Ich habe nun lange überlegt, ob ich mich hier äussern soll,...
Mein Hunde wurde vor der ersten Läufigkeit kastriert. (die Schimpftiraden und Verurteilungen können nun gerne ihren Lauf nehmen - nach diesem Beitrag werde ich mich wohl nicht nochmals äussern.)
Gründe dafür hatte ich viele, neben Aspekten wie mein Hund ist ein Bürohund (mit 5 Männern im Büro, die keinen Plan von weiblichen befinden haben und noch dazu schon ihre Haare schrecklich finden, was wäre da erst mit Blutflecken
oder ich wohne direkt in der Stadt Zürich und habe schon bei Nachbarn erlebt, was eine Läufigkeit für Folgen hatte (heulende Hunde in der Nachbarschaft + wartende Rüden vor der Haustür, kaum möglichkeiten spazieren zu gehen usw), stand v.a. auch der gesundheitliche Aspekt bei mir ganz oben. Wir hatten in der Familie 3 Hündinnen, davon hatten 2 eine Gebärmuttereiterung, dank Not-OP haben beide überlebt, aber leider nicht mehr lange. Zudem waren die Phasen der Läufigkeit schrecklich, die Hündinnen waren das Elend selbst, haben stundenlang betten zurechtgescharrt, waren niedergeschlagen, lustlos, haben wenig gefressen usw. Tierärzte haben uns dann geraten die Läufigkeit wegzuspritzen, soetwas würde ich heute auf keinen Fall mehr machen. Das sind nat. alles persönliche Erfahrungen und keine Statistik oder ähnliches, aber viel. kann man so die Beweggründe etwas nachvollziehen.
Ich habe mich wochenlang mit der Entscheidung ob vor der ersten oder nach der ersten herumgeschlagen. Statistiken und Informationen gesammelt und gelesen und dann eben entschieden, dass ich es vor der ersten Läufigkeit mache. Natürlich war ich mir dabei bewusst, dass mein Hund nicht ganz erwachsen wird, dass er "Baby" bleibt usw. Bislang muss ich aber sagen, dass ich meine Kleine so wie sie ist genial finde. Und alle die sie kennenlernen finden das auch
Folgende Dinge kann eine Frühkastration ja zur Folge haben:
- unsicheres Verhalten gegenüber Artgenossen
- Aggression gegenüber gleichgeschlechtlichen Artgenossen
- verlängerte Wachstumsperiode
- verzögerter Epiphysenschluss um 3-4 Monate, dadurch Neigung zu Verletzungen und Fehlbildungen
- größere Anfälligkeit für Skelettkrankheiten
- Fellveränderung (Welpenfell)
Cleo ist bei Gott nicht unsicher im Verhalten mit Artgenossen, sie ist eher vorsichtig (legt sich bei Hundebegegnungen erstmal auf den Boden und geht ärger aus dem Weg) Aggressionen gibts ebenfalls keine, sie ist eher oftmals "Friedensstifter". Wachstumsperiode, wäre schön gewesen, Cleo hätte eigentlich etwas höher werden sollen. Sie hat auch kein Welpenfell behalten usw. Nichts dieser Dinge ist eingetreten. Ja Cleo ist mit ihren 2 Jahren immer noch wahnsinnig verspielt, egal ob mit anderen Hunden oder mit mir, sie liebt es ausgelassen zu spielen. Das ist aber auch schon das einzige, bei dem ich sagen kann, ja das könnte mit der Kastration zusammenhängen. Nachteil wäre ja damit logischerweise, dass die Ausbildung schwerer fällt, was mir persönlich ebenfalls egal ist. Mein Hund verfügt über einen Grundgehorsam, sie ist abrufbar usw. einzig sie wälzt sich gerne in Dreck, was wohl ebenfalls nicht auf die Kastration zurückzuführen sein dürfte.
Ich will niemanden davon überzeugen, dass das der richtige Weg ist. Wie hier schon öfters erwähnt muss jeder selbst diese Entscheidung treffen. Ich bin sehr froh, dass ich diesen Weg eingeschlagen habe und würde es wieder so machen.
So, nun könnt ihr losschiessen