Pferdefrage - wieder einmal

Disthen

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26. Jan. 2009
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Hallo zusammen!

Ja, ich habe wieder einmal eine Pferdefrage. Meine Tochter reitet ja jetzt den bald 5-jährigen Connemara. Beim Reiten ist er wirklich super und benimmt sich anständig für sein Alter. Im Umgang sonst ist er teilweise einfach noch ein ziemlicher Büffel. Die Hufe gibt er mittlerweile anständig, nur beim Zäumen ist er noch echt mühsam. Sprich, er findet das ätzend und hält einfach den "Grind" in die Höhe. Ergo, muss ein Erwachsener helfen, aber selbst da, sträubt er sich meist noch zuerst dagegen.

Hat jemand Ideen/Tipps/Ratschläge wie man das üben kann? Muss noch dazu sagen, dass er extrem empfindlich im Maul ist und er mit einer total ruhigen Hand geritten werden muss. Deshalb hat er bei allen anderen Kindern beim Reiten auch immer gebockt, weil sie das nicht konnten.

Bin mal gespannt auf eure Inputs.

Schöös Tägli
LG Susanne

 
Hab auch so einen Kandidaten als Pflegi :( er wurde was das betrifft echt versaut in den ersten Lebensjahren und wir bügeln nun aus was geht....

Ich mache es so, dass wann immer ich dort bin, ich es übe mit ihm. Und ich streiche das Gebiss jeweils mit etwas Honig oder Melasse ein, ist zwar ein Geschmier, aber er soll es als etwas Positives sehen. Nach jedem erfolgreichen Aufzäumen gibts ein Leckerli.

Ev. hilft auch eine "Happy Mouth"-Trense mit Apfelgeschmack?

Wichtig ist, dass das Pferd merkt, dass ihm nicht wehgetan wird, was leider sehr oft die Ursache ist für solches Verhalten..... schlechte Erfahrungen.

Mit was für einer Trense wird der Pönel denn geritten?

 
Würde ich auch so machen wie Angie beschrieben hat. etwas Honig aufschmieren und viel üben auch nur mit Trense nehmen, Zäumli über die Ohren, Guddeli und wieder runter. Unbedingt aufpassen beim runternehmen das das Gebissstück nicht an den Zähnen aufschlägt und "herausschloddert".
Gleich 2, 3 Mal hintereinander machen, auch ohne ihn nachher wirklich aufzuzäumen und zu reiten.
Zwischendurch auch mal gebisslos reiten wäre ev. auch eine angenehme Erfahrung für das Pferd....

 
Jetzt ohne Garantie: Er wird glaube ich mit einer einfach gebrochenen Olivenkopftrense geritten, habe ich gemeint. Aber so ein schweineteures Teil für 285.-- Fr., eben weil er so empfindlich sei. Aber eben ich komme da halt nicht so draus. Könnte es auch falsch in Erinnerung haben (nicht der Preis, da hat es mir fast den Nuggi raus gehauen, als ich das gehört habe :D )

Ich denke nicht, dass man bei ihm von versaut sprechen kann. So schlimm ist es sicher nicht. Wenn ihm halt generell wirklich was nicht passt, dann stellt er einfach auf stur. So war es auch bei den Hufen. Das mit Honig wäre eine Idee. Wir haben es schon mit Guddis probiert, vor die Trense gehalten. Hat einmal funktioniert. Beim nächsten Mal hat er den Mund wieder nicht mehr aufgemacht, obwohl er total verfressen ist.

Gebisslosreiten kommt mit meiner Tochter drauf sicher nicht in Frage.

 
ich kenne es von unserem früheren reitstall, wo unser tinker eingestellt war. die schulpferde für kinder und jugendliche waren keinesfalls unter 10 jahren.. und zuvor nur von erwachsenen geritten und geschult.
ein 5 jähriges pferd ist noch lange nicht "fertig" und fordert einem immer wieder mal raus..
ich finde auch, dass hier erfahrenere reiter mit dem pferd beschäftigen sollten..
was die bodenarbeit angeht, denke ich auch, dass diese im moment weitaus wichtiger wäre als "nur" reiten..hier lernt ein pferd auch "respekt", vertrauen.. und den umgang mit menschen. bodenarbeit können locker auch kinder.. und es tut dem verhältniss pferd/kind sehr gut.

 
Vielen Dank für eure Infos. Ich bat um Tipps betreffend des Zäumen übens und nehme diese auch dankend an. Ich habe eigentlich noch kein junges Pferd gesehen dass Hurra schreit, wenn man mit dem Zaum kommt und das Maul aufsperrt. Wie bei allem muss es geübt werden, braucht Geduld und Zeit, beim einen mehr beim anderen weniger. Die eine Methode klappt beim einen super und beim nächsten überhaupt nicht, ist wie bei den Hunden.

Ãœber den Pony selber und die Reittechniken sowie die Ausbildung möchte ich nicht diskutieren. Die Geschichte betreffend diesem Pony findet man zum Teil im Forum sowie die Ausgangslage. Das tut auch diesbezüglich nichts zur Sache.

Die Zähne sind in Ordnung.

 
Original von Disthen

Gebisslosreiten kommt mit meiner Tochter drauf sicher nicht in Frage.
Kennst du den Sinn und die Vorteile des gebisslosen Reitens?

Klar, nach draussen würde ich ein Kind sicherlich auch nicht lassen auf einem 5 jährigen. Ich hätte da zuviel Bedenken und würde ein Kind in dem Alter sowieso auch nur an der Hand mitnehmen, mit oder ohne Gebiss....

Bodenarbeit macht ihr ja glaub ich schon, gell?

Ist immer sehr hilfreich, glaube aber nicht das es auf euer Trensenproblem einen Einfluss hat.

 
also ich kann die bodenarbeit auch wärmstens empfehlen. habe mit meinem ehemaligen pflegi parelli gemacht. und schon nach ein paar lektionen liess er sich normal satteln (vorher hat er immer ein riesen theater gemacht). es stärkt die bindung und das vertrauen.

 
Original von Santana

@Disthen

Wann hast du denn die Zähne kontrollieren lassen?

Ich würde meine Tochter auch nicht auf ein 5-jährigens, anscheinend nicht besonders gut gerittenes Pferd setzen ohne dass es eine Trense im Maul hat.

Ich zweifle mal schwer daran, dass die Tochter die reiterlichen Fähigkieten besitzt, das Pferd sauber ohne Gebiss zu reiten...
Wer hat denn gesagt das das Pferd anscheinend nicht gut geritten ist?

Das Pferd wird ja, soviel ich weiss, immer wieder Korrektur geritten von erfahrenen Ausbildern.

Viele Pferde haben Probleme mit der Trense, in vielen Fällen kommt auch Fehleinwirkung des Menschen zum Tragen, ganz klar.

Es gibt aber auch ganz klar Typen die halt da oder da mal eine Abneigung haben und speziell Mühe. Das braucht einfach Zeit und Uebung und vor allem Geduld.

 
Original von Santana

Nein, wahrscheinlich gibt es wirklich nicht viele 5-Jährige Pferde die die Trense sehr gerne nehmen. Doch ist dies wohl in den allermeisten Fällen ein Versäumnis des Menschen. Da die meisten Pferde mit 3-4 Jahren angeritten werden kann man daraus schliessen, dass der Mensch 1-2 Jahre Zeit hatte dies korrekt von Grund auf zu üben. Also müsste das Pferd die Trense mit 5 Jahren problemlos nehmen.
So wie ich die Geschichte mitverfolgt habe, reitet Disthen's Tochter das Pony noch nicht lange. Von dem her stehen sie ja eh noch am Anfang.

Aber mal ehrlich: es ist in meinen Augen eine Wunschvorstellung, dass Ausbilder von Pferden sich 1-2 Jahre Zeit lassen, um ein Pferd an eine Trense zu gewöhnen. Das muss zack-zack gehen und fertig, egal ob das Pferd die Trense nacher gerne nimmt, hauptsache man kann es irgendwie satteln und zäumen und teurer verkaufen. Da ist nix mit "Horsemanship" und Bodenarbeit, etc. (traurig, aber wahr!).

Und hier zu urteilen, wie gut/schlecht es ist, wenn ein Kind ein 5jähriges Pony reitet, finde ich nicht so toll, da wir weder das Pony, noch Disthen's Tochter persönlich kennen, noch wissen, wie sie reitet und vor allem hat Disthen ja geschrieben, dass das Pony jeweils noch von der Ausbilderin geritten wird..... von daher, bleibt doch beim Thema!

Ich habe ja schon geschrieben, wie ich es machen würde. Einfach gebrochene Olivenkopftrense ist nicht schlecht, frag doch mal die Ausbilderin, was sie von einer doppelt gebrochenen halten würde, ist in der Wirkung noch etwas geringer.

Gebisslos würde ich bei der Konstellation Kind und 5jähriges Pony nicht einfach so wagen, obwohl es sehr gute Systeme gibt. Aber dazu gehört wie schon geschrieben fachkundige Anleitung!

 
Original von Santana

Noch hierzu:

Klar ist es Wunschdenken. Aber wenn man die Möglichkeit hat daran zu arbeiten (ich nehme nicht an das Disthen einen Handelsstall betreibt und möglicht schnell viel Geld mit dem Pony machen will) so soll man sich die Zeit auch nehmen! Notfalls halt gar nicht mehr reiten und nochmals bei Null beginnen....so würde ich es zumindest machen....
Wenn Disthen sich keine Gedanken machen würde, hätte sie hier auch nicht gefragt, oder? =)

Und ob und wie man Fehler korrigiert, wissen die Leute am besten, die direkt mit dem Pferd zu tun haben..... wir können nur mutmassen, obwohl man natürlich seine Meinung sagen kann!

Von daher würde ich sagen: zurück zum Thema :D

 
Ich benutze eine doppelt gebrochene, relativ dünne Trense weil mein Pflegi nicht gerne die Mordsdinger im Maul hat.
Die doppelt gebrochene ist durch die gute "Gelenkigkeit" sicher auch eine Variante zum Ausprobieren.
Es gibt da so viele Ausführungen an Trensen und es ist schon so, bei manchen kann mans kaum glauben wenn man das Preisschild umdreht 8o
Wirst sehen, Honig hilft super ;) klar ist es Zahntechnisch nicht so toll, aber zum Ueben supergut und das füttert man ja dann nicht 25 Jahre lang :)

 
Wie ich schon oben geschrieben habe, möchte ich hier weder auf Ausbildung, den Pony selber oder Reittechniken eigentlich eingehen. Die meisten kennen die Vorgeschichte zu diesem Pony oder sie ist nachlesbar und eigentlich wäre ich super dankbar, wenn man beim Thema bleiben könnte, wie Talking Animal schon eingebracht hat. Danke!

Zusätzlich möchte ich ganz stark bitten, irgendwelche Unterstellungen von wegen, schlecht gerittenes Pony, Korrekturreiten etc. zu unterlassen. Finde dies ziemlich dreist. ?(

Zum Thema zurück. Ich denke weder dass es an der Trense liegt oder am totalen Horror gegenüber dem Zaum. Dann müsste er sich ja total wehren, vor allem auch beim Reiten und das hat er ja bis jetzt kein einziges Mal getan, seit sie ihn reitet. Er hasst es einfach wenn man ihn mit einer unruhigen Hand reitet, aber wenn sie ihn dann mal korrigiert, müsste er sonst ja in die Luft gehen, wenn er Schmerzen hätte oder sich so dagegen wehren würde und dies tut er nicht. Ich denke, es ist einfach ein "böckelä". Vom Typ her ist er eine Kuh auf der Wiese. Ein eher fauler Pony. Wenn er ein Hund wäre, dann wäre er eine Mischung aus Terrier vom Dickkopf her und Labi vom rüppelhaften Umgang, verfressen sein und Sturheit und der Reizschwelle.

Beim Huf aufhalten war es auch einfach so, dass man vorher offenbar nicht gemerkt hat, dass er ein schlechtes Gleichgewicht hatte. Das wurde dann korrigiert und er bekommt immer ein besseres Gefühl. Dann kam dann aber sein Dickkopf und er hatte einfach das Gefühl, wenn ich jetzt nicht will, dann geb ich diesen Huf nicht. Nachdem man ihm deutlich gemacht hat, dass das nicht geht, gibt er jetzt ganz anständig Pfötli. :D