Beißwütiger Hund _ Halsband umlegen ?!

crazyDogs

Erfahrener Benutzer
22. Aug. 2010
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Ich muss euch was erzählen

Als eine Bekannte kam vor einer Woche zu mir und erwähnte nebenbei, daß sie den Hund ihrer Mutter demnächst zum TA bringen will....Ich fragte was der Hund denn hätte und sie erzählte mir folgendes:

Der Hund würde um sich beissen, wenn man ihm ein Halsband oder Geschirr drum machen will, also wolle sie ihm beim TA in Narkose legen lassen damit das Halsband an den Hund kommt.....

Ich erstmal so: 8o , dann so: :wall: und dann so: :curse:

Daraufhin hab ich ihr natürlich dem Hundi zuliebe meine Hilfe angeboten und weil sie mir nicht glaubte, daß ich dem Hundi ohne Narkose für ihn und ohne Beissatacke für mich, das Halsband anlegen könne, den Vorschlag gemacht, daß sie ja immernoch zum TA gehen könne, wenn ich es nicht schaffen sollte.
Ich sagte ihr, sie solle mir 3 Stunden geben, dann hat Hundi das Halsband dran.
Alle Anwesenden (ausser mein Mann) kannten diesen Hund und seine Beißatacken wenn es um sein Halsband ging...meine Freundin hat er sogar schonmal übelst an der Hand erwischt ,...vom Frauchen mal ganz zu schweigen. Sie machte ihm immer die Leine als Schlaufe und fing ihn praktisch wie mit einem Lasso ein um mit ihm spazieren zugehen. In der Halsgegend lies er sich von niemandem anfassen und Fremden gegenüber ist er sehr mißtrauisch gegenüber.

Heute war DER Tag.Wir trafen uns bei Freunden von mir, wo Hundi in fremder Umgebung war.
Ich verkrümelte mich mit Hundi ins Zimmer meiner Freundin (alleine, nur meine Tochter spielte dort grad am Pc) und fing an mit Hundi "zu sprechen". Ich wollte keine Zuschauer, weil ich 1. so mehr ruhe hatte und 2. es mir irgendwo peinlich ist, wenn ich so offensiv hündisch kommuniziere.

Jeder hatte Sorge, daß ich mit blutigen Händen wieder aus dem Zimmer komme...
Ich muss dazu sagen, obwohl ich diesen Hund nie zuvor gesehen hatte, merkte ich sofort, daß er sehr verwöhnt, und dominant ist. Zuhause darf er alles, wird aber leider falsch verstanden und ist daher auch sehr unsicher.

Naja...jedenfalls "quatschten" wir ne runde und nach einer halben Stunde konnte ich unser "Gespräch" beenden, denn Hundi lies sich von mir (zwar zögerlich aber immerhin ohne zu knurren, fletschen oder gar zu schnappen/beissen) sein Geschirr anziehen.

Morgen wiederholen wir unsere "Unterhaltung", damit der Schnuckel weiter durch mich merkt, daß sein Geschirr wirklich nix schlimmes ist. Und dann mach ich mal Fotos von dem Süßen.

Manman, aber da sieht man mal wieder, daß Menschen dem Hundi erst sonstwas zufügen, sein Vertrauen total futsch ist, und sich dann die einfachste Lösung (für sich selber!) aussuchen um das Problem wieder irgendwie in den Griff zu bekommen - nur gelöst hat man so das Problem aber nicht. Und das vergessen leider viele Menschen.....

 
Oh man das ist ja übel wenn es soweit kommen muss.

Ich denke so ein sollte doch an Qualifizierte Hände und nicht unbedingt da bleiben wo er ist. Das kann es nicht sein Dass man einen Hund nur ala Lasso oder auf die gefahr hin gebissen zu werden das halsband dran kriegt. Da muss ja sehr viel schief laufen, das der Hund der Oberhäuptling ist und niemdem vertrauen kann.

 
Mir wurde gesagt, er hatte mal eine Zecke am Hals. Der Bruder meiner Bekannten wollte ihm das Halsband drummachen und quetschte die Zecke mit dem Klickverschluss ein...durch das viele herumgefummel daran entzündete sich diese Stelle am Hals und seither liess der Hund da niemanden mehr dran ...auch kein Halsband.

Meine Bekannte muss dem Hund das Halsband nur in Sichtweite bringen und der fängt das Zähnefletschen an, sagt sie. Sie hat mir heute auch das Geschirr gaaaanz heimlich zugesteckt, sodaß der Hund das nicht sieht.

 
ist ja krass! aber eine frage: was meist du mit - fing an mit Hundi "zu sprechen". - ? tierkommunikation oder was hast du gemacht? wäre noch interessant, denn eine halbe stunde ist ja echt toll, dafür, dass er vorher jeden tackerte.

 
Original von Pixel-Paws

ist ja krass! aber eine frage: was meist du mit - fing an mit Hundi "zu sprechen". - ? tierkommunikation oder was hast du gemacht? wäre noch interessant, denn eine halbe stunde ist ja echt toll, dafür, dass er vorher jeden tackerte.
ja das würde mich auch interessieren, was du genau getan hast um den hund das halsband anzuziehen...!

 
so wie ich sie kenne benimmt sie sich wie ein hund :D

super conny,gut gemacht :) *stolzbin*

 
Ähm...ja Christina,da hast du recht. Ich hab dem Kleinen erstmal die Möglichkeit der Flucht (aus dem Zimmer) und die Rudelsicherheit genommen.
Dann hab ich mich erstmal 5 Minuten ignorant auf den Boden in die Nähe des Sofas gesetzt. Der Kleine sprang völlig selbstverständlich ohne mich zu beachten auf das Sofa und wollte es sich dort gemütlich machen. Da habe ich sofort das Sofa beansprucht und ihn hundlich dominiert (Luftschnapper mit der Hand ganz knapp an ihm vorbei, Knurren, Zähnezeigen, bedrohliche angespannte Körperhaltung,usw.) - er sprang sofort runter....und lief richtugn tür.

Doc auch die Tür (Entscheidung zur Rudelsicherheit) beanspruchte ich und ging zügig zur Tür und zeigte ihm durch meine Körperhaltung, daß er abstand halten soll von diesem Bereich. Er sprang wieder aufs Sofa...ich "jagte" ihn da wieder runter.
Er ging wieder zur Tür, ich "jagte" ihn da wieder weg.

Irgendwann stand er mitten im Raum, wußte nicht was er tun sollte und schute mich "fragend" an - das war mein Ziel !

Ich rief ihn zu mir aufs Sofa (da fühlt sich der Kleine sicherer als auf dem Boden). Dort lies ich ihn nun erstmal in ruhe und entspannen. Zeitgleich pasckte ich das Geschirr aus und spielte damit rum. Nach und nach hielt ich das Geschirr immer weiter vor seine Nase...berührte ihn damit an den Lefzen...an den Vorderbeinen...am Kinn...-bis er immer mehr enspannte.
Dann legte ich es weg und begann nach einiger Zeit erneut ihn damit zu berühren....
Während ich das machte, achtete ich darauf, daß meine Körperhaltung nicht offensiv sondern eher ignorant war (seitlich zugedreht, ab und an Beschwichtigungssignale wie Lippenlecken und zur Entspannung der Situation Gähnen, usw)

Schon bald konnte ich ihm das Geschirr über den Kopf legen....dann ging ich erstmal aus dem Raum.
Als ich wieder reinkam, machte ich die Leine an den Geschirrring und konnte das Geschirr vernünftig schliessen und anziehen.

Das ganze wiederholte ich etappenweise zweimal ....

 
wow das hört sich sehr interessant an wie du mit dem Hundi umgegangen bist.

ich bin immer wieder beeindruck wie Menschen das so hinbekommen.

Gut zu wissen, dass du da bist, vielleicht benötige ich ja mal einen Tipp :D

 
das is meine connyyyyy :D :yeah: :headbang:
super gemacht :peace:

gut zu wissen das man nich der einzige :ugly: ist... :D

 
Wirklich intressant und schön dass du uns daran teilhaben lässt. Gerne wieder :)

 
:thanks: ...und das war nur die kleine Detailbeschreibung auf die Schnelle getipselt.

Die Vollversion hab ich nun auch fertig. Wer will ? Wer will? Wer hat noch nicht ? *lach
Ist aber echt sehr langer Text....
 
Word Datei? kannst du glaub ich einfach als Datei anhängen und jeder kann gucken. Glaub ich jedenfalls, musst probieren. Ansonsten findest du meine Mailaddy im Profil. Mich würds sehr intressieren

 
Ich versuch mal den ersten Teil zu posten:

Dort wo wir uns trafen, war der Hund nur zwei drei Male und somit also in fremder Umgebung. Als die Besitzerin mit Hund kam, war ich schon in der Wohung (meiner Bekannten) und trank gemütlich in der Küche Kaffee.
Die folgende halbe Stunde beachtete ich den Hund überhaupt nicht, ausser er übersah meine individualdistanz. Dann drohte ich ihm durch Naserümpfen, angespannte Haltung und Drängeln, daß er bei mir auf Abstand gehen muss und auf mich achten sollte wenn er keinen Ärger mit mir will.

Nach und nach fing ich dann leicht an ihn zu provozieren: stellte mich ihm in den Weg wenn er z.b. unter den Tisch wollte...oder beanspruchte sein Frauchen, wenn er ihr auf den Schoss springen wollte. Ich "machte ihn also an" und er liess es notgedrungen erstmal mürrisch zu.

Damit zeigte ich ihm, daß ich durchaus bereit bin mich im Notfall auf einen Konflikt mit ihm einzulassen. Und da ich bei Hunden wirklich sehr durchsetzungskräftig (dominant) auftrete, hatte der Kleine das auch schnell gemerkt und schon in der Küche immer mindestens ein heimliches Auge auf mich.

Die Besitzerin sagte mir, daß der Kleine total auf Käse abfährt und ich ihn damit ja bestechen könne. Da ich Hunde aber nicht besteche sondern möchte daß sie meine Wünsche bedingungslos akzeptieren, nahm ich den Käse einfach als Provokations-Hilfsmittel: Ich fummelte am Käse auf dem Tisch herum während Hundi auf dem Schoss der Besitzerin neben mir saß. Der geierte natürlich wie ein Blöder und normalerweise wäre er sogar auf meinen Schoss um sich was zu klauen, sagte die Besitzerin....doch er wußte: Individualdistanz einhalten
Ich hielt ihm sogar ein Stück Käse entgegen, zuckte gleichzeitig mit der Nase und gab super leise, bedrohliche Geräusche (ähnlich wie schwer atmen) von mir.
Er nahm den Käse NICHT und das war auch so gewollt von mir. Nur die Besitzerin schnallte es nicht und war äußerst irritiert, daß ihr Kleiner den Käse anscheinend verschmähte..."irgendwas hast du an dir, daß Omeli so komisch ist grad" Ja achneeeee !! Ich redete halt grad mit ihrem Hund und verbot ihm den Käse anzunehmen, denn das war MEIN Käse - basta

Naja jedenfalls zog ich mich in das Zimmer meiner Bekannten zurück und bat die Besitzerin mir den kleinen Omeli hinterher zu tragen, ihn mitten im Raum auf den Boden zu setzen und sich dann ohne Verabschiedung usw. aus dem Raum zu gehen und die Tür hinter sich zu schliessen.
Omeli wollte natürlich hinterher und bekam die Tür vor der Nase zu gemacht. Ich ging zur Tür und drängelte ihn da erstmal weg. Damit beanspruchte ich die Entscheidung ob er Rudelsicherheit bekommen sollte oder nicht.
Omeli schockte das nun nicht wirklich (sollte auch nicht) : er zog sich auf das Sofa zurück und machte es sich dort bequem. Ich setzte mich erstmal auf den Fußboden und ignorierte ihn ganz provokativ (ich als dominantere habe es -noch- nicht nötig, freundlichen Kontakt mit ihm aufzunehmen <---das zeugt unter anderem von Souveränität ). Ich merkte aber genau, wie der kleine kerl mich mit argusaugen beobachtete....

Nach ein paar Minuten stand ich auf, ging einen Bogen um den Tisch, spannte kurz vor dem Hund all meine Muskeln an (versteifte), starrte ihn an, beugte mich bedrohlich nach vorne, und zuckte mit der Nase. Als Hilfestellung (weil ich wußte ja nicht inwiefern der Hund hündisch vom Menschen versteht) zeigte ich nebenbei mit ausgestrecktem Arm auf den Boden vor dem Sofa in Richtung mitte vom Zimmer - da war Hundi aber schon in Bewegung vom Sofa zu springen und mir diesen Bereich zu überlassen. Omeli dachte wohl das wars jetzt, aber nun legte ich erst richtig los : er besaß "die Frechheit" schon wieder zur Tür zu gehen und meine Entscheidung des Rudelentzugs für ihn, in Frage zu stellen.

Also ging ich zügig und in bedrohlich angespannter Körperhaltung auf ihn zu und drängelte mich zwischen ihn und die Tür. Dann bewegte ich mich aprubt laaaangsam in Zeitlupe, denn der kleine Mann hielt sich schon wieder (weil ich hingegangen bin) in meiner Individualdistanz auf und ich hatte ihm ja schon vorher oft genug zu Verstehen gegeben, daß er das besser nicht tun sollte um einem größeren Konflikt mit mir aus dem Weg zu gehen.

Also signalisierte ich ihm nun, daß ich kurz vor Angriff bin (ich agiere, er muss reagieren und zwar angemessen nach meinem Wunsch), wenn er nicht nachgibt und sich zurück zieht. Er zog sich natürlic zurück...und sprang aufs Sofa. Gerade als er es sich schon wieder bequem machen wollte, war ich wieder bei ihm und der gleiche Ablauf wie vorhin erfolgte: ich beanspruchte das Sofa, er sollte sich verziehen. Er sprang also wieder runter und zeitgleich versperrte ich ihm den Weg zur Tür.er dreht um, wieder richtung Sofa, ich versperr ihm den Sprung aufs Sofa.
Er geht ein paar Schritte zurück, ich gehe laaangsam und in Zeitlupe auf ihn zu, bis er mich beschwichtigte (ohren zurück, Lippenlecken,nervöses hin und her gucken...unsicherheit).

Das reichte mir, ich wand mich von ihm ab und setzte mich provokant auf das Sofa und ignorierte ihn komplett. Doch immer wenn er Anstalten machte sich von der Stelle zu bewegen, bekam er meine ganze (bedrohliche) Aufmerksamkeit: Anstarren & Nasezucken reichte aus und der kleine Kerl wäre am liebsten im Mauseloch verschwunden.
Sobald ich dieses "Mauseloch verkriechen wollen" bemerkte, wand ich mich wieder ab und ignorierte ihn.

Nach ein paar Minuten des wie-verhalte-ich-mich-bloß-richtig-um-einen-konflikt-zu-vermeiden merkte ich, wie er mich immer wieder zwar schüchtern aber dennoch gut einschätzend, abwartend und fragend anschaute....- also schaute ich ihn kurz in die Augen, gähnte provokativ, setzte mich noch mehr seitlich (von ihm abgewandt) und seufzte gelassen.
Das war für ihn eine Einladung sich zu bewegen oder gar sich mir anzunähern. Er entschied sich (warscheinlich weil langsam Vertrauen aufgrund dessen aufkam, weil er mich nun einschätzen konnte) für letzteres und setzte sich direkt neben mich an meine Füße und entspannte sich.
Ich klopfte aufs Sofa (menschliche Geste) und er sprang sofort drauf und legte sich bequem an meinen Rücken.

 
Yeah hat funktioniert :yeah:

Hier der zweite Teil:

Omeli lag also nun angelehnt an meinem Rücken und wußte mich einzuschätzen und hat zu spühren bekommen, daß ich dominanter (durchsetzungsfähiger) und dennoch souverän, fair und vorallem verständlich für ihn bin.

Nun holte ich das Geschirr aus meiner Tasche und legte es in Sichtweite für Omeli neben mich. Ich merkte wie er sich an meinem Rücken langsam und angespannt aufsetzte....er war grad also in Fluchtstellung. Ich legte meine Hand auf das Geschirr und fummelte gleichzeitig irgendwelche Sachen auf dem Stubentisch an....das sollte ihm signalisieren "ich pass auf das Geschirr auf, es wird dich nicht anspringen oder dir etwas tun, denn meine Hand liegt drauf" - und es funktionierte: Omeli legte sich wieder ruhig hin.
Dann wechselte ich meine Sitzhaltung ein wenig in seine Richtung, sodaß er nun neben mir lag. Er beobachtete unsicher wie ich das Geschirr in meine Hand nahm und daran rumfummelte (den Klickverschluss liess ich dabei aber ausser acht!).
Als er sich an diesen Anblick gewöhnte, hielt ich ihm das Geschirr in Reichweite, sodaß er daran hätte schnuppern können - doch er verweigerte und drehte den Kopf vom Geschirr weg. Er wollte nix davon wissen, schaute aber immer wieder in meine Augen um zu erspühren ob die Situation immernoch unbedrohlich für ihn ist.

Ich blieb ganz gelassen und relaxt und beachtete seine Unsicherheit nicht weiter. Ganz sanft berührte ich ihn eher "aus Versehen" mit dem Geschirr an den Lefzen...erst die eine Seite , dann die andere.........dann die Vorderpfoten nach einander...bis er es entspannt zuliess. Dann berührte ich seine Halsregion mit dem Geschirr. Daraufhin veränderte sein Blick sich...seine Ohren klappte er ganz an den Kopf und er versuchte das Geschirr anzuschielen ohne seinen Kopf zu bewegen. Seine Rute bewegte sich gaaaanz leicht und sein Körper wirkte wie versteinert. Ich war drauf gefasst daß er gleich wie eine Furie herumfährt und sich im Geschirr oder meiner Hand verbeisst, also zuckte ich mit der Nase, hob meine Oberlippe an, knurrte leise und streckte meinen Rücken durch. Omelis Körper enspannte sich leicht und er wand seinen Blick wieder ab, also fing ich an zu schmatzen und ein wenig zu glucksen (ähnlich wie Fiepen). Daraufhin wurde Omlei wieder lockerer, aber dennoch guckte er ab und zu etwas mißtrauisch was ich (oder das Geschirr) da machte.
Ich konnte ihn nun nicht nur mit dem Geschirr streicheln (was aus hundesicht nämlich pflegen bedeutet), sondern ihm auch das Brustband des Geschirrs über den Kopf streifen und es auf ihm liegen lassen (ungeschlossen(!)).
Zuerst zuckte er etwas zurück, schaute aber sofort wie ich grad drauf bin und entspannte sich gleich wieder, als er keine Gemüts-Veränderung bei mir feststellte.
Daraufhin verliess ich erstmal ohne weitere Kommunikation den Raum und ging eine rauchen
Dannach ging ich (mit Leine bewaffnet) wieder zu Omlei ins Zimmer. Er war sichtlich freudig erregt (rute wackelte, ohren nach vorn und zurück) als er mich sah. Ich setzte mich ignorant neben ihn und machte kurzerhand die Leine an die Geschirr-Öse, veränderte meine Körperhaltung in Erhaben und selbstsicher (da gehört z.b. auch die Atmung dazu!) und hob das Geschirr dank der Leine etwas an, sodaß Omlei das Geschirr in Brust- und Halsbereich zu spühren bekam - er blieb entspannt und locker, versuchte aber mit der Bewegung mitzugehen, denn er merkte ja, daß ich das Geschirr (also ihn selbst) bewegte und er wollte sich mir gegenüber erwünscht verhalten.
Ich veränderte wieder meine Atmung (schneller mit Absätzen und etwas hörbarer) stubste ihn mit zwei Finger in die Seite, drehte mich seitlich und schaute ihn immer wieder eindringlich an und guckte gleich wieder weg, wenn unsere Blicke sich trafen.

Das signalisierte ihm die Aufforderung mir zu folgen, (denn ich wollte, daß er mit Geschirr um den Hals das Sofa verliess und sich selbst mit dem Geschirr bewegt) und lud ihn in meine Individualdistanz ein.
Er sprang also vom Sofa und kam an meine Seite wo ich nun auf dem Boden im Schneidersitz saß. Lanmgsam und so unauffällig wie möglich führte ich meine Hand unter seinen Bauch durch um den Bauchriemen des Geschirrs zu fassen (das Geschirr war ja noch offen) und Omeli veränderte wieder seine Haltung wie vorhin als ich ihn mit dem Geschirr in der Halsregion berührte...- ich allerdings, reagierte ebenfalls genauso wie in vorheriger Situation und konnte nun den Bauchriemen unter dem Bauch entlang führen.
Nun hiess es den Klickverschluss zu betätigen...ein Geräusch was dieser Hund hasst wie die Pest und ihn laut Aussage der anderen durchdrehen lässt....

Ich erinnerte Omeli also nochmal daran, daß ich ihm überlegen bin, indem ich ihm wieder Drohsignale zukommen liess (Nase zucken, leichtes Knurren, eindringlich anstarren), sodaß Omeli wieder in eine Erwartungshaltung fiel so nach dem Motto "okay. Was willst du von mir? Wie soll ich mich verhalten?" - und in dem Moment klickte ich das Geschirr zu !!!!! Omeli guckte unverändert....er zeigte keine großartige Reagtion auf das Klickgeräusch.

Ich blieb dann noch ein paar Minuten am Boden, kraulte Omeli ab und zu beiläufig an und in den Ohren und an den Lefzen und führte ihn dann aus dem Zimmer in die Küche (er lief hinter mir ) zu seiner Besitzerin. Dort machte ich die Leine vom geschirr wieder ab und beschäftigte mich mit einer Tasse Kaffee und einer Zigarette, usw. - Doch ich spührte die Blicke von Omeli, wie er meine Nähe suchte, sich immernoch an mir orientierte und guckte daß er sich ja richtig mir gegenüber verhält
Einfach süß der kleine Kerl - ich freu mich auf unsere nächste "Unterhaltung" :love:

 
ich finde es genial, wie du mit dem hund kommuniziert hast.

vor allem, dass es eindeutig und sehr klar für den hund war.

jedoch...

bei einem herdi wäre zb. gerade die von dir geschilderte vorgehensweise fatal...und gefährlich..

z.b....

Nach und nach fing ich dann leicht an ihn zu provozieren: stellte mich ihm in den Weg wenn er z.b. unter den Tisch wollte...oder beanspruchte sein Frauchen, wenn er ihr auf den Schoss springen wollte. Ich "machte ihn also an" und er liess es notgedrungen erstmal mürrisch zu.

das soll keinesfalls kritik sein. ich bin begeistert wie du das gelöst hast. aber bitte nicht bei jedem hund so vorgehen. wenn fremde zb. in unserem beisein mit unseren hunden so vorgehen würden, würden diese angegriffen werden. ohne kompromiss.

nur zur erklärung: es wäre eine "bedrohung" für die hunde...und durch fremde lassen sie sich nicht bedrohen/bestimmen/einschränken. hier gilt schwarz/weiss.. und diese situation wäre eindeutig dunkel schwarz..

 
Sehr interessant zu lesen und auch dein Vorgehen! Hoffentlich nehmen sich die Besitzer des Hundes nun an der Nase und hören auf dich! :thumbs:

 
Interessante Geschichte und freut mich wenn es so gut geklappt hat. Weiterhin viel Erfolg....

Lg Natascha

 
@Andrea

Da hast du absolut recht. Ich habe auch ein paar Kandidaten zuhause, die sich von einer fremden Person keinesfalls so anmachen lassen würden. Gerade Asko würde da genauso wie deine reagieren.

Doch hier hab ich mir ja die erste halbe Stunde erstmal ein Bild von dem kleinen Omeli gemacht und nur meine Individualdistanz beansprucht (das nimmt kein Hund einem übel).
Und ich hab natürlich auch abgeschätzt, ob ich Hundi körperlich überlegen WÄRE, oder einen Konflikt leiber aus dem Weg gehe.

Man kann jetzt auch nicht bei jedem Hund so vorgehen und mal einfach drauflos drohen und triezen, um dem Hund seine Überlegenheit zu demonstrieren. Jeder Hund ist anders...dementsprechen sind auch die "unterhaltungen" jehweils anders.
Und das schöne ist: Man bekommt nach jedem Satz einen Satz des Hundes zurück worauf man ganz individuell reagieren/antworten kann.

 
Original von crazyDogs

@Andrea

Da hast du absolut recht. Ich habe auch ein paar Kandidaten zuhause, die sich von einer fremden Person keinesfalls so anmachen lassen würden. Gerade Asko würde da genauso wie deine reagieren.

Doch hier hab ich mir ja die erste halbe Stunde erstmal ein Bild von dem kleinen Omeli gemacht und nur meine Individualdistanz beansprucht (das nimmt kein Hund einem übel).

Und ich hab natürlich auch abgeschätzt, ob ich Hundi körperlich überlegen WÄRE, oder einen Konflikt leiber aus dem Weg gehe.

Man kann jetzt auch nicht bei jedem Hund so vorgehen und mal einfach drauflos drohen und triezen, um dem Hund seine Überlegenheit zu demonstrieren. Jeder Hund ist anders...dementsprechen sind auch die "unterhaltungen" jehweils anders.

Und das schöne ist: Man bekommt nach jedem Satz einen Satz des Hundes zurück worauf man ganz individuell reagieren/antworten kann.
ich bin davon ausgegangen, dass du den hund genau zuvor studiert hast, und wusstest was du tun kannst und was besser nicht. :welldone:

wollte nur nicht, dass da jetzt jeder meint, er könne das mal mit irgendeinem hund "testen" und das dann eben einfach nachmacht.

dazu gehört ein sehr gutes gefühl einen hund auch lesen zu können. bin überzeugt, du hast das auge hierfür.

was hast du den leuten mit auf den weg gegeben?

hast du das gefühl sie schaffen es bei ihrem hund auch?

 
Original von crazyDogs

Und ich hab natürlich auch abgeschätzt, ob ich Hundi körperlich überlegen WÄRE, oder einen Konflikt leiber aus dem Weg gehe.
8o Soweit dürfte man es doch gar nie kommen lassen, oder? ?( Ausser bei einer Abklärung betreffend Aggressionsproblematiken wird ein Trainer niemals einen Hund so testen oder provozieren. Da ist die Gefahr viel zu gross, dass man bei dem Hund gleich noch eine Baustelle aufreisst.

Sonst kann ich mich Troll nur anschliessen.

Was mich noch erstaunt, dass diese Leute einfach eine fremde Person an ihrem Hund was korrigieren lassen, ohne dass sie wissen oder sehen was da abgeht. Ich würde das nie zulassen. Haben die das einfach so akzeptiert?