Läufige Hündinnen auf dem Hundeplatz

Weil meine läufige Hündin die Liebestrunkenheit der Rüden auslöst, nicht der Rüde die Läufigkeit meiner Hündin. (Vielleicht hätte ich explizite erwähnen müssen, dass ich eine unkastrierte Hündin HABE, die sich gerade im Östrus befindet.)

 
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Aber der Rüde reagiert drauf und wenn ich als Besi das nicht händeln kann, dann ist das mein Problem und nicht das des Hündinnen Besis. ;) Das sage ich als Besi eines unkastrierten Rüden. Es käme mir nicht im Traum in den Sinn, den Besi der Hündin zu bitten, Zuhause zu bleiben, weil ICH MEINEN Rüden nicht kontrollieren kann. Dann muss ich das entweder handeln oder halt Zuhause bleiben.

 
Trotzdem bin ich der Meinung, dass eine Hündin, zumindest in der Standhitze, nicht auf einen Hundeplatz gehört.

Da geb ich dir recht, dass eine Hündin in der Standhitze nicht ins Training kommen sollte  - aber das sind ja nur wenige Tage während der Läufigkeit.

Letzten Endes ist es für mich eine Frage der Rücksichtnahme: Ist es so tragisch, zweimal jährlich ein bis zwei Lektionen auszusetzen und dafür in Kauf zu nehmen, dass sämtliche Rüdenbesitzer einen liebestrunkenen Hund führen müssen, der sich nicht oder nur bedingt konzentrieren kann?

In dem Fall nimmst du aber auch allen anderen HH die Möglichkeit, in Anwesenheit einer läufigen Hündin zu trainieren. Und wie du selber schreibst, wird nicht jeder Rüde gleich liebestrunken und kann deswegen keine Übung mehr ausführen...

Grüsse vom Terrierduo
Bei dem einen oder anderen Hund ist es vielleicht etwas schwieriger... aber auch dann muss ich als Besitzer meinen Hund handeln können.

Moni

 
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Läufigkeit ist keine krankheit wie zwingerhusten sondern ein zustand. Finde das nicht vergleichbar mit krankheiten.

Im pferdesport zb macht man auch kein theater. Da muss sich der hengstbesitzer auch mit den stuten arrangieren und startet mitten im feld. Da fragt keiner ob eine rössige stute am start ist. Damit muss man umgehen können.

 
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Bei uns im RH Training ist das gar kein Thema. Völlig klar das die läufigen Hündinnen mittrainieren. Wenn junge Rüden dabei sind, schauen wir einfach das die Hündinnen am Schluss trainieren. In einem Einsatz muss der Rüde auch funktionieren wenn ne läufige Hündin irgendwo ist.

Im meinem Hundesportverein kommen läufige Hündinnen auch mit ins Training.

 
Sehr spannende Ansichten. Ich bin ja der Meinung, läufige Hündinen sollen auf den Hundeplatz dürfen. Es ist völlig natürlich und gehört ja ach im Alltag dazu. Kann sich ein Rüde nicht völlig konzentrieren ist das doch auch ok. Er hat aber die Möglichkeit zu lernen, dass man auch arbeiten kann wenn läufige Hündinnen in der Region sind. Somit wäre auch ein "Kontrollieren" im Alltag möglich. Und wie ich finde auch sinnvoll.

Schlussendlich muss es jeder selber wissen was man seinem Hund zumuten kann oder nicht. Aber ich habe überhaupt kein Problem mit läufigen Hündinnen auf dem HuPlatz. Meilo Registriert es natürlich, obwohl kastriert, kann sich aber top konzentrieren.

Sicherlich sollte Hundesport spass machen. Aber wenn der Rüde sich nicht konzentrieren kann und völlig leidet sollte man vielleicht andere Möglichkeiten in Betracht ziehen um ihm zu Helfen. Ich bin der Meinung totzt BH sollte es auf dem Hundeplatz so natürlich wie möglich sein um das gelernte auch im Alltag problemlos verwenden zu können. Der Hund lernt sehr schnell auf dem Platz wird gearbeitet und gehorcht 1A. Kaum draussen hat man wieder Tomaten in den Ohren.

 
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Da ich offenbar mit meiner Haltung in ein Wespennest gestochen habe, möchte ich einigen direkt antworten:

Hernisky: Es geht mir nicht darum, andern einen temporären Platzverweis erteilen zu wollen. Ich sagte lediglich, dass ich persönlich, aus Rücksicht auf die andern Trainierenden, mit meiner Hündin in der Standhitze nicht auf einen Hundeplatz gehe. Weisst du, ich habe auch mit meinem im Juli leider verstorbenen Rüden ebenfalls Hundesport betrieben. Es ist zwar schon 15 Jahre her, und er war noch jung, da hatten wir folgende Situation: Es war damals in jener Hundeschule üblich, die Hunde vor Anfang des Trainings zusammen rennen zu lassen. Mit auf dem Platz war eine junge Dobermannhündin, deren Vulva stark angeschwollen war, worauf ich die Trainerin fragte, ob diese läufig sei. Nach Angaben der Besitzerin war sie es nicht. Wir liessen die Hunde also zusammen rennen, mein Rüde nahm Witterung auf und heftete sich schnurstracks an ihr Hinterteil. Natürlich habe ich ihn sofort zurückgeholt und angeleint, aber den Rest der Stunde war an "normales" Arbeiten nicht mehr zu denken. Ich hätte von der Hündinnenbesitzerin bestimmt nicht erwartet, dass sie zu Hause bleibt, aber einen Hinweis zu Anfang der Stunde, dass ihre Dame läufig ist, wäre angebracht gewesen. Dass sie selbst auf direktes Nachfragen die Läufigkeit "abgestritten" hat, fand ich jedenfalls nicht sehr fair. Mit einer kurzen Ansage durch die Besitzerin, ihre Hündin sei läufig, hätte ich die Möglichkeit gehabt, meinen Rüden ganz anders zu führen und hätte ihn bestimmt nicht so direkt seiner Libido ausgesetzt. Weisst du, worauf ich hinaus will?

Jasy: Irgendwie habe ich fast das Gefühl, dass man sich heutzutage dafür entschuldigen muss, wenn man Rücksicht auf andere nimmt. Andererseits gibst du mir Recht, dass eine Hündin in der Standhitze nicht auf den Hundeplatz gehört. Wenn jedoch ein intakter Rüde bei korrekter Führung und Erziehung jederzeit unablenkbar ist und sich nur auf seinen Halter konzentriert, wäre ja auch die Standhitze einer anwesenden Hündin kein Problem. Ich finde deinen Hinweis, dass ich mit meiner Haltung andern eine Trainingsmöglichkeit nehme, durchaus wertvoll und überdenkenswert. Andererseits ist der Arterhaltungstrieb nichts Unnormales, sondern gehört zum evolutionären Prinzip und sollte zwar durch den Besitzer kontrollierbar, aber nicht "wegtrainierbar" sein. Dass es heute bei manchen seltenen Hunderassen prämierte Zuchtrüden gibt, die nur noch unter Hilfestellung decken können, finde ich jedenfalls eine äusserst seltsame Entwicklung.  

Disthen: Du hast Recht. Der Vergleich mit Zwingerhusten hinkt in mancher Hinsicht. Mir ging es aber lediglich um das Element der Rücksichtnahme auf andere. Dass es offenbar heutzutage verpönt ist. Rücksicht zu nehmen, habe ich inzwischen verstanden. Zum Vergleich mit dem Pferdesport kann ich nichts sagen, da ich mit damit nicht auskenne. Nur soviel: Die allermeisten Vergleiche hinken.

Für mich ziehe ich jedenfalls den Schluss, dass ich künftig nicht mehr den Fehler machen darf, auf andere Rücksicht zu nehmen, da dies in der heutigen Zeit obsolet zu sein scheint.

Herzliche Grüsse an alle

das Terrierduo

 
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Das Rennenlassen vor einem Training finde ich sowieso sch.... (ausser es geht um Begegnungen) und ja dort finde ich es durchaus angebracht zu sagen, wenn eine Hündin läufig ist. Ich möchte ja auch nicht, dass mein Rüde evtl willkürlich deckt (manchmal gehts schneller als man gucken kann...). Geht es aber ums Arbeiten ohne direkten Kontakt zu anderen Hunden, habe ich kein Problem mit läufigen Hündinnen auf dem Platz. Diese Situation hatten wir gerade letzte Woche im Training. Ca 12 Hunde, darunter mehrere unkastrierte Rüden, und eine läufige Hündin. Und was soll ich sagen? Trotz (oder wegen?) der Gerätearbeit (die Hündin hat also bestimmt ihren Geruch auf den Geräten hinterlassen) haben sich alle Hunde auf ihre Besitzer konzentriert. Und das in einer Gruppe, in der nicht nur die einfachsten und unproblematischsten Hunde zu finden sind.

Schlussendlich finde ich es ist eine Einzelfallentscheidung. Habe ich eine Hündin, mit der während den Stehtagen gar nichts geht, lasse ich halt mal ein Training aus. Habe ich einen Rüden, der dann über Tage oder Wochen liebeskrank ist (vielleicht würde eine Kastration helfen wenn es so extrem ist), lasse ich halt mal ein Training aus. Ich bin einfach dagegen, läufige Hündinnen generell auf Hundeplätzen zu verbieten.

Edit: Und wer sagt, man solle keine Rücksicht aufeinander nehmen? Das kann ich aus keinem Post herauslesen!

 
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Ich finde überhaupt nicht, dass man keine Rücksicht nehmen soll! Bezeichne mich eigentlich, gerade auch in der Hundehaltung, als sehr rücksichtsvolle Person. :wink:

Es ist für mich eher eine Frage der Grades der Rücksichtnahme. Sicher stelle ich mich mit einer läufigen Hündin bei der Arbeit im Kreis oder in einer Linie nicht neben einen intakten Rüden oder einen Hund, wo ich merke, dass er eh schon eher reagiert. Das schnallen bei uns aber auch ganz schnell die Trainer und bitten dann die Besitzer mit ihren Hunden einen anderen Platz einzunehmen. Oder eine Begrüssung wird sicher nicht zwischen zwei Teams gemacht, wo es eh schon knistert. Bei mir fängt die Rücksichtnahme dort bereits an.

Logisch war das von dieser Halterin doof damals. Aber auf solche einzelne doofe Hundehalter treffen wir doch immer wieder. Vielleicht getraute sie sich irgendwie auch einfach nicht dazu zu stehen. Vielleicht eben, weil sie teils wie eine Aussätzige mit einer läufigen Hündin behandelt wurde. Ich sehe es oft bei Ersthundehaltern, dass sie auch extrem unsicher sind, was sie jetzt mit ihrer läufigen Hündin machen sollen und was nicht. Es hat echt viele, die haben das Gefühl, sie müssten ihren Hund nun drei Wochen wegsperren. Da find ich es sehr sinnvoll, wenn sie in einem geschützten Rahmen unter Anleitung erfahren können, wie man sich verhält, wie sich ihr Hund verhält und auch andere Hunde verhalten. Dann kommt es vielleicht auch genau nicht zu so einer doofen Situation wie von dir beschrieben.

 
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