Rüden!

Nikit

Erfahrener Benutzer
16. März 2010
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Hi Fories

Mich beschäftigt im Moment die Frage, wie sich mein junger Rüde entwickeln wird und ob ich / was ich dazu beitragen kann.

Wer von euch hat einen intakten Rüden?
Wie geht dieser auf andere Rüden zu? Oder ruft ihr ihn immer vorher zu euch?
Mit welchem Alter wurde euer Rüde erwachsen?
Wie habt ihr das gemerkt?

Piro ist jetzt 2,5 Jahre alt. Und bisher liefen die Hundebegegnungen immer sehr sozial und friedlich ab. Bei Rüden hat sich Piro jeweils ein bisschen mehr in Pose gesetzt, als bei anderen Hunden. Er war aber immer abrufbar oder nahm sich selber aus der Situation.
Nun habe ich aber langsam das Gefühl, dass er erwachsener wird und nicht mehr jeden Rüden dulden würde. Natürlich will ich nicht, dass mein Hund ein Rauffer wird und früher oder später jeden Rüden "überfällt" oder zum Kräftemessen provoziert. (Ob er sich so entwickeln wird weiss ich nicht, ist nur so eine Befürchtung oder Angst von mir.)
Ich möchte, dass mein Hund ein souveräner Rüde wird, der andere Rüden akzeptieren oder ignorieren kann.

Die Frage ist nun.... Kann ich das beeinflussen??? Wenn ja, wie?

LG
Nikit

 
Leider kann ich dir nicht helfen. Ich habe meinen Rüden mit ca. 1 1/2 jährig kastrieren lassen, da er mir oft abgehauen ist und soger eine Bauernhof Hündin gedeckt hat :( zum Glück muss ich keine Alimenten bezahlen :D

 
maxi ist unser intakter kangal rüde mit fast 5 jahren jetzt.
aber.. er ist ein kangal und somit nicht vergleichbar. die hunde sind allgemein (ausser als frühkastrat) i.d.r. nicht sehr verträglich.
bis zum alter von etwa 2 jahren konnte man ihn zu allen hunden hin lassen. darauf legte ich grossen wert.
aber als spätentwickler ändert sich dies kangaltypisch sehr schnell..
auch manche mädchen findet er toll, andere gar nicht.
mit rüden bin ich mehr als vorsichtig.. ausser es sind kleine rüden. die nimmt er nicht ernst.
zu jedem hund lasse ich ihn eh nicht. hier sehe ich anhand seiner reaktion sehr schnell, ob es ginge oder nicht.. und grosse rüden sind leider nicht seine lieblinge.
rüden suchen sich ihre "freunde" aus . mit manchen geht es, mit manchen nicht. kommt jedoch auch stark auf den anderen rüden an..
ein souveräner rüde ist auch im umgang mit den anderen cooler.
bringe deinen bub einfach mit soviel hunden als möglich zusammen und vermeide nach möglichkeit zwischenfälle (negativerfahrungen).. um so lockerer benimmt er sich später.

 
Meine Rüden sind Beide intakt, aber erstens sind es Windis, und zweitens sind sie noch sehr jung.

Bei Gareth glaube ich kaum, dass er sich gross verändern wird.
Er ist sehr sozial und reagiert eher mit Rückzug/Flucht, wenn ihn ein anderer Rüde provoziert.

Nacho ist da ein wenig anders. Ich sehe schon hin und wieder ein wenig imponiergehabe bei ihm- allerdings wird er nie von sich aus aggressiv. Aber er verteidigt sich, wenn ein anderer ihn bedrängt. Dann reagiert er mit knurren, Lefzen hochziehen, oder auch mal Warnschnappen. Das sind aber alles normale "Lass mich in Ruhe" Signale. Bis jetzt ist alles gut gegangen, und ich habe nicht vor, weder den einen noch den anderen Kastrieren zu lassen.

 
Speedy ist 3 und intakt und wird es auch bleiben.

Er war mit ca. 1jährig ein extremer Flegel, der jeden anderen Rüden angepöbelt hat. Mittlerweile ist er ruhiger geworden und lässt sich nicht mehr immer auf Pöbeleien ein.

Jedoch muss ich bei einigen Rüden aufpassen, dass sie sich nicht gegenseitig hochschaukeln und es eskaliert, was jedoch nicht oft ist.

Ich habe jedoch keine "Panik", wenn andere Rüden auf ihn zukommen. Es gibt auch Hündinnen, die er nicht mag. Von daher schau ich einfach, ob es funktioniert oder nicht, egal welches Geschlecht das Gegenüber ist.

Beeinflussen kannst du es sicher, wenn du ihn gut sozialisierst und nicht ständig unsicher bist. Aufs Bauchgefühl hören hilft auch immer sehr gut!

 
Jasko ist 7 Jahre alt und intakt. Von der Beschreibung her ist bzw. war er genau gleich wie deiner. Grundsätzlich sozial zu allem und jedem, bissi "posen" bei anderen, intakten Rüden......

Ich finde, dieses Posen, steif Gehen, vorsichtiges Beschnuppern gehört zu einem "Rüden-Leben" einfach dazu. Genau so wie ein "normales" Gerangel vorkommen kann, ohne dass ein Hund gleich zum "Schläger" wird.

Jasko hatte auch mit 2,5 - ca. 3 Jahren seine Flegelphase..... Er pöbelte nicht, provozierte andere Rüden aber gekonnt, bis diese reagierten.......! Das hat sich aber von alleine wieder gelegt, weil ich ihn von Situationen, die ich als gefährlich eingestuft habe, fern gehalten habe und ihn nur an Rüden gelassen habe, von denen ich wusste, dass sie sozial sind und Jasko einfach in die Schranken weisen.

So hat Jasko von ganz alleine gelernt, dass Provozieren nix bringt.

Biggy

 
Funcky ist jetzt ca. 2 1/2 Jahre alt und intakt. Ich rufe meine Hunde zu mir sobald ein Artgenosse gesichtet wird. Ich hab es mir zur Angewohnheit gemacht sie nicht gehen zu lassen wenn es ein Weibchen oder kleiner Hund ist und gleich Abzurufen wenns nach einem grossen Rüden aussieht. Unsere 4Beiner sind ja nicht doof und vorallem dieses Fragespiel "isches en Rüüüüd?" ist kacke ! meiner Meinung nach.

Unsere Trainings laufen gezielt auf die Begegnung mit Artgenossen ab. Ziel ist es, aneinander vorbei gehen zu können ohne papupapi also ohne Theater. Bin aber gleicher Meinung wie Biggy, dass ein gewisses Posen dazu gehört. Er ist nun mal ein Rüde und mal ehrlich bei den heranwachsenden "Männern" siehts doch manchmal nicht anders aus :)

 
Kerry ist erst Jährig - zeigt noch kein Machogehabe... Fängt allerdings mit dem Markieren an!
Mit Mutti ist aber abgesprochen, sobald er mit "Posen, etc." anfängt, wird das im Keim erstickt und er wird aus den Situationen genommen!

Ich möchte unbedingt, dass er intakt bleibt :p

 
Genau da Markieren würde mich auch sehr interessieren bei den Rüden, wie macht ihr das, dass sie nicht an jeden Strauch pinkeln?
Kann man das an einem Rüden abgewöhnen?

 
Original von Goldi

Genau da Markieren würde mich auch sehr interessieren bei den Rüden, wie macht ihr das, dass sie nicht an jeden Strauch pinkeln?

Kann man das an einem Rüden abgewöhnen?
Klar ;) bei mir gibts ein "nein" oder dann "so chum pürstli wieter gahts" :]

 
Original von Goldi

Genau da Markieren würde mich auch sehr interessieren bei den Rüden, wie macht ihr das, dass sie nicht an jeden Strauch pinkeln?

Kann man das an einem Rüden abgewöhnen?
:D na wenn man ihn pinkeln lässt natürlich nicht.ich sage hier ein sattes nein.. und nehme ihn zügig mit. dann loben.

hauswände etc sind sowieso strikt tabu..

 
Mache ich auch so wegen dem Markieren. Auf Spazierwegen und im Wald darf er wo's ihm passt, jedoch im Quartier und an Häuserwänden absolut nicht.

Dann nehm ich ihn auch zügig mit und behalt ihn bei mir.

 
Danjo ist 5 und auch intakt.
Wenn gleich grosse Hunde entgegen kommen, muss er bei mir sein, an meiner linken seite, bei kleineren gibts selten ein Problem, auf die reagiert er nur, wenn die auf ihn los gehen, bellen oder sich gross machen, nimmt er bei den Kleineren wie nicht ernst. Bei grösseren ist er der, der eher aus dem Weg geht. aber nur bei wirklich grösseren und nicht unbedingt stärkeren (Irisher Wolfshund von Gestern wurde nur begutachtet, mit dem fast gleichgrossen 40kg schweren Bernersenn (länger her) gabs jedoch ne Schlägerei)
Danjo provoziert ziemlich gerne, da muss ich etwas gucken. Bei Weibchen gabs noch nie ein Problem, ausser sie geht agressiv auf ihn los, dann bodigt er sie kurz, lass ich ihn aber auch, wehren darf er sich!

Was ich bei ihm auch noch etwas gucken muss sind männliche Junghunde. Welpen liebt er und ist super süss zu denen, aber sobald sie Geschlechtsreif sind (so ab 6, 7 Monaten) hat er das Gefühl, er müsse den Respekt beim Junghund einfordern. Er beisst nicht/ hat noch nie gebissen, aber er drückt sie mit lautem Gedönse runter und das sieht soooo schlimm aus für die Junghundehalter.
Es wurde noch nie ein Hund wegen ihm verletzt, aber muss ja auch nicht sein.

Ich sag immer, dass er zwar kein Schläger ist, aber einer Schlägerei nicht abgeneigt!
Er geht nicht auf jeden Rüden los den er sieht, beschwichtigt auch bei Begegnungen, zeigt, dass er eigentlich keine Schlägerei will, aber wenn ihn einer herausfordert/angreift macht er sofort und ohne zu zögern mit. (kein Schwanz einziehen, kein davon rennen, kein auf den Rücken werfen...)

Damit kann ich gut leben und ich kann auch damit umgehen oder ihn genug früh aus der Situation nehmen, desswegen wird er auch nicht kastriert.

Beim Pipi machen, darf er dort wo er will (wenn wir laufen gehen) an der Leine wird es häufiger verboten (Bewohnte Gebiete...) und wenn er frei ist, ohne dass wir uns auf einem Spaziergang befinden, und er das Bein heben will, wo ich es nicht will, reicht ein "gschgschgschgscht"

 
Vielen Dank für die vielen Antworten!

Sehr interessant zu lesen.

Irgendwie muss ich mich zuerst daran gewöhnen, dass ich jetzt einen Rüden bei mir habe. Mit Nikita (obwohl vorher noch intakte Hündin) war das nie ein Problem und Phillis ist sowieso super sozial und ein Luftibus.

Dann muss ich jetzt wohl öfters an Hundereichen Orten mit ihm alleine spazieren gehen. Möglichst viele Kontakte zur Zeit wären gut für ihn meint ihr?

Nun kommts. Was habt ihr getan, oder wie würdet ihr es handhaben wenn z.B.

... es zu einer Rüdenbegegnung kommt, bei der heftig gepost wird und man anmerkt, dass die Beiden nicht voneinander lassen werden ??

... wenn Piro sich "sofort" auf einen Rüden schmeissen würde ?


Bin gespannt...

 
Ha, interessantes Thema!

Mit meiner Hündin hatte ich noch nie Probleme, sie versteht sich eigentlich mit jedem Hund und ist keine Zicke. Als wir sie bekamen wohnten wir in Basel und dort gibt es soviele Hunde, dass eine Sozialisation kein Problem darstellte. Mit Shamu sieht es da ganz anders aus, hier in der Ostschweiz auf dem Land, haben wir sehr wenige andere Hunde getroffen, deshalb war die Sozialisation gar nicht so einfach.

Mit Shamu habe ich jetzt auch zum ersten Mal einen Rüden, er ist mittlerweile 2,5 Jahre alt und intakt. An der Leine können wir an allen Hunden ruhig vorbeigehen, egal wie sehr die Pöbeln.

Frei kann ich gar nicht so genau sagen, weil wir hier nicht so viele andere Hunde treffen und die wenigsten auch intakte Rüden haben. So wie ich ihn einschätze ist er kein Raufbold, würde sich aber eher kloppen, als sich sofort zu unterwerfen, aber mangels Erfahrungswerten kann ich es nicht ganz genau sagen.

Bei Hundebegegnungen haben die meisten sowieso Angst weil ich mit zwei Schäfis komme und nehmen ihren Hund an die Leine und ich deshalb natürlich auch.

Bis jetzt hatten wir zwei brenzlige Situationen, wo während dem Ausreiten ein fremder Rüde bellend auf uns losgestürzt ist und jedes Mal hat er die Situation gut und ohne Streit gemeistert.

 
Original von Nikit

Dann muss ich jetzt wohl öfters an Hundereichen Orten mit ihm alleine spazieren gehen. Möglichst viele Kontakte zur Zeit wären gut für ihn meint ihr?

Nun kommts. Was habt ihr getan, oder wie würdet ihr es handhaben wenn z.B.

... es zu einer Rüdenbegegnung kommt, bei der heftig gepost wird und man anmerkt, dass die Beiden nicht voneinander lassen werden ??

... wenn Piro sich "sofort" auf einen Rüden schmeissen würde ?

Bin gespannt...
Naja mit "soviel Hundebegegnungen wie möglich" würde ich vorsichtig sein. Kommt darauf an wie Sattelfest Dein Rüde ist.

Funcky zBsp ist sehr unsicher im Umgang mit Artgenossen und somit wäre er mit dieser Taktik masslos überfordert.

Solange Dir nicht 100pro klar ist wie Deiner auf andere reagiert würde ich ihn abrufen / anleinen. So kannst Du frühzeitig eingreifen falls nötig oder später dann (wenns Bauchgefühl stimmt) trotzdem wieder frei geben.

 
So kannst Du frühzeitig eingreifen falls nötig oder später dann (wenns Bauchgefühl stimmt) trotzdem wieder frei geben.
Den Tip find ich manchmal etwas zu heiss! Nicht selten pushen sich Rüden gegenseitig auf, grad wenn sie an der Leine sind, dann lässt man sie los, weil man das mit dem Gegenüber abgesprochen hat (haben ja beide so liebe Hunde) und evt haben die Besitzer garnicht gemerkt, wie sich die Rüden fixiert haben und schon knallts! Ich habs so, dass wenn ich Danjo an die Leine nehm, der ganz sicher nicht mehr von der Leine kommt, bis wir gekreuzt haben. Wenn ich mich entschieden hab für die Leine, lass ich sie auch dran (bei Rüden! Bei Mädchen ist es was anderes) und wenn der Gegenüber fragt, können wir sie los lassen und er hat einen Rüden am Ende der Leine, hört er von mir ein Nein, lieber nicht! (ob ich die dummer Kuh bin mit dem agressiven Hund ist mir in dem Moment ziemlich egal)

Wenn ich seh, dass sich da was aufbauscht und ich ihn nicht genug früh abgerufen hab, versuch ichs mit weiterlaufen und rufen. Wenn er sich nicht lösen kann und es knallt, geh ich dazwischen mit dem anderen Halter! Kurze absprache, dass er seinen packt und ich meinen! Wo ich meinen erwische ist mir egal, hab ihn schon am Schwanz da raus geholt, am Nacken, an der Leiste oder am Nacken und am Hintern (oben, Schwanzansatz) gleichzeitig und schwupps, weg!

Meistens sind bei Rüden die Kämpfe nicht soooo schlimm! Hätte glaub mehr Mühe mit einem Weibchen das ne Schlägerei hat, dort ist es vielfach ernst. Bei Rüden sind es Machtkämpfe und wenn man die (beide Hundehalter gleichzeitig) beendet, kann man meistens weiter gehen. (Es gibt auch da immer Ausnahmen!)

Wenn ich alleine da stehen würde, ohne den anderen Hundehalter, würde ich die trotzdem versuchen zu trennen. Ich weiss, ist gefährlich, aber zusehen geht auch nicht! Hab so auch schon ein Hundebiss kassiert, würde es aber wieder tun!

Was tun, wenn sich der eigene Hund auf den Rücken schmeisst? Keine Ahnung, da kommts drauf an, wie sich der andere Hund und dessen Besitzer sich verhalten! Geht der Hund immer und immer wieder drauf los und der Halter macht nichts, würd ich mal auf den Halter anschreien, damit der aus seinem Koma erwacht, wenn das auch nicht klappt, würd ich auf den Hund los. Wenn der Halter seinen Hund wegholt, ists ok, dann regelt er das! Wenn der Hund ablässt, sobald Deiner sich hinwirft, ists auch ok, da gibts nichts zu tun.

 
Meiner Meinung muss der HH zuerst herausfinden wie umgänglich der eigene Hund ist und was die Beste Methode ist um einen Konflikt zu vermeiden. Dies in einem gezelten Training oder bei abgesprochenen Ãœbungsbegegnungen.

Ich finde es gegenüber meinem eigenen Hund und vorallem gegenüber den anderen HH ein Muss bei unklarem Umgang die Hunde ranzunehmen. Weitergehen und rufen "mal schauen ob er kommt" ? auf keinen Fall.

Ich überlasse die Entscheidung zum anderen hin zu gehen oder gar eine Provokation oder Raufferei anzuzetteln nicht meinen Hunden.

Bei Rüden sind es Machtkämpfe und wenn man die (beide Hundehalter gleichzeitig) beendet, kann man meistens weiter gehen. (Es gibt auch da immer Ausnahmen!)
Dann gehören meine zu den Ausnahmen. Auch bei Machtkämpfen kann der einte oder andere Narben (körperlich wie seelisch) davon tragen.

 
Original von ahkuna

Wenn ich seh, dass sich da was aufbauscht und ich ihn nicht genug früh abgerufen hab, versuch ichs mit weiterlaufen und rufen. Wenn er sich nicht lösen kann und es knallt, geh ich dazwischen mit dem anderen Halter!
Gibt es dann aber nicht eher Löcher? Oder entscheidest du dies nach ein paar Sekunden "Kampf", wo man sieht, dass sie sich nicht mehr lösen?

Original von ahkuna

Was tun, wenn sich der eigene Hund auf den Rücken schmeisst?.
Hast du hier meine Frage falsch gelesen, oder wolltest du das einfach so beifügen?

Ich fragte weiter oben, wie ihr auf euren Hund reagieren würdet, wenn sich dieser auf einen anderen stürzt ... ?