So jetzt hab ich ein wenig Zeit zum schreiben.
Ina hat es ja schon erwähnt, wie wichtig Ruhephasen, vor allem bei einem Malinois sind. Mehrmals zu üben ist viel zu viel, damit machst du ihn unter umständen zu einem Junkie, der immer mehr brauchen wird.
Wichtig ist es ihm Ruhephasen zu vermitteln und zwar nicht nur im Haus sondern auch draussen. Ich wusste das bei Whyona damals nicht und sie musste 9 jahre alt werden um sich draussen ein wenig (je nach situation) entspannen zu können, und auch mal draussen zu schlafen. Permanente Beschäftigung kann zu dauerhaftem erhöhtem Stresspegel führen (stress ist nicht immer negativ, auch heftige Freude schüttet stresshormone aus), was nicht sehr gesund ist und zu Zb erhöhter Reizempfindlichkeit etc führen kann.
Aber auch nicht einfach jetzt von 100 auf null runterschrauben. Versuche eine gesunde Balance zu finden, die bei jedem Hund anders ist. Ich übe triebliche Sachen mit Indira höchstens einmal am Tag 10min. Ansonsten versuche ich ruhigere Übungen zu machen, oder DInge wie suchspiele oder einfach mal ne Kuschelrunde, Massagen etc. Bei Whyona ist es viel schwieriger, da mach ich höchstens einmal am tag überhaupt was, weil sie dreht schon bei TroFu dermassen hoch und beim spielzeug sowieso, dass ich da vorsichtig sein muss.
Was ich dir empfehlen kann (habe ich bei Whyona auch gemacht und auch bei Indira) sind Rituale. ZB eines für die ankündigung einer Übungseinheit und das beenden der Einheit.
zB bei Indira: Ich nehme sie zu mir, sage "mached mer öppis??" und lege ihr die Halskette an, diese bekommt sie nur zum Arbeiten. Und wenn ich fertig bin, dann kommt die Kette weg und ein "fertig".
So könnte er zuverlässig lernen, dass es nur action gibt wenn er die Kette (oder zB ein halstuch) bekommt.
Bei Whyona kann ich zB etwas spielen, dann ein fertig und ich kann die Beute offen Tragen und sie geht schnüffeln.... Das war anfangs gar nicht möglich....
Ich bin bei Whyona so weit gegangen, dass ich auf dem Spaziergang gar nichts mehr mache. Nur spazieren schlendern und schnüffeln lassen. Es hat einige Wochen gedauert (ok hat auch 7 jahre gebracuht um es zu versauen, da dauerts halt dann ein wenig
) bis sie so runtergefahren ist, dass sie in ruhe die umgebung erkunden konnte. Vorher ist sie nur rumgetrabt (macht sie heute nur wenn ein andere hund dabei ist), hat kaum geschnüffelt und bei einem reiz ist sie sofort nervös geworden oder gleich explodiert.
Auch heute noch mache ich auf Spaziergängen sehr selten etwas, die dienen der Entspannung.
Zum nicht Auslassen.....
Ich würde erst mal "minderwertigeres" Futter rein tun. Entweder etwas TroFu, oder leckerchen, die er zwar mag, aber nicht so gierig wie auf Lyoner ist.
DU kannst das Auslassen auch noch an anderen Dingen wie der Futterdummy festigen und dort vielleicht das Aus mit Lyoner belohnen und dann beim Dummy genauso.
Wenn er nicht auslässt einfach ruhig bleiben, Beute und Hunde fixieren, also so dass er nicht wieder damit wegkann und sobald er auslässt belohnen. Möglichst keinen Zug auf den Dummy kommen lassen, dann neigen die Hunde dazu festzuhalten.
Aber ich würde wirklich erst die Umstände verändern, und dann die Anforderung wieder schrittweise erhöhen.
Das sind mal so spätabend Gedanken von mir
Ich finde es gut dass du dir so gedanken um ihn machst, du überstehst sicher diese olle Pubertät
Du bist damit auch nicht alleine Indira lässt grüssen