Pferd und Hund

die meissten Reiter erlebe ich so, dass sie abbremsen, wenn der Reitweg mit dem Fussweg so nahe ist...finde das nicht mehr als anständig

 
Ich bin keine Reiterin, aber meine Erwartungshaltung ist, dass ein Reiter sein Pferd verlangsamt, wenn er andere kreuzt. Das ist für mich eine Frage des Anstands. Egal, ob der Hund nun an der Leine ist oder nicht.

Moni

 
Also gekreuzt haben wir uns ja nicht. Der Reitweg verläuft ca. 20m neben dem Spazierweg. Und ich habe ja auch kein Problem damit, wenn die Reiter auf dem Reitweg vorbeigallopieren, nur bin ich froh, wenn ich sie vorher kommen sehe, damit ich meinen Hund zu mir rufen kann und auch selber nicht erschrecke, wenn da plötzlich etwas an mir vorbeirast (auch wenn's in 20m Entfernung auf einem Reitweg ist)

 
Hoi Sandra!
Ich kenne das auch und hab schon einige Male gestaunt wie locker und unvoreingenommen die Reiter einfach vorbeireiten, ohne Regeung die erkennbar macht, dass sie die Situation einschätzen und entsprechend handeln.

Gerade wenn ich dann meinen Hund noch heran rufe und schnell noch nach der Leine hangel die meistens noch an ihm dran hängt denke ich mir, dass doch erkenntlich sein müsste, dass ich mir Mühe gebe meinen Hund unter Kontrolle zu bringen. Viele Reiter interessiert das aber gar nicht, warten nicht mal ab bis ich den Vierbeiner "sicher verstaut habe" sondern ignorieren diese Tatsache scheinbar und unterschreiten den Leinenradius noch recht schnell ohne erkennbares Interesse an meinen Bemühungen diesen weiter zu kürzen (wenns mal ganz blöd läuft;-)).

Ich mache mir dabei eigentlich auch Sorgen um den Reiter, denn wenn mein Hund am Pferd hochspringen sollte könnte das für das Ross doch schon etwas unheimlich werden, so dass es vielleicht scheut und den Reiter abwirft? Selbst wenn es Hunde kennt ist es doch ein Unterschied zwischen bekannten und fremden Hunden?


Bin daher sehr gespannt auf die Antworten!

Grüssle,
Katrin

 
Sind Reiter auf einem "normalen" Weg unterwegs, ist die Regel ganz klar definiert. Der Reiter geht mit seinem Pferd frühzeitig Schritt und passiert so Hund und Halter. Hund und Halter begeben sich an den Wegrand, Hund ins Sitz neben Halter (angeleint je nach Erziehungsstand) und warten bis der Reiter vorbei ist.

Ist es so eine Situation wie hier, Reitweg und Fussweg nahe beieinander, so ist es im Prinzip schon so, dass der Reiter nicht abbremsen muss, denn er ist auf dem Reitweg unterwegs. Viele Reiter verlangsamen aber das Tempo automatisch, wenn sie sehen, dass ein Hund frei ist und der Halter einem noch nicht bemerkt hat. Wir haben die selbe Ausgangslage hier am Rhein entlang. Ich rufe meine Hunde jeweils zu mir und bleibe stehen. So, dass der Reiter sieht, dass ich ihn bemerkt habe und meine Hunde unter Kontrolle sind. Dann spielt es mir auch keine Rolle, wenn er weiter galoppiert. Viele verlangsamen aber trotzdem ihr Tempo.

 
Wir gehen immer im Schritt an Personen vorbei und auch an Hunden. Bei Menschen gehört das zum Anstand und auch zur Sicherheit. Es gibt aber durchaus Reiter die würden dir den Hund zusammenmähen. Die galoppieren auch an anderen Reitern vorbei usw. Null Anstand und kein Hirn, nur arrogant und egoistisch!

 
ich bin nicht reiter, kann dir aber nur sagen, dass auf der allmend kein einziger in schritt oder nur auch schon in trab verfällt, die donnern wie die irren an den hunden vorbei, ein ewiger kleinkrieg zwischen hündeler und reitern dort. immerhin haben die meisten pferde dort aber null probleme mit hunden und umgekehrt. wenn ich am fluss laufe und pferd auf damm kommt, leine ich nicht an und rufe auch nicht zu mir, meine hunde gehen nicht zum pferd hin. sie kennen pferde gut und haben keine probleme damit. kommt ein pferd mit hund und der ist frei, lasse ich auch frei. kommt ein pferd und wirkt unsicher, leine ich an, ansonsten nehm ich sie einfach zu mir.
aber ich hab mal etwas ähnliches erlebt wie du, nur dass meine drei gerade in wilder jagd hintereinander hergedonnert sind und so kann man sie natürlich unmöglich belassen wenn ein pferd daherprescht. ich also gepfiffen um sie zu mir zu beordern und da wär das pferd fast durch... nicht wegen der hunde, sondern wegen des pfiffs. der reiter hat mir anders die meinung gesagt...
ich erwarte, dass man verlangsamt, wenn man von hinten kommt und auf demselben weg ist wie ich und andersrum nehme ich meine hunde zu mir, auch wenn sie keine probs mit pferden haben, kann ja nicht erwarten, dass umgekehrt das pferd auch keine mit mir hat. wir haben schon ein pferd erlebt, das mit den hunden spielen wollte und umgekehrt eines, das nicht partout nicht passieren wollte weil ich einen schirm aufgespannt hatte... ich geh lieber auf nummer sicher und im zweifel geh ich auch mal weiter ins feld wenn ich sehe, der reiter hat probleme. nur dazu muss ich ihn kommen hören.

 
Ich bin Reiterin und es ist ganz klar, dass man an anderen im Schrittempo vorbei geht. Allerdings bin ich nicht ganz sicher was du mit Reiterweg meinst. Wenn es eine Strecke ist nur für Pferde ist es vielleicht anders. Habe bei uns noch nie eine solche Strecke gesehen. Aber wenn es ein normaler Weg ist wo Reiter einfach erlaubt sind, gilt beim Kreuzen Schritttempo.

 
@Katrin: Man muss sich natürlich bewusst sein, dass ein Pferd komplett anders tickt als ein Hund. Hat man ein eher guckriges Pferd, das eher schnell auf Flucht schaltet, dann könnte ein versuchtes Anhalten vom Reiter dazu führen, dass beim Pferd die Alarmglöckli läuten und es umkehren und/oder durchgehen will. Reitet man aber lässig weiter, wird dem Pferd signalisiert, dass da nichts besonderes ist. Unanständig ist, wenn der Reiter nicht im Schritt ist, für den Rest bist du als Hundehalter verantwortlich. Klar könnte das Pferd durchstarten, wenn der Hund gewisse Reaktionen zeigt, nur kann es für den Hund schneller gefährlicher werden, wenn das Pferd nach ihm tritt.

 
auf der allmend hat ein pferd mal einem schäfer den kiefer gebrochen, weil hund dem pferd nachjagte und reiter weitergaloppierte... umgekehrt ist mir dawn einmal einem pferd nach als sie noch jung war und der reiter (im trab) verlangsamte, kehrte sein pferd ihr entgegen und verhinderte so, dass ihr dasselbe passierte wie dem schäfer.
ich hab aber immer einen heidenrespekt, es wär mein albtraum wenn ein reiter wegen einem hund im rollstuhl sitzen müsste. ich erlebe manche reiter schon sehr respekt- und rücksichtslos und hatte auch schon zweimal eine hitzige debatte mit einem reiter und einer reiterin. ich fühlte mich aber beide male im recht, meine hunde taten nichts was sie nicht tun sollten... die meisten begegnungen hier verlaufen friedlich weil hund und pferde gar nicht anders können als sich aneinander zu gewöhnen weil es von beidem sehr viel hat.
viel mehr ärger bereitet da eine reiterin mit absolut unverträglichem schäfi, der frei am pferd läuft. den rest kann man sich denken, meine waren zum glück noch nie das opfer, aber ein samojede einer kollegin kam voll drunter.

 
Disthen danke! Dass das Anhalten für das Pferd ein Problem werden könnte hatte ich tatsächlich nicht bedacht.
Das wirft da nochmal ein anderes Licht auf die Sache.

Klar, dass es auch für den Hund gefährlich werden kann, aber man lässt es ja in der Regel auch nicht drauf ankommen. Dachte nur irgendwie, dass die Reiter doch auch an ihre eigene Sicherheit denken müssen und sich nicht auf die Hundehalter verlassen können, wenn sie sehen dass sie schon mit aller Mühe ihren Hund einzusammeln versuchen...

Inzwischen sind diese Situationen nicht mehr so brenzlig, aber in der Anfangssituation mit Ragnar hatte ich schon nicht schlecht gestaunt, wie die einfach weiter sind während ich kaum hinterherkam die Leine einzusammeln. Ragnar war nicht ansprechbar in der Situation und stand frontal zum Pferd gerichtet, zerrte an der Leine, während der Reiter direkt auf ihn zu kam... Ist mir zwei mal passiert, auf Wegen wo ich zuvor noch nicht auf Reiter getroffen war.

Wir lernen dazu:)...

 
@sighthound: Hätte ich so sichere Hunde wie du, würde ich whs. auch nicht halb so fest erschrecken, wenn da plötzlich ein Hotti angeprescht kommt. Aber da Mora einfach sehr unberechenbar ist und bei den einen Pferden keine Reaktion zeigt, so sehr kann sie auch auf andere lospreschen (halt wie bei fremden Hunden auch). Ich denke, sie war einfach nur neugierig ("das muss ich jetzt näher begutachten"), als dass sie unsicher war. Sonst hätte sie sicher gebellt und sich wie eine Irre aufgeführt.

 
@turbokäthy: ich weiss nicht ob es ander sicherheit liegt (dawn ist ja per se schon ein jäger, bloss halt nicht auf pferde...), sondern daran, dass ich allen drei pferde als welpe gezeigt habe, langsam und von nahmen durften sie gucken von allen seiten, hin und her... und wir machen das immer mal wieder. haben hier pferde die reittherapeutisch arbeiten und immer mal an die thur kommen mit behinderten kindern auf dem rücken. die haben auch einen hund dabei und manchmal plaudern wir dann ein wenig und die hunde können sich mal wieder in ruhe das pferd anschauen. die meisten haben ja höchstens den drang hinterher zu gehen wenn das pferd sehr schnell unterwegs ist. steht es still oder geht im schritt passiert ja allermeistens nicht viel. wenn sie nur neugierig ist, würd ich ihr pferde wirklich mal näher zeigen, finde, das lohnt sich, weil einfach viel passieren kann, das nicht passieren sollte, für beide seiten.

 
Hmm, gute Frage, ich nehme an du bist am Reussdamm unterwegs? Ich reite da auch öfters hin um zu galoppieren, und da ist ja der Reitweg zwischen Fluss und Damm, der Fussweg auf dem Damm. Dort bremse ich auch nicht, wenn ich an Leuten auf dem Damm vorbeireite, allerdings würde ich verlangsamen, wenn ich sehen würde dass ein Hundehalter mich nicht bemerkt oder dass ein Hund auf mich zugerast kommt. Ist ja auch Selbstschutz, denn auch mein hundegewohntes Pferd kann ab fremden Hunden erschrecken. Meistens nehmen die Hundehalter ihre Hunde aber schon an die Leine, wenn sie von weitem sehen, dass da ein Pferd kommt, oder nehmen ihre Hunde zu sich.

Also die übliche Regel auf normalen Wegen ist: Man kreuzt Fussgänger, Velofahrer, andere Reiter - also eigentlich alles im Schritt!

An der Reuss mit den getrennten Wegen ist das aber schon ein Spezialfall, finde ich.

 
Ich bin Reiterin und es ist ganz klar, dass man an anderen im Schrittempo vorbei geht. Allerdings bin ich nicht ganz sicher was du mit Reiterweg meinst. Wenn es eine Strecke ist nur für Pferde ist es vielleicht anders. Habe bei uns noch nie eine solche Strecke gesehen. Aber wenn es ein normaler Weg ist wo Reiter einfach erlaubt sind, gilt beim Kreuzen Schritttempo.
Ja, es ist ein privater Reitweg, der von einigen Reitbetrieben gemeinsam betrieben und auch gepflegt wird. Dort hat auch kein Spaziergänger etwas verloren. Darum auch meine Frage. Denn auf einem normalen Weg hätte ich whs. anders reagiert. Aber die Reiter haben dort das Recht zu gallopieren, denn es ist eine ideale Strecke. Aber wie hier schon einige geschrieben haben, ist es vielleicht tatsächlich eine Frage des Anstands und nicht zuletzt auch der Sicherheit von allen Beteiligten.
 
Hmm, gute Frage, ich nehme an du bist am Reussdamm unterwegs? Ich reite da auch öfters hin um zu galoppieren, und da ist ja der Reitweg zwischen Fluss und Damm, der Fussweg auf dem Damm. Dort bremse ich auch nicht, wenn ich an Leuten auf dem Damm vorbeireite, allerdings würde ich verlangsamen, wenn ich sehen würde dass ein Hundehalter mich nicht bemerkt oder dass ein Hund auf mich zugerast kommt. Ist ja auch Selbstschutz, denn auch mein hundegewohntes Pferd kann ab fremden Hunden erschrecken. Meistens nehmen die Hundehalter ihre Hunde aber schon an die Leine, wenn sie von weitem sehen, dass da ein Pferd kommt, oder nehmen ihre Hunde zu sich.

Also die übliche Regel auf normalen Wegen ist: Man kreuzt Fussgänger, Velofahrer, andere Reiter - also eigentlich alles im Schritt!

An der Reuss mit den getrennten Wegen ist das aber schon ein Spezialfall, finde ich.
Ja, genau. Und wie schon geschrieben, hätte ich den Reiter gesehen, wäre es für mich kein Thema gewesen, Mora schon früh genug zu mir zu nehmen und anzuleinen, oder ins Sitz zu nehmen und mit ihr zusammen das Ganze zu beobachten. Aber ich hatte gar keine Möglichkeit, da ich den Reiter gar nicht bemerkte

 
Wie lange verlaufen denn die beiden Wege parallel?

Ich denke, ich würde Jason dort aber auf jeden Fall an die Leine nehmen (kann auch die Schleppleine sein). Denn bei ihm wäre ich auch nicht 100% sicher, dass er einem galopierenden Pferd nicht doch mal nachrennen würde. Auch wenn er Pferde seit klein auf kennengelernt hat und auf der Rennbahn hier bei uns auch immer mal wieder beobachten kann. So ganz geheuer sind sie ihm trotzdem bis heute nicht. Bei Pferden aber, die uns im Schritt begegnen bleibt er inzwischen recht entspannt an meiner Seite.

Moni

 
Wenn alle etwas Rücksicht aufeinander nehmen würden, auch wenn einem anderen mal ein Fehler passiert und halt ein Tier abhaut usw. wie viel einfacher wäre das Leben doch. Der Reiter hätte trotzdem nicht so an dem Hund vorbeipreschen müssen, nur weil er im Recht war. Wenn sein Pferd mal auf die Strasse läuft, tret ich auch nicht aufs Gas.

 
Ich bin keine Reiterin aber ich habe enormen Respekt vor Pferden. Nimm da meinen Hund immer an die Leine da der Reiter meinen Hund nicht kennt.Meiner interessiert es zwar überhaupt nicht wenn da ein Pferd kommt aber 100% sicher kann man nie sein. Deshalb nimm ich ihn an die Leine und steh ca. 2m in die Wiesen.
Wenn das Pferd auf dem gleichen Weg ist, erwart ich schon von dem Reiter, dass er im Schritt vorbeigeht. Wenns aber ca. 20m entfernt auf einem Reiterweg ist, wär es vielleicht nett, wenn er verlangsamt. Auch wenn ich mich beim Spazieren mit dem Hund sehr viel umdreh ob von hinten was kommt, kann es immer sein, dass auf einmal was da ist. Ist ja irgendwie immer so dass bestimmt was kommt, wenn man nicht gerade nach hinten schaut. Wenn der Reiter angedonnert kommt würd ich auch Panik kriegen. Vorallem komm ich dann richtig in einen Stress mit schnell schnell Hundi an die Leine.