hallo zusammen
mein Rüde ist inzwischen fast 2 Jahre alt und unkastriert. Bisher ging ich immer davon aus, dass eine Kastration bei ihm nicht nötig sei. Denn als er klein war, wurde er viel von anderen Rüden angerempelt und sein Selbstbewusstsein war nicht so toll. Ausserdem hatte er mit diversen Krankheiten zu kämpfen und ich wollte ihn erstmal richtig genesen lassen und auch richtig erwachsen und selbstbewusster werden lassen.
Er ist zwar irgendwann auch schon bei Weibchen sowie inzwischen bei unkastrierten Rüden aufgesessen, und er leckt auch immer wie wild an diesen Hunden rum. Ist manchmal schon richtig peinlich und ich muss ihn dann wegziehen.
Er hat aber noch nie geheult oder das Fressen wegen "Verliebtheit" verweigert. Auch ist er mir noch nie wegen einer läufigen Hündin so richtig abgehauen. Aber sein Appell ist schon etwas schitter.
Was mich am meisten belastet: er ist ein Hund, der sich extrem seine eigene Welt erschafft, er schnüffelt überall wie wild umher und ist total fixiert auf seine Schnüffelwelt. Es ist schwierig, mit ihm zu arbeiten, weil er sehr schnell abgelenkt ist.
Vielleicht ist es ein Erziehungsproblem, aber ich komme einfach an meine Grenzen, ganz ehrlich. Mich frustriert es, dass seine Schnüffelwelt viel wichtiger ist als ich, auch wichtiger als das feinste Würstli etc.
Als Kind hatte ich eine Cockerspanielhündin, die war einfach ganz anders. Sie war so ruhig, gelassen, brav, gehorchte supergut, himmelte mich an, hatte einen super Appell und rannte mir nie davon. Und dies alles, obwohl wir damals ausser dem Junghundekurs keine Hundeschule besuchten mit ihr. Sie war einfach ein toller Hund.
Und nun trainiere ich soviel mit meinem Rüden und hab doch immer noch das Gefühl, dass alles zuwenig ist.
Ich müsste bei jedem Spaziergang immer voll bei der Sache sein und immer wieder mit ihm üben... dass er nicht an der Leine zieht, dass er nicht immer wieder in seine Schnüffelwelt abdriftet, sondern sich auch mal auf mich konzentriert.
Ich muss ganz ehrlich gestehen, so macht das irgendwie nicht soviel Spass. Ich bin immer wieder frustriert, weil der Appell nicht klappt wenn er Wild in der Nase hat, oder einen anderen Hund entdeckt hat. Ich sehe einfach zuwenig Fortschritte.
Was meint Ihr dazu? Wäre eine Kastration hilfreich?
Ja, ich weiss, dies ist kein Erziehungsersatz. Ich hab keine Illusionen, dass die Erziehung sich danach erübrigt. Aber vielleicht wird es ein klein wenig einfacher?
Wie sind Eure Erfahrungen in dieser Hinsicht?
Er ist übrigens inzwischen gesund und so richtig erwachsen geworden.