Antijagttraining

:D Ich glaube ich sollte nicht Nachtessen machen, Fernseh schauen und im Hundi schreiben. :p
 
tja... geht mir manchmal auch so...aber lieber falsch schreiben als nachtessen versalzen... oder so...

 
Original von Idesiree

@Pumba

ich habe den Bericht von Katharina Aberle gelesen; was ich mir noch nicht vorstellen kann; wie funktionniert denn ohne Schlepp das Radiustraining, besonders am Anfang?

Wie kann ich meinen Hund abhalten vom Jagen wenn die Konditionnierung am Anfang noch nicht 100% funktionniert und er dann eine Spur hat oder Wild sieht?

Das sind die 2 Dinge die ich mir ohne Schlepp nicht vorstellen kann, wie ist das aufgebaut und vor allem wie sichert man ab?
Wie du den Hund abhalten kannst ? In dem er an der Leine läuft ! :D Entweder es findet Training statt, oder er läuft an der Leine resp. solange die konditionierung nicht abgeschlossen ist, läuft er an der Leine ....

Hier ein KURZER beschrieb von Katharinas (Anti)Jagdtraining:

1. Hund lernt mit seiner Lieblingsbeute mit mir zu spielen, extrem wilde, super lustige Fang-und Zerrspiele rund um meinen Körper - Hund gewinnt meistens ! Das dürfen wirklich nicht 0815 Spielbelohnungen sein, sondern muss wirklich mit viel Action und rel. langen Sequenzen geübt werden (K.A zeigt auch spezielle Bewegungen welche die Hunde besonders animieren)

2. Hund wird kondioniert : Pfiff durch Hornpfeiffe bedeutet -> Lieblingsbeute flieg davon (im besten Fall entgegen der Richtung in welcher der Hund gerade durchstarten will)

Pfiff beutet also NICHT zu mir zu kommen, sondern die eigene Beute zu hetzen !!!!!!!!! (Hetzen = Glückshormone - keine Wurst/Belohnung dieser Welt kann mit der Ausschüttung dieser Hormone mithalten)

Da Schritt 1 funktioniert, (und die anderen Schritte hier mit "hineinspielen") kommt der Hund anschliessend mit der Beute zu mir ...

3. Futter (Jackpotfutter!) und Lieblingsbeute während der Spatziergänge (Hund geht voraus, guckt nicht zu) immer wieder am Wegrand verstecken - der Hundeführer macht ein "Vorstehen" (Anzeige) und es wird "gemeinsam" gejagd - ist der Hund zuwenig schnell vor Ort, bin ich uU halt schneller ... (manchmal teil ich auch ... je nach dem)

Der Hund guckt nicht mehr ständig in den Wald, sondern schaut nach mir... bleibt automatisch im engeren Radius - will ja nix verpassen !!! (Gemeinsamer Jagderfolg: Suchen, Finden, Fressen)

4. Juttensacktraining : Juttensack mit Jackpotfutter befüllen (bei zartbeseiteten Hunden tuts am Anfang auch eine Cooptüte), Sack an eine "Angel" hängen - Hilfsperson mit Angel im Wald postieren, auf anderem Wege am präparierten Sack vorbei gehen, Vorstehen und den Hund HETZEN lassen !!! Anschliessend in Ruhe ausweiden und fressen lassen ...

So etwas befriedigtes wie mein Hund nach dem Juttensacktraining hab ich im Leben noch nie gesehen !!!!

3.

 
Pumba, diese Trainingsansätze tönen wirklich gut und sinnvoll. Auch nicht so kompliziert und statisch oder theoretisch wie andere Methoden. Das Juttesacktraining tönt etwas organisationsbedürftig und aufwendig. :D Ich hätte da noch eine Frage, unterscheidet sie die Jagdübungen entsprechend der Jagdart und Weise des Hundes. Oder sieht das Training für einen Deutschen Schäfer, einen Retriever, einen Viszla, einen Beagel und einen Afghanen immer gleich aus?

 
@Pumba

dank dir für deine Beschreibung, klingt interessant, hast du denn bei Katharina Aberle ein Seminar gemacht? So wie ich gesehen habe gibt sie nur Seminare in AT... liegt ja leider nciht grad vor der Haustüre...
mich interessieren die versch. ich sag jetzt mal Jagdtechniken sehr ;)

 
Ich habe das Training mit jemandem Zusammen gemacht, welche Kurse bei Katharina besucht hat ...

Zuerst wird heraus gefunden wie der jeweilige Hund jagd - Meine Hündin ist eine Sichtjägerin (in den Wald starren und hoffen es bewegt sich etwas) - das Training hat perfekt für MEINE hündin gepasst - ich weiss nicht ob es bei jedem funktioniert - Katharina hat je nach Jagdart aber noch andere Ideen :D

Es wird auch ganz toll erklärt wie das Jagen funktioniert, was Hunde wärend dem Hetzen wahrnehmen können und was nicht - das Hormone während des Hetzens ausgeschüttet werden (Glückgefühl), Bindung und Zusammengehörigkeitsgefühl durch Jagd im Rudel etc. etc. - nach dem ich viel mehr über das Jagen wusste, nahm ich es meiner Hündin auch gar nicht mehr übel !!! :)

 
Danke für die Erklärung Pumba. Das tönt wirklich super gut. Werde ich mir mal näher anschauen.

 
ja, danke pumba, "dein programm" klingt wirklich logisch, verständlich
und mega interessant.

für mich persönlich gilt nämlich auch das prinzip >> an der leine gibts kein zeitunglesen, makieren oder was auch immer.

da meine zwei aber nicht wirklich auf zerr - und fangspiele abfahren, muss ich mir wohl was anderes einfallen lassen, damit diese glückshormone bei ihnen frei werden ;) , hättest du pumba, vielleicht einen kleinen tipp, was es für alternativen gibt?

lg brigitte