Hallo zusammen
Ich habe eine Frage zum Thema "Joggen mit dem Hund", muss jedoch etwas ausholen
Ich war früher bereits hier im Forum, als ich meine Hündin Zora gefunden habe.
Inzwischen ist Zora 8 Jahre alt. Vor einem Jahr wurde bei mir der Wunsch eines Zweithundes immer grösser. Im April 2017 zog bei uns Bruce ein, ein english Pointer - Galgo mix, also ein sehr aktiver Hund.
Ich habe mit Zora bereits ein „Problemhund“ (ich mag diesen Ausdruck nicht), ein Bergamasker-belgischer Schäfer mix, deren erste 8 Monate schlimm gewesen sein müssen. Mit viel Geduld und Energie und Zeit konnte ich Zora die Sicherheit geben, die sie braucht und sie wurde viel ruhiger, was in den letzten zwei Jahren sicher auch mit ihrem Alter zu tun hat.
Für mich war klar, wenn ein zweiter Hund kommt, dann ein Tierheim Hund, der nicht so viele Chancen hat.
(Vlt denkt ihr jetzt, wenn schon ein "Problemhund", wieso noch einen zweiten dazu? Dazu muss ich sagen, dass ich sehr abgelegen wohne und dadurch die Möglichkeit habe, zwei „Problemhunde“ zu halten. Würde ich in einem Dorf leben, wäre das so nicht möglich. Ich habe mich bewusst für einen „unvermittelbaren“ Hund entschieden, weil ich sehr gerne mit Hunden arbeite)
So sind ich, Zora (und mein Mann
) zu Bruce gekommen. Bruce war knapp zwei Jahre alt, als er zu uns kam, davor war er fast ein Jahr im Tierheim. Ein Spaziergang mit Bruce war die ersten Monate nicht möglich.
Bruce rannte bellend im Kreis, sobald man durch das Gartentürchen ging. In vielen kleinen Schritten und ¾ Jahre später sind wir soweit, dass wir Spaziergänge von einer Stunde in gewohnter Umgebung hinkriegen.
Ich würde Bruce gerne ermöglichen, dass er sich auspowern kann. Ich fände longieren ganz toll, das Problem dabei ist jedoch, dass ich Bruce frei laufen lassen kann. Wir haben es eine Weile versucht und oft klappte es gut, aber es gab 2 Situationen bei denen Katzen verletzt wurden (zum Glück nicht schlimm) aufgrund des Jagdtriebes von Bruce. Vor allem habe ich den Eindruck, als wäre das Rennen in dem Ausmass, wie er rennt wenn er „frei“ sein darf, ein Zwangverhalten ist, denn er rennt und rennt bis er umkippt, legt sich kurz hin, steht wieder auf und rennt mir wackligen Beinen weiter. Ich weiss, dass er früher nur seine Bewegung durch „abhauen“ kriegen konnte, darum denke ich, wenn er frei ist, fällt er in alte Muster zurück, von dem her muss er in nächster Zeit, evlt auch noch einige Jahre, an der Schleppleine sein.
Ein Sport wie Agility ginge auch nicht, weil Bruce sehr unsicher wird bei wechselndem Untergrund oder Brücken oder ähnliches.
Mantrailing habe ich bedenken, seine Nasenarbeit als Jagdhund zu fördern. Darum denke ich, möchte ich erst einmal „normales“ Joggen mit Bruce üben, später evtl etwas in Richtung Zughundesport/Velo.
Wenn ich aber mit Bruce joggen gehe, dann rennt er nervös von links nach rechts nach links nach rechts, usw.
Nun habe ich mir überlegt, ihm den Befehl „voraus“ beizubringen, damit er einfach gerade aus rennt.
Viele bringen den Hunden diesen Befehl bei, damit der Hund zu einem bestimmten Gegenstand rennt und dann wieder zurück. Das möchte ich ja nicht, für Bruce soll das rennen an sich zum Ziel werden.
Gibt’s da einen anderen Befehl/Übung dafür? Ich bin sonst nicht so ungeschickt im „googeln“, aber irgendwie finde ich nicht das, was ich für meinen Befehl benötige, resp. wie ich den Befehl aufbauen kann.
Habt ihr Tips für mich? Oder einen Vorschlag welcher Sport noch geeignet wäre für uns?