Hoi Zusammen!
Nach den ersten "Tutnixler- und Rüdenvermöbler-Gruppentrainings" in Wittnau kam im Gespräch immer wieder die Frage auf, wieviel unsere Hunde eigentlich abkönnen müssen.
Nachdem Disi ja so gerne in der Badewanne liegt und dort mit mir SMSt oder über Facebook schreibt oder auch telefoniert:ugly: (Sorry, aber diese Info gehört einfach unweigerlich dazu) und genau in solch einem Gespräch das Thema wieder auf kam, machte ich mir bei einem Spaziergang mit meinem Hund Gedanken, wie ich das allgemeingültig formulieren könnte.
Und so kam es zu dieser Ekläung:
Grundidee war Tijana in der Badewanne, und ich steige einfach mal frisch fröhlich zu ihr ins Badewasser… Lasst Euch überraschen!
Es stellt sich die Frage, wieviel muss mein Hund aushalten können, ohne dass er aggressiv kommuniziert und anders rum, darf er überhaupt aggressiv kommunizieren und wie stark?
Eigentlich wäre hierfür ein umfangreiches Wissen über die Entwicklung der hündischen Kommunikation und der heute vorzufindenden Körpersignale notwendig, das würde aber den Rahmen sprengen. Ich versuche daher einmal, Euch eine Idee von dem Ganzen zu geben, in dem Ihr Euch in die Lage Eurer Hunde versetzt:
Ihr alle seid ja mehr oder weniger erwachsen
. Nun stellt Euch vor, Ihr sitzt in der Badewanne. Auf einmal steht eine fremde Person vor Euch und hüpft in Euer Badewasser, grinst Euch an und will jetzt spielen…
Je nach dem, was Ihr für einen Charakter habt reicht die Reaktion von „Hey, was machst denn Du hier? Biste noch ganz sauber?“ bis zu „Ahrgggg, hau ab!!!!“ mit mehr oder weniger handgreiflich werdenden Körpersignalen und ggf. Flucht.
Der Mensch, der da zu Euch in die Wanne gestiegen ist, ist geistig allerdings einfach ein wenig zurückgeblieben, er glaubt er sei immer noch ein Kind und als Kind kann er sich solche Sachen doch auch erlauben. Zumindest war das bisher bei den Bekannten so, die ihn ja kennen und wissen wie er drauf ist. Er ist aber kein Kind mehr und so wird er von anderen auch nicht als ein solches akzeptiert. Er wird als Erwachsener behandelt.
Nun ok. Dem zurückgebliebenen Menschen geht es einige Male so, dass er von einigen Personen heftigst aus der Wanne geschmissen wurde. Jedesmal versucht er sich zu entschuldigen, und bei seiner Mama hatte er gelernt Konflikte mit Küsschen begleichen zu können.
Wieder bekommt er sehr unsanft eins auf den Deckel und so langsam versteht er die Welt nicht mehr… Er will doch nur lieb sein! Versucht die Person zu flüchten, versteht er das als Einladung zum Fangus und rennt hinterher. „Gefangen!“, die flüchtende Person wird festgehalten und der zurückgebliebene freut sich, erhält aber ganz anders als erwartet eine heftige Ohrfeige und ein paar Prügel von der inzwischen panisch werdenden Person.
In der Überforderung und mangels alternativer Strategien mit solch hysterischem Verhalten umzugehen, wird der Zurückgebliebene irgendwann auch aggressiv, haut um sich und schreit zurück. Die Situation eskaliert.
Andersherum erlebt Ihr in der Wanne diese Situation nun nicht nur ein einziges Mal, sondern immer wieder.
Bis vor kurzem konntet Ihr noch ganz easy baden gehen und auf einmal wimmelt es da von Erwachsenen die im Geiste noch Kinder sind und die mit Euch in der Wanne spielen wollen. Vielleicht habt Ihr es noch eine Weile gutmütig akzeptiert oder ihr hattet Bedenken da was zu sagen, weil das Gegenüber doch nicht ungefährlich aussieht. Ihr versuchtet Euch zu entziehen, aber der Mensch wollte jetzt unbedingt mit Euch spielen und Euch nicht gehen lassen!
Ihr reagiert hysterisch, schreit ihn an und versucht zu flüchten.
Einige Male hintereinander erlebt, wartet Ihr schon gar nicht mehr, bis der Mensch zu Euch in die Wanne steigt sondern flüchtet schon beim Anblick eines „Artgenossen“ um solchen Situationen zu entgehen. Baden ist dann halt nicht mehr drin…
Evt. wählt ihr auch eine andere Strategie und schreit den Menschen, der zu Euch kommt schon im Vorhinein so sehr an, das der sich fast in die Hose pieselt. Kurz drauf macht ihr das aber auch mit solchen, die Euch eigentlich nur gerade ein Handtuch bringen wollten. Der Stress ist zu gross geworden als dass Ihr noch unterscheiden könntet.
So in etwa läuft es bei den Hunden.
Alle Hunderassen sind in sehr unterschiedlichen Teilen der Verhaltensentwicklung mehr oder weniger stark zurückgeblieben. Das ist nicht grundlegend schlecht, aber es bewirkt, dass die Kommunikation unter den Rassen nicht mehr so optimal funktioniert. Ursprüngliche Hunderassen entwickeln sich grösstenteils weiter als viele Arbeitsrassen, sie sind erwachsener. Arbeitsrassen dagegen haben ganz spezielle Bereiche, in denen die verjugendlichte Form des Verhaltens bevorzugt wird, weil sie damit einfacher in den Arbeitsgebieten ausgebildet werden können. Nur haben diese verjugendlichten Formen eben auch einen wichtigen Einfluss auf das Sozialverhalten.
Retriver sind typische „ich steige zu Dir in die Wanne“-Hunde, die gerne versuchen eine aggressve Antwort mit Küsschen geben zu begleichen. Schäferhunde sind diejenigen, die weglaufende Artgenossen gerne festhalten wollen um beim Fangus zu gewinnen, Borders und Aussis sind teilweise mit ADHS-Kindern vergleichbar, sie haben Mühe die vielen wuseligen Artgenossen im Blick zu halten und versuchen daher gerne alles zu kontrollieren und zu strukturieren. Dabei sind sie in der Regel sehr schnell überfordert und reagieren über.
Mein Malamut ist eher ein „ich steige zu Dir in die Wanne“-Hund, nur dass er dann dem, der in der Wanne liegt gleich noch das ganze Badewasser streitig macht und es für sich beansprucht. Danach bietet er dann aber ganz freundlich an, dass er das Badewasser auch geren teilen würde... Ob das Rassetypisch ist kann ich nicht so genau sagen, dazu kenne ich zu wenige Malamuten.
Was ich aber sagen will ist klar, oder? Einzelne Rassen und dann noch deren Individuen haben ganz eigene Vorlieben und hündische „Etiketten“. Diese können teils mit denen anderer Rassen super kompatibel sein, teils geht es aber auch voll in die Hose.
Daher ist unsere Aufgabe, unsere Hunde zu unterstützen, wenn sie in eine Konfliktsituation geraten, die sie selber nicht auflösen können.
Daher kommt der neue Modebegriff "Badewannensteiger", (ICH BIN UNSCHULDIG:ugly!
Alles klar?
Herzliche Grüsse,
Katrin
Nach den ersten "Tutnixler- und Rüdenvermöbler-Gruppentrainings" in Wittnau kam im Gespräch immer wieder die Frage auf, wieviel unsere Hunde eigentlich abkönnen müssen.
Nachdem Disi ja so gerne in der Badewanne liegt und dort mit mir SMSt oder über Facebook schreibt oder auch telefoniert:ugly: (Sorry, aber diese Info gehört einfach unweigerlich dazu) und genau in solch einem Gespräch das Thema wieder auf kam, machte ich mir bei einem Spaziergang mit meinem Hund Gedanken, wie ich das allgemeingültig formulieren könnte.
Und so kam es zu dieser Ekläung:
Grundidee war Tijana in der Badewanne, und ich steige einfach mal frisch fröhlich zu ihr ins Badewasser… Lasst Euch überraschen!
Es stellt sich die Frage, wieviel muss mein Hund aushalten können, ohne dass er aggressiv kommuniziert und anders rum, darf er überhaupt aggressiv kommunizieren und wie stark?
Eigentlich wäre hierfür ein umfangreiches Wissen über die Entwicklung der hündischen Kommunikation und der heute vorzufindenden Körpersignale notwendig, das würde aber den Rahmen sprengen. Ich versuche daher einmal, Euch eine Idee von dem Ganzen zu geben, in dem Ihr Euch in die Lage Eurer Hunde versetzt:
Ihr alle seid ja mehr oder weniger erwachsen
Je nach dem, was Ihr für einen Charakter habt reicht die Reaktion von „Hey, was machst denn Du hier? Biste noch ganz sauber?“ bis zu „Ahrgggg, hau ab!!!!“ mit mehr oder weniger handgreiflich werdenden Körpersignalen und ggf. Flucht.
Der Mensch, der da zu Euch in die Wanne gestiegen ist, ist geistig allerdings einfach ein wenig zurückgeblieben, er glaubt er sei immer noch ein Kind und als Kind kann er sich solche Sachen doch auch erlauben. Zumindest war das bisher bei den Bekannten so, die ihn ja kennen und wissen wie er drauf ist. Er ist aber kein Kind mehr und so wird er von anderen auch nicht als ein solches akzeptiert. Er wird als Erwachsener behandelt.
Nun ok. Dem zurückgebliebenen Menschen geht es einige Male so, dass er von einigen Personen heftigst aus der Wanne geschmissen wurde. Jedesmal versucht er sich zu entschuldigen, und bei seiner Mama hatte er gelernt Konflikte mit Küsschen begleichen zu können.
In der Überforderung und mangels alternativer Strategien mit solch hysterischem Verhalten umzugehen, wird der Zurückgebliebene irgendwann auch aggressiv, haut um sich und schreit zurück. Die Situation eskaliert.
Andersherum erlebt Ihr in der Wanne diese Situation nun nicht nur ein einziges Mal, sondern immer wieder.
Bis vor kurzem konntet Ihr noch ganz easy baden gehen und auf einmal wimmelt es da von Erwachsenen die im Geiste noch Kinder sind und die mit Euch in der Wanne spielen wollen. Vielleicht habt Ihr es noch eine Weile gutmütig akzeptiert oder ihr hattet Bedenken da was zu sagen, weil das Gegenüber doch nicht ungefährlich aussieht. Ihr versuchtet Euch zu entziehen, aber der Mensch wollte jetzt unbedingt mit Euch spielen und Euch nicht gehen lassen!
Ihr reagiert hysterisch, schreit ihn an und versucht zu flüchten.
Einige Male hintereinander erlebt, wartet Ihr schon gar nicht mehr, bis der Mensch zu Euch in die Wanne steigt sondern flüchtet schon beim Anblick eines „Artgenossen“ um solchen Situationen zu entgehen. Baden ist dann halt nicht mehr drin…
Evt. wählt ihr auch eine andere Strategie und schreit den Menschen, der zu Euch kommt schon im Vorhinein so sehr an, das der sich fast in die Hose pieselt. Kurz drauf macht ihr das aber auch mit solchen, die Euch eigentlich nur gerade ein Handtuch bringen wollten. Der Stress ist zu gross geworden als dass Ihr noch unterscheiden könntet.
So in etwa läuft es bei den Hunden.
Alle Hunderassen sind in sehr unterschiedlichen Teilen der Verhaltensentwicklung mehr oder weniger stark zurückgeblieben. Das ist nicht grundlegend schlecht, aber es bewirkt, dass die Kommunikation unter den Rassen nicht mehr so optimal funktioniert. Ursprüngliche Hunderassen entwickeln sich grösstenteils weiter als viele Arbeitsrassen, sie sind erwachsener. Arbeitsrassen dagegen haben ganz spezielle Bereiche, in denen die verjugendlichte Form des Verhaltens bevorzugt wird, weil sie damit einfacher in den Arbeitsgebieten ausgebildet werden können. Nur haben diese verjugendlichten Formen eben auch einen wichtigen Einfluss auf das Sozialverhalten.
Retriver sind typische „ich steige zu Dir in die Wanne“-Hunde, die gerne versuchen eine aggressve Antwort mit Küsschen geben zu begleichen. Schäferhunde sind diejenigen, die weglaufende Artgenossen gerne festhalten wollen um beim Fangus zu gewinnen, Borders und Aussis sind teilweise mit ADHS-Kindern vergleichbar, sie haben Mühe die vielen wuseligen Artgenossen im Blick zu halten und versuchen daher gerne alles zu kontrollieren und zu strukturieren. Dabei sind sie in der Regel sehr schnell überfordert und reagieren über.
Mein Malamut ist eher ein „ich steige zu Dir in die Wanne“-Hund, nur dass er dann dem, der in der Wanne liegt gleich noch das ganze Badewasser streitig macht und es für sich beansprucht. Danach bietet er dann aber ganz freundlich an, dass er das Badewasser auch geren teilen würde... Ob das Rassetypisch ist kann ich nicht so genau sagen, dazu kenne ich zu wenige Malamuten.
Was ich aber sagen will ist klar, oder? Einzelne Rassen und dann noch deren Individuen haben ganz eigene Vorlieben und hündische „Etiketten“. Diese können teils mit denen anderer Rassen super kompatibel sein, teils geht es aber auch voll in die Hose.
Daher ist unsere Aufgabe, unsere Hunde zu unterstützen, wenn sie in eine Konfliktsituation geraten, die sie selber nicht auflösen können.
Daher kommt der neue Modebegriff "Badewannensteiger", (ICH BIN UNSCHULDIG:ugly!
Alles klar?
Herzliche Grüsse,
Katrin