[QUOTE='Jade]Die Ausgewogenheit wird darauf ausgerechnet, wieviel % von Rohproteine, Rohfett und Kohlehyrate in den kcal enthalten sind - komischer Satz, lass ihn einfach mal so stehen, mir fällt wirklich nix gescheiteres ein
Richtwerte für einen normalen Haushund (ausgenommen Welpen und Arbeitshunde, diese sind abweichend)
26% Rohprotein 38% Rohfett 36% Kohlenhydrat (ist nicht das was auf der Packung steht, sondern wie die Verhältnisse in den kcla sind!!)
Die Daten hab ich von Sally Askew
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So nun komme ich auch dazu meinen "Senf" abzugeben, war ziemlich im Arbeitsstress die letzten Tage.
Ich hadere mit dem Wort "ausgewogen". Das behaupten 530 Futterhersteller, dass ihr Futter ausgewogen sei.
Ich weiss auch nicht, ob Sally die "inneren Werte" wie ich sie nenne auf 100g errechnet oder aufgrund der empfohlenen Futtermenge. Dies wäre schon mal ein entscheidender Unterschied.
Ich behaupte aber, dass eine "ausgewogene" Fütterung gar nicht errechenbar ist, weil der Grundumsatz nicht nur zwischen Junghund, Senioren-Hund oder Sporthund existiert. Dies wirst du spätesten dann verstehen, wenn du einen Mali füttern willst, auch ohne dass er im Sport Extrabeschäftigung erhält. Das verstehen aber vielleicht auch Labi-Besitzer, deren Hunde schon nach 3 Leckerchen zunehmen
Ich finde es gut und richtig, dass es Richtwerte gibt, aber die Bandbreite ist sehr gross, eben von Hund zu Hund verschieden. Dem Nervenbündel tun Kohlenhydrate gut, auch wenn sie sogar über die Richtwerte treten und dem Durchschnittts-Labbi würde ich niemals mehr wie 10% Kohlenhydrate seiner benötigten Futtermenge geben.
Fett kann nicht einfach als Fett stehen gelassen werden, da essentielle Fettsäuren in hochwertigen Oelen überaus positive Eigenschaften haben. Aber auch hier ist die Verträglichkeit der Menge unterschiedlich und kann über die genannten Richtwerte treten. Da essentielle Fettsäuren aber bei Erhitzung zerstört werden, bleibt im Trockenfutter Fett nur noch als Energielieferant übrig, da Fette heiss aufgesprüht werden. Hier stehen die Kaltpressfutter weit im Vorteil, weil dort nicht nachträglich heisses Fett drüber gesprüht wird.
Heute ist es auch so, dass Getreide von überall verpöhnt wird, ich wage einmal zu behaupten, die Menge und die Qualität machen einen Riesenunterschied. Hingegen wird das Zufüttern von Reis fast überall akzeptiert. Komischerweise treffe ich immer öfters auf "Reisallergiker", vielleicht auch deshalb, weil jetzt mit dem Reisanteil übertrieben wird? Wäre Getreide und Reis in vernünftigen Mengen partout schlecht, wären zig Millionen Hunde davon krank geworden und es hätten ev. nur ein paar ausgesprochen robuste Exemplare die letzten 60 Jahre überlebt.
Eine alte Leier von mir ist der Fleischanteil: Würde ein Hund nur Fleisch fressen, (was selbstverständlich zu massiven Mangelerscheinungen führen würde) so würde er bei 1 Kg Muskelefleisch auf 20% Protein kommen. Der Rest ist Wasser! Da man Trockenfutter aber nur mit Fleischmehl machen kann, muss dieses Wasser erst entzogen werden.
Man erhält also von 1 Kg Muskelfleisch 200g Fleischmehl. Mit was sollen nun die Futterhersteller diese 800g auffüllen??? Mit 1000 Kräuter? Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass Kräuter eine enorme Wirkung auf den lebenden Organismus haben. Beriesle ich aber den Körper jeden Tag mit 1000 Kräuter muss ich keine Wirkung mehr von einem bestimmten Heilkraut erwarten.
Es tönt aber richtig gut, wenn 100 Futterinhaltsstoffe aufgelistet werden, der HH hat wirklich das Gefühl, er tue seinem Hund etwas richtig Gutes
Hier mal ein Beispiel von Orijen:
Pflanzliche Inhaltsstoffe pro kg:
Wegwartenwurzel (Cichorium intybus) 700 mg, Süßholz (Glycyrrhiza glabra) 500 mg, Ringelblumenblüten (Calendula officinalis) 350 mg, Kamillenblüten (Matricaria recutita L.) 300 mg, Löwenzahn (Taraxacum officinale) 150 mg. (man bachte:
alles in mg)
Rechne jetzt mal die effektiven Mengen an Kräuter pro 200g Futter ....
Ein Kräuterbutter hat vermutlich mehr Kräuter-Inhalt.
Ich finde man sollte ruhig etwas grosszügiger mit so einer Futterempfehlung umgehen, sodass für jeden Hund und für alle Bedürfnisse ein Futter findbar ist und sich nicht an Aussagen wir "ausgewogen" festklammern. Es wurden einge Futter von der Liste genommen, die in meinen Augen recht gut sind, denn ein Futter ist sowieso immer nur so gut, wie es der Hund verträgt!
In der Einfachheit der Futterzusammensetzung liegt auch oft eine ehrliche und gute Futterqualität.