Massgebend für die Qualität des Hundefutters ist die Verwertbarkeit der Inhaltstoffe. Viele zitieren immer wieder den angegebenen Proteingehalt, diese Aussage nützt nicht sehr viel, da nur zum Tragen kommt, was dem hündischen Organismus auch nutzt. Balaststoffe sind wichtig, aber allzuviel belasten wiederum den Organismus. Also müsste man wissen, wieviel verdauliches Protein in einem Futter ist.
Die durchschnittliche Berechnungsgrundlage 2 bis 2,5 g benötigtes Protein je kg Lebendgewicht sollten sich auf das verdauliche Protein beziehen, nicht auf das Rohprotein! So besitzen Rohproteine je nach Quelle eine andere Verdaulichkeit und Aminosäurenzusammensetzung(=Wertigkeit). Reines Muskelfleisch vom Rind hat einen Gehalt von 21 g Rohprotein je 100 g Fleisch und einen Gehalt von 20 g verdaulichem Protein. 3-5 % sind Fasern und die restlichen 75 % sind Wasser. Ungeputzter Pansen besitzt einen Gehalt von 20 g Rohprotein je 100 g und einen Gehalt von 19 g verdaulichem Protein.
Getreide enthält nun ebenfalls Proteine, aber deren Verdaulichkeit (= Wertigkeit) liegt weitaus tiefer. Sojabohnen besitzen z.B. einen Gehalt von 34 g Rohprotein je 100 g und ein Gehalt von ca. 10 g verdaulichem Protein. Hydrolisiertes Geflügelfedermehl (dieses und andere minderwertige Proteinquellen wie gemahlene Hühnerschnäbel und -klauen werden durchaus in Fertigfutter verarbeitet) besitzt einen Gehalt von 84 g Rohprotein je 100 g und einen Gehalt von 40 g verdaulichem Protein.
Mais liegt in etwa beim Soja. Werden Storzen vom Mais mitverarbeitet, bleibt nur noch fast wertloses Balastmaterial. Werden Mais mitsamt Blätter verarbeitet kommt dazu, dass hierzulande die Maisplantagen gegen den Zünsler gespritzt werden, dieses Mittel ist nicht ohne!
Die Verwertbarkeit von Reis ist z.B. deutlich höher und liegt bei rund 85 % je nachdem wie es aufgespalten wurde.
Ich bin selbst kein Gegner von der masvollen Verfütterung von Getreide, immer vorausgesetzt, der Hund hat nicht bereits Reaktionen gezeigt, da die Menge und die Qualität eine entscheidende Rolle spielt, auch ist die Qualität oft der Ursprung, dass es zu Reaktionen kommen kann.
Es gibt auch nicht wenige Hunde die weniger mit dem Klebereiweis Probleme haben als mit der Getreidequalität an sich. Was man daran bemerkt dass dieses Hunde, obwohl sie im FeFutter z.B. keinen Weizen vertragen, plötzlich keine Probleme mehr damit haben wenn sie Weizen erhalten in Lebensmittel- oder gar Bioqualität. Natürlich gibt es auch Hunde die auf einzelne Getreidesorten allergisch reagieren. Oder die Gluten nicht vertragen. Aber genau so häufig gibt es Hunden die auf die "Getreide-Begleitumstände" reagieren. Z.B. auf die Schimmelpilzgiftbelastung, die in Futtergetreide deutlich höher sein darf als in Getreide in Lebensmittelqualität. Das Problem ist dass diesbezüglich im Hundefutter auch furchtbar viel Dreck (anders kann man das manchmal nicht nennen) verarbeitet wird.
Eine Alternative wäre dann noch Quiona und Amarant die übrigens nicht zum Getreide, sondern zu den Fuchsschwanzgewächsen zählen.