Wer kommt für die Kosten auf?

bestofswitzerland

Erfahrener Benutzer
30. Apr. 2011
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wenn ich z.B. eine angefahrene (nicht gechipte) Katze oder ein verletztes Wildtier zum Tierarzt bringe. Kennt sich da jemand aus?

LG Reto

 
Gemäss Tier im Recht gilt die folgende Regelung:

Behandlung von Findeltieren Bei der Behandlung von Findeltieren durch den Tierarzt sind nicht selten unerfreuliche Auseinandersetzungen entbrannt. Wer ein verletztes Findeltier, etwa eine angefahrene Katze, dessen Halter unbekannt ist, dem Tierarzt überbringt, meint oft, damit seinen tierschützerischen Pflichten genügend nachgekommen zu sein. Der Tierarzt wiederum ist wohl gerne bereit, erste Hilfe zu leisten. Doch hat auch er einen Anspruch auf ein angemessenes Einkommen. Aus diesem Grund hat die Gesellschaft Schweizerischer Tierärzte GST 1994 Richtlinien zur Honorierung von Behandlungen von Findeltieren, namentlich Hunden und Katzen, erlassen. Danach ist jeder Tierarzt bzw. jede Tierärztin aus berufsethischen Gründen verpflichtet, ganz unabhängig davon, ob eine Aussicht auf eine Honorierung besteht, einem ihm vorgestellten verunfallten oder erkrankten Findeltier erste Hilfe zu leisten oder es nötigenfalls einzuschläfern.

Aufwendige Behandlungen sollen vermieden werden, ausser sie werden von der überbringenden Person ausdrücklich gewünscht und die Zahlung zugesichert. Als Auftraggeber tritt grundsätzlich die überbringende Person auf. Mit ihr sollten die Kosten und die weiteren Behandlungen des Findeltieres vereinbart werden. Damit hat die überbringende Person auch ein Interesse daran, den eigentlichen Tierhalter in Erfahrung zu bringen und ihre Auslagen nach den Regeln der Geschäftsführung ohne Auftrag in Rechnung stellen zu können. Sollte die überbringende Person finanziell zur Honorierung des Tierarztes nicht in der Lage sein und wird auch der Tierhalter nicht in Erfahrung gebracht, sollte die lokale Tierschutzorganisation wegen einer ganzen oder teilweisen Kostenübernahme angefragt werden. Wenn auch dies zu keinem Erfolg führt, kann der Tierarzt seine detaillierte Rechnung samt Schilderung seiner Bemühungen der Geschäftsstelle der Gesellschaft Schweizerischer Tierärzte GST zustellen. Diese verfügt über gewisse finanzielle Mittel zur Deckung solcher Rechnungen.
Daraus geht hervor, dass in erster Linie der Überbringer des Tieres gegenüber dem Tierarzt haftet und erst, wenn dieser nicht in der Lage ist, können andere Stellen hinzugezogen werden.
Moni

 
Danke Moni

Ich war eigentlich der Meinung der Tierschutz würde das übernehmen wenn der Halter nicht ermittelt werden kann. Ich nehme mal an dass nicht viele Leute bereit sind hunderte von Franken für die Heilungskosten eines fremden Tieres zu übernehmen.

LG Reto

 
Mit ein Grund warum viele verletzte Tiere einfach verenden lassen... :(

 
Man muss sie ja nicht gleich verenden lassen. Einschläfern kostet nicht alle Welt. Aber ehrlich gesagt weiter würde ich auch nicht gehen.

LG Reto

 
Das Problem ist, das sich keiner wirklich verantwortlich fühlt.

Mehrere Test haben gezeigt, das wir Menschen meistens noch mit mal unseren Artgenossen nach einem Unfall erste Hilfe leisten... was soll man da schon bei einem Tier erwarten?

Ich würde auch keine mehrere Tausend Franken für die OP eines fremden Tieres bezahlen- da bin ich ganz ehrlich.

 
Das Problem ist, das sich keiner wirklich verantwortlich fühlt.

Mehrere Test haben gezeigt, das wir Menschen meistens noch mit mal unseren Artgenossen nach einem Unfall erste Hilfe leisten... was soll man da schon bei einem Tier erwarten?

Ich würde auch keine mehrere Tausend Franken für die OP eines fremden Tieres bezahlen- da bin ich ganz ehrlich.
Das ist leider so. Ich denke aber auch dass es viele gibt die gerne helfen würden es aber nicht können. Angefahrene Tiere sehen in der Regel nicht mehr sehr hübsch aus und den Anblick verträgt nicht jeder.

 
wie sieht es aus mit verletzten (evtl. angefahrenen) wildtieren? ich denke da gibt es keinen halter und das übernimmt der behandelnde arzt, oder?
in der schweiz weiss ich das nicht...aber in deutschland geht es auf selbstkosten vom t.a.

 
Habe schon von Tierärzten gehört die Tierschutzfälle kostenlos behandeln. Aber das ist wohl reiner Goodwill

 
Die Frage ist auch, wie Sinnvoll die Behandlung bei wirklich schwerverletzten Wildtieren ist.

Das mag jetzt herzlos klingen, aber ein angefahrenes Reh das mehrere Brüche hat und unter Umständen sehr lange behandelt werden müsste, würde ich lieber den Gnadenschuss verpassen.

Wäre auch irgendwie idiotisch, wenn man es für viel Geld und Zeit gesund pflegt und im Herbst wird es dann erschossen und landet als Rehrücken auf dem Teller :ugly:

 
wie sieht es aus mit verletzten (evtl. angefahrenen) wildtieren? ich denke da gibt es keinen halter und das übernimmt der behandelnde arzt, oder?

in der schweiz weiss ich das nicht...aber in deutschland geht es auf selbstkosten vom t.a.
Wildtiere zu behandeln sehe ich sehr kritisch - es ist ein höllischer Stress für das Tier, eine zusätzliche Quälerei. In den meisten Fällen ist dem Tier mit dem Jäger vermutlich besser gedient als mit dem TA.....

 
ich meinte jetzt eher nicht gerade so schwer verletzte tiere. ich hatte mal einen verletzten igel im sommer gefunden und dieser wurde behandelt und wieder ausgesetzt.
schwer verletzte wildtiere werden sie sowieso eher einschläfern.

 
Igel kommen bei uns in die Igelstation egal ob Verletzt, unter ernährt oder verwurmt.

Andere Wildtiere werden bei kleinigkeiten vom Tierarzt übernommen und je nach dem in eine Station gebracht oder freigelassen. Grössere Verletzungen werden meist eingeschläfert.

Ob das nun Nettiquette unserer Tierärzte in der Region ist, oder Gesetz kann ich gerade nicht einmal sagen - aber alle meine 3 gängigen Tierärzte handhaben es so :thumbsup:

 
In den meisten Fâllen werden Wildtiere die Verletzt sind von der Wildtierwarte aufgepâppelt, oft werden sie aber vom Jäger erlegt!

Bei den Findeltieren welche anschliessend ins kantonale TH kommen werden die Kosten vom TS übernommen. Wird der Besitzer gefunden muss dieser alles retour zahlen ansonsten wirds vom TS übernommen- so meine beruflichen Erfahrungen.

 
In den meisten Fâllen werden Wildtiere die Verletzt sind von der Wildtierwarte aufgepâppelt, oft werden sie aber vom Jäger erlegt!

Bei den Findeltieren welche anschliessend ins kantonale TH kommen werden die Kosten vom TS übernommen. Wird der Besitzer gefunden muss dieser alles retour zahlen ansonsten wirds vom TS übernommen- so meine beruflichen Erfahrungen.
das kann ich bei uns in der gegend auch bestätigen. oder es gibt ein stiftung die die kosten übernimmt. bei den igelstationen werden die überbrachten patienten untersucht und falls möglich behandelt,entfloht und entwurmt und aufgepäppelt. nach der genesung werden sie am fundort wieder frei gelassen.
 
Wie ist es eigentlich, wenn ich ein Tier überfahre (Katze) und sie zum TA bringe?
soviel mir ist, zahlt dann die Haftpflicht von meinem Auto?

hab mir das damals überlegt, als ich eine angefahrene Katze zum TA brachte. Klar würde ich bei einer fremden Katze nicht soweit gehen wie für meine eigenen, aber wegen "ein paar Franken" gleich einschläfern?
hatte mir überlegt, dem TA zu sagen, ich hätte die Katze überfahren, damit das mit den Kosten geklährt ist (wahrscheinlich hätte ich es zuerst noch mit dem TA besprochen...).
Na jedenfalls ist die Katze auf dem Weg zum TA verstorben...

 
das kann ich bei uns in der gegend auch bestätigen. oder es gibt ein stiftung die die kosten übernimmt. bei den igelstationen werden die überbrachten patienten untersucht und falls möglich behandelt,entfloht und entwurmt und aufgepäppelt. nach der genesung werden sie am fundort wieder frei gelassen.
so war es bei mir auch. der t.a. hat ihn behalten und ich machte auch angaben wo ich ihn gefunden hatte. er wurde behandelt und an eine igelstation weiter gegeben. diese liessen ihn auch frei.anderst bei dem angefahrenen bussard den ich fand...

den vogel fand ich damals nicht weit entfernt vom zoo. von einer vogelstation natürlich weit entfernt. dort brachte ich ihn auch hin und auch dort behandelten sie ihn. t.a. geben (nach erstuntersuchung) die greiffvögel oft auch direkt weiter. er war zum glück nicht schwer verletzt und es war auch nichts gebrochen. er hatte diverse prellungen und einen schock. da ich jemandem im zoo gut kenne und nachgefragt habe, wurde er dort behandelt und wieder frei gelassen.

 
bei einem wildtier rufe ich die zuständige stelle an, sonst die polizei. denke kaum, dass mich da jemand zum TA schickt und wenn doch, würd ich gehen. bei einem haustier ist der fall klar, ich würd zum TA. die kosten dafür trägt dann hoffenlich sein besitzer, der sich darüber freut, dass ich sein tier gerettet habe... ich glaube eben an das gute im menschen... :laughingmyassoff: und ansonsten: hab schon für dümmeres geld ausgegeben. solange (m)ein TA findet, man kann dem tier helfen und es ist nicht einfach nur leidensverlängerung, würd ich es tun. ich weiss nie in welche situation einmal mein tier gerät und wäre auch froh, jemand würd ihm helfen wollen. wenn ich die leiden des tieres selbst verursacht habe zb. durch unfall, ist für mich die sache eh klar und ich würde dafür auch aufkommen. ich habe nicht ein herz für meine tiere und eines für andere, ich habe nur eins für tiere und menschen gleichermassen.

 
Also, wenn ich den Unfall verursacht habe, werde ich auch selbstverständlich alles tun um das Tier zu retten (auch wenn man oft mal nix dafür kann).

In der Schweiz sollten ja alle Hunde gechippt sein, insofern ist der Besitzer schnell ausfindig gemacht... wie ist das eigentlich bei Katzen? Finde auch da sollte man eine Kennzeichnungspflicht einführen.

 
ist bei katzen noch nicht pflicht. mein kater jayden ist gechipt, die alten maine coons nicht und ich werd sie auch nicht mehr chipen. die sind scheu, gehen nur ein paar meter ums haus rum und die einzige gefahr die ihnen drohen könnte sind wohl nachbarshunde, wenn sie in deren gärten gingen, was ich aber noch nie beobachtet habe. sie sind eigentlich nur auf unserm grundstück. jede weitere katze die in zukunft hier einzieht wird auf jeden fall gechipt. hab es wie bei den hunden gleich beim züchter machen lassen und natürlich auch registriert bei ANIS.