Um es gleich vorweg zu nehmen, ich werde den Namen des Referenten nicht nennen. Ich mach es genau so, wie ich es gestern Abend gelernt habe. Beschreibe die Person so gut, dass sie jeder erkennt, aber nenne um Himmels Willen keine Namen
Die folgende Geschichte ist, ausdrücklich, mein persönliches Erlebnis, welches ich euch unbedingt mitteilen möchte. Und Achtung, ich hab viel zu erzählen.
Der Abend fing gut an. Rechtzeitig am Vortragsort eingetroffen, sofort Parkplatz gefunden, noch eine gequalmt und am Empfang erwartete uns schon eine Teilnahmebestätigung. Nachdem wir uns mit Getränken eingedeckt hatten, begann der Vortrag mit einer Viertelstunde Verspätung. Mich erwarte ein interessantes Thema, bei dem ich von Hunden und Wölfen lernen sollte. Schreibmaterial lag bereit, denn ich wollte sicher sein, das ich nichts vergesse.
"Ich habe schon seit über 20Jahren die Sprache der Wölfe dekodiert, mit zig Tausend Hunden trainiert und weiss daher, dass sich Hunde keine Befehle geben, sie können sich nur abgrenzen"
So begann die Rede des Referenten, der ganz im jagdlichen Outfit da vorne auf der Bühne stand. Nun hatte er mein Interesse geweckt, klang echt vernünftig und logisch. In freudiger Erwartung hing ich an seinen, mit Schnauzer bedeckten, Lippen.
" Hunde müssen auf Instinktebene angesprochen sein, um geleitet zu werden. Der ganze Clickerscheiss ist nichts für Hunde. Das reicht höchstens für ein paar wenige Tricks."
Hoppla, hatte ich mich grad verhört, das böse Sch... Wort und dann noch im Zusammenhang mit Clicker. DAS versprach ein äusserst interessanter Abend zu werden. Passend zum Kraftausdruck steigerte sich auch die Lautstärke seiner Stimme. Irgendwie war ich davon so beeindruckt, dass ich den Sprung zur Qualzucht verpasste.
"Der VDH ist absolut unfähig! " War dann der nächste lautstarke Kommentar, nachdem er eigentlich recht Unterhaltsam das Röcheln eines Hundes nachahmte und dabei hin und her lief, damit es alle gut sehen konnten.
Irgendwie schien ich doch ein bisschen Müde zu sein, denn ich sah keinen Zusammenhang zum eigentlichen Themenabend. Es fielen noch weitere Schlagworte wie: Kopfhunde- Meutehunde, Futter abnehmen durch Tauschgeschäfte usw.
Nach einer weiteren Weile dann doch endlich, Projektor an und los gings. Stramm sass ich auf meinem Stühlchen, lugte über die Schulter meines Vordermannes und ... lümmelte mich gleich wieder auf der Sitzgelegenheit hin. DEN Film kannte ich schon. Anfa und Grosskopf sind ja schliesslich schon eine Weile rechte Berühmtheiten.
„Vergessen Sie bitte die gesprochenen Kommentare zu dem Film, die sind Mist“
Schwups..und schon sass ich wieder aufrecht. Wieder recht interessant zog der Mann mit Hund und Bart, den Bogen von den Fiepslauten der Wolfswelpen zu Quietsch-Spielzeug, man könne diese Töne den Welpen als Lockruf an konditionieren, da sie die Fiepslaute ja kennen. Hmm… also doch Kondition. Fleissig war ich am mitschreiben um ja keine wichtige Info zu verpassen.
„In den ersten 14 Lebenswochen wird ein soziales Regelwerk geschaffen, das dem sozialen Miteinander dient“ ja, ja, ja, brav nickte ich zustimmend mit den anderen Zuschauern im Takt.
„Darum ist es eigentlich gut, wenn Welpen mit 6 Wochen abgegeben würden, dann orientieren sie sich am sozialen Regelwerk bei ihren Menschen. Aber keinesfalls dann mit dem Welpen in eine Scheiss- Welpenschule gehen, denn dort wird der Welpe versaut wegen der Gruppendynamik.“
In dem Moment spürte ich wie meine Augenlieder an den Augenbrauen anstanden. WOW, das hatte ich definitiv nicht gewusst.
„Vor Jahren kam der Boom auf, erwachsene Hunde in Welpengruppen rein zu setzen. Kopfhunde gehen dann dazwischen und splitten die Kleinen. Wer zwingt denn seinen Kopfhund immer dazu? Das ist Instinktverhalten, der kann sich dagegen nicht wehren.“
OK soweit ist die Botschaft auch bei mir angekommen. Kopfhunde sind dann irgendwie die Leader… demzufolge wären die Meutehunde das Pack.
Aber was hatte ich da noch vernommen? Splitten? Aber weiter ging`s mit Kommentaren wie: Niemals einen Welpen anlocken, Aufmerksamkeit muss vom Hund erbettelt werden, denn wir verteilen diese Ressource. Beschützen schafft Vertrauen. Man muss durch Abhängigkeit und soziale Fürsorge binden.
„Wir stellen den Hunden den ganzen Tag Futter zur Verfügung. Das macht den Hund nicht abhängig und er beginnt diese Ressource zu verteilen. Futter hinstellen heisst: soziale Strukturen unterbrechen weil Ressourcen nicht verwaltet werden.“
Das kannte ich auch schon, allerdings von einem anderen, meist auch weidmännisch angezogenem Hundeversteher.
....
Die folgende Geschichte ist, ausdrücklich, mein persönliches Erlebnis, welches ich euch unbedingt mitteilen möchte. Und Achtung, ich hab viel zu erzählen.
Der Abend fing gut an. Rechtzeitig am Vortragsort eingetroffen, sofort Parkplatz gefunden, noch eine gequalmt und am Empfang erwartete uns schon eine Teilnahmebestätigung. Nachdem wir uns mit Getränken eingedeckt hatten, begann der Vortrag mit einer Viertelstunde Verspätung. Mich erwarte ein interessantes Thema, bei dem ich von Hunden und Wölfen lernen sollte. Schreibmaterial lag bereit, denn ich wollte sicher sein, das ich nichts vergesse.
"Ich habe schon seit über 20Jahren die Sprache der Wölfe dekodiert, mit zig Tausend Hunden trainiert und weiss daher, dass sich Hunde keine Befehle geben, sie können sich nur abgrenzen"
So begann die Rede des Referenten, der ganz im jagdlichen Outfit da vorne auf der Bühne stand. Nun hatte er mein Interesse geweckt, klang echt vernünftig und logisch. In freudiger Erwartung hing ich an seinen, mit Schnauzer bedeckten, Lippen.
" Hunde müssen auf Instinktebene angesprochen sein, um geleitet zu werden. Der ganze Clickerscheiss ist nichts für Hunde. Das reicht höchstens für ein paar wenige Tricks."
Hoppla, hatte ich mich grad verhört, das böse Sch... Wort und dann noch im Zusammenhang mit Clicker. DAS versprach ein äusserst interessanter Abend zu werden. Passend zum Kraftausdruck steigerte sich auch die Lautstärke seiner Stimme. Irgendwie war ich davon so beeindruckt, dass ich den Sprung zur Qualzucht verpasste.
"Der VDH ist absolut unfähig! " War dann der nächste lautstarke Kommentar, nachdem er eigentlich recht Unterhaltsam das Röcheln eines Hundes nachahmte und dabei hin und her lief, damit es alle gut sehen konnten.
Irgendwie schien ich doch ein bisschen Müde zu sein, denn ich sah keinen Zusammenhang zum eigentlichen Themenabend. Es fielen noch weitere Schlagworte wie: Kopfhunde- Meutehunde, Futter abnehmen durch Tauschgeschäfte usw.
Nach einer weiteren Weile dann doch endlich, Projektor an und los gings. Stramm sass ich auf meinem Stühlchen, lugte über die Schulter meines Vordermannes und ... lümmelte mich gleich wieder auf der Sitzgelegenheit hin. DEN Film kannte ich schon. Anfa und Grosskopf sind ja schliesslich schon eine Weile rechte Berühmtheiten.
„Vergessen Sie bitte die gesprochenen Kommentare zu dem Film, die sind Mist“
Schwups..und schon sass ich wieder aufrecht. Wieder recht interessant zog der Mann mit Hund und Bart, den Bogen von den Fiepslauten der Wolfswelpen zu Quietsch-Spielzeug, man könne diese Töne den Welpen als Lockruf an konditionieren, da sie die Fiepslaute ja kennen. Hmm… also doch Kondition. Fleissig war ich am mitschreiben um ja keine wichtige Info zu verpassen.
„In den ersten 14 Lebenswochen wird ein soziales Regelwerk geschaffen, das dem sozialen Miteinander dient“ ja, ja, ja, brav nickte ich zustimmend mit den anderen Zuschauern im Takt.
„Darum ist es eigentlich gut, wenn Welpen mit 6 Wochen abgegeben würden, dann orientieren sie sich am sozialen Regelwerk bei ihren Menschen. Aber keinesfalls dann mit dem Welpen in eine Scheiss- Welpenschule gehen, denn dort wird der Welpe versaut wegen der Gruppendynamik.“
In dem Moment spürte ich wie meine Augenlieder an den Augenbrauen anstanden. WOW, das hatte ich definitiv nicht gewusst.
„Vor Jahren kam der Boom auf, erwachsene Hunde in Welpengruppen rein zu setzen. Kopfhunde gehen dann dazwischen und splitten die Kleinen. Wer zwingt denn seinen Kopfhund immer dazu? Das ist Instinktverhalten, der kann sich dagegen nicht wehren.“
OK soweit ist die Botschaft auch bei mir angekommen. Kopfhunde sind dann irgendwie die Leader… demzufolge wären die Meutehunde das Pack.
Aber was hatte ich da noch vernommen? Splitten? Aber weiter ging`s mit Kommentaren wie: Niemals einen Welpen anlocken, Aufmerksamkeit muss vom Hund erbettelt werden, denn wir verteilen diese Ressource. Beschützen schafft Vertrauen. Man muss durch Abhängigkeit und soziale Fürsorge binden.
„Wir stellen den Hunden den ganzen Tag Futter zur Verfügung. Das macht den Hund nicht abhängig und er beginnt diese Ressource zu verteilen. Futter hinstellen heisst: soziale Strukturen unterbrechen weil Ressourcen nicht verwaltet werden.“
Das kannte ich auch schon, allerdings von einem anderen, meist auch weidmännisch angezogenem Hundeversteher.
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