Hund läuft mir dauernd nach

Cleopatra

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10. Aug. 2016
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Hallo zusammen

Wir haben einen knapp halbjährigen deutschen Jagdterrier. Er ist sehr verschmust und gehorcht tiptop. Sofern man ihm klare und eindeutige Befehle gibt. Noch ist er nicht wirklich in der Pubertät und testet seine Grenzen noch nicht übermässig aus. Meistens darf er mit meinem Freund mit auf Arbeit. Jetzt habe ich aber Ferien, den Hund zuhause und deshalb fällt oben genannte Unart sehr auf. Wenn er nicht gerade ultramüde ist, läuft er mir auf Schritt und Tritt nach, hilft Blumen giessen, Bad putzen... Ausser eine unserer Katzen läuft herum, dann ist diese meistens noch spannender als ich. Wenn ich und die Katzen uns ruhig verhalten, geht er auch ins Bett. Doch sobald man aufsteht, steht er auch auf (ausser abends, da ist er müde).

Zudem stellt er Unsinn an, sobald man ihm den Rücken zudreht. Also zB wenn man ihn in einem Zimmer einsperrt (auch wenn er zum Zeitpunkt des Einsperrens friedlich auf seinem Spielzeig herumnagte) oder wenn wir in den 1. Stock gehen, wo er nicht hindarf. Da rennt er schnurstracks aufs Sofa oder klaut irgendwas. Ausser er ist sehr müde. Dann liegt er vor dem Treppenabsatz und wartet, bis man wieder runter kommt.

Ich habe jetzt angefangen den Befehl "is Bett" aufzubauen. Oder gerade wenn wir Besuch haben, ihn da auch anzubinden. Wenn er angebunden ist, kann er sich nach kurzer Zeit entspannen und schlafen. Beim "is Bett" überhaupt nicht. Er sitzt wie auf heissen Kohlen und wartet nur darauf, dass ich den Befehl wieder auflöse. Wenn ich den Raum verlasse, fühlt er sich bald nicht mehr an den Befehl gebunden.

Was kann ich noch tun, um ihm diesen Kontrollzwang/Dominanzverhalten (?) zu nehmen und ihn besser entspannen?

Als deutscher Jagdterrier ist er natürlich darauf gezüchtet, immer auf Zack zu sein. Und neigt von Natur aus zu dominantem Verhalten (deshalb wird er wohl so oft im Zwinger gehalten). Und trotzdem möchten wir zuhause natürlich einen ruhigen, ausgeglichenen Hund. Also, her mit Tipps, Verbesserungsvorschlägen! :-D

Herzlich, Cleopatra

 
Wie sehr lastest du ihn denn aus? Wenn er morgens und abends richtig ausgelastet wird, sollte er doch paar Stunden/Tag nur schlafen, oder?
Geht ihr nur laufen od muss er auch mit dem Kopf arbeiten?

 
Vielleicht wäre einen Box die Lösung? Meine Mali Hündin konnte früher nur dort richtig entspannen. Die Box wurde bereits von der Züchterin aufgebaut. Und sonst halt anbinden, ist ja nicht für Stunden. Wenn er so runter fahren kann.
Versuch vielleicht mal das Kommando zu wechseln. Mir scheint er hat das "is Bett" schon falsch verknüpft und wird eher hibbelig davon.

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An der fehlenden Auslastung liegt es sicherlich nicht. Aber wenn wir ihn lassen würden, würde er keine Sekunde schlafen. Deshalb mussten wir ihn am Anfang wirklich immer in die Box stecken, damit er annähernd zu einem welpengerechten Schlaf kam. Heute kann er doch wenigstens schlafen, wenn wir auch ruhig sind oder er angebunden ist. Also schon ein Fortschritt.

Er darf zweimal am Tag ca für 30 Minuten spazieren und sein Futter kriegt er meistens gegen Arbeit. Also Grundgehorsam üben oder Futter(such)spiele. Wir haben auch extra Intelligenzspiele. Wir merken mittlerweile sehr gut, wann man aufhören muss und er genug hat. Aber danach geht er überhaupt nicht ins Bett sondern überdreht eher,  wie ein kleines Kind. Ausser eben, man zwingt ihn zur Ruhe.

Ich fände es eben toll, wenn er sich selbst runterfahren könnte und ins Bett geht, wenn er eigentlich müde ist. Dass er auch mal freiwillig was verpassen kann...

 
zweimal am tag 30 min ist sicher zu wenig für einen jagdterrier aus meiner sicht. das würd selbst meinen alten spintern nicht genügen. zeitungslesen draussen, hunde begegnen etc. sind dinge, die einen hund geistig fordern und die ich deshalb für sehr wichtig halte.

 
Dass 2x 30 Minuten für einen erwachsenen DJT zu wenig sind, ist mir auch klar. Sobald ich das ok vom Hundetrainer habe, nehme ich ihn mit auf meine 15-km-Joggingrunden. Aber er ist noch nicht einmal halbjährig. Und neben dem bisher bereits erwähnten täglichen Beschäftigungen gehen wir 2x in der Woche in die Hundeschule, besuchen die Stadt, fahren ÖV, erkunden Gewässer, Bauernhöfe... Ich bin ganz sicher, dass er körperlich und geistig ausgelastet ist!

Er ist immer parat für Action. Er käme problemlos mit auf einen Tagesmarsch. Aber würde danach trotzdem nicht schlafen, wenn man ihm nicht dazu anhalten würde.

Darum frage ich ja, wie ich ihn ins Bett bringe, ohne ihn einzusperren oder anzubinden!

Ich hoffe, chnopf hat recht und die Ruhe kommt mit dem Alter!

 
Ich habe zwar keinen Terrier aber einen Malinois und die sind auch nicht gerade bekannt dafür etwas zu verschlafen ;)
Gib euch noch etwas Zeit, irgendwann klappt es bestimmt.

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Hatte das gleiche mit meiner Malihündin als Welpe/Junghund. Auch überdrehte sie komplett. Da hilft nur Boxe oder anbinden. Es wird immer besser glaube mir[emoji4] Nur Geduld.

 
Ja mit einem solch jungen Hund kenne ich mich nicht aus, aber ich würde trotzdem mal abklären, ob ein längerer Spaziergang ihm nicht schadet. Dann die Länge langsam ausdehnen. Wenn du ihn zum joggen mitnimmst in Zukunft, hat er zwar Bewegung, aber er muss trotzdem noch genug lange normal spazieren gehen, wie oben von jemandem bereits geschrieben, Zeitung lesen.

 
Er wird einmal ein Jagdgebrauchshund. Gerade auf Trieben wird er körperlich sehr viel leisten müssen. Den ganzen Tag rennen über Stock und Stein, hügelauf, hügelab. Während er gleichzeitig eine unglaubliche Nasenarbeit zu vollbringen hat. Damit der Hund da nicht kaputt geht, muss er kerngesund und topfit sein. Wenn wir seine Sehnen und Gelenke schon im Welpenalter überfordern, wenn die benötigten Muskeln noch nicht da sind, wird das sicherlich nichts (Er hat seine endgültige Widerristhöhe fast erreicht, aber es fehlen im noch knapp 5kg Muskeln. Das ist bei einem Endgewicht von 11kg viel). Seine Kondition und Leistungsfähigkeit bauen wir langsam auf. Es ist sehr einfach, ihn zu überfordern, da er mit Begeisterung bei jeder Art von Action dabei sein will. Er wird dabei aber immer überdrehter, er spürt sich immer weniger, zeigt zunehmend Angstknurren vor trivialen Dingen wie Asthaufen und vergisst zu gehorchen.

Länger Spazieren ist also keine Option. Runterfahren ist angesagt. Ruhe in den Hund bringen.

Jetzt haben bereits zwei Malibesitzer gesagt, das komme mit dem Alter. Und da Malis ebenfalls alles andere als Schlafmützen sind, glaube ich das und binde ihn eben vorerst an, wenn er wieder mal nicht merkt, dass er eigentlich müde wäre.

Vielen Dank für die Hilfe! Django ist unser erster Hund und wir investieren sehr viel Zeit, Arbeit und Geduld in ihn, damit er alltagstauglich wird und nicht wie so viele andere DJT's im Zwinger leben muss, weil er nicht zu händeln war. Und da suchen wir eben Hilfe und Informationen auf allen verfügbaren Kanälen :-D Bis jetzt mit Erfolg. Im Junghundekurs ist er der aufmerksamste und führigste Hund, der am meisten kann. Aber auch der, der am meisten "Seich" anstellt, wenn man ihn aus den Augen lässt. DJT eben :biggrin:

 
Ach übrigens hat Musik praktisch keinen Einfluss auf den Hund. Bei uns läuft fast den ganzen Tag Musik und zwar querbeet von Metal über Hiphop, Pop, Rock, Jazz zu sehr viel Klassik eigentlich alles. Am Anfang hat er die Lautsprecher intensiv begutachtet. Doch mittlerweile sehe ich keinen Unterschied mehr in seinem Verhalten. Es hilft insofern, dass ein Grundgeräuschepegel da ist und er nicht bei jedem sonstigen Geräusch aufsteht. Aber das hilft nur, wenn er bereits entspannt daliegt.

 
Ich hatte noch nie einen Welpen, darum frage ich jetzt mal blöd nach. Ist es bis zu einem gewissen Mass/Alter nicht normal dass die Hunde einem nachlaufen? Und ist es nicht so dass wenn ein Welpe oder Junghund (oder auch Erwachsener) genug müde ist sich hinlegt und schläft/döst? Wie gesagt, null Angriff nur Fragen [emoji4].
Als ich Luna mit 8 Jahren geholt habe lief sie mir auch immer nach. Legte sich dann halt einfach in meiner Nähe hin oder wenn ich geputzt habe irgendwo hin wo sie mich ab und an mal gesehen hat. Sie schien mir aber nicht gestresst. Jetzt nach über zwei Jahren geht es besser, aber dennoch ist sie einfach oft und gerne dort wo ich mich aufhalte.


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Das einem ein (junger) Hund immer nachläuft ist sicher nicht so unnormal, aber es gibt Rassen/Hunde die können wirklich nicht von sich aus entspannen.

Asta war ja kein Welpe mehr als ich sie holte und ich dachte auch immer "die legt sich dann schon hin wenn sie müde ist" - Fehlanzeige! Ich hätte mit der Stundelang spazieren gehen können und sie wäre einfach weiter gelaufen. Klar zu Hause hätte sie sich dann bestimmt mal kurz hingelegt, aber das ist ja nicht das Ziel. Ich musste ihr sagen dass jetzt mal Pause angesagt ist und sie quasi dazu zwingen. Schlimm war es nicht für sie, sie schlief noch bevor ich die Boxentüre zu hatte :)  

Cleopatra ich finde du machst das gut mit deinem Hund. Du machst dir wirklich Gedanken auch gezielt für diese Rasse und weisst was du dir da ins Haus geholt hast. Einige Dinge brauchen halt wirklich ein wenig Geduld und kommen erst mit dem Alter ;) Immerhin ist es ein "Problem" das du lösen kannst :)  

 
Für mich klingt das alles nach typisch Junghund. Finde es super, wie ihr versucht dem Hund Ruhe zu geben&zu lernen, denn alles andere kann er von selbst schon gut. Gerade, das was am meisten Mühe macht, gilt gefördert zu werden. Super!!
Evtl bringt es was, wenn du dir Zeit für deinen Jungspunt nimmst und ihm Gesellschaft beim Nichtstun leistest, indem du z.Bsp. einfach neben ihm (er angebunden) ein Buch liest. Zum weiter Runterfahren, könntest du ihn auch leicht&langsam massieren - solange du nicht stark drückst beim Massieren, kannst du nicht wirklich was falsch machen. Zu Beginn brauchts etwas Geduld! Später wird Hundchen schnell dabei runterfahren. Zeit: möglichst 15min.

Manchen Hunden hilft es, wenn sie auf was rumkauen dürfen, um zur Ruhe zu kommen, denn Kauen baut Stress ab...

 
Die von Yve vorgeschlagenen Massnahmen funktionieren meistens. Am liebsten ist er ohnehin bei uns auf dem Sofa. Aber es kann ja nicht sein, dass ich 20h/Tag Pause machen muss, damit er neben mir schlafen kann. Er soll eben genau auch dann schlafen oder zumindest ruhen, wenn wir uns nicht Zeit nehmen für ihn und zb den Hausputz erledigen.

Am besten funktioniert es, wenn der Schwedenofen eingefeuert ist und er davor in der Strahlungswärme liegen kann.

Heute habe ich ihn nach dem Spazieren konsequent immer wieder ins Bett geschickt. Irgendwann hat er's geglaubt und schlief ein. Wenn auch nicht für lange. Aber immerhin ein Fortschritt

 
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Wenn er Wärme mag, geb ihm doch mal ne Wärmflasche dazu, wenn er ruhen soll.

 
Hallo Cleopatra!

Hast du schon mal versucht deinen Jagdterrier ohne ein Kommende an den Bett-Platz zu gewöhnen? Als für die Jagd gezüchteten Hund wird er bei jedem Befehl darauf passen dass du die Aufgabe beendest. Was man normalerweise tun sollte, ein Kommando aufzulösen, da sonst der Hund das Kommando irgendwann anfangen würde es von alleine zu beenden. Oder du versuchst es indem du deinem Hund zuerst an den Platz bindest mit einem Kurzen Kommando und das dann erfolgreich bestätigst mit einem Spiel so würde dein Hund auch lernen dass es spass macht dort zu sein und sich viel eher entspannen.

Du könntest den Platz auch mit einem Lieblingsspiel, was auch ein Denkspiel für Hunde sein kann, zu verbinden. Am besten du probierst aus was bei deinem Hund am besten funktioniert.

liebe Grüße Renate

 
Bei mir hat das Boxentraining viel geholfen, June war auch ein Hund der von alleine nicht zur ruhe kam... (ja das gibt es!!) sie war dann so, dass sie immer schlimmer aufdrehte und am Schluss überdrehte schnappte und völlig dämlich umher rannte... 
Im ersten Jahr wurde sie deswegen immer mal wieder in die Box gepackt, eigentlich von Welpe an. 
Auch das alleine bleiben haben wir so aufgebaut.
Sie akzeptierte schnell und suchte die Box selbstständig auf wen sie merkte, dass sie nicht mehr mag. Auch heute noch schläft sie in der Nacht in Ihrer Box die nun immer Offen ist. 
Das ständige Hinterherlaufen kannst du aber auch einfach ignorieren. Heisst du läufts einfach umher machst Dinge und beachtest den Hund nicht bis sie/er sich von selbst hinlegt erst dan gibst du deinem Hund einen ruhigen impuls, so was wie ein sssssssss oder ein summen. 
Ich habe eh aufgehört ständig mit meinen Hunden zu reden. 
Draussen achten sie dadurch besser auf mich. statt zu rufen bleibe ich halt einfach stehen und warte bis sie sich von alleine umorientiert und daher kommt...
vor allem ruhig und gelassen reagieren... 

 

 
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