurde vor 4 Jahren DLE (Diskoider Lupus erythematodes) festgestellt und bei der gründlichen Untersuchung damals wurde ebenfalls Spondylose und Arthrose diagnostiziert.

Ich habe mit demnun behandelnden TA darüber gesprochen, warum es ihm nun so schnell und so massiv schlechter geht.
Die Medi`s die Arko wegen der DLE bekommt, steigern normalerweise die Aktivität, machen den Hund vitaler. Was nun aber leider seinen Knochen schadet, weil er sich zu viel Bewegt. Es scheint ein Teufelskreis zu sein. :(

 
das ist ein sehr schwerer gang... und ein heikles thema

meine meinung diesbezüglich ist, sobald ein tier leidet, muss ich meinen menschlichen egoismus ablegen und meinen liebling erlösen.

der mensch muss ja weiterleiden, unsere vierbeiner können wir davon bewahren und sie erlösen...
aber das ist halt einfacher gesagt als getan...
habe das erst kürzlich mit meinem geliebten kater durchgemacht. er war 15 jahre fast bei mir...

ich wünsche euch die ganze kraft um diese schwere zeit zu überstehen...

 
Ich kann leider noch nicht über dieses Thema sprechen. (Habe die Verluste von diesem Jahr noch nicht überwunden (Hund wie Menschen)). Aber ich möcht dir viel Kraft schenken und wenn der Zeitpunkt kommt, dann wirst du es wissen. Verlass dich auf deine Gefühle du wirst es spüren.

LG Gabi und Jojo

 
Wenn man sein Tier kennt und eine Verbindung zu ihm hat, dann merkt man es, wann es Zeit ist, dass es gehen will!

Ich wünsche euch viel Kraft wegen Arko! :(

 
Hallo Rebecca

Ich möchte Dir empfehlen jeden Tag zu nehmen wie er kommt. Er hat wie wie ich hoffentlich richtig gelesen habe heute Schmerzmedis bekommen, schau mal wie sie anschlagen.

Ich persönlich glaube nicht das er schon gehen will, den sonst macht ein Hund nicht das was er im Moment tut ! Andere zum spielen aufforden ect.

Es gibt verschiedene Sterbephasen die denen der Menschen sehr ähnlich sind. Die können auch verschieden lange andauern. Stunden, Tage und Wochen.

Wichtig finde ich herauszufinden und anzuerkennen was das Tier für sich will. Um das zu ermöglichen müssen wir jede neue Situation hinterfragen und nicht vorschnelle Entscheidungen treffen ( oder uns nicht unter Druck setzen oder unter Druck setzen lassen um diese zu treffen) Es braucht Klarheit dazu und das zeigt nach mir ein Tier, wenn kein erkennbarer Lebenswille mehr spürbar ist. Verträumter,abwesender leere Blick des Tieres das durch Dinge oder Menschen hindurch geht.

Für mich ist und war es immer wichtig mit dem Tier zu entscheiden und nie für es eine Entscheidung zu fällen.

Nach meiner Meinung kann man da nicht viel falsch machen, ausser eine zu schnelle Entscheidung treffen !

Lg Natascha

 
Ein Fluch und ein Segen zugleich ist diese Sache mit der Euthanasie. Der Besitzer leidet und fragt sich ohne Ende, wann der richtige Zeitpunkt sein wird und ob er es merke, richtig handle. Rebecca sobald der Moment gekommen ist, wirst du es merke. Die Tiere zeigen es einem und dann ist man sich sicher. Ich habe es bei meinen Tieren immer so erlebt und sehe es auch bei meinen Kunden wenn ich sie und ihr Tier auf das Ende hin begleite, dass es plötzlich klar ist.

Bei unserem letzten Meeri war es so, dass wir wirklich alles versucht haben und als ich das Gefühl hatte jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, war mein Chef nahe dran mich nochmals zu überreden. Ich streichelte in dieser Zeit das Schweinchen auf dem Behandlungstisch und war plötzlich wieder unsicher. In diesem Moment spührte ich plötzlich einen Abszess unterhalb des Kiefers, der drei Monate zuvor nach langem hin und her endlich abgeheilt war. Zu den anderen Symptomen kam in diesem Moment noch der Abszess hinzu und es war einfach wieder ganz klar was ich zu tun hatte.

 
Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen ist sehr sehr schwierig.

Meist wartet man zu lange. Solange es dem Tier nämlich noch einigermassen geht, möchte man es noch nicht aufgeben.

Meine Einstellung: sobald ich weiss dass ein Tier eine tödliche Krankheit hat und sein Ende absehbar ist, versuche ich es noch genug früh einzuschläfern. Ich bin halt der Meinung dass ein Tier lieber 1 Woche vor seiner Zeit geht als dass es am Schluss leiden muss. Aber eben, der Zeitpunkt ist sehr schwierig zu bestimmen, und es ist immer schweirig abzuschätzen ab wann das ganze kippen wird.
Bei den letzten zwei Hunden meiner Eltern haben wir den richtigen Zeitpunkt leider verpasst. Bei unserer letzten Katze haben wir ihn meiner Meinung nach genau richtig erwischt.
Er bekam Cortison durch welches es ihm wieder einen Monat suuuper ging. Kaum bemerkten wir, dass es kippt, haben wir gleich die Tierärztin gerufen und ihn bei uns auf dem Sofa einschlafen lassen. Ich denke er hat wirklich minimal gelitten. Aber natürlich, ich mache mir heute manchmal noch Gedanken ob man nicht mehr für ihn hätte tun können, ich vermisse ihn immernoch wahnsinnig. Aber ich denke, für ihn war es das Richtige!

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft und dass ihr für Euer Tier und für Euch selbst die richtige Entscheidung treffen könnt. Es gibt nichts schwierigeres als Gott zu spielen und über Leben und Tod zu entscheiden...

 
Original von Disthen

Ein Fluch und ein Segen zugleich ist diese Sache mit der Euthanasie. Der Besitzer leidet und fragt sich ohne Ende, wann der richtige Zeitpunkt sein wird und ob er es merke, richtig handle.
Du triffst es genau, ein Fluch und ein Segen :(

@ Natascha

Ja, er hat jetzt ein anderes Medikament bekommen, das anscheinend viel besser wirkt. Er geht schon stabiler und ist heute noch nicht schreiend zusammengebrochen.

Ich steh ja eigentlich nicht zum ersten Mal vor dieser schwierigen Entscheidung. Irgendwie aber fällt es mir mit Arko jetzt besonders schwer.

Ich werde wirklich versuchen jeden Tag so zu nehmen wie er kommt und sicher die nächsten Tage abwarten, wie das neue Schmerzmittel anschlägt bzw. ob er es gut verträgt.

Arko ist manchmal schwer einzuschätzen. Er ist ein Schäfer durch und durch, er ist Pflichtbewusst bis zum geht nicht mehr. Merkt er, dass man ihm mit einer Erwartungshaltung gegenübersteht, dann kämpft er sich hoch und versucht sein bestes. Jady hebt dabei grad mal ein Augenlied und signalisiert ziemlich klar, dass man sie gefälligst in Ruhe lassen soll. Ist schwer zu erklären :(

 
Ich wünsche dir viel Kraft für diese Entscheidung.

Grundsätzlich bin ich absolut dagengen, medikamentös das Leben eines Hundes zu verlängern, kann deine Situation jedoch nicht beurteilen.

Allgemein finde ich wird viel zu viel an Hunden rumgedocktert.

Ein Hund ist immer noch ein Stück Natur und das soll er auch bleiben....

Ich selber musste noch nie ein Tier einschläfern lassen, habe aber als Tierarztgehilfin viele Tiere gesehen, die auf Biegen und Brechen weiter leben mussten, nur ihren Besitzern zu liebe.
Ich habe mir geschworen, Whiskey gehen zu lassen, sobald er es mir sagt. Ich hatte schon sehr Oft das Gefühl, jetzt kommts....
Doch er zeigt mir was ganz anderes....
Solange der Hund frisst und selber pipi machen kann ist es in Ordnung.

Wie andere schon gesagt haben: Dein Arco wird es dir mitteilen.
Solange er noch in Würde lebt, soll er bei dir bleiben.

 
... es hilft ihm auch niemand bei krankheit zu überleben! unser hunde sind haushunde und da gehört es für mich dazu, dass ich ihm helfe bei krankheit und wenn es nötig ist beim sterben.

@yvonne: ich glaube, dass du durchaus zu denen gehörst, die ihren hund so gut lesen können und wollen, dass du genau wahr nimmst, wann es zeit ist, dass du ihm helfen musst.
ich musste diese entscheidung öfters treffen, denn bei mir starb noch nie ein hund ohne euthanasie, auch andere tiere zum teil nicht.

wichtig ist für mich, den eigenen wunsch hintenan zu stellen und nur das zu tun, was für den hund das beste ist und das trau ich dir zu! trau du es dir auch zu! ich wünsche dir viel kraft!

 
schaue Ihm in die Augen und beobachte Ihn. Er wird es dir sagen und du wirst es auch merken.
Denke fest an Euch.

 
Liebe Rebecca

Letztes Jahr im Sommer hatte ich das Selbe erlebt mit meinem JRT. Er hat gekämpft wie ein Held. Aber der körperliche Zerfall ging seinen Weg.
Ich habe da oft mit ihm geredet und ihm gesagt, dass ich traurig bin wenn er geht, dass er aber jederzeit gehen darf!
Eines Tages hat er mich angesehen und ich wusste er will nicht mehr und da habe ich ihn erlöst.....es war schwer diese Entscheidung zu treffen aber schlussendlich die einzig Richtige...

Ich wünsche dir viel Kraft!
Alles Liebe
Capricorn

 
hmm :(
ich denke
-wen die lebensfreude weg ist.
-wen es nur noch ein "hinauszögern ist,wen der ta den hund nur noch mit x medis vollpumt.
-wen die bewegungsfreiheit zu fest eingeschränkt ist,sodass der hund sein leben nciht mehr geniessen kann,sondern nur noch "lebt..

kommt dan halt auch mmer auf die einzelnen situationen drauf an..

spätestens wen der arzt es empfiehlt..!

 
Hoi Becci

Original von Conny

schaue Ihm in die Augen und beobachte Ihn. Er wird es dir sagen und du wirst es auch merken.

Denke fest an Euch.
Ich kann diese Aussage nur bestätigen und hab dies auch bei meinen Hunden so gemacht! Sie sagen es dir!

Der Moment wo er geht ist schmerzlich aber auch sehr friedlich und du wirst es in dir spüren, es war die richtige Entscheidung und der richtige Zeitpunkt!

Alles Gute und viel Kraft in der nächsten Zeit. Geniess diesen Sommer mit ihm! Ich denk an euch!

 
Ach Leute, DANKE erst mal allen, die so mitfühlende Worte geschrieben haben.

Gestern noch war ich sehr am Zweifeln, darüber ob ich es denn wirklich erkennen würde. Ob ich Arko wirklich einen Gefallen mache, wenn ich das Unausweichliche herauszögere. Heute hat er mir gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war.
Ich bin zu ihm hin um zu sehen wie es ihm geht, hab ihm tief in die Augen geschaut und er hat mich quer übers Gesicht abgeschlabbert. Dann ist er aufgestanden, ist in den Garten marschiert und hat zum ersten Mal seit einer Woche wieder auf "männerart" gepinkelt. Vielleicht hab ich es mir nur eingebildet, aber er schien zu grinsen dabei.

Wenn er das Medi gut verträgt und es ihm soweit die Schmerzen nimmt, dann wird er es auch weiter bekommen. So sind wir dankbar für jeden einzelnen Tag mit ihm.

 
Original von Rebecca

... hab ihm tief in die Augen geschaut und er hat mich quer übers Gesicht abgeschlabbert. Dann ist er aufgestanden, ist in den Garten marschiert und hat zum ersten Mal seit einer Woche wieder auf "männerart" gepinkelt. Vielleicht hab ich es mir nur eingebildet, aber er schien zu grinsen dabei.
So schön, ich freu mich so ungalublich für Dich !