Hundeerziehungstrend: Begegnungsmanagement über Distanz

Chumani könnte ich mit einer LeParfait-Tube durch die Hölle locken; die würde derweil weder den Schwefelgeruch, noch die Lava bemerken :ugly:  . Ich finde das praktisch, sollten mal alle Stricke reissen, aber meiner Meinung nach muss sich der Hund auch (im erträglichen Rahmen) mit dem Reiz auseinandersetzen; notfalls halt am Anfang mit grösserer Distanz!

 
Auch ich habe bei meinem Hund viel mit Distanz erreicht, bei ihm war/ist es auch eher die Angst/Unsicherheit die ihn zu einem Hund machte der nicht gerne Hunde kreuzte: `lieber Radau machen damit sie mich in Ruhe lassen....`. Ich konnte die Distanz langsam immer weiter abbauen, bis die fremden Hunde kein Schreckgespenst mehr waren und er ansprechbar war.

Auch jetzt gibt es Hunde bei der Leif freiwillig und von selbst die Distanz sucht!! Vor allem bei Begegnungen in denen wir frontal auf einen Hund zu laufen bereiten ihm eher Mühe, und wenn dann die Hunden noch fixierend/knurrend daher kommen weicht er gerne in die Wiese aus. Ich sehe das auf Distanz gehen als eine anständige-Hündische Reaktion an :)

 
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Genau aus dieser Küche kommt ja dieser ganze Distanzarbeits-Hype und ich denke auch, dass sie selbst das sicher super umsetzen und beraten kann. Nur offensichtlich scheint es den Trainern, die in diese Richtung ausgebildet werden (und sie ist halt sehr present in jensten Ausbildungsstätten - für mich auch zu einseitig dadurch), das in der Praxis dann wirklich als solches Gesamtpaket, dass es ja nach ihr dazu braucht, umzusetzen und weiter zu geben.

Ausserdem fehlt mir da einfach wiederum die Vielfalt und das Individuelle. Nimmt man zum Beispiel die Ansätze aus der Phobietherapie bei Menschen, gibt es da auch verschiedene Wege, die beschritten werden, je nachdem, was für den Patienten stimmt. Und auch dort gibt es erfolgreich den Ansatz, sich klar seinen Ängsten zu stellen und sie aushalten lernen. Bzw. dabei geht man soweit, dass die Patienten sich ganz bewusst in die Angstsituation bringen sollen und lernen dort ihr Stresslevel zu händeln, damit es sich mit der Zeit reduziert.

 
Einem Menschen kann man halt mit Hilfe der Sprache erklären, was passieren wird :) Man kann also über Vergangenheit und Zukunft sprechen, Handlungsabläufe mental trainieren, planen. Ein Mensch kann üben, seine physiologischen Stressreaktionen zu kontrollieren, usw. Dazu braucht es die Sprache und das Konzept der Zukunft. Dies alles kennt ein Hund mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. :) Da gibt es nur das Jetzt, was aus Erfahrungen aus der Vergangenheit resultiert.

Hätte ich Flugangst würde es mir sicherlich nicht helfen, wenn man mich kommentarlos (oder es wird in Altgriechisch auf mich eingeredet) immer wieder in ein Flugzeug setzt und ich mich meiner Angst stellen muss, damit ich lerne, mir passiert nichts. ;-) Zumal viele Hunde schon die Erfahrung gemacht haben, dass ihr Flugzeug abgestürzt ist (tierarztreife Beisserei).

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hätte ich immer die Distanz eingehalten, die Luna eigentlich gerne gehabt hätte, wären wir nicht so weit wie wir heute sind....

manchmal kommt man einfach im normalen Spaziergang in Situationen, da geht es einfach nicht anders, egal wie viel angst der Hund hat, da muss man dann einfach durch....

und Luna hat aber durch solche Situationen auch gelernt, dass ich sie da durch führe und sie mir vertrauen kann....

ich habe aber immer geschaut, dass wenn wir eine solche Situation hatten, dass wir die nächsten Tage an einem Ort spazieren gingen, wo wir sicher nicht wieder in eine solche stressige Situation kommen.....

Luna findet Hundebegegnungen heute immer noch sche...., aber da müssen wir halt durch, aber wir haben auch nicht jeden Tag Hundebegegnungen....

 
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Charly dass der mensch seine ängste über den verstand trainieren kann ist nicht ganz so wie du beschrieben hast. Da spielen körperfunktionen mit die nicht bewusst steuerbar sind. Der mensch funktioniert bei wirklicher panik und phobischen ängsten nämlich auch nicht mehr rational sondern instinktiv und sein körper geht in den selbsterhaltungstrieb.

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Genau, meinem Freund kannst du 1000x erzählen, dass Autofahren x mal gefährlicher ist wie Fliegen. Trotzdem steigt er nicht in ein Flugzeug. So einfach ist es (leider) nicht.

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Disthen, ich verstehe nicht ganz was du meinst. Dass der Mensch seine Ängste über den Verstand trainiert habe ich weder geschrieben noch gemeint :)

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Es kommt halt immer darauf an, WAS für ein Hunde habe ich, WIE verhält er sich bei Hundebegegnungen und WARUM?

Einige schreiben hier, dass dieses Distanztraining für sie keine Alternative wäre oder jedenfalls nicht über Jahre.

Nun, ICH wünschte mir auch ich müsste dies nicht schon seit ich Mocca übernommen habe tun. Jedoch WAS bleibt mir anderses übrig?

Die Distanz kombiniert mit Guzzi ist für uns die wirklich einzige Methode damit wir es überhaupt schaffen einen anderen Hund zu kreuzen!!!

Tue ich das nicht, rastet sie komplett aus, fährt sich hoch und ich hab dann einen 40kg Koloss an der Leine was ich mit Mühe und Not kontrollieren kann...

Wie da andere Leute schauen kann man sich vorstellen und ich schämte mich jeweils in Grund und Boden rein.

Kommt noch hinzu, dass mir Mocca einfach jeweils unendlich leid tat dass sie diesen Stress erleben muss...man hat danach richtig gemerkt dass sie k.o. war, rote Augen hatte etc...

Das war für mich das wichtigste!! Ihr diesen Stress zu ersparen.

Und nachdem wir wirklich vieeeele Hundeschulen/Trainer besucht haben und alle diese Methoden bei uns leider nicht funktionierten, war ich noch so froh als wir endlich eine hatten mit der

ich Hunde kreuzen kann. Auch wenns "bschisse" ist.....

Mocca wird NIE an einem anderen Hund easy vorbeilaufen, also habe ich mich so arrangiert mit dieser Methode.

Und für uns stimmt es so, ich bin gelassner, sie ist gelassner.....wir meiden halt enge Stellen oder wenns mal ganz blöd geht wird sie halt einfach am Halsband festgehalten.

 
Das tut mir sehr leid, dass Mocca einen solchen Stress bei Hundebegegnungen hat. Dass sie dir da leid tut, ist nur zu verständlich. Aber schön wäre es, wenn du das was die Anderen über euch denken, ausblenden könntest. Ich weisuf s, das ist leichter gesagt, als getan. Aber ich denke, du könntest euch damit einigen Stress rausnehmen. Vor allem jetzt, wo sie sich ihre Meinung bestimmt schon gebildet haben.

Und wegen den unterschiedlichen Methoden, die du ausprobiert hast

Mir ging es mit Sandro damals auch so. Aber irgendwann habe ich beschlossen, dass ich nicht mehr ständig was Neues ausprobiere sondern bei dem bleibe, wo ich das Gefühl habe, dass es ihm hilft. Auch, wenn es vielleicht Besseres gibt. Damals gab es aber auch noch keine Trainer hier, die sich auf Verhaltenstraining spezialisiert hatten, wie ich es mir vorstellte.

Deshalb, wenn es für euch stimmt, dann lass dich von anderen nicht entmutigen. Ich drücke euch die Daumen, dass ihr auf diesem Weg nach und nach die Distanz verkleinern könnt.

Aber trotzdem noch eine letzte Frage: hast du auch schon mit Clickersalven gearbeitet.

Ich finde diese ein geniales Instrumente bei Allem,was den Hund aufregt. In Verbindung mit der konditionierter Entspannung kannst du Mocca damit helfen, ihre Emotionen bei Hundebegegnungen langfristig zu anderen.

Beides kannst du sehr gut auch in deine Distanzvergrösserung einbauen.

Moni

 
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Clickersalven? Senta hat ja Mühe mit Hundebegegnungen und kennt den Clicker. Den hab ich bisher aber nur eingesetzt um ruhiges Verhalten zu belohnen. Ich stell mir jetzt vor mi einer Clickersalve könnte ich die Stimmung ändern oder wie ist das gemeint?

Für Tippfehler haftet mein Phoni

 
@Sassy: Genau, das ist die Idee, die dahinter steckt. Denn irgendwann während diesen Salven kommt der Clicker durch (zu Beginn dauert es meist etwas) und mit ihm auch die positive Emotion, die damit verbunden ist.

Moni

 
Danke Moni dann hab ich das richtig verstanden. Ich werde das mal testen und dann berichten wie es lief. Mittlerweilen sind wir ja soweit, dass so was klappen könnte. Es gab Zeiten da hätte man neben Senta mit Kanonen schiessen können und es wäre nichts bei ihr angekommen :ugly: