Jaja, dieses Thema kenne ich von meiner Mutter nur zu gut, die sich auch lang und gründlich über die Katzen aufregen kann, welche ihr in die Beete machen.
Nun, unerwünschte Zweckentfremdung von Beeten als Katzenklo sind da allerdings tatsächlich noch einfacher zu lösen als Markierverhalten.
Weil das auch schon angesprochen wurde:
Als Katzenklo eignen sich besonders gut lockere Erdflächen (also frisch gemachte Beete). Um zu verhindern, das diese Zweckentfremdet werden, reicht es meist sie mit Reisig oder leichten Gittern zu überdecken. Wenn es nicht mehr so einfach machbar ist eine Kuhle zu graben, suchen sich die meisten Katzen einen neuen Ort.
Ideal wäre es dann natürlich, eine LEGALE Stelle zu schaffen, damit sie nicht aus Mangel an Möglichkeiten doch die Reisig-bedeckten Beete abdecken.
Zum Markierverhalten hat Disthen schon sehr gut beschrieben wie es überhaupt dazu kommt. Die Idee den verursachenden Kater zu finden und ihn ein wenig zu stressen finde ich tatsächlich auch mal gar nicht blöd, das könnte tatsächlich schon mal Sinn machen!
Mit Salmiak hab ich keine Erfahrung, könnte mir aber vorstellen, dass das auch für die Kinder nicht so dolle wäre...
Drei Punkte sehe ich noch als hilfreich an:
Dass die Katzen dort so viel Markieren hat sehr wahrscheinlich sozialen Stress als Ursache, wie Disthen schon schrieb. Es gibt Katzen, die können super mit anderen und gliedern sich perfekt in eine bestehende Katzengemeinschaft ein, es gibt aber auch solche, die nicht so sozial sind und eigentlich mehr Raum für sich beanspruchen wollten. Ist dieser nicht gegeben, kommt es zu sozialen Konflikten und mittels Markierverhalten versuchen sich die Katzen abzugrenzen und Wegenetze zu organisieren um sich damit erfolgreich aus dem Weg gehen zu können.
Wie auch schon geschrieben wurde, sind es meist Kreuzungspunkte, oder anderweitig markante Stellen, die als Markier-Stellen bevorzugt werden.
1. Umfunktionieren der Markierstellen
Um hier den Stress raus zunehmen, könnte man versuchen diese Stellen umzufunktionieren, als Futterplatz.
Zuvor würde ich allerdings die Nachbarn informieren, denn eigentlich füttert man ja keine fremden Katzen an. Ist also ein zweischneidiges Schwert, könnte aber definitiv helfen und die Katzen sind ja sowieso schon da...!)
Ich würde mir die Stellen raus suchen, die mir am wichtigsten sind (Kinderspielplatz, Gartenmöbel, ect.), diese Stellen gründlich mit Ammoniak freien Mitteln reinigen (wurde ja schon einiges genannt) und evt. mit Feliway-Spray großzügig einsprühen.
Dann würde ich an diesen Stellen mal für eine Woche lang jeweils ein Schälchen mit Sahne-Wassergemisch und Trockenfutter aufstellen und wenn das gut angenommen wird und Markierverhalten deutlich abnimmt innerhalb von zwei Wochen, nach und nach nur noch auf Trockenfutter und Wasser umstellen.
Auch das kann dann über einige Monate reduziert werden, bis man es ganz weg lassen kann.
Feliway-Spray könnte man ebenfalls regelmäßig einsetzen, schaden tut es nicht.
Katzen markieren (IM NORMALFALL! Es gibt immer Ausnahmen) ihre Futterstellen nicht, anders als das bei Hunden der Fall ist. Zusätzlich sinkt die Anspannung beim Fressen, wodurch die Toleranz gegenüber anderen Katzen erhöht werden kann und Markieren weniger notwendig wird.
Die beschriebene Umsetzung ist so nicht optimal, in einer Wohnungshaltung würde man da sehr viel gezielter und umsichtiger vorgehen, aber ich fände es einen Versuch wert!
2. Markierstellen ungeeignet machen
Die ausgewählten Stellen, die nun mit Futter ausgestattet werden, können gleichzeitig zum Markieren ungeeignet gemacht werden. Das wird vielleicht nicht überall möglich sein, aber schau einfach mal, was machbar ist:
Am Idealsten eignet sich Alufolie, die einigermaßen locker (also nicht extra glatt gestrichen) als Fläche an die bevorzugt markierten Stellen angebracht wird. Spritzt eine Katze dort gegen, wird der Strahl direkt zu ihr zurück gespritzt und es scheppert zusätzlich so komisch. Das finden die meisten Katzen unangenehm genug um sich das nächste Mal gut zu überlegen ob sie es nochmal versuchen. (Um die Wirkung zu testen und die optimale Anbringung zu finden, kann man mal mit einer Wasserspritzpistole gegen spritzen und gucken, wie es am besten zurück spritzt.)
3. Legale Markierstellen einrichten
Was man auch tut um den Katzen das Markierverhalten zu verleiden, sie werden sich garantiert andere Stellen suchen, ob man das nun akzeptiert oder nicht. Ganz vermeiden wird man das nur können, wenn man die Möglichkeit hat sich die soziale Struktur der bestehenden Katzengruppe anzusehen und dort aktiv eingreifen kann. Das ist leider in den seltensten Fällen möglich...
Daher macht es Sinn sich gut zu überlegen, an welchen Orten man damit leben kann, dass da markiert wird und diese Orte so präpariert, dass sie 1. leicht zu reinigen sind und 2. die Beschädigung von Gegenständen ausgeschlossen wird.
Hierzu eignen sich entsprechend hohe und breite Plexiglas-Scheiben oder andere Kunststoffplatten, die in eine niedrige Wanne (z.B. Katzenklo aufgestellt werden und ggf. mit einer Mülltüte abgedeckt werden (Mülltüten können ohne viel Aufwand hin und wieder ausgewechselt werden und die Wanne nimmt die Flüssigkeit auf. Katzenstreu in der Wanne könnte dann die herablaufende Flüssigkeit noch binden und den Geruch damit erträglicher machen.).
Um die Katzen hierauf zu münzen macht es Sinn, bereits häufig markierte Stellen eine Zeit lang nur mit einer Tüte auszustatten, so dass die Tüte über einige Tage von den Katzen markiert wurde. DIESE stinkende TÜTE wird dann an die legale Markierstelle verbracht, die möglichst zu Beginn am gleichen Ort oder sehr nah zu diesem aufgestellt wird, während der ursprüngliche Ort soweit wie möglich von dem Geruch befreit wird. Sinn und Zweck des ganzen: Die Katzen markieren ja da bevorzugt, wo es schon nach Markierungen riecht.
Nach und nach kann die legale Markierstelle immer weiter weg von der alten gerückt werden, während die alte Stelle möglicherweise mit Futter und Feliway eine neue Bedeutung erhält.
Wichtig ist am Ende immer noch, dass die Legale Markierstelle aus Katzensicht auch Sinn macht, sonst wird sie nicht angenommen. Daher ist es möglicherweise notwendig sie zumindest nahe der ursprünglichen Stelle zu lassen.
Solltest Du Hilfe bei der Umsetzung benötigen, stehe ich gerne zur Verfügung.
Ich weiß, es ist viel Arbeit, aber die Chancen, dass sich das damit auf DAUER bessert sind groß.
Viel Erfolg,
Katrin