Durchdrehen..?!

Nobya

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06. Apr. 2015
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Hallo ihr..

Neue Fortschritte - und ein "neualtes" Problem. Eigentlich klappt ja alles super, egal ob in der Hundeschule oder auf den Spaziergängen, das meiste haben wir soweit im Griff.

Daher möchte ich euch heute von einer Situation erzählen die mich echt ratlos macht, vielleicht hat ja jemand eine Idee (oder kennt das Problem wenigstens!). Also.. Heute Vormittag gingen wir zu den Beatushöhlen, wir waren alles in allem rund 4 Stunden unterwegs mit Freunden die Faro kennt und auch mag. In den Höhlen selbst war ihm wohl etwas mulmig, er hat's aber super gemacht und zur Belohnung gab es danach ein Markbein. Zu Hause war er todmüde und ich liess ihn natürlich schlafen, bis er so um 18:00 Uhr rum wieder fit war. Also gingen mein Freund, Faro und ich nochmal los, auf eine "kleine" Runde bei uns durch den Wald. Er war super motiviert, war sehr folgsam und "menschorientiert", hat sogar mit dem Futterbeutel gespielt was für ihn noch sehr neu ist. Wir trafen auch einen Hund mit dem er etwas spielen konnte, er hat aber rasch das Interesse verloren, wie üblich. Auf dem Heimweg nahm ich ihn wieder an die Leine, wie immer. Mein Freund ging noch kurz in die Parkgarage, ich wartete draussen mit Faro da wir nachher noch kurz mit dem Auto zur Tankstelle wollten. Als er uns wieder entgegen kam, freute sich Faro wie verrückt und ich liess ihn los damit er ihn begrüssen kann. Er begrüsste ihn freudig und dann drehte er völlig ab. Rannte auf die Strasse, bellte ein Auto an, ging dann weiter Richtung Wald, drehte wieder ab und ins Quartier. Er liess sich selbstverständlich nicht mehr einfangen, auf uns hören tat er schon gar nicht. Im Normalfall würde ich ihm auf keinen Fall nachlaufen, da es jedoch spielende Kinder im Quartier hatte MUSSTE ich schlicht, ich kann ihn ja da nicht einfach durchdrehen lassen. Nun... Es ging 20 Minuten bis wir ihn einfangen konnten. Er bellte alles an was ihm begegnete, Autos, Fussgänger, Katzen (abgesehen vom letzteren bellt er sonst echt NIE.) und aus meiner Sicht war es für ihn ein reines Spiel, immer wenn er uns sah oder wir einigermassen nahe an ihn heran kamen rannte er wieder weg.

Das Gleiche ist mir schon einmal passiert vor etwa einem Monat. In der Zwischenzeit NICHTS in dieser Richtung, er bellt sonst auch nichts an. Ich hatte den Eindruck das es bei ihm wie einen Schalter umlegt und er sich gar nicht mehr selber spürt, weiss jemand was ich meine?

Bitte jetzt keine Tipps vonwegen Schleppleine o.ä. Ich glaube nicht dass dies die Lösung des Problems ist, da er damit gar nicht auf die Idee kommt so durchzudrehen. Ich verstehs nicht und habe Schiss das er irgendwann einfach mal überfahren wird wenn jemand nicht abbremsen kann. Bin ja froh war's Sonntag, da hält sich wenigstens der Verkehr in Grenzen und wir wohnen zum Glück in einer 30er Zone.

Hat uns irgendeiner eine Idee? Wenns soweit ist kann ich vermutlich nicht mehr viel tun, aber kann irgend jemand in meiner Geschichte eine Art "Schlüsselreiz" entdecken welche ihn dazu animiert hat so durchzudrehen? Ich schätze ich muss bei ihm einfach auf Anzeichen achten wenn er wieder kurz davor ist so abzugehen, aber ehrlich gesagt ging das so schnell das ich kaum die Möglichkeit gehabt hätte zu reagieren.

Ich bin euch auf jeden Fall dankbar für alle Ratschläge.. :)

PS: Als wir ihn eingefangen hatten, ging er schön ruhig mit uns an der Leine zurück zum Haus, hat gewedelt und wirkte richtig fröhlich. Er merkt noch nicht einmal das wir nicht einverstanden sind mit diesem Verhalten. Als ich ihn hatte, schimpfte ich nicht mit ihm, ich nahm ihn kommentarlos an die Leine und ignorierte ihn mehr oder weniger bis wir wieder zu Hause waren. Ist das korrekt oder denkt ihr da müssten Konsequenzen folgen? Wenn ja, in welcher Form?

 
Tja, was willst du denn, wenn nicht Schlepp?! Noch ein paar Mal einfangen? Warten bis das Auto nicht mehr bremsen kann? Bis jemand euch meldet, weil er die falsche Person anbellt? Bis ein Jäger, Wildhüter im Wald mal schiesst?

 
Ich könnte mir vorstellen, dass der Tag einfach zuviel gewesen ist. Du hast ihn ja noch nicht lange, da könnte es vielleicht schon sein, dass er sich trotz dem Schlaf zuhause noch gar nicht richtig fangen konnte und es dann mit ihm durchgegangen ist.

Gerade wenn du weisst, dass sowas passieren kann, würde ich ihn dann in so einer Gegend nicht noch von der Leine lassen.
Charlie ist ja auch unberechenbar, entweder weil er gerade etwas sieht und hin will, oder seine täglichen 5 Minuten hat, in denen er Kopflos durch die Gegend rennt. Aus diesem Grund lasse ich ihn nur dort los, wo 99.999% nichts passieren kann.

 
War das an der gleichen Stelle, wo er, wie du in einem anderen Thread geschrieben hast, sonst immer nachhängt? War es das erste Mal in der gleichen oder ähnlichen Situation, wo er so reagiert hat? Und gibt es vergleichbare Situationen, wo es nicht passiert ist? 

Ich denke aber nicht, dass du oder irgendwer anders alleine aufgrund des obigen Beitrages wissen kann, weshalb er so reagiert hat. Das können so viele Gründe sein und muss nicht einmal zwingend mit etwas in dem Moment Erlebten zusammenhängen sondern kann auch aufgrund eines Erlebnisses aus der Vergangenheit passiert sein. Hinzu kommt eure eigene Angst und Stress, den er beim Einfangversuch gespürt hat...wer weiss, ob ihm nicht auch schon früher Leute nachgelaufen sind, die es aber nicht so freundlich mit ihm meinten.

Von daher schliesse ich mich pat_blue's Frage an, wie willst du ohne Sicherung verhindern, dass es nicht wieder passiert und das nächste Mal nicht so glimpflich abgeht, solange du nicht weisst, was sein Verhalten auslöst.

Moni

 
S

 
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ich denke, dass es etwas viel war...4 Stunden am Tag und dann noch Abendrunde...warum hast du ihn losgelassen? hättest ihn auch an der Schleppe lassen können zum Begrüssen? Ich musste es bei Dix auch lernen, wenn man einen Hund nicht sicher Abrufen kann, gehört er an die Leine, vorallem in einem Gebiet wo Auto, Menschen etc sind

 
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Also..

pat_blue: ich sagte nicht das ich mich konsequent gegen die Schleppleine wehre, nur das ich das hier nicht als "Rat" gebrauchen kann, da es irgendwie kein wirklicher Ratschlag ist. Klar, ab sofort muss man wieder an die Schleppleine, nur ist das Ganze so willkürlich. Nach 100 Mal ohne Leine tiptop und dann sowas. Verstehst du was ich meine? Daher seh ich das nicht als Tipp, das ist ja lediglich "Symptombekämpfung" (auch wenn die selbstverständlich im Moment notwendig ist - irgendwann möchte man ja trotzdem mal ohne Leine gehen)

JessesGirl & catba: jaaa... ich hätte mir ja im Nachhinein auch in den A**** beissen können weil ich ihn nochmal losgelassen habe. Passiert mir bestimmt nicht wieder! Ich weiss nicht was ich da studiert habe, wahrscheinlich nicht viel. Ihr habt wahrscheinlich recht, vielleicht war's wirklich einfach zuviel für ihn und ihm ist da eine Sicherung durchgebrannt. Mit sicher Abrufen hat es aber irgendwie auch nichts zu tun, wobei ich nicht weiss wie "sicher" definiert wird. In 99% der Fälle ist er gut abrufbar - was will ich mehr? Gibt es einen HH der seinen Hund unter Garantie in 100% der Fälle abrufen kann? Es ist für mich irgendwie keine Frage des Gehorsams. Es war wie ein Schalter den es umgelegt hat, er hat mich wie gar nicht mehr wahrgenommen oder mich nicht mehr gehört.

Jasy: Jein, wie gesagt, schon einmal recht früh am Anfang, da war es ähnlich. Ich kann leider im Nachhinein nicht mehr rekonstruieren ob wir da auch so einen "strengen" Tag hatten oder nicht. Auch beim ersten Mal war es so im ähnlichen Gebiet, auch kurz um das eigene Quartier. Für mich ist auch denkbar das der Auslöser irgendwas territoriales war, denn auch das Anbellen von allem Möglichen ist für ihn sonst sehr untypisch, er ist eigentlich aus meiner Sicht sonst allem was sich so bewegt (okay.. Katzen kann er schon mal anbellen, aber auch dann nicht mit einer solchen Konsequenz, zwei Wuffs und dann ist gut) sehr freundlich gesinnt. Stimmt, ist in etwa in dem Gebiet in dem er sonst nachhängt, wobei wir das unterdessen (seit ich's einfach komplett ignoriere) nicht mehr so haben. Er hat wohl gemerkt das diese Trödelei nicht viel bringt und der Spaziergang dadurch auch nicht länger wird.

 
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Hätte jetzt auch getippt, dass es zu viel war, 4 Stunden Spaziergang an einem für ihn unbekannten Ort (wenn ich das recht verstanden habe?) + dann nochmals eine Runde mit Futterbeutel, das schlaucht ja auch ganz schön. Hätte jetzt wahrscheinlich eher nur eine kurze Leinen-Versäuberungsrunde eingebaut. Und dann habt ihr noch vor der Garage gewartet, also Erwartungshaltung, dass es "schon wieder" irgendwo hin geht (er weiss ja nicht, dass ihr nur an die Tankstelle wolltet)? Vielleicht war ja das sein Protest... Denke du kennst da deinen Hund besser, wie viel Programm er verträgt - für meine wärs definitiv zu viel. 

Im Nachhinein ist man ja meistens schlauer, ich glaube Fehlentscheide wie das Ableinen, sind uns allen schon passiert und werden auch immer wieder mal passieren, würde mir jetzt da nicht zu gross den Kopf darüber zerbrechen.  

 
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Heisst, wie wir alle, hast auch Du zum Glück einen nicht ganz berechenbaren Hund.

Für mich heisst das, Ebony gehört in der Nähe von befahrenen Strassen, Quartieren, schreienden Kindern etc fix an die Leine. Ohne Ausnahme.

Die Schlepp brauchen wir für Fährten und Trails und in der Setzzeit des Wildes im Wald. Ansonsten ist sie für mich ein denkbar schlechtes Hilfsmittel.

 
Lilo hat so "Durchdreh-Runden" vor allem dann, wenn sie sich eine Weile zusammenreissen musste und dann muss es halt einfach raus :ugly:  

Ist meist dann in der HuSchu zwischen den Übungen. Sie ist da zwar meistens an der Schlepp (weil zwei Hunde dabei, die nicht ganz Lilo-Kompatibel sind). Aber wenn wir mal nur zu zweit sind (Lilo + Chicca) üben wir schon mal Übungen ohne Leine. Da "pickt" es sie dann irgendwann mal und sie rennt wie eine Wahnsinnige ihre Runden :ugly:  

Von daher, es war schon etwas zu viel für Faro

 
Wie Jasy schon schrieb, kann dies viele Ursachen und auch Auslöser haben oder auch ein Gemisch sein. Ich habe öfters Kundschaft mit diesem Problem. Bei der Analyse der Ursache spielen da Faktoren mit wie Traumas, Blockaden, Informationsstau der nicht verarbeitet werden kann, Überforderung, Reizüberfluss etc. Mit diesem Verhalten werde ich vor allem konfrontiert bei Hütehunde oder eben Strassenhunde. Lagerhunde reagieren da dann meist mit übertriebenem Wachen oder zerlegen dann einfach mal zu Hause was in Einzelteile.

Du hast beschrieben, dass er das ganz am Anfang mal gezeigt hat und dann gestern wieder. Ganz am Anfang hatte er sicher auch Stress vom neuen Leben, war mit Situationen überfordert und hatte eine Reizüberflutung und ganz viele neue Informationen und Eindrücke die er verarbeiten musste. Das ist ganz natürlich und gar nicht anders möglich. Es gibt Lebewesen die solche Anhäufungen immer gleich zeigen, wie Kaethu z.B. geschrieben hat von Lilo. Die zeigt es sofort und lässt es raus. Es gibt aber auch Lebewesen die fressen das so in sich hinein, haben ein Pokerface und man merkt ihnen eigentlich nichts an, dabei haben sie innerlich eine grosse Unruhe. Das sind dann die, die eben dann plötzlich "explodieren", also das Fass läuft bereits über. Wenn ich mir so die Fotos und das Video von Spaziergang mit Lilo und Charlie anschaue, dann spricht einiges dafür, dass du so ein Exemplar hast.

Vielleicht noch interessant für dich, vielleicht weiss du das auch bereits: Bis sich der Hormonhaushalt nach einer grossen Ausschüttung von Stresshormonen erholt hat, geht es 6 Tage. Da reicht also nicht, es einfach mal ein Tag ruhiger anzugehen oder ein kurzes Schläfchen.

 
Gibt es einen HH der seinen Hund unter Garantie in 100% der Fälle abrufen kann? Es ist für mich irgendwie keine Frage des Gehorsams. Es war wie ein Schalter den es umgelegt hat, er hat mich wie gar nicht mehr wahrgenommen oder mich nicht mehr gehört.
Du deiner - zwar rhetorischen - Frage: Ja, ich hatte einen Hund, den ich immer abrufen konnte. Er war immer vorhersehbar, hatte keine Aussetzer und war äusserst gehorsam.
Und nein, dein beschriebener Fall würde ich auch nicht unter mangelndem Gehorsam einstufen. Das tönt für mich auch eher nach einem "Kurzschluss" - aus welchen Gründen auch immer.

Auch wenn du nicht sicher wissen kannst, weshalb dies passierte, weisst du nun jedoch, dass dein Hund diesen Wesenszug hat. Den wirst du wohl nicht einfach so "ausbügeln" können. Was bedeutet, dass du in Zukunft damit rechnen musst, mit den nötigen Konsequenzen, was den Freilauf angeht.

 
Mit sicher Abrufen hat es aber irgendwie auch nichts zu tun, wobei ich nicht weiss wie "sicher" definiert wird. In 99% der Fälle ist er gut abrufbar - was will ich mehr? Gibt es einen HH der seinen Hund unter Garantie in 100% der Fälle abrufen kann? Es ist für mich irgendwie keine Frage des Gehorsams.
Naja... dein Hund war da in einer nicht besonders aussergewöhnlichen Situation nicht mehr abrufbar, und zwar 20 Minuten lang, also ist er definitiv nicht in 99% aller Fälle kontrollierbar, oder? Besonders, wenn du ihn noch nicht so lange hast und die Vergangenheit unbekannt ist (lese ich das richtig zwischen den Zeilen, dass er ein Strassenhund ist?), wäre ich mit so einer Aussage vorsichtig.

Kannst du ihn denn von Wild/vom Jagen abrufen? Wenn er einen anderen Hund trifft/fixiert? Und wenn du rufst, wie sieht das aus? Ein leises Wort, und er kommt? Oder musst du 2,3 mal rufen? Musst du locken oder kommt er auch über einen längeren Zeitraum nur für ein "feiner Hund", ohne Leckerli und Spielzeug?

Das gehört für mich alles zum Abrufen dazu. Für mich ist z.B. ein Hund, der erst nach 3x rufen kommt, schon nicht mehr zuverlässig abrufbar. Denn wenn ihn das olle Grasbüschel schon mehr interessiert wie mein Rufen, wie soll ich dann bitte spannender sein, wenn ihn dann mal was richtig interessiert, wie ein davonhüpfendes Reh, ablenkt?

Ich behaupte mal, dass meine Hunde einen wirklich zuverlässigen Rückruf haben, mit Superpfiff inzwischen sogar einen wirklich beeindruckend schnellen. Dieser wurde erprobt im Alltag, bei Hundebegegnungen und flüchtendem Wild, sitzt. Und dennoch sind meine Hunde in Quartieren und Strassen ausnahmslos an der Leine! Und... je müder sie werden, desto weniger Risiko gehe ich ein. Denn auch ich werde ja müde und wenn die Aufmerksamkeit von beiden Seiten sinkt, steigt auch das Risiko das man mal was nicht sieht oder zu späht reagiert. 

Schlussendlich kann dir hier wohl niemand so wirklich helfen, denn dabei war niemand. Vielleicht hat dein Hund Verhalten gezeigt, das jemandem anderem aufgefallen wäre, welches viel über den Grund des Austickens ausgesagt hätte. Darum ist der einzig schlaue Tip wohl einfach: lass ihn im Zweifel einfach lieber an der Leine! Ob Schlepp oder nicht ist ja egal.

 
Für mich ein klarer Fall von Überforderung (nicht böse gemeint). An dem Tag scheint einfach viel zu viel gelaufen zu sein. Da war die Impulskontrolle wahrscheinlich einfach aufgebraucht.

Ich kenn das von meinem Hund. An Tagen wo zuviel läuft zeigt er solche Verhaltensweisen viel öfters.

 
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Wie Jasy schon schrieb, kann dies viele Ursachen und auch Auslöser haben oder auch ein Gemisch sein. Ich habe öfters Kundschaft mit diesem Problem. Bei der Analyse der Ursache spielen da Faktoren mit wie Traumas, Blockaden, Informationsstau der nicht verarbeitet werden kann, Überforderung, Reizüberfluss etc. Mit diesem Verhalten werde ich vor allem konfrontiert bei Hütehunde oder eben Strassenhunde. Lagerhunde reagieren da dann meist mit übertriebenem Wachen oder zerlegen dann einfach mal zu Hause was in Einzelteile.
Disthen, ich würde gerne mehr über Deine Arbeit erfahren. Gibt es dazu einen Thread? Dankeschön

 
Nein Pfösu, gibt es nicht. Auch für uns Mods gelten die Werberegeln. :-D

 
So, danke erst mal allen für die Antworten und Tipps. Habe heute auch noch den Tierarzt gefragt weil ich sowieso anrufen musste. Der tendiert auch zur Theorie der Überforderung, er sagt er hätte dies schon oft erlebt bei Hunden die unter der Woche immer nur kurz raus dürfen und dann am Wochenende plötzlich mehrere Stunden. Wie ein kleines Kind das plötzlich täubelt und trötzelt, weint und schreit vor lauter Überreizung und Übermüdung. Nun, wenn es dass war, werd ichs ja rasch merken indem ich ihn nicht mehr so überanspruche.

Nun ist erst Mal wieder Schlepp angesagt, vor allem für meine Psyche, ich glaube bei mir hat das den grösseren Schaden angerichtet als bei ihm. Und danach halt, wie so schön erwähnt wurde, im Zweifel an die Leine. Ob das Abrufen jetzt perfekt sitzt oder nicht spielt in dieser Situation für mich keine grosse Rolle, ich habe wie erwähnt nicht den Eindruck dass es sich um ein erzieherisches Problem handelte.

Disthen - okay, keine Werbung, aber gäbe es doch die Möglichkeit irgendwie zu deiner professionellen Hilfe zu gelangen wenn nötig?

 
Mich würden die Antworten auf Jasy's Fragen ebenfalls interessieren.

War das an der gleichen Stelle, wo er, wie du in einem anderen Thread geschrieben hast, sonst immer nachhängt? War es das erste Mal in der gleichen oder ähnlichen Situation, wo er so reagiert hat? Und gibt es vergleichbare Situationen, wo es nicht passiert ist?
 
Ich dachte ich hätte das beantwortet, sorry. Jawohl, das war in etwa die Stelle, wobei das Nachhängen in letzter Zeit sehr gebessert hat seit ich's einfach ignoriere. Und ja, das letzte Mal war ähnlich, wobei ich nicht mehr genau sagen kann ob er auch so "überansprucht" wurde. Aber er war auch so überdreht. Ich glaube das ich schon mal eine ähnliche Situation erlebt habe, in der er sich abfangen liess. Er hat da eine Weile recht ausgelassen mit einen uns bekannten Hund gespielt und war anschliessend gar nicht mehr zu bremsen. Er trug jedoch die Schleppleine, so konnte ich ihn stoppen als er dann völlig ausgelassen, auf alle Kommandos pfeifend dem anderen Hund folgte der in eine andere Richtung musste als wir. Ich setzte mich dann mit ihm auf eine Parkpank und konnte regelrecht zusehen wie er sich beruhigte, nach ein paar Minuten war alles wieder tiptop.

 
Sari hat mich auch schon ein paar Mal so reingelegt! Bei ihr war es jedoch morgens, als wir laufen gehen wollten. Unter der Woche haben wir jeden Tag ungefähr den gleichen Ablauf. Wenn die Kids aus dem Haus sind, wird noch etwas gehaushaltet und um 8.20 gehts mit dem Auto zum Treffpunkt mit den anderen Hundespaziergängern. Von der Haustüre bis zum Auto sind es etwa 5, 6 Meter oder wenn es in der Garage steht, gehts zur Haustür raus, ein Schritt und zur Garagentür rein, also nichts weltbewegendes. Und trotzdem kam es so ein Mal im Monat vor, dass sie anstatt ins Auto zu steigen, abhaute und sich dem Nachbarn in den Garten setzte. Wenn ich sie holen wollte, spielte sie Fangis mit mir. Auf Befehle hörte sie nicht. Ich hatte jeweils alles versucht. Aus Verzweiflung fuhr ich schon mit dem Auto um die nächste Kurve, sie lief dann schön brav auf Nachbars Grundstück mit und wenn ich anhielt und ihr die Türe aufhielt um sie einsteigen zu lassen, rannte sie wieder weg oder sogar zum Haus zurück. Ich hatte jeweils sicher 20 Minuten, bis ich sie irgendwie eingefangen hatte. Wieso sie das machte, keine Ahnung. Die Konsequenz aus diesem Verhalten ist nun (seit Jahren), dass sie morgens schon im Haus an die Leine kommt und wir dann zusammen zum Auto gehen. Ich versuche nicht einmal mehr, sie leinenlos zum Auto laufen zu lassen. Wieso sie das gemacht hat, keine Ahnung? Sie kann es eigentlich morgens kaum erwarten, bis wir endlich aufbrechen und müsste eigentlich freudig ins Auto steigen, was sie ja auch zu 99 %  tat. Doch dieses eine Prozent gab mir den Rest. Sari ist auch so, je mehr ich mich aufrege und schreie (kommt sehr selten vor!), desto weniger folgt sie. Jetzt kommt sie halt immer an die Leine und für mich stimmt es so.