kastration bei der hündin

Sa-Ba

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20. Juli 2012
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hallo zusammen
ich wollte mal nachfragen, wann ihr eure hündin habt kastrieren lassen?
ich hab meine cocker hündin damals vor der ersten läufigkeit kastrieren lassen.. wollte dies dann auch so handhaben bei meiner schäferhündin. die züchter haben mir nun geraten, sie erst nach der zweiten läufigkeit kastrieren zu lassen..
werde mich dann auch noch beim tierarzt erkundigen, würde aber gerne noch erfahrungswerte hören bzw lesen ;-)
lg, sandi

 
Ich hab meine nach der 3 läufigkeit kastriert. werde auch die nächste mindestens 1 mal läufig werden lassen. so kann sie im hirn wenigstens erwachsen werden

der TA rät warscheindlich vor der 1 läufigkeit zu kastrieren weil die gefahr von krebs und inkontinenz dann sehr klein ist. Ich finde es nicht gut. lieber 1 mal werden lassen.

 
Ich würde meine Hündin ohne zwingende Gründe auch nie vor der ersten besser noch 2. - 3. Läufigkeit kastrieren lassen, wenn überhaupt. So hat ihr Körper und ihre Psyche Zeit zu reifen und erwachsen zu werden.

Zu diesem Zeitpunkt hat die Kastration auch kaum mehr grössere Auswirkungen auf das (nicht sexuelbedingte) Verhalten der Hündin - mit einer Ausnahme: Hündinnen, welche auch ausserhalb des aktiven Zyklus zu einer gewissen Aggression neigen, können diese danach noch stärker zeigen, da die weiblichen, "besänftigenden" Hormone wegfallen.

Es gibt inzwischen auch zwei sehr gute Bücher zu diesem Thema. Hier aber noch 2 Links, in denen du ein paar Fakten zu diesem Thema findest:

Kastration

kastration

Und wie Blacklabrador schon geschrieben hat, empfehlen heute immer noch sehr viele Tierärzte die Kastration vor der ersten Läufigkeit, um so das Tumorrisiko zu minimieren. Was sie dabei verschweigen oder ihnen auch gar nicht bewusst ist, ist dass die Zahlen von denen dabei die Rede ist, nicht auf die Gesamtmenge aller Hündinnen bezogen ist. Hier ein Auszug ausder Bielefelder Kastrationsstudie von Dr. Gabriele Niepel:...

“Bei

unkastrierten Hündinnen erkranken zwischen 1,98 und 2,8 (maximal 18,6) von 1000 Hündinnen, ( je nach Alter und Rasse ), das entspricht einen Prozentanteil von 0,2 bis maximal 1,8%. Frühkastrierte Hündinnen haben demgegenüber ein Risiko von 0,0093% nach der ersten Läufigkeit kastrierte Hündinnen tragen ein Risiko von 0,1488%. Entartungen treten zudem in der Regel im späten Lebensabschnitt auf, mit einem Durchschnittsalter von 10-15 Jahren (Stolla 2001). Angesichts dieser Wahrscheinlichkeit der Erkrankung muss die Frage erlaubt sein, ob der medizinischen Prophylaxegedanke gerechtfertigt ist. Diese Frage drängt sich um so mehr auf, wenn man sich die Wahrscheinlichkeiten der unerwünschter - auch gesundheitlicher - Folgen der Kastration anschaut.

Und: Wer weiß z.B. schon, dass Mammatumoren auch bei kastrierten Hündinnen hormonunabhängig auftreten können und das diese Tumore wesentlich häufiger maligne sind als hormonabhängige der nicht kastrierten Hündin? So ist es z.B. umstritten ob nichtkastrierte Hündinnen, die an Mammatumoren erkranken, zwecks Rezidivprophylaxe kastriert werden sollen.(Schärer, 2002)....”

Wichtig ist bei der Hündin auch der Zeitpunkt der Kastration. Und zwar sollte dieser wenn immer möglich in der innaktivsten Phase des Zyklus erfolgen.

Letztendlich kann dir niemand den Entscheid für die Kastration und den Kastrationszeitpunkt abnehmen. Aber ich finde es wichtig, dass dieser auf Fakten und nicht auf angstmachenden Argumenten basiert, was leider heute immer noch häufig der Fall ist.

Moni

 
Jasy's Beitrag deckt sich genau mit meiner Meinung und meiner Erfahrung. Ich würde auch mind. (wenn überhaupt, wenn nicht med. indiziert wg. Gebärmutterproblemen) frühestens nach der 2. Läufigkeit kastrieren lassen.

 
ich bin gegner der frühkastration...
ein hund muss "reifen" und gerade dazu brauchen sie ihre hormonellen schübe. sei es rüde, als auch hündin.
unsere ayla übernahm ich schon (leider) als frühkstrat vor der ersten läufigkeit. bedingt allerdings dadurch, dass sie im th. gruppenhaltung praktizieren und es anderst wohl nicht zu händeln gewesen wäre.
anders meine hunde, welche als jungspunte zu mir kamen. tara wurde 3x läufig und cheyenne 1x, wobei ich auch hier lieber noch eine zweite zugewartet hätte. allerdings haben wir einen potenten rüden hier, wobei ich jegliches risiko nat. ausschliessen will und das sozialgefüge unter den hunden durch die dauer der trennung bei dreien ein wenig aus dem ruder läuft. maxi der arme kerl müsste sonst unter dem gesteigertem wachtrieb (gegenüber cheyenne) von ayla leiden und für ihn ist es so oder so stress. ayla hatte bei der ersten läufigkeit maxi ständig auf distanz gehalten und war ihm gegenüber alles andere als nett..
mind. einmal läufig sehe ich als ein "muss" dem hunde zuliebe.

 
ich kann dir nur sagen, dass chicca seit sie läufig war einen riesen sprung gemacht hat.
Man hat richtig gemerkt das sie "erwachsener" geworden ist.

Das war die beste entscheidung, sie läufig werden lassen. Wir werden sie noch einmal werden lassen und danach ers über eine kastration nachdenken.

Geschrieben auf meinem doofen Händy :-D

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin auch der Meinung bei Frühkastrationen raubt man einem Hund die Möglichkeit Erwachsen zu werden. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter..... hat man überhaupt das Recht zur Manipulation am Körper mittels Kastration bei Hunden aus lauter Bequemlichkeit ohne medizinische Notwendigkeit?
Dieser Gedanke ist mir oftmals wieder in den Sinn gekommen bei den kürzlichen Diskussionen über die Beschneidungen der Knaben. Wieso kauft sich derjenige nicht einfach einen Rüden anstatt einer Hündin, mit dem Wissen, dass sie sowieso kastriert wird?

 
Für mich ist auch ganz klar, mindestens eine, viel besser zwei oder drei Läufigkeiten muss man der Hündin lassen.
Venia war bis anhin zwei Mal läufig. Sie ist in den Läufigkeiten recht unkompliziert und hatte auch beide Male keine Scheinschwangerschaften.
Ich bin mir bei ihr dennoch eine Kastration am überlegen, weil sie von Rüden immer sehr stark bedrängt wird- auch ausserhalb der Läufigkeiten. Sie muss anscheinend seeehr gut riechen.
Für sie ist das schon stressig.
In der Läufigkeit und danach ist sie recht schnell sehr auf Abwehr den Rüden gegenüber und greift die auch an wenn sie näher kommen, das hält dann sicher noch drei Monate nach der Läufigkeit an bis sie sich wieder vollends beruhigt hat. Sie steht auch zu keiner Zeit vor!
Schwierig diese Entscheidung für mich, denn einerseits möchte ich keine Hündin kastrieren wenn es nicht medizinisch indiziert ist, andererseits soll sie psychisch nicht unter den Läufigkeiten leiden...

Ich konnte an ihr solch grosse Veränderungen feststellen, dass ich sicherlich niemals eine Hündin frühkastrieren werde- auch Sunny war mehrmals läufg...

 
Es stimmt, früh kastrieren vermeidet den Gesäugekrebs, bringt aber, gerade bei den grossen Rassen, andere Probleme mit sich. Das Risiko, dass die Hündin inkontinent wird, ist sehr erhöht, dass sie (im Bauchraum innen) verfettet, ist erhöht, ect.

Bei einem kleineren Hund ist eine frühe Kastration weniger schlimm, als bei einem spätreifen, grossen Hund, wo es ein sehr grosser Eingriff in die Entwicklung des Hundes ist, die einfach unterbrochen wird .

Nicht zu unterschätzen ist die Arbeit der Hormone in der Entwicklung eines Lebewesens. Man sollte sich also gut überlegen, ob man wirklich so früh eine Kastration durchführen will.

Ich bin für das Kastrieren von Hunden, ob Rüde oder Hündin, wenn das Tier weder für die Zucht noch für Ausstellungen geeignet ist, oder wenn eine Hündin aus der Zucht kommt. Aber erst, wenn die Hunde physisch und psychisch ausgereift sind!!!

Meine Gründe dazu:

Bei Hündinnen, um eine Gebärmuttervereiterung zu vermeiden, und bei Rüden, um Prostataproblemen vorzubeugen (ab 4 J. habe fast viele Rüden schon Veränderungen).

 
Ich kann mich da nur der Meinung der anderen anschliessen. Auch wenn ich zum Teil mit meiner Einstellung auf unverständnis Stosse in meinem Beruf (arbeite in einer Tierklinik). Aus rein medizinischer Sicht empfehlen wir die Frühkastration aus den Gründen die andere Forumsmitglieder schon aufgezählt haben. Ich bin aber auch der Meinung das dies ein sehr wichtiger Entwicklungsprozess für die Hündin ist. Wenn die Hündin jedoch immer sehr Mühe mit der Läufigkeit hat und danach immer stark scheinträchtig ist oder ständig an einer Gebärmutterentzündung herum macht = raus damit.
Meine Ina ist ein echter Spätzünder und ist mit 13 Monaten auch noch nicht läufig geworden. Wenn ich mir vorstelle das ich sie schon mit 7 Monaten hätte kastrieren lassen.... :crying:
Ich werde sie aber an einem späteren Zeitpunkt kastrieren lassen.
Der optimale Zeitpunkt für eine Kastra ist 3 Monate nach der Läufigkeit.

 
ich hatte bisher 3 hündinnen ( 2xdsh, 1x kelpie-mix.) und habe sie nicht früh kastriert ( 1x wurde kastriert abgegeben mit 8.5jahren, 1x habe ich mit 3.5jahren kastrieren lassen da ex ein rüde hatte und sie bereits 1x von ihm junge hatte, 1x ehem. zuchthündin mit 9jahren übernommen).
alle 3 starben an krebs, jedoch nur eine davon- die zuchthündin- an gebärmutter/ milchleisten-krebs.
mein fazit daraus: kastrieren würde ich nicht zu früh. also mindestens 1läufigkeit abwarten :)

 
Hallo
Ich habe das mir wegen der Kastration auch lange überlegt. Zuerst wollte ich sie nicht kastrieren, da mir meine damalige Hundetrainerin davon abgeraten hat. Als Layla dan das erste mal läufig wurde und es ihr dannach schlecht ging(ca 1 Mt nach der Läufigkeit) sie fast Angst vor allen Männchen bekam und eher träg wurde habe ich das mir anders überlegt.
Ich habe mich dan aber für eine laptonische Kastrazion endschieden, da der schnitt viel kleiner wird und die Schmerzen erträglicher.
Lg

 
Ich bin auch der Meinung bei Frühkastrationen raubt man einem Hund die Möglichkeit Erwachsen zu werden. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter..... hat man überhaupt das Recht zur Manipulation am Körper mittels Kastration bei Hunden aus lauter Bequemlichkeit ohne medizinische Notwendigkeit?

Dieser Gedanke ist mir oftmals wieder in den Sinn gekommen bei den kürzlichen Diskussionen über die Beschneidungen der Knaben. Wieso kauft sich derjenige nicht einfach einen Rüden anstatt einer Hündin, mit dem Wissen, dass sie sowieso kastriert wird?
welcher Unterschied soll da sein?? Ein Eingriff in die Natur ist es bei Rüde und Hündin......

 
welcher Unterschied soll da sein?? Ein Eingriff in die Natur ist es bei Rüde und Hündin......
ich nehme an sie meint damit, dass wenn man keine läufigkeiten will, soll man anstatt hündin einen rüden nehmen.

:Dnur manche rüden sind "dauerläufig"...

 
Ich bin mir bei ihr dennoch eine Kastration am überlegen, weil sie von Rüden immer sehr stark bedrängt wird- auch ausserhalb der Läufigkeiten. Sie muss anscheinend seeehr gut riechen.

Für sie ist das schon stressig.
das könnte dennoch auch nach einer kastra so bleiben und sie weiterhin für rüden attraktiv sein. gibst du ihr chlorophyltabletten? sie mindern den geruch für rüden und helfen den meisten hündinnen weniger attraktiv zu sein.

 
Dass man gesunde Rüden kastriert, sehe ich noch viel weniger ein. Ich glaube es wird GsD immer noch nicht so oft gemacht wie bei Hündinnen, obwohl doch einige ihre Erziehungsdefizite meinen mit einer Kastration wettmachen zu können.

Ich verstehe es halt nicht, weil wir immer alle Hunde intakt liessen, bis es eine medizinische Notwendigkeit gab. Rüden lernten mit läufigen Hündinnen leben und Hündinnen hatte auch keine Probleme, im Gegenteil, sie kamen sich oft als etwas ganz besonderes vor innerhalb ihres Rudels während der Dauer der Hitze.

 
Dass man gesunde Rüden kastriert, sehe ich noch viel weniger ein. Ich glaube es wird GsD immer noch nicht so oft gemacht wie bei Hündinnen, obwohl doch einige ihre Erziehungsdefizite meinen mit einer Kastration wettmachen zu können.

Ich verstehe es halt nicht, weil wir immer alle Hunde intakt liessen, bis es eine medizinische Notwendigkeit gab. Rüden lernten mit läufigen Hündinnen leben und Hündinnen hatte auch keine Probleme, im Gegenteil, sie kamen sich oft als etwas ganz besonderes vor innerhalb ihres Rudels während der Dauer der Hitze.
dann hättest du bei der letzten Läufigkeit von Bella an Bobbys Stelle sein müssen.....das war purer Stress für den Armen.

 
Sie LERNEN damit umzugehen, d.h. wenn ein Jungrüde vor lauter Herrjesses nicht mehr richtigen fressen kann, kann er schon bald eine Hitze und Stehtage unterscheiden. Stellt euch doch einfach mal vor wie es in einem wilden Rudel zu und her geht. Für mich bleibt das Ganze ein natürlicher Vorgang und Ablauf, wo man jetzt nicht unbedingt mit dem Chirurgenmesser eingreifen muss, ist halt meine Meinung.

Da kenne ich aber auch die angenehmen Seiten des Lernvorgangs...... bringt ein Hündinnenbesitzer seine Hündin zum Belegen.... Rüde schnüffelt an der offensichtlich blutenden Hündin und läuft wieder weg. 3 Tage später dauerte es ca. 30 Sekunden und die Hündin wurde anstandslos belegt und brachte dann 9 Welpen auf die Welt.

 
Hier ein Auszug ausder Bielefelder Kastrationsstudie von Dr. Gabriele Niepel:...

“Bei

unkastrierten Hündinnen erkranken zwischen 1,98 und 2,8 (maximal 18,6) von 1000 Hündinnen, ( je nach Alter und Rasse ), das entspricht einen Prozentanteil von 0,2 bis maximal 1,8%. Frühkastrierte Hündinnen haben demgegenüber ein Risiko von 0,0093% nach der ersten Läufigkeit kastrierte Hündinnen tragen ein Risiko von 0,1488%. Entartungen treten zudem in der Regel im späten Lebensabschnitt auf, mit einem Durchschnittsalter von 10-15 Jahren (Stolla 2001). Angesichts dieser Wahrscheinlichkeit der Erkrankung muss die Frage erlaubt sein, ob der medizinischen Prophylaxegedanke gerechtfertigt ist.
Leider erwähnt Frau Niepel nicht, auf welchen Zeitraum sich diese Zahlen beziehen, noch wie alt die 1000 Hündinnen waren - ich vermute, es könnte die jährliche Inzidenz sein, das würde über die Gesamtlebensdauer einer Hündin dann etwa das erwartete Totalrisiko ergeben. Dieses Risiko ist auch stark rasseabhängig, bei besonders anfälligen Rassen hat jede 3. Hündin über 10 Jahren Mammatumore, durchschnittlich sind es etwas über 10%, mit jedem Jahr entsprechend mehr.

Mir fällt immer wieder auf, dass die Zahlen aus der Bielefelder Umfrage so interpretiert werden, als wäre das lebenslängliche Risiko, an Mammatumoren zu erkranken, maximal 2% - die Formulierung ist (bewusst oder unbewusst) irreführend. Es sollte auch erwähnt werden, dass diese "Studie" in keinem anerkannten Fachjournal publiziert wurde, und daher auch nicht auf Wissenschaftlichkeit überprüft wurde. Wäre auch etwas schwierig gewesen, da die Autorin Laie ist und nicht vom Fach....

Zur Ausgangsfrage: auch ich bin sehr dafür 1 oder besser 2 Läufigkeiten zu warten, um die Hündin auswachsen zu lassen, und auch rassespezifische Risiken in die Überlegungen einzubeziehen.