Wer wir sind :-)

@ Gaby
Die Bezeichnung "Berufswahl" stimmt schon irgendwie ;)
Auf den Patenhund gekommen sind wir eigentlich durch unsern jüngsten Sohn. Er leidet an Astma und ist Tierhaar-Allergiker. Daher mussten wir vor Jahren unser Büsi weggeben. Da es für die Kinder, vorallem unsere Tochter, immer wichtiger wurde doch wieder ein Tier zu haben, zum streicheln und Sorgen erzählen, liessen wir beim Arzt einen Test machen, ob auch Hundehaare ein Problem sind. Der Test war negativ und so entschlossen wir uns, es mit einem Hund zu versuchen. In dieser Zeit las ich ein Inserat der Blindenhundeschule, dass sie Patenfamilien suchen, die für rund 1 Jahr einen Welpen/Junghund zu sich nehmen.
Die Idee gefiel uns sehr, vorallem da der Hund auf jeden Fall wieder gehen musste, ob David nun allergisch reagiert oder nicht. Er konnte so auch nicht "Schuld sein" daran. Als völlig hundeunerfahren, sahen wir in der Patenschaft auch die Möglichkeit auszutesten, ob ein Hund überhaupt zu uns passt.
Heute steht fest, dass David nicht auf Hundehaare reagiert und ich mir ein Leben ohne Hund nicht mehr vorstellen könnte ;)
Da mir die Arbeit mit den Patenhunden aber so gut gefällt, sind wir dabei hängen geblieben, im Moment könnte ich mir nicht vorstellen einen festen Hund zu haben.

@ becci
wenn sich ein Hund für die Ausbildung nicht eignet, was sich tatsächlich oft erst im Laufe der Ausbildung zeigt, wird zuerst die Patenfamilie gefragt ob sie den Hund behalten möchte, wenn nicht, wird ein neues Zuhause gesucht (die Warteliste ist lang ;) ). Sollte sich der Hund für eine Sozialhunde-Ausbildung eignen, wird jemand gesucht, der bereit ist, diese Ausbildung mit dem Hund zu machen.
Bei uns hat bisher Xivan, unser erster Patenhund, die Ausbildung wegen zu grosser Verfressenheit (Hundekot) nicht gepackt. Da wir aber bereits wieder einen Welpen hatten, war klar, dass wir Xivan nicht zurücknehmen. Er wohnt jetzt im Raum Aarau und ist Sozialhund.
Da sich die Welpen/Junghunde zu sehr selbständigen Hunden entwickeln sollten, darf kein anderer Hund im gleichen Haushalt leben. Daher kommt es für uns im Moment zumindest nicht in Frage einen Hund zu behalten ... ich hoffe natürlich auch fest, dass sich die Frage nicht mehr stellen wird ;)

E schöne Obe a alli und liebi Grüess
Nadja & Co.

 
Hallo Pipolina
Nicht ganz ;)
Die Patenhunde kommen jeweils mit 10 Wochen zur Familie (können auch Einzelpersonen mit viel Zeit sein). Unsere Aufgabe besteht dann primär darin, den Welpen/Junghund an alle möglichen Alltagssituationen zu gewöhnen. Er soll lernen, sich angstfrei in der Stadt, im Tram, Bus, Zug, Schiff, Gondelbahn, Restaurant, Einkaufszentrum etc. etc. zu bewegen. Zum Beispiel sollen sie auch schon bald Bekanntschaft machen mit verschiedenen Treppen (offen, Gitter, Teppichbelag, Beton ....), Aufzügen (z.B. Glas), allen möglichen Klein- und Gross-Tieren.
Dazu gehört auch der Besuch der Welpenprägungsspieltage, regelmässige Treffen mit meiner Betreuerin, Wurftreffen in Allschwil ...
Im Alter von 5 Monaten bekommt der Junghund dann sein Trainingsführgeschirr. In kurzen Lektionen (anfänglich nur zwei -drei Minuten) wird er daran gewöhnt, dass er im Geschirr führen/ziehen soll, dass er sich nicht versäubern darf, andere Hunde und Menschen links liegen lassen muss, mit der Zeit kommt dann auch das anzeigen von Fussgängerstreifen, Treppen, Türen, Sitzgelegenheiten dazu. Dies alles lernt er noch bei und mit mir.
Im Alter von etwa 15 Monaten geht er dann zurück in die Führhundeschule und bekommt dort "seinen" ausgebildeten Ausbilder. Dort wird er nochmals etwa 6 bis 10 Monate Ausbildung geniessen (z.B. die Seiten- und Höhenhindernisse lernt er erst dort), bis er dann bereit ist für die Prüfung durch die IV. Erst danach kommt er zu seiner sehbehinderten Person. Die Hunde sind dann etwa 2 Jahre alt.
So, dass muss es fürs erst tun, ich muss meinem Junior noch beim Packen fürs Unihockeytrainingslager helfen =)
Liebe Grüsse
Nadja

 
Auch von mir ein herzliches Willkommen! =)

Vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen, wirklich sehr interessant! Gerne mehr.

Lg von der Diensthündeler-Fraktion. :)

 
Herzlich Dank für dein Feedback. Ich finde es schön, dass du dich einer solchen Herausfoderung angenommen hast. Da ja auch noch das evtl. Problem David bestand. Eigentlich hättest du ja einfach einen Hund nehmen können der nicht haart, dann hätte es dein Sohn einfacher gehabt aber du hast dich gleich dem ganzen gestellt. Find ich super. Chapeau. Auch die Beschreibung wie alles abläuft ist super klar geschrieben versteht sogar ein Laie wie ich. :D

Nochmals herzlichen Dank.
LG Gabi und Jojo

 
Hallo und herzlich willkommen! Sehr spannend, was du da für eine Arbeit leistest, und ich freue mich schon, mehr von dir zu hören. Super!