Markusmühle oder Marengo?

ich oute mich mal als welpenfuttergeber. bis nach dem zahnwechsel haben meine hunde alle welpenfutter bekommen, eben weil die grossen auf keinen fall zuviel calcium kriegen dürfen. ihre anatomie ist tadellos und man sieht leider viele krummbeinige barsois.

 
[QUOTE='mezzo]Fest steht: ein Welpe braucht pro kg Körpergewicht bis doppelt soviel Energie täglich als ein adulter Hund. Er braucht auch mehr Proteine und mehr Calcium, weil er ja eben nicht nur den Körper erhalten muss, sondern wächst und Masse aufbaut. Natürlich kann man einfach viel Adultfutter füttern, aber da kommt man dann leicht zu hoch im Calcium, und ich finde so grosse Mengen für das Verdauungssystem eine Belastung, weil eben viel leeres Füllzeug drin ist. Aber einen Glaubenskrieg möchte ich nicht draus machen. Kommt immer auf den Hund an. Rhian hätte mir so viel gar nie gefressen, die brauchte wirklich gehaltvolles Futter. Staubsauger Splash hingegen hätte alles verputzt, je mehr, desto lieber.
[/QUOTE]
Wer sagt, dass der Welpe ein anderes Futter braucht wie der adulte Hund? Ganz klar die Futterindustrie.

Da sass ich doch schon an einem hoch dotierten Futterseminar mit lauter Spezialisten (aus der Futterherstellung) und Tierärzten, so alle geschniegelt mit Kravatte usw. und kein Mensch konnte mir meine Frage beantworten, woher denn der Wolfswelpe ein spezielles Welpenfutter herbekomme?

1. Antwort - sie bekommen länger Muttermilch

Nein, in der Natur trinken Jungtiere solange Muttermilch, wie die Tragzeit ist.

Kuh = 9 Monate

Elefant = 22 Monate

Wolf und Hund = 63 Tage

2. Antwort - in der Nahrung die von der Mutter ausgewürgt wird sind mehr Zusatzstoffe enthalten

Nein, das wäre ja ein anatomische Wunder, wenn etwas anderes rauskommt, wie vor einer Stunde da rein ist - anmerk, Hunde sind keine Wiederkäuer.

usw.

Die Leute dort hätten mich am liebsten persönlich da rausgetragen, auf eine vernünftige Antwort warte ich heute noch.

Deine Antwort "Natürlich kann man einfach viel Adultfutter füttern, aber da kommt man dann leicht zu hoch im Calcium. Vielleicht interpretiere ich das ja auch nur falsch?

Wenn das Verhältnis Ca/Ph stimmt, dann stimmt es doch bei einer kleineren Menge genauso wie bei einer grösseren?

 
Ich bin da ganz Kiss Meinung (hätte zu gern gesehen, wie die dich aus dem Seminar vertreiben :D )

Wir haben von der Futtermittelindustrie eine Art "Gehirnwäsche" bekommen- ich frage mich, wie all die Hundewelpen nur überleben konnten, bevor es Industriefutter überhaupt gab... ?(

Tierärzte sind (ausser in wenigen Ausnahmen) keine guten Ratgeber was Fütterung anbelangt- die meisten sind nur darauf aus, ihr überteuertes Futter zu verkaufen, und sind der Auffassung ohne Industriefutter sei es unmöglich einen Hund richtig zu ernähren (was völliger Schwachsinn ist!)

 
tierärzte nehmen in den wenigsten fällen an "futterseminaren" teil..
sie haben ihre lieferanten von denen sie rabatte per abnahme bekommen..
davon merkt jedoch der gutgläubige käufer nichts.

haha @ kiss... bei dem seminar wäre ich auch gerne dabei gewesen. :thumbsup:

 
Ich gehe jetzt nochmals einen Schritt weiter und behaupte, es ist viel zuviel von allem im Futter und vor allem im Welpenfutter. Dieser Artikel entspricht absolut meiner Meinung:

http://www.barfers.de/upload/file/welpenbarfseite22.pdf

Das ist übrigens auch beim Menschen tatsächlich zu beobachten. Kinder, die über die ersten Lebensmonate ausschließlich gestillt werden, entwickeln tatsächlich rein statistisch gesehen weniger Allergien als Kinder, die mit Ersatzmilch aufgezogen werden.

Und nochmals einen Schritt weiter beobachtete ich, dass Züchter ihre Zuchstätten peinlich steril halten, sicherlich in guter Absicht. Wäre dies auch so in der Natur?

Vor sehr langer Zeit lernte ich einmal von einer Kapazität unter den Tierärzten folgendes:

Hunde sind einfache Wesen, genauso muss man sie füttern, dann passt alles zusammen.

 
[QUOTE='Kiss]Deine Antwort "Natürlich kann man einfach viel Adultfutter füttern, aber da kommt man dann leicht zu hoch im Calcium. Vielleicht interpretiere ich das ja auch nur falsch?

Wenn das Verhältnis Ca/Ph stimmt, dann stimmt es doch bei einer kleineren Menge genauso wie bei einer grösseren?
[/QUOTE]Das Verhältnis stimmt natürlich, das verändert sich nicht, wenn ich mehr füttere, ich meinte die absolute Menge an Calcium. Denn unter dem Strich frisst der Hund Gramm und nicht Prozente, ob vom Protein oder Calcium. Wenn ich also vom Adultfutter 300 g statt 200 g füttern muss, kriegt der Welpe 1.5x soviel Calcium. Und da ein Welpe das überschüssige Calcium nicht ausscheiden kann, wird es eingelagert. So habe ich das gemeint.
Diese ganzen Wolfsvergleiche hinken gewaltig, denn was hat ein Trofu für erwachsene Hunde mit der Nahrung, die der wilde Wolf frisst gemeinsam? Niemals frisst er solche Berge von KH, wie im Trofu drin sind. Im Welpenfutter sind weniger KH, dafür mehr Protein und Fett - es ist also wenn überhaupt näher an der Wolfsnahrung. Nicht das Welpenfutter müsste man also abschaffen, sondern eher die Adultfutter... ;) Sorten wie Orijen und Acana gehen in die Richtung.

Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen einen KH-Anteil im Hundefutter und teile den Anti-Getreide-Hype nicht. Die meisten Hunde wurden über Jahrhunderte hauptsächlich von Getreide ernährt, sind darauf selektiert. Aber für den wachsenden Welpen darf es meiner Meinung nach ein bisschen näher an der ursprünglichen Nahrung der wilden Vorfahren sein.

PS: Warum wird eigentlich immer angenommen, dass junge Wildtiere unter optimalen Ernährungsbedingungen aufwachsen? Dem ist keineswegs immer so....

 
'mezzo]PS: Warum wird eigentlich immer angenommen schrieb:
Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen einen KH-Anteil im Hundefutter und teile den Anti-Getreide-Hype nicht. Die meisten Hunde wurden über Jahrhunderte hauptsächlich von Getreide ernährt, sind darauf selektiert. Aber für den wachsenden Welpen darf es meiner Meinung nach ein bisschen näher an der ursprünglichen Nahrung der wilden Vorfahren sein.
Da bin ich deiner Meinung, ich zog Welpen fast ausschliesslich mit Frischfutter auf und die Fleischmenge war im Verhältnis höher als bei den ausgewachsenen Tieren (Ausnahme, die säugende Hündin)




'mezzo]Diese ganzen Wolfsvergleiche hinken gewaltig schrieb:
Wenn das Verhältnis Ca/Ph stimmt, dann stimmt es doch bei einer kleineren Menge genauso wie bei einer grösseren?

Das Verhältnis stimmt natürlich, das verändert sich nicht, wenn ich mehr füttere, ich meinte die absolute Menge an Calcium. Denn unter dem Strich frisst der Hund Gramm und nicht Prozente, ob vom Protein oder Calcium. Wenn ich also vom Adultfutter 300 g statt 200 g füttern muss, kriegt der Welpe 1.5x soviel Calcium. Und da ein Welpe das überschüssige Calcium nicht ausscheiden kann, wird es eingelagert. So habe ich das gemeint.
Ich habe noch vermutet, dass du es so meinst und stimme natürlich mit dir überein. Eine Ueber- wie eine Unterdosierung ist problematisch. Adulte Tiere können eine geringe Ueberdosierung aus natürlicher Quelle ausscheiden, Jungtiere können es NICHT

Ein Überschuss an Calcium bringt alles mögliche im Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht, verhindert z.B. die Magnesiumaufnahme, erzeugt einen sekundären Phosphor-, Zink-, Kupfermangel, etc. Warum entstehen diese Dinge, wenn Calciumüberschuss doch ausgeschieden wird? Insbesondere bei Hunden im Wachstum ist das nicht so einfach mit dem Ausscheiden. Auf Calciumanflutung reagiert die Schilddrüse mit Ausschüttung von Calcitonin. Dazu schreibt Meyer/Zentek:

"Dieses Hormon kann die Knorpelzellen negativ beeinflussen und verhindert den normalen Ab- und Umbau von Knochensubstanz durch Knochenfresszellen (Osteoklasten). Dadurch wird die Fähigkeit des Skeletts beeinträchtigt, auf wechselnde Beanspruchungen während des Wachstums mit Umbau- und Anpassungsvorgängen zu reagieren. ..."

Letztendlich kann aber jeder machen wie er will, ich habe meinen Weg gefunden, auch wenn ich doch viel Lehrgeld bezahlen musste.

 
Hallo

und am Ende ist halt wieder massgebend, was ist in einem Futter?

Man weiss ja, dass auch die Herren Futterdoktoren von allerlei Firmen, welche mitmischen bei herkömmlichen Futterherstellern, 'gesponsert' sind/wurden.......... daher auch die enormen Dosierungen, Tabellenwerte usw.

Frische Waren im Napf ergeben niemals solch hohe Dosen, also?
Will man all die Überdosierungen nicht, gibt es Alternativen. Somit auch Futter für wachsende Hunde, welches dann abgestimmt auf deren Bedarf ist.
Da sich gewisse Aussagen immer wieder auf die Produkte von Grossherstellern beziehen, wäre es vielleicht gut, die Differenz gelten lassen zu können.
Für viele Hunde die aus x-welchen Gründen nicht total frisch ernährt werden können, sind Futter ohne künstliche Nährstoffe bestimmt gesünder. Aber auch für jene, welche teils frisch ernährt werden! Ansonsten erreicht man ja höchstens einen Widerspruch.

LG Hundeli

 
Liebe Emmaline, habe deinen Beitrag erst jetzt gesehen und dachte, ich antworte mal, weil ich auch einen jungen Cavalier King Charles Spaniel habe und schon so einiges an Futter ausprobiert. Ich habe meinen Kleinen im Alter von 5 Monaten erst von der Züchterin übernommen und die gab ihm damals schon normales Erwachsenenfutter und zwar das billigste von allerbilligsten nämlich das Landi-Hundefutter. Das hatte mir nun doch zu viel Getreide, also stellte ich auf Bestes Futter Junior Rings (oder so ähnlich um). Melvin furzte davon ganz entsetzlich und mochte es auch nicht wirklich. Irgendwann frass er es gar nicht mehr. Ich habe ihm dann auch eine Zeitlang Markus Mühle gegeben, was es sehr mochte, obwohl die Brocken dieses Futters mir riesig schienen für so einen kleinen Hund. Es hat es allerdings nicht sehr gut verwertet, blieb trotz grosser Futtermenge brandmager und schiss ziemlich viel. Es gibt mehrere im Forum hier, die ähnliche Erfahrungen mit MM gemacht haben. Woran es genau liegt, weiss ich nicht.
Jetzt bekommt er seit drei Monaten Happy Dog Supreme Miniwell. Er hat nun endlich ein wenig zugenommen, frisst es gerne und scheisst nur noch zwei Mal am Tag. Ich würde für einen jungen Cavalier dieses Futter empfehlen, weil es relativ viel Fett und Protein enthält und mir scheint, dass diese kleinen sehr aktiven Hunde das brauchen können. Aber vielleicht hat deiner nicht so ein wildes Temperament. Eigentlich sollen sie zum Dickwerden neigen, steht in den Büchern (die du ja wahrscheinlich auch schon verschlungen hast). Dieses Futter gibt es bei Qualipet oder erheblich günstiger bei zooplus.de, die auch zu sehr moderaten Portokosten in die Schweiz liefern. Ach ja, einmal in der Woche bekommt er zusätzlich ein Schälchen Rinti-Feuchtfutter, weil er es so liebt und weil ich denke, diese extra Fleischration schadet ihm sicher nicht.
Viel Freude mit deinem süssen Hund, meiner ist ein echter Sonnenschein, auch wenn er sehr viel Aufmerksamkeit und Bewegung benötigt.

 
Habs auch erst gerade in einem der vielen Newsletter die ich von X-Tierhandlungen bekomme gesehen;-)

 
Wir Barfen zwar aber MM ist eines der Futter die ich gerne mal für Ferien nehme, muss mal gucken wie das Black Angus aussieht, evtl wäre es als Guddi geeignet


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