Ich würde meine Hündin ohne zwingende Gründe auch nie vor der ersten besser noch 2. - 3. Läufigkeit kastrieren lassen, wenn überhaupt. So hat ihr Körper und ihre Psyche Zeit zu reifen und erwachsen zu werden.
Zu diesem Zeitpunkt hat die Kastration auch kaum mehr grössere Auswirkungen auf das (nicht sexuelbedingte) Verhalten der Hündin - mit einer Ausnahme: Hündinnen, welche auch ausserhalb des aktiven Zyklus zu einer gewissen Aggression neigen, können diese danach noch stärker zeigen, da die weiblichen, "besänftigenden" Hormone wegfallen.
Es gibt inzwischen auch zwei sehr gute Bücher zu diesem Thema. Hier aber noch 2 Links, in denen du ein paar Fakten zu diesem Thema findest:
Kastration
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Und wie Blacklabrador schon geschrieben hat, empfehlen heute immer noch sehr viele Tierärzte die Kastration vor der ersten Läufigkeit, um so das Tumorrisiko zu minimieren. Was sie dabei verschweigen oder ihnen auch gar nicht bewusst ist, ist dass die Zahlen von denen dabei die Rede ist, nicht auf die Gesamtmenge aller Hündinnen bezogen ist. Hier ein Auszug aus
der Bielefelder Kastrationsstudie von Dr. Gabriele Niepel:...
“Bei
unkastrierten Hündinnen erkranken zwischen 1,98 und 2,8 (maximal 18,6) von 1000 Hündinnen, ( je nach Alter und Rasse ), das entspricht einen Prozentanteil von 0,2 bis maximal 1,8%. Frühkastrierte Hündinnen haben demgegenüber ein Risiko von 0,0093% nach der ersten Läufigkeit kastrierte Hündinnen tragen ein Risiko von 0,1488%. Entartungen treten zudem in der Regel im späten Lebensabschnitt auf, mit einem Durchschnittsalter von 10-15 Jahren (Stolla 2001). Angesichts dieser Wahrscheinlichkeit der Erkrankung muss die Frage erlaubt sein, ob der medizinischen Prophylaxegedanke gerechtfertigt ist. Diese Frage drängt sich um so mehr auf, wenn man sich die Wahrscheinlichkeiten der unerwünschter - auch gesundheitlicher - Folgen der Kastration anschaut.
Und: Wer weiß z.B. schon, dass Mammatumoren auch bei kastrierten Hündinnen hormonunabhängig auftreten können und das diese Tumore wesentlich häufiger maligne sind als hormonabhängige der nicht kastrierten Hündin? So ist es z.B. umstritten ob nichtkastrierte Hündinnen, die an Mammatumoren erkranken, zwecks Rezidivprophylaxe kastriert werden sollen.(Schärer, 2002)....”
Wichtig ist bei der Hündin auch der Zeitpunkt der Kastration. Und zwar sollte dieser wenn immer möglich in der innaktivsten Phase des Zyklus erfolgen.
Letztendlich kann dir niemand den Entscheid für die Kastration und den Kastrationszeitpunkt abnehmen. Aber ich finde es wichtig, dass dieser auf Fakten und nicht auf angstmachenden Argumenten basiert, was leider heute immer noch häufig der Fall ist.
Moni