Wie geht ihr mit Stress bei euren Hunden um?

Idesiree

Erfahrener Benutzer
25. Nov. 2009
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Angelehnt an die disskusion mit den 7 Jährlingen am Velo nimmt es mich brennend wunder wie ihr mit euren Hunden im Alltag umgeht; bezw. wie ihr mit Stresssituationen umgeht.
Vermeidet ihr Stress?

Ich handhabe es bei meinen Hunden so das ich Stresssituationen nicht aus dem Weg gehe, meine Hunde sollen lernen mit einem gewissen Mass an Stress umzugehen.
Durch das sie aus diesen Situationen lernen werden sie in meinen Augen wiederstandsfähiger und können mit ungewohnten Situationen besser klarkommen und haben dann dadurch weniger Stress.

Jedoch Situationen wo ich weiss, sie sind typbedingt und diese verbessern sich nicht mit der Uebung und Zeit, wie Stress bei grösseren Hundegruppen bei Sunny, die lasse ich dann natürlich auch aus und zwänge sie da nicht hinein.

Ist es wirklich sinnvoll Hunde so stressfrei wie möglich zu behandeln? Dies Frage ich mich?

 
ich handhabe es ähnlich wie du. das von princess vorgeschlagene schneeweekend zb. würde nastassja superviel spass machen. ich weiss aber, dass es für meine zwei andern einfach zuviel wäre, besonders jendayi ist nicht wirklich stressresistent.
zuhause brauchen meine hunde ruhe und das gestehe ich ihnen zu. aber natürlich müssen sie auch lernen mit stress umzugehen und ihn auszuhalten, zb. in der stadt. ich bin mir sicher, letzten freitag, als jendayi beim hasenstrick ganz am anfang den abhang runterdüste, da hatte sie stress. ich sehe es genau an ihrem verhalten. es war eher eng, hatte viele hunde und war eine unbekannte umgebung. doch ich wusste auch, danach würde sie spass haben und daran wächst ein hund auch. dies ist gut zu beobachten bei meinen. sie sind nach so einer situation, die sie gemeistert haben, gefühlte 10 cm grösser... zb. als sie das erste mal über einen schwemmsteg im tösstal mussten...

 
Hallo ... Da Shila eine sehr ängstliche Hündin ist (Vorgeschichte) suche ich mir ihre Stresssituation sehr aus. Also wenn wir zum Bsp. Morgens schon eine Stresssituaton gemeistert haben, dann wird der Rest des Tages sehr ruhig, normale Spaziergänge, Spiele, etc.

Stresssituationen die ich mir aussuchen kann, grad zum üben, sei es ein Bahnhof, Parkplatz mit Leuten ein/aussteigen etc., oder einen Rundgang durch eine Einkaufsmeile mache ich einfach dann wenn es wirklich für Shila was bringt - heisst nicht zuviel Stress/Reize sind. Aber das sehe ich dann auch als Uebung.

Klar, kann man nicht immer alle Reize/Stresssituationen ausschalten oder aus dem Weg gehen. Ich für mich und für Shila habe bemerkt, je ruhiger ich auf sowas reagiere, nötigerweise auch eingreife (als z.B. ein herrenloser Husky auf Shila losgehen wollte als wir Spazieren waren), umso ruhiger ist sie und verarbeitet die Situation auch gut.

Auch war Tip meines Hundetrainers, da Shila sehr viel Angst vor Neuen oder Unbekannten hat, nicht nur ein Mal das "Objekt" anschauen oder vorbeigehen, sondern sich als Frauchen vielleicht auch mal auf den *bösen* Traktor setzen, daneben ein paar Leckerlies verteilen etc., oder statt nur ein Mal über eine Brücke, einfach 4-5 Mal alles wiederholen (solange es Hundi mitmacht) auch wenn andere Spaziergänger denken, die ist ja *doof* smile...

Ich denke, jeder kennt seinen Hund am besten und weiss, was er verträgt, oder wie hoch der Stresspegel bei ihm und einem selber ist.
Denn auch ein Hundehalter ist nicht jeden Tag top fit und einfach mit sich zurieden :D und auch das wirkt dann ein.

 
ich meine auch, dass es sehr verschieden ist...ein wirklich ängstlicher Hund muss man langsamer an gewisse Dinge heranführen...ein Hund der aber "nur" Respekt vor etwas zeigt, kann und soll man auch mal über seinen Schatten springen lassen...Beispiel: Ghiro ist kein ängstlicher Hund, hat aber Respekt vor z.B. Kühen oder viele Hunde wo es gebellt wird. Trotzdem weiche ich den Hundespaziergängen mit vielen Hunden nicht aus und ich laufe auch Wege, wo es Kühe hat...so habe ich das gemeint :)

 
Original von Idesiree

Angelehnt an die disskusion mit den 7 Jährlingen am Velo nimmt es mich brennend wunder wie ihr mit euren Hunden im Alltag umgeht; bezw. wie ihr mit Stresssituationen umgeht.

Vermeidet ihr Stress?

Ich handhabe es bei meinen Hunden so das ich Stresssituationen nicht aus dem Weg gehe, meine Hunde sollen lernen mit einem gewissen Mass an Stress umzugehen.

Durch das sie aus diesen Situationen lernen werden sie in meinen Augen wiederstandsfähiger und können mit ungewohnten Situationen besser klarkommen und haben dann dadurch weniger Stress.

Jedoch Situationen wo ich weiss, sie sind typbedingt und diese verbessern sich nicht mit der Uebung und Zeit, wie Stress bei grösseren Hundegruppen bei Sunny, die lasse ich dann natürlich auch aus und zwänge sie da nicht hinein.

Ist es wirklich sinnvoll Hunde so stressfrei wie möglich zu behandeln? Dies Frage ich mich?
ich unterscheide. es gibt situationen, die den hund (anfangs) stressen, die jedoch unvermeidbar sind. (zb Bahnhof, kühe, menschen usw). diese sollte man meiner meinung nach schrittweise üben. das ziel dabei sollte jedoch sein, dass der hund zum schluss eben keinen stress mehr hat :)

und dann gibt es situationen, die ich vermeidbar finde. MUSS ich meinen hund zb in eine sehr laute bar mit nehmen?

aber auch MUSS ich mit meinem hund auf eine hundeausstellung, obwohl er sichtlich stress hat?

oder MUSS ich den hund auf trainingsplatz hochpuschen bis er sichtlich stress hat?

dient es mir/ meinem ego, oder dient es dem hund?

natürlich ist das von hund zu hund sehr verschieden und von rasse, typ und erfahrungen aber auch von der tagesform abhängig.

ich sage mir auch, ein bisschen stress gehört zum leben und ist nicht immer vermeidbar, aber mein ziel ist es schon, meinen hund im alltag und im training möglichst stressarm zu führen.

wenn sie stress hat und zb beginnt zu bellen, dann hilft es meistens, wenn ich sie ruhig platz machen lasse..

und in menschen mengen etc. (was wir alles üben mussten), spreche ich sie einfach an. wenn sie mich anschaut und sich auf mich konzentriert, dann kann sie die umwelt recht gut ausblenden. (ist dann natürlich einfach ablenken von der situation und nicht unbedingt ein lerneffekt)

 
:D da lob ich mir doch wieder die herdis...
sie nehmen im allgemeinen auch stressituationen ruhig und gelassen einfach hin. NUR ausserhalb allerdings.
was sie einmal "durchleben" und als nicht wirklich bedrohlich abgespeichert haben, brauche ich nicht als wiederholung zu üben. idealerweise natürlich schon ab welpenalter..
das gedächtniss der hunde ist phänomenal. sie brauchen dies allerdings auch unbedingt bei ihrer -ursprünglichen- aufgabe. die kleinste veränderung zb in der umgebung, welche sie irgendwo, irgendwann mal gesehen haben und sei es monate, gar jahre zurück "könnte" gefahr sein.
eine wirkliche stressituation ergibt sich für die hunde daheim und zwar wenn fremde kämen...
hier wird gerade ayla, unser teilnahmsloses lamm ausserhalb, zur stakkato bellenden "verteidungsmaschinerie"..
klar dass meine hunde ausserhalb eher relaxen..daheim sind sie -im element-..und erst hier sind die hunde in "alarm" und zwar ständig.. gilt es doch ihr territorium im auge zu haben..

:headbang: logo dass wir keinen besuch haben..
XDwill ja meine hunde nicht stressen. :escape:
 
ich finde auch jeden Stress sollte man auch bei einem Hund nicht umgehen gehört ja auch etwas dazu.

Aber wenn ich nun einen Hund habe der nicht Tram fahren will dann lasse ich es eben, wenn es nicht nötig ist.
Für was soll ich es meinem Hund antun wenn ich es eh nie mit ihm benötige. Auch würde ich meinen Hund nicht mit durch die Stadt zerren, weil auch das muss er nicht unbedingt. Die zweimal im Jahr in der ich in die Stadt gehe lasse ich ihn dann besser zu hause warten.

 
Original von Lenow

Auch würde ich meinen Hund nicht mit durch die Stadt zerren, weil auch das muss er nicht unbedingt. Die zweimal im Jahr in der ich in die Stadt gehe lasse ich ihn dann besser zu hause warten.
gebe ich dir völlig recht...

nur

unser tierarzt ist zb mitten in der stadt..wär schon blöd, wenn das dann ein hund nicht kennt.

aber tram, zug usw. kennen zwar unsere hunde auch, müssen sie jedoch nicht.

im "notfall" kann ich hier in -hinterdupfingen- nicht mal schnell ne stunde oder so auf einen zug warten..

mir ist viel wichtiger, sie steigen in jedes auto ohne theater ein..

somit könnte , wenn es sein muss auch ein nachbar mal zur not fahren..

so jemanden treibe ich jedenfalls schneller auf, als irgendein öv...

 
Meine Hunde haben oft Stress. Nämlich positiven Stress. Den negativen Stress versuche ich, einzuteilen (zumindest diesen den ich beeinflussen kann) und ihnen anschliessend genügend Verarbeitungszeit zu geben. Ich denke dies ist der wichtige Punkt.

Was ich sehr oft feststelle ist, dass sich viele Hundehalter gar nicht bewusst sind, was - und teils sind es Kleinigkeiten - für ihren Hund bereits ein Stress ist. Da gehören auch ganz alltägliche Situationen oder Lebensumstände dazu.

 
Original von andi+rudel

gebe ich dir völlig recht...

nur

unser tierarzt ist zb mitten in der stadt..wär schon blöd, wenn das dann ein hund nicht kennt.
eben dann kennt der Hund es ja eh von seinen TA besuchen ;)

Finde nur zum 2 - 3 mal im Jahr Shoppen und mehr nicht muss ich das einem Hund auch nicht unbedingt antun ... ;)

 
Ich stellte mir diese Frage im Alltag noch nie, ob es für meinen Hund jetzt zu stressig wäre, dieses oder jenes zu tun. Meine Beiden haben mich über 2 Jahre in Zürich (wohnen und arbeiten) jeden Tag und immer begleitet und haben das immer super gemacht und auch mal chaotische oder schwierige Situationen gemeistert und gut verarbeitet. Es war für mich immer normal, dass die Hunde dabei sind, ob da jetzt nun Baumaschinen, Motorräder, Menschenansammlungen, volle Trams/Busse/Züge, Demonstrationen, Polizei, Feuerwehr (wohnte in der Nähe des Feuerwehrdepots), etc. war. Positive Bestätigung habe ich immer genutzt dazu und mache das auch heute noch.

Bei Besuchen ists was anderes, wenn ich merke, dass vor allem Speedy beginnt zu "überdrehen", dann gibts ne Auszeit im Auto oder im Pet-Home. Bei Chery braucht es ewig, dass sie wirklich gestresst ist und sie verschafft sich auch selber Ruhe, indem sie sich einfach ein gemütliches Plätzchen sucht, wo sie dann einige Zeit verschläft und dann wieder zurück kommt.

Ich habe immer gewollt, dass meine Hunde ein gewisses Mass an Stress verkraften und ohne Probleme meistern können und ich glaube, das ziemlich gut hinbekommen zu haben.

Natürlich ist es auch Tagesform-abhängig, wie bei mir ja auch. Wenn ich nicht gut drauf bin, merke ich das auch an den Hundis.

 
Original von Lenow

eben dann kennt der Hund es ja eh von seinen TA besuchen ;)

Finde nur zum 2 - 3 mal im Jahr Shoppen und mehr nicht muss ich das einem Hund auch nicht unbedingt antun ... ;)
tierarzt ist ja auch schon stress. zum. für die meisten hunde.

gehe ich zb. durch die stadt "nur" zum tierarzt, erleiden sicher die hunde dann doppelt stressituationen...

im idealfall evtl. einmal "nur" im jahr, wo der tierarzt ansteht.

somit haben wir stadtgänge mind. auch einmal hinter uns gebracht, allerdings ohne tierarzt.

 
Kommt ganz drauf an in welcher Situation, also wie es zumutbar ist und dann noch obs positiv oder negativ ist. Haber von allem zu viel ist auch nicht gut.

Im bei Agimeetings bekommt Jade zuerst ihren Ball. Der haltet sie anfangs beim einlaufen relativ ruhig. sind noch ca. 2 Läufer vor mit wird gezerrt und wild gespielt und sobald der Läufer vor mir losgelaufen ist, nehm ich ihr den Ball weg und lass ihr den freien Blick auf den Parcour was sie unheimlich pusht. Dieser Stress ist noch im positivem Sinne. Würde ich das aber schon 10 Läufer vor mir machen, wär sie komplett durch den Wind, was ich dann als negativen Stress deuten würde und genau sowas möcht ich nicht.

Hätte sie z.B. Stress in grossen Menschenmassen würde ich belebte Orte vermeiden. Wär aber vom Unfall was hängengeblieben und sie wär an einer befahrenen Strasse gestresst, würde ich sie dosiert damit konfrontieren und positiv bestärken, sodass man nach einer gewissen Zeit wieder entspannt eine Strasse entlanglaufen könnte

 
Ich mache es wie die meisten. Luna hat mit viel Leuten und userer Zivilisation, sprich viele Autos, Zug, Einkaufszentren usw. Stress! Ich ging sehr viele Dinge langsam mit ihr an.

Wichtig ist, dass man pro Übung nicht zu lange macht. Sonst kann man das Gegenteil bewirken. Immer wenn sie weg ziehen wollte, blieb ich stehen und sobald sie zu mir kam und sich beruhigte wurde sie gelobt und wir gingen.

Sie hat immer noch mit vielem Stress, wo sie aber nicht oft konfrontiert wird. Ich übe es mit ihr einfach noch zwischen durch gezielt, damit es nicht wieder schlimmer wird, aber ganz weg wird es nicht gehen.

 
Ist noch lustig. Hier werden immer Menschenansammlungen, Stadtsituationen etc. als Stressbeispiel erwähnt. Hatte vor ein paar Jahren einen Hund in Behandlung der in der Stadt Zürich aufgewachsen ist und wirklich in der Stadt und diese Leute sind dann in die Aglo St. Gallen auf's Land gezogen. Ihr hättet mal sehen sollen was Kühe, Hühner & Co. für einen 6 jährigen Peki für Stress bedeuten können. :D

 
Meine HUnde haben sicher auch mal Stress, aber ich versuche den negativen Stress in Grenzen zu halten. Was muss, das muss und da müssen sie dann auch mal durch. Und wenn es heisst das man HUnd dann eben mal 5 Minuten Stress hat, dann lässt es sich manchmal nicht ändern.

Jeder Hund hat ja auch ein ganz anderes Stress Empfinden. Klar spielt da die Gewohnheit eine Rolle, aber ich denke auch die Rasse.

Gruss WEndy

 
Original von Disthen

Ist noch lustig. Hier werden immer Menschenansammlungen, Stadtsituationen etc. als Stressbeispiel erwähnt. Hatte vor ein paar Jahren einen Hund in Behandlung der in der Stadt Zürich aufgewachsen ist und wirklich in der Stadt und diese Leute sind dann in die Aglo St. Gallen auf's Land gezogen. Ihr hättet mal sehen sollen was Kühe, Hühner & Co. für einen 6 jährigen Peki für Stress bedeuten können. :D
Kenn auch so einen Fall. Unvorstellbar für uns aber wenn einHund sowas nicht kannte... Jade hatte mangels Sozialisierung an Anfang auch ganz viele "Feinde" :ugly:

Kenne auch einen Hund (ehem. Strassenhund) der wirklich extreme Panikschübe bekommt wenn er viele Leute auf einen Haufen sieht

 
Original von Jade

Kommt ganz drauf an in welcher Situation, also wie es zumutbar ist und dann noch obs positiv oder negativ ist. Haber von allem zu viel ist auch nicht gut.

Im bei Agimeetings bekommt Jade zuerst ihren Ball. Der haltet sie anfangs beim einlaufen relativ ruhig. sind noch ca. 2 Läufer vor mit wird gezerrt und wild gespielt und sobald der Läufer vor mir losgelaufen ist, nehm ich ihr den Ball weg und lass ihr den freien Blick auf den Parcour was sie unheimlich pusht. Dieser Stress ist noch im positivem Sinne. Würde ich das aber schon 10 Läufer vor mir machen, wär sie komplett durch den Wind, was ich dann als negativen Stress deuten würde und genau sowas möcht ich nicht.

Hätte sie z.B. Stress in grossen Menschenmassen würde ich belebte Orte vermeiden. Wär aber vom Unfall was hängengeblieben und sie wär an einer befahrenen Strasse gestresst, würde ich sie dosiert damit konfrontieren und positiv bestärken, sodass man nach einer gewissen Zeit wieder entspannt eine Strasse entlanglaufen könnte
finde ich einen sehr schönen beitrag =)

wie viele hunde kommen schon total gestresst auf den platz und bekommen keine alternative um mit dem stress um zu gehen.

:welldone:

 
mein hund is ja erst sechs monate alt und sie hat immerwieder mal "stress" wenn wir das erste mal was gemacht haben, ich habe versucht selbst möglichst ausgeglichen zu sein und den rest des tages möglichst ruhig und stressfrei zu gestalten..

jedoch finde ich es schwachsinn den hund vor jeglichem stress zu "schützen"

ich meine klar wenn ich genau weiss mein hund hat angst vor sagen wir mal bahnhöfen dann würde ich halt schauen das ich nicht im grössten stress zum bahnhof fahre sondern halt dosiert immer wieder näher bzw. länger dableiben und den hund nicht mit termindruck durch den ganzen bahnhof schleife..

 
Original von Disthen

Meine Hunde haben oft Stress. Nämlich positiven Stress. Den negativen Stress versuche ich, einzuteilen (zumindest diesen den ich beeinflussen kann) und ihnen anschliessend genügend Verarbeitungszeit zu geben. Ich denke dies ist der wichtige Punkt.

Was ich sehr oft feststelle ist, dass sich viele Hundehalter gar nicht bewusst sind, was - und teils sind es Kleinigkeiten - für ihren Hund bereits ein Stress ist. Da gehören auch ganz alltägliche Situationen oder Lebensumstände dazu.
wie unterscheidest du denn positiven und negativen stress?

ich finde "positiven stress" immer eine schwierige aussage.

mein pfleghund zb dreht komplett durch wenn sein frauchen ihn abholt. ja er freut sich. aber dieses ritual wurde über jahre dermassen gefestigt und "ausgebaut", dass der hund jault, am ganzen körper zittert, den nächst besten gegenstand ins maul nimmt, herumspringt etc.

der hund ist gestresst. punkt. ich kann daran nichts positives mehr sehen.

es wäre spannend wenn man den hund fragen könnte wie er sich fühlt.

ohne den hund vermenschlichen zu wollen kann ich nur von mir ausgehen. ich bin schliesslich auch ein säugetier ;)

mein körper schüttet bei stresssituationen adrenalin aus, wodurch meine zuckerwerte hoch schnellen. (ich bin diabetikerin)

dabei ist es egal, ob ich achterbahn fahre, mich gerade tierisch über den chef geärgert habe, mich gerade sehr heftig erschrocken habe oder mich super auf eine reise freue.

für mich ist ein zu hoher stresspegel beim hund deshalb auch bei "positiven" dingen nicht erstrebenswert.

vor allem nicht, wenn der hund selber an seiner situation nichts ändern kann. mit einem hund der im auto fast durchdreht, weil er sich dermassen auf den spaziergang freut, würde ich das heruterfahren deshalb ganz genauso üben wie mit einem unsicheren.