Erfahrung mit hyperaktiven Hunden?

spookie07

Erfahrener Benutzer
08. Nov. 2009
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Hallo zusammen, ich weiss nicht recht ob ich mein Thema an der richtigen Stelle platziert habe, falls nein, bitte verschieben :D

Also, hat hier jemand Erfahrung mit hyperaktiven Hunden?
Bitte, bitte keine Kommentare von wegen: "Ist alles nur Erziehungssache", habe ich nämlich schon zur Genüge gehört.
Ich habe gesehen, dass Royal Canin ein neues Futter hat für nervöse Hunde. Kennt Ihr das?
Oder (an alle die Erfahrung haben mit solchen "hyperis"), wie gestaltet Ihr den Alltag?
Wie bringt Ihr den Hund auf eine normale Ebene?
Zur Info: Wir haben T-Touch, Homöpathie, Duftessenzen etc. versucht, hat alles nix gebracht.
Das einzige, was wirklich ein kleines bisschen hilft, ist das Pheromonenhalsband D.A.P

Würde mich über Tip's freuen!

Vielen Dank =)

 
Hm, also das mit dem Futter kann ich nicht beurteilen- hast du denn eine Liste der Inhaltsstoffe?

Zuviel Eiweiss kann glaube ich schon hyperaktiv machen, in dem Fall würde ich aber lieber BARF-en, anstatt auf ein industrielles Futter zurück zu greifen.

Wie äussert sich den diese "Hyperaktivität" genau? Kannst du das etwas beschreiben?

 
Zur Geschichte von meinem Kleinen: Er wurde mit etwa vier Wochen augehängt an einem Baum gefunden, es war Rettung in letzter Sekunde. Ich habe ihn dann mit etwa 7 Wochen übernommen, da er den Stress im Tierheim nicht verkraftet hatte.
Heute ist er eigendlich ein sehr liebenswerter, gut gelaunter Hund. Eigendlich....
Er ist kaum ansprechbar, und wenn, dann nur für 3Minuten pro Tag. Er frisst nicht, quietscht den ganzen Tag, schreit im Auto, ganzer Tag starkes hecheln, ist jetzt 5Jahre alt und hat eine graue Schnauze vom Stress.
Draussen hat er hohe Agression gegen andere Hunde, ich kann ihn an fremde gewöhnen, doch das braucht immer seine Zeit. Er ist ständig "durch den Wind", das heisst manchmal kommt er mir abwesend vor, er klemmt sich in seine Welt und ist nur sehr sehr schwer da wieder herauszubekommen.
Eine Verhaltensmedizinerin hat ganz klar hyperaktivität diagnostiziert. Verschiedene Hundeschulen haben mir geraten "ihm doch mal richtig auf den Grind zu geben", oder mit dem Teletakt zu arbeiten, oder ihm den Willen zu brechen 8o
Er ist ein wahnsinniges sensibelchen, leidet unter Epilepsie und hat Aphenylbarbite 100mg pro Tag. Selbst diese Medi's (Ist ja auch ein Sedativum) machen ihn nicht relaxter. Er ist aber seit einigen Wochen Anfallsfrei.
Arbeiten oder Ball spielen mag er nicht, eigendlich interessiert ihn absolut rein gar nichts, wie gesagt ich komme nicht an ihn heran.
Einzig, wenn wir reiten gehen, kann ich ihn super mitnehmen. Da ist er konzentriert. Doch sobald ich das Pferd wieder im Stall habe, geht es von neuem los.
Ich achte sehr auf einen geregelten Tagesablauf, dass er genügend Schlaf und Ruhe hat und zu Hause geht es eigendlich mit ihm. Da hat er gelernt dass er herunterfahren kann.

 
Die Rasse würde mich noch interessieren und eben wie sich das hyperige äussert ...
#edit* ein Tervuerenmix ...

Kann der Verhaltensmediziner nicht helfen? Es gibt Medis (wie bei Menschen) gegen hyperaktivität ... die Frage ist nur bringt das etwas, wenn er schon auf die Epimittel kaum reagiert (und diese sind wahre "Keulen") ....

Schwierig, schwierig - so wie du es beschreibst, wirst du es nicht mit "Erziehung/Auslastung" hinbekommen - da geb ich dir recht - ich frage mich ob man ein 5 Jahre gefestigtes Verhalten in diese Richtung überhaupt noch hinbekommt !!?? ?(

 
Original von Pumba

Die Rasse würde mich noch interessieren und eben wie sich das hyperige äussert ...

#edit* ein Tervuerenmix ...

Kann der Verhaltensmediziner nicht helfen? Es gibt Medis (wie bei Menschen) gegen hyperaktivität ... die Frage ist nur bringt das etwas, wenn er schon auf die Epimittel kaum reagiert (und diese sind wahre "Keulen") ....

Schwierig, schwierig - so wie du es beschreibst, wirst du es nicht mit "Erziehung/Auslastung" hinbekommen - da geb ich dir recht - ich frage mich ob man ein 5 Jahre gefestigtes Verhalten in diese Richtung überhaupt noch hinbekommt !!?? ?(
Die Verhaltensmedizinerin hat gemeint, es gäbe noch die Möglichkeit, ihm Ritalin zu geben. Jedoch ist dieses Medi so hammerstark, dass er wahrscheinlich dann "gaga" wäre. Und ist so ein Leben wirklich lebenswert?

Vor allem in Kombination mit dem Medi gegen die Epi sei Vorsicht geboten. Aber das Aphenylbarbite kann ich nicht absetzen, sonst sind die Anfälle wieder da. Wenn ich es aber schaffe, ihn ruhiger zu kriegen, dann müsste die Dosis ev. nicht mehr so hoch sein. Es ist eine Zwickmühle...

Auch wenn viele mir raten, den "Köter" doch zu erschiessen, so werde ich doch um ihn kämpfen! So schnell gebe ich nicht auf!

 
Um eine Therapie, die bei einem solchen Hund sicher ganzheitlich erfolgen sollte, mit Futter zu unterstützen, würde ich nicht auf ein "Industrie-Futter" zurückgreifen, sondern auch BARF/Frisch bevorzugen.

Hut ab, dass du deinem Hund trotz seiner Probleme beistehst und das Beste für ihn willst!

 
Original von TalkingAnimals

Um eine Therapie, die bei einem solchen Hund sicher ganzheitlich erfolgen sollte, mit Futter zu unterstützen, würde ich nicht auf ein "Industrie-Futter" zurückgreifen, sondern auch BARF/Frisch bevorzugen.

Hut ab, dass du deinem Hund trotz seiner Probleme beistehst und das Beste für ihn willst!
Ich habe BARF versucht, aber er kriegt ab ALLEM und jedem den sch.....

Sogar von Reis und Pouletfleisch kriegt er Durchfall.

Das Futter "Swiss natural Fresh" und Hill's verträgt er, WENN er denn mal was frisst.

Zur kurzzeitigen Gewichtszunahme habe ich ihm auch schon Kuren mit Royal Intestinal gemacht (Ist auch ein Vet.Futter)

Aber BARF? Funktioniert leider nicht. Auch Lamm oder Rind verträgt er nicht... Habe es über längere Zeit probiert und seinen Durchfall auf die Umstellung geschoben, jedoch hat er innert kürzester Zeit so stark abgenommen dass es schon gefährlich wurde.

Er wiegt bei einer Grösse eines Malis nur um die 17Kg, die Knochen stehen ihm überall heraus. Blutbild wurde aber schon gemacht, da ist alles in Ordnung, eigendlich ist er soweit "gesund" (wenn man das so sagen kann)

Na klar, gebe ich ihn nicht auf, er ist mein Sorgenkind und GENAU die liebt man doch so. :)

 
OK...... dann wäre es sicher eine Möglichkeit, das CALM-Futter zu probieren. Jedoch würde ich es vorher mit dem TA absprechen!

Ich wünsche dir und deinem Sorgenkind weiter viel Glück!!!!!

 
Hallo spookie

Ich habe mir gerade Deine Geschichte durchgelesen. - Fühl Dich mal unbekannterweise gedrückt von mir. Einerseit die Hyperaktivität und dann noch zu all dem die Epi. Das ist echt heftig und sehr schwierig zu handhaben.

Unser "Hibbelsack" ist mittlerweile 7 Jahre alt und wir beissen uns an ihm auch recht die Zähne aus. Ein super sensibler, lieber und freundlicher Hund, aber eben... Er ist quasi seit gut 3 Jahren in unserer Familie und seit da arbeiten wir intensiv mit ihm. In seinen ersten 4 Lebensjahren wurde seine Hibbeligkeit eher geördert und gefordert...

Wir haben etwa das selbe Programm durch wie Du und der Erfolg ist zwar da, jedoch ist es ein sehr langer und beinahe unmerklicher Weg.

Wegen dem Futter: Royal Canin haben wir bisher noch nicht probiert, bin jedoch auch nicht wirklich ein Fan von dem Futter. Unsere THP hat uns zu BARF oder zu kaltgepresstem Futter geraten, da dies den Körper weniger belastet und der Stress dadurch auch recht verringert wird (leider konnte unser Bub dieses Futter nicht verwerten, nahm an Gewicht so stark ab das es zu gefährlich wurde). Unser 2. Rüde leidet an Epi und da riet uns die THP auch zu kaltgepresstem Futter jedoch möglichst Getreidefrei.

Wir machen viele, jedoch sehr kurze Sequenzen Kopfarbeit mit ihm, da er sich auch nicht lange konzentrieren kann und dann völlig abdriftet. Z.B. Futtersuchspiele (daheim und draussen), freie Clickerübungen, Dummyarbeit, UO-Uebungen etc. - Seine Konzentration konnten wir dadurch sehr gut fördern und er hat meist auch für eine kurze Zeit richtig Spass dabei. Alles was mit Druck, Stress und Hetzen zu tun hat, haben wir aus unserem Tagesprogramm gestrichen, da ihn dies nur noch zusätzlich aufpuscht. Ausser Agility machen wir mit ihm weiter, dass funktioniert auch meist ganz gut, da er sich dabei körperlich sowie geistig recht auspowern kann ohne ins Hetzen und in einen extremen Stress zu kommen. Uns wurde davon zwar abgeraten, jedoch hat er so unglaublichen Spass daran und es hat auch unglaublich viel an Bindung zu uns gebracht. Wir haben da, GsD, zwei super gute Trainer an der Hand, welche uns unglaublich unterstützen. Er kriegt auch sehr häufig etwas richtig Deftiges zum Kauen, Sachen wo er richtig viel Zeit dafür braucht. Er kann so auch sehr gut Stress abbauen.

Wichtig bei ihm sind auch die von Dir angesprochenen Rituale und geregelten Tagesabläufe um seinen Stresspegel möglichst auf einen tiefen Niveau halten zu können. Sein Futter erhält er in einem separaten Raum. Fressen ist für ihn ein sehr grosser Stressfaktor, er klemmt dabei die Rute ein, zittert am ganzen Körper und schlingt sein Futter in sich herein.

Mit was wir eigentlich den grössten Erfolg hatten (immer noch sehr gering, aber am spürbarsten) waren die chinesischen Kräuter. Die Behandlung erfolgte durch unsere Tierarzt und die Kräuter werden auch ganz oft bei hyperaktiven Kindern erfolgreich abgegeben. Unser Tierarzt hatte damit auch schon bei vielen Hunden super Erfolg. Da Du ja auch für die Epi noch Medi's verabreichst, wäre dies evtl. eine Alternative zu den "handelsüblichen Medis" bei Hyperaktivität.

Evtl. könnte Euch, auch in Bezug auf die Epi-Anfälle, ein Osteophat Unterstützung bieten. Wir hatten damit bei unserm Epi-Buben einen sehr grossen Erfolg.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du einen Weg findest, welcher für Dich und Deine Fellnase ein wenig Ruhe bringt.

 
Hallo Spookie07

Ich habe einen "Hyperaktiven" zu Hause.... Wohl doch nicht so stark wie bei Deinem, aber immerhin. Und ich möchte Dir absolut zupflichten, dass dies nichts mit Erziehung zu tun hat! Ich habe noch 2 andere Hunde, die genau gleich aufwachsen oder aufgewachsen sind und das pure Gegenteil sind.

Ich war übrigens in vielen Hundeschulen und in den meisten wollte man ihm den Willen brechen, eins über den "Grind" ziehen und ähnliches..... Hab das aber immer unterbunden und bin davon gelaufen!

Ich habe gemerkt, dass es zu Hause sehr viel nützt, alles ruhig zu machen (obwohl ich damit manchmal selbst Mühe habe.. :rolleyes: ). Wie natürlich der geregelte Tagesablauf.

Unterwegs ist alles etwas schwieriger. Ich habs jetzt halt einfach so gemacht, dass ich jeglichen "fremden" Hundebewegungen aus dem Weg gehe.

Ballspielen ist übrigens sowieso nicht förderlich. Damit werden sie nur noch mehr aufgestachelt.....

Und ansonsten geht es mir genau wie Dir: NIemals würde ich meinen "Schatz" hergeben! Schliesslich liebe ich ihn trotz allem (oder vielleicht deswegen) von ganzem Herzen.

Ach ja: Von Ritalin wurde mir von meinem TA damals auch abgeraten.

 
meinst du das futter von royal cannin "activity" oder ähndlich?
ich glaube, dass dieses (wen es das ist welches du meinst) eher für hunde ist mit welchen du sehr viel sport betreibst damit diese mehr leistung erbringen können und zusätzlich nicht "aus dem leim fallen" da das futter mit mehr protein angereichert ist.

ansonsten respekt wie du es mit deinem hundi meisterst!!
ich denke, dass ein geregelter tagesablauf das A und O ist und vorallem auch, dass du mit ihm ruhig arbeitest (kommandos/bewegungen etc) damit er sicherheit bekommt von dir.

mich würde na interessieren wie er sich verhält wen du ihn alleine zuhaise lässt.
demoliert er deine wohnung, jammert/ bellt er umher, hast du ihn in einer boxe oder kannst du ihn erst gar nicht alleine lassen?

ich würde ihm kopfarbeiten geben. bsw. eine hampfel trockenfutter in den garten streuen und ihn suchen lassen *ich hoffe er frisst*

wie ist er am fahrrad? dies wäre event auch noch eine option um den power abzulassen und was positives, wenn er sich sowiso nicht lange konzentrieren mag.

 
Original von oulou

wurde abgeklärt, ob mit seiner schilddrüse alles ok ist?
ja.. schilddrüse.. meist ein grosser "schuldfaktor"..und könnte ein auslöser sein.

wie sieht es mit einem nervlichen problem aus?

ward ihr bei einem neurologisch spezialisierten tierarzt?

 
Hallo Spookie!

Ich kenne einige solcher Hunde und leider ist es wie bei den Kindern, es gibt sie immer häufiger. Auslöser? Gibt es viele. Es ist ein Zusammenspiel einzelner Faktoren und entschärft man einen, so kann es eine Abschwächung geben. Aber ganz wegbringen wird man es nie, denn vieles liegt in der Genetik, gerade Belgier sind übrigens häufig betroffen. Im Moment sind ja die weizenlosen Futtersorten deshalb so beliebt. Nur kenne ich viele wo es gar keinen Einfluss hat. Jeder der einen etwas aktiven Hund hat, lässt momentan die Schilddrüsen untersuchen und vergisst dabei gerne wieviel Stress dies für den Hund bedeutet und dies auch nicht gerade förderlich für den Hund ist. Dann werden die Hormone entweder mit Chemie oder Homöopathie beeinflusst mit mehr oder minder fraglichem Erfolg, aber einer hohen Belastung für den Organismus. Wir haben die besten Erfolge immer mit kombinierten Methoden gemacht.

Es ist oft so, dass es mit Epi gekoppelt auftritt. Ich denke bei deinem Hund ist sicher noch die spezielle Welpenzeit ein riesen Thema und dieser Hund ist gar nicht wirklich im Hier und Jetzt. Hat man dies mal angeschaut? Denn diesen Fakt mit dem Pferd find ich absolut spannend.

Ich finde es aber absolut genial von dir, dass du zu diesem Hund stehst und ihn so leben lässt wie er ist, auch wenn es definitiv nicht einfach und angenehm ist. Hut ab!

 
Ja, das stimmt, Disthen. Das mit dem Pferd ist schon echt interessant... Vielleicht wäre ein Besuch bei einem guten Osteopathen wirklich mal ein Versuch wert.

 
Uiuiui, da bin ich ein paar Stunden offline und soooo viele Antworten.
Danke Euch erst mal, Ihr seid super!
Ich versuche nun mal alle die Fragen zu beantworten:

@Sapi: Also kaltgepresstes Futter haben wir bisher leider keines gefunden, das uns zusagt, ist aber sicher mal einen Versuch wert. Er darf einfach auf gar keinen Fall abnehmen. Aber ich werde mich mal umsehen.

@Ringo: Mit Ballspielen habe ich nicht gemeint dass ich wie eine Wilde den Ball über die Wiesen schmeisse und er ihn dann bringen soll, ich schmeisse wieder und wieder und wieder.....
Eher meinte ich, dass ich das Balli einen Meter weit werfe, er darf ihn mir bringen, wird gelobt... So hat er ein Erfolgserlebnis. Es ist gerade bei so einem Hund sehr schwierig mit Bestätigung und Lob, da er ja eigendlich nix macht was ich von ihm wünsche, und WENN er etwas tut, dann ist es nerven (Nicht böse gemeint =) )

@xs86: Nein, ich habe nicht das activity gemeint, sondern das "Calm"-Futter von Royal. Es ist speziell entwickelt für Hunde die Stress ausgesetzt sind, oder ängstlich auf Veränderungen reagieren. In meinem zweiten Beitrag hier im Thema habe ich den Link reingesetzt.
Wie er sich verhält, wenn er alleine ist?
In der Regel ist er brav, bellt nicht und (denke ich mal) schläft. Natürlich muss ich sagen, meine Hundis sind ja zu dritt, also ist nie einer ganz alleine.
Als ich ihn frisch hatte, hatte ich drei Jahre Arbeit, ehe ich ihn auch nur 5Minuten alleine lassen konnte. Es hat mich wahnsinnig viele Nerven und Geduld gekostet. Zu dieser Zeit hat er alles kaputtgemacht: Meine Matratze, Näpfe, Kleider, Kabel, einfach alles was er finden konnte.
Dies hat sich aber gebessert und er kann problemlos mit seinen vierbeinigen Freunden zu Hause bleiben.

@Oulou und Andi und Rudel: Ja, die Schilddrüsen haben wir abgeklärt, da ist alles in Ordnung. Wir haben einen kompletten Check gemacht mit Röntgen, CT, Blutbild, Urin, Verhaltenstest, auch waren wir im Tierspital bei einem befreundeten Neurologen. Eigendlich kann man aus Tierärztlicher Sicht sagen, dass er "gesund" ist, also keine sichtbaren Probleme hat. Deshalb wird wirklich auf ein psychisches Problem getipt. Wenn ich jedoch höre, wie eine Tierpsychologin mir rät, ich solle ihm nur mal zeigen, wo der Hammer hängt, kommt bei mir echt die Galle hoch! X(

@Disthen: Ja, das mit dem Pferd ist sehr interessant. Als ich ihn vor 5Jahren geholt habe, arbeitete ich noch als Pferdepflegerin in einem Stall, wohnte dort und auch mein Pferd war dort eingestallt. Es drehte sich also sehr viel um Pferde. Da ich wusste, dass ich einen Hund haben möchte, der mit Pferden mitkommen kann, habe ich meinen kleinen schon sehr früh ans "mitkommen" mit dem Pferd gewöhnt. Anfangs musste er an der Leine in der Reithalle lernen, korrekt neben dem Pferd zu gehen und nicht die Seite zu wechseln. Nach und nach kamen Spaziergänge mit dem Pferd und ihm dazu, dann als er etwa 6Monate alt war, kam er zum ersten Mal auf einen ca. 15Minütigen "Ausritt" im Schritt mit. Ich denke, dies hat sich so gefestigt, dass das Thema Pferd bei ihm sitzt.
Er jagd zum Beispiel Katzen und Hühner will er fressen. Wenn er aber mit dem Pferd mitgeht, ignoriert er fremde Tiere, ja sogar Hunde können wir kreuzen ohne dass er wie ein Monster sich verhält.

Klar könnte ich sagen dass ich ihn mehr mit dem Pferd mitnehme, aber erstens ist mein Pferd zur Zeit wegen gesundheitlicher Probleme in Südfrankreich und zweitens ist jenes Pferd um das ich mich kümmere momentan im Aufbau und somit oft an der Longe auf dem Platz. Reiten tu ich einmal die Woche im Gelände mit ihr und da darf er eigendlich immer mit.

 
Original von spookie07

Er ist kaum ansprechbar, und wenn, dann nur für 3Minuten pro Tag. Er frisst nicht, quietscht den ganzen Tag, schreit im Auto, ganzer Tag starkes hecheln, ist jetzt 5Jahre alt und hat eine graue Schnauze vom Stress.

Draussen hat er hohe Agression gegen andere Hunde, ich kann ihn an fremde gewöhnen, doch das braucht immer seine Zeit. Er ist ständig "durch den Wind", das heisst manchmal kommt er mir abwesend vor, er klemmt sich in seine Welt und ist nur sehr sehr schwer da wieder herauszubekommen.

Eine Verhaltensmedizinerin hat ganz klar hyperaktivität diagnostiziert.

Er ist ein wahnsinniges sensibelchen, leidet unter Epilepsie und hat Aphenylbarbite 100mg pro Tag. Selbst diese Medi's (Ist ja auch ein Sedativum) machen ihn nicht relaxter. Er ist aber seit einigen Wochen Anfallsfrei.

Arbeiten oder Ball spielen mag er nicht, eigendlich interessiert ihn absolut rein gar nichts, wie gesagt ich komme nicht an ihn heran.

Einzig, wenn wir reiten gehen, kann ich ihn super mitnehmen. Da ist er konzentriert. Doch sobald ich das Pferd wieder im Stall habe, geht es von neuem los.

Ich achte sehr auf einen geregelten Tagesablauf, dass er genügend Schlaf und Ruhe hat und zu Hause geht es eigendlich mit ihm. Da hat er gelernt dass er herunterfahren kann.
Ich bin sicher, du meinst es nur gut mit deinem Hund !!! Und wie ich lese tust du alles nur erdenkliche um ihm zu helfen (sämtl. gesundheitschecks, verhaltensmediziner, hundeschulen etc.) ... und scheinbar hilft nichts ...

Ich frage bewusst so direkt und nur du kannst diese Frage beantworten: ist sein Leben, so wie es jetzt ist - für IHN Lebenswert?

Meinst du es könnte sein, dass er an einem anderen Ort - ev. als Einzelhund mit komplet ruhigem Alltag (jeden Tag fast gleich) Ruhe- und zu sich selbst finden könnte?

 
@Pumba: Ich denke es ist extrem schwierig sich nur annähernd vorstellen zu können, wie ein wirklicher hyperaktiver Hund ist. Das ist nicht einfach ein Hibbel der länger hat etwas zu kapieren, dass man ihm beibringen will und den man zur Ruhe im Haus zwingen muss. Aber ich denke auch diese Lebewesen haben eine Daseins-Berechtigung, nicht zuletzt da wir Menschen durch unsere Dreinpfuscherei beim Züchten des Superhundes solche Hunde vermehrt "produzieren". Und der Vorschlag Einzelhund ist mitunter die schlechtere Lösung. Wir haben einen solchen Hund, weil er in einem Mensch-Hund-Rudel problematisch war, in ein konstantes Rudel integriert, wo verhaltensauffällige Hunde über einen gewissen Zeitraum resozialisiert werden. Diesem Hund geht es in diesem Rudel super und er hat seinen Platz gefunden und die anderen Hunde akzeptieren und führen ihn und nehmen ihn vor allem so an wie er ist.

@spookie: Ist natürlich auch gut möglich, dass das Pferd ihm eine grosse Sicherheit und Führung vermitteln kann. Es ist quasi schwieriger zu übersehen als ein anderer Hund oder Mensch.

 
@Pumba: Ganz ehrlich? Ja, ich glaube sein Leben ist lebenswert momentan. Auch wenn es für diejenigen die ihn nicht kennen komisch klingen mag.

Als Einzelhund hatte ich ihn drei Jahre lang, da war er noch viel mehr durch den Wind. Meine Hunde lassen sich in Ruhe, also sie spielen nicht miteinander, untereinander ist alles abgeklärt und seit ich den Deutschen Schäfer habe, hat er mehr Stabilität (so sehe ich es zumindest). Und wenn ich ihn genau in diesem Moment sehe, wie er mit den anderen zusammen auf einer Matratze liegt und friedlich auf dem Rücken schläft, muss ich sagen: Ja, es geht ihm soweit eigendlich gut.

Klar sind die Probleme da, klar kratzt er an meinen Nerven und ja, manchmal könnte ich ihn *beliebiges Wort einsetzen*!

Aber wenn ich dann sehe, wie sehr er doch an mir hängt und vor allem auch an seinem alten "Opa", dem Schäfer hängt, dann denke ich, hat er es gut mit und bei uns.

Ich verstehe Deine Frage, doch lieber gebe ich noch mehr Energie und Aufwand in unsere Beziehung, als dass ich ihn weggeben würde. Ich ohne meinen Tschango?

Im Ãœberigen, (Ist jetzt an alle gerichtet die sich für meinen Kleinen und seine Geschichte, sein Verhalten interessiert) geht doch mal auf www.ayspootscha.jimdo.com hier seht Ihr, dass er nicht ein depressiver, knurriger Hund ist, sondern einer, der mich täglich trotz allem (oder gerade deswegen) zum Lachen bringt, der mich anstupst, wenn mir zum Heulen ist, der mit seinen paar wenigen Hundefreunden toben kann.

Das Problem der Hyperaktivität will ich nun bestimmt nicht in den Hintergrund drängen und auch nicht's schön reden, doch er ist und bleibt meine kleine "Stinkebohne", mein "Quäki".....

"Werd gerade wieder so emotional" :D