Winseln

tabasco

???
10. Dez. 2011
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Tabasco winselt, und zwar je länger je mehr.

Ich weiss, dass ich mit ihm einen vokal veranlagten Hund habe, aber das Winseln möchte ich nun angehen. Aber wie? Bisher habe ich es mehrheitlich ignoriert oder ihn aus der Situation geholt.

Er winselt aus Stress/Erregung. Ich liste mal ein paar Beispiele auf:

- Durch den Zaun sieht er Nachbars Hündin (seine Freundin).

- Am Zaun steht eine Person, die mit ihm spricht und ihn eigentlich streicheln möchte.

- Wir laufen an kleinen Kläffzwergen (eingezäunt) vorbei. Oder wir laufen dort vorbei, und von den kleinen Kläffzwergen ist nichts hör- und sichtbar. Es reicht, dass es der Ort der kleinen Kläffzwerge ist.

- Wir parken bei der Hundepension. Tabasco steigt aus und zieht wie ein Irrer zum Tor. Ja, er geht gerne dorthin. :D

- Irgendwo weint ein kleines Kind.

- Gerade heute: Aus dem Fenster sieht er einem ferngesteuerten Offroad-Spielzeug zu, wie es durchs Feld und auf der Strasse flitzt. Er kann es wohl nicht einordnen und erkennen, dass es nicht tierisch ist.

Alles was mit mir oder GöGa zu tun hat, wird nicht mit Winseln kommentiert. Wenn er also bei Spiel oder Arbeit zu angespannt ist oder nicht weiss, was er tun sollte, macht er eher einen Wuff oder zwei. Aussietypisch.

Mir scheint es, als würden sowohl die Situationen, wo er zu winseln beginnt aber auch die Intensität zunehmen, und ich möchte etwas dagegen tun.

Meine Idee ist ein Abbruchkommando beim Winseln und sofortige Belohnung, wenn er aufhört. Ich befürchte jedoch, dass es eine Endlosschlaufe geben könnte.

 
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Uff, tja, da kann ich ein Liedchen von singen!

Sunny war eine absolute Winseltante. Bei ihr tauchte es schnell auf bei erhöhtem Erregungslevel. Allerdings war es schon von Welpe auf an da.

Ganz ehrlich: bei ihr hat nicht`s wirklich gegriffen, ausser dass ich sie auf Deutsch gesagt zusammengeschissen habe. Belohnungen wenn sie ruhig war veranlassten sie nur dazu, dass der Erregungslevel wieder stieg und sie wieder intensiv winselte.

Sie aus der Situation bringen griff zwar, aber natürlich war es nur eine Pflästerlivariante.

Bei ihr zeigte es sich sehr stark, wenn andere arbeiteten und sie musste warten. Es verriss sie schier, aber z.b. auch wenn mein Mann mit seinen ferngesteuerten Helis flog oder mit den Autos fuhr, HORROR!

Durch Zurechtweisung und an den Platz oder ins Körbli schicken oder, wenn sie dann da auch weitermachte in ein anderes Zimmer schicken half bei ihr am meisten.

Es ging nie weg, aber so konnten wir es auf ein erträgliches Mass bringen...

 
Ich habe hier auch so einen Winselonkel. Bei uns "hilft" auch nur abbrechen. Ist allerdings nicht von Dauer. Mein Trainer meinte, besser dass er winselt als gleich den anderen Hund zu fressen. Stimmt... :D

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Bei toffi kam ja logisch nach dem nicht dauernd bellen dürfen das dann winsle ich halt. :rolleyes: und natürlich ist es wie beim bellen auch, sobald ich reagiere verbal hat sie ziel erreicht, ich reagiere. Deshalb wird sie ignoriert oder es beginnt bei toffi kurz zu regnen. Je nach situation halt.

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Ich würde auch wie Iris in den meisten von dir beschriebenen Situationen ein Alternativverhalten aufbauen, das er nicht gleichzeitig mit dem Beobachten der Situation machen kann. Dazu wenn möglich auch das Entspannungswort benutzen.

Mein Ziel wäre es, dass er sich nicht mehr so aufregt und der Winselgrund zum Signal für das Alternativverhalten wird. Denn gerade weil viele Aussies sehr gerne Winseln bringt jedes Abbruchkomando ohne Auflösen der Situation nur Aufmerksamkeit aber keine Entspannung.

Ich nenn dir hier einfach mal ein paar Ideen, die ich dazu hätte. Du kennst Tabasco am Besten und weisst, was für ihn passen könnte

- Durch den Zaun sieht er Nachbars Hündin (seine Freundin)

Mögliche Alternativverhalten --> er toucht einen Gegenstand, er kommt zu dir, er geht auf eine Decke, er holt sich ein Spieli, auf dem er rumkauen kann, die Hündin geht weg, wenn er zu winseln beginnt.... 
gut ist natürlich immer etwas, das er langfristig auch ohne dein Zutun machen kann und wichtig, dass 
alles positiv und ohne Abbruchkommando aufgebaut wird --> das er in der Situation vermutlich eh nicht in Zusammenhang bringen könnte)

- Am Zaun steht eine Person, die mit ihm spricht und ihn eigentlich streicheln möchte.

   Wie oben 

- Wir laufen an kleinen Kläffzwergen (eingezäunt) vorbei. Oder wir laufen dort vorbei, und von den kleinen Kläffzwergen ist nichts hör- und sichtbar. Es reicht, dass es der Ort der kleinen Kläffzwerge ist.

   Hier würde ich mit Clickersalven arbeiten

- Wir parken bei der Hundepension. Tabasco steigt aus und zieht wie ein Irrer zum Tor. Ja, er geht gerne dorthin. :D

  Hier käme für mich eine Desensibilsierung in Frage und im weiteren Ausbau, dass er sofort zurück ins Auto muss, sobald er zu ziehen und/oder winseln beginnt. Gleichzeitig kannst du dir den Weg auch erclickern --> Leckerchen dabei immer hinter dich werfen, so hast du schon ein paar Schritte geschafft bevor er zurück kommt

  Am Anfang hilft es beim Aussteigen lassen, auch noch, wenn du seine Erwartungshaltung veränderst, in dem du z.B. bevor er aussteigt ein paar feine Leckerbissen auf den Boden verstreust

- Irgendwo weint ein kleines Kind.

  Alternativverhalten und/oder Desensibilsierung (du findest das Geräusch sicherlich irgendwo in Internet)

- Gerade heute: Aus dem Fenster sieht er einem ferngesteuerten Offroad-Spielzeug zu, wie es durchs Feld und auf der Strasse flitzt. Er kann es wohl nicht einordnen und erkennen, dass es nicht tierisch ist.

  Falls dies etwas ist, das nur selten auftritt, würde ich ihn vom Fenster abrufen und auf seinen Platz schicken - evt. als Ablenkung noch einen Kauartikel dazu geben

Aussies lernen ja bekanntlich sehr schnell. Und solltest du merken, dass er das Winseln bewusst einsetzt, um eine Reaktion von dir zu erreichen, dann kannst du mit der hohen Bestätigungsrate aufhören. Denn dannist klar, dass sich seine Motivation von unreflektiertem Stress in ein bewusstes Verhalten verändert hat.

Moni

 
@ Idesiree: Wenn es ums Arbeiten oder auf etwas warten geht, hat Tabasco eine erstaunlich gute Impulskontrolle. Wenn er darauf hoffen kann, dass er irgendeinmal zum Zug kommt, nimmt er es zwar schon mit Spannung aber lautlos.

Es ist eher dann, wenn ein Stück Unsicherheit dazu kommt, dass er mit winseln beginnt.

@ Hernisky: :D Ja, wenn die Alternative ein nach vorne gehen wäre, nimmt man das winseln gerne. Das ist auch mit ein Grund, dass ich Tabasco - gerade wenn es um Menschen oder Hunde geht - nicht zusammen stauchen möchte. Nicht dass er es dann auf das Objekt bezieht. Es gibt genügend Situationen, wo er tatsächlich nach vorne geht.

@ Disthen: So wie du Toffi beschreibst, kann ich mir gut vorstellen, dass dein Vorgehen bei ihr genau das Richtige ist. Vor allem wenn es ihr dabei um deine Aufmerksamkeit geht.

Bei Tabasco habe ich den Eindruck, dass er sein winseln manchmal gar nicht wahr nimmt. Es winselt ihm einfach.

@ Jasy: Vielen Dank für deine vielen tollen Ratschläge! :smilieflower

Die Idee, in gewissen Situationen das Entspannungswort einzusetzen finde ich gut. Daran habe ich überhaupt nicht gedacht.

Ich biete ihm heute schon gewisse Alternativverhalten an. Wenn ich ihm z.B. am Zaun sage, er solle das Spielzeug holen, aber auch indem ich ihn auf seinen Platz schicke. Das ist zwar nur ein kurzer Ablenken, zwingt ihn aber, sich auf den Befehl einzulassen und sich körperlich zu bewegen. Das hilft auch schon.

Gerade die Situationen am Zaun enden häufig so, dass Tabasco sich von sich aus löst und entweder zu mir rennt (weil ich ihn früher dann immer rief, und er ein Gudi bekam), oder er sucht sich ein Spielzeug für zwischen die Zähne. Von dem her bietet er sich manchmal bereits selber ein Alternativverhalten an. Was ja gut ist.

Den Touch könnte ich auch als solches Alternativverhalten aufbauen. Danke für den Tipp.

Ich glaube, ich werde auf ein Abbruchsignal verzichten (zumindest in der nächsten Zukunft) und mehr an Umorientierung arbeiten.

Und nein, Tabasco setzt das winseln praktisch nie dafür ein, meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Ganz selten gibt es eine Ausnahme, wenn z.B. der Ball unerreichbar unter dem Sofa liegt. Aber das ist dann eindeutig ein anderes winseln. Ein Aussie hat schliesslich ein grosses Repetoire an Lautäusserungen. :D

 
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Gern geschehen. Freue mich, dass du mit den Ideen etwas anfangen kannst. Und so wie du schreibst, hast du das Eine oder Andere ja auch schon genutzt, wenn auch noch gezielt in einem Trainingsplan.

Aufgrund deiner Erzählungen glaube ich auch nicht, dass er das Winseln heute bewusst einsetzt. Aber langfristig könnte es sein, dass er dieses oder zumindest das Alternativverhalten bewusst nutzt. Erlebt man ja sehr oft beim Jagdtraining.

Moni

 
Hallo zusammen. Ein Thema dass uns leider auch betrifft.

Ich mache  mit Uno ja jetzt die Ausbildung zum Therapiehund. Er winselt am Anfang permanent. Und zwar hat es ganz sicher mit dem unbekannten Ort, den unbekannten Gerüchen, den unbekannten (2x gesehenen) Hunden etc. und auch ganz klar mit der Erwartungshaltung und Ungeduld zu tun. Ich ignoriere ihn soweit es geht und beschränke ihn in seinem Radius. Dies mache ich, indem ich auf die Leine stehe damit er zwar stehen aber nicht umhertapsen kann. So legt er sich ziemlich schnell hin und kann besser "entspannen". Ich merke aber auch, dass Uno in den Pausen zwischen den Übungen absolut schlecht entspannen kann weil es eben so viele Hunde hat die halt auch rumgumpen etc. und dass er dann irgendwie total unleidig wird weil er nicht schlafen kann! Ich schaue dann dass er zwischen meinen Beinen Schutz findet. So kann er in den Pausen besser runterfahren und ist dann auch eher entspannt wenn wir weiterarbeiten.

 
Was mir spontan zu deiner Geschichte einfällt, ist Prinz, unserer früherer Hund.

In seinen letzten 1-1,5 Jahren zeigte er ein sehr ähnliches Verhalten, zuerst ab und zu, später häufiger. Er war geistig nicht mehr so belastbar, was er auf diese Weise zum Ausdruck gegeben hatte. Zuhause war es meist kein Problem, aber ausserhalb war er, er der doch so gerne immer und überall mit uns dabei sein wollte, nicht mehr der coole Hund.

Zusätzlich kam noch dazu, dass ihm in dieser letzten Zeit auch das alleine zuhause bleiben, gar nicht mehr behagte. Ihm war einfach am wohlsten, wenn einer von uns mit ihm zuhause war. Oder im Auto.

Wir haben ihn in solchen Situationen der Unruhe einfach etwas unterstützt. Das heisst, ihm zu verstehen gegeben, dass wir da sind. Ihm vielleicht eine Hand an den Rücken gelegt.

Wie alt ist deine Luna? Glaub noch nicht so alt?

Könnte es sein, dass sie vorher oder am Tag vorher etwas viel Programm hatte?

 
Luna ist 9. Bin gerade am überlegen was wir vorher gemacht haben... Mittags war sie zwei Stunden im Auto, ist aber grundsätzlich kein Problem für sie da sie gerne im Auto ist, können sie eben nicht zu Hause lassen da sie dann jault (trotz üben). Am Nachmittag haben wir einen gemütlichen Spaziergang gemacht - extra etwas abseits, keine Hundebegegnungen. Am Programm kann es also eigentlich nicht liegen.

Am ruhigsten ist sie in der Wohnung, auch bei uns im Garten kommt sie etwas schlechter zur Ruhe (sie winselt aber nicht gross), aber sie kann auch dort doch gut entspannen - wir hoffen eben dass dies mit der Hecke dann auch noch mehr bessert, da sie nun halt sehr viel für sie negative Ablenkung hat.

Gerade im Garten

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Toffi ist auch so ein Kandidat. Sie kommt dann erst auf dem Schoss zur Ruhe. Will ich nicht dauernd einen Hund auf dem Schoss, hab ich eine faltbare Stoffbox für sie, die ich jeweils mitnehme. Darin kommt sie zur Ruhe, weil sie dann weiss, dass es jetzt einfach Sendepause heisst und es für sie nichts zu tun gibt. Körbli oder Decke reicht da bei ihr (noch) nicht.

 
Toffi ist auch so ein Kandidat. Sie kommt dann erst auf dem Schoss zur Ruhe. Will ich nicht dauernd einen Hund auf dem Schoss, hab ich eine faltbare Stoffbox für sie, die ich jeweils mitnehme. Darin kommt sie zur Ruhe, weil sie dann weiss, dass es jetzt einfach Sendepause heisst und es für sie nichts zu tun gibt. Körbli oder Decke reicht da bei ihr (noch) nicht.
Auf meinem Schoss (aber nur auf meinem

 
Ist bei uns genau gleich, auch nur bei mir auf dem Schoss. Deshalb hab ich ja die faltbare Stoffbox gekauft, die ich super mitnehmen kann. :wink:

 
Wir haben fürs Hotel etc. auch eine Stoffbox.

Aber fürs Training ist die doch etwas ungeeignet. Deshalb muss er lernen zwischen meinen Beinen = Box zu entspannen.

 
Jovia ich hab sie am Anfang zu Hause mal aufgestellt und einfach mal Toffi rein und raus geschickt und bisschen belohnt. Aber Box ist Box und wenn sie die kennt, dann ist es für die meisten Hunde kein Problem, wenn sie mal in einer anderen Box sind. Als Hilfe kann man ihnen eine Decke reinlegen, die bereits nach ihnen riecht.

 
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@Uno warum ist die Box ungeeignet? Es hat doch genug Platz in den Pausen, wo du den Hund parkieren kannst oder du tust Uno ins Auto in der Zeit.

Für die Trainingstage würde ich es schon wichtig finden, dass mein Hund zur Ruhe kommt. Da werden auch Einsätze gemacht und dann bräuchte ich keinen überreizten Hund.

 
@Uno

Ich hatte ein ähnliches Problem am lersten Praxis Trainigstag (für die Anderen, ich mache mit Breeze die gleiche Ausbildung). Parken war an der Einrichtung direkt nicht möglich, Theorieraum war megaklein und es hatte (für mich persönlich) zuviele Hunde. Zu den Hunden kamen noch Begleitpersonen, die dann halt logischerweise auch nochmal Platz brauchten in dem kleinen Raum. Dazu kam, das wir auch keinerlei Pausen gemacht haben, ausser mittags eine Stunde. Das ins Auto bringen zwischendurch war also gar nicht möglich.

Ich habe dooferweise die Faltbox zu Hause gelassen. Ich wäre froh gewesen, hätte ich sie dabei gehabt. Warum soll denn die Box ungeignet sein?
 

Das Problem mit "zwischen den Beinen entspannen" sehe ich darin, das es manchmal nötig ist das Du halt bei den Anderen zuguckst. Du brauchst also auch einen Platz, wo er ohne Dich entspannt sein kann. Denn die Übungen dauern halt auch manchmal etwas länger.

Ich habe Breeze einfach auf eine Decke abgelegt, aber eben...die anderen Hunde. Nicht alle Hunde konnte unangebunden warten oder ruhig warten.

Du hattest ja noch keinen Praxistag oder? Ich würde das dort direkt mit den Trainern angucken und durchsprechen. Am Anfang hatten wir für genauso Fragen Zeit.

Gruss Wendy,

 
Also im Theorieraum haben die Hunde sowieso nichts verloren. Da blieb Uno schön im Auto und hat gepennt.

Ebenfalls am Mittag. Habe eine kleine Runde gedreht und ab ins Auto schlafen. Das braucht er auch.

Aber wenn wir eine Übung machen und er nicht gerade dran ist, dann winselt er. Da ist es nicht möglich ihn jedes Mal in die Box zu bringen.

Ich habe am Sonntag meinen ersten richtigen Praxistag und werde mal schauen wie es läuft.