Tierquälerei im Pferdesport

Es ist einfach nur grauenhaft.... habe am Sonntag leider auch ein Pferd gesehen, das - meiner Meinung nach grundlos - auf Pelham geritten wurde.... halt das typische: man denkt, man kann ein Pferd nicht halten, so nimmt man einfach eine scharfe Trense und knebelt alles zusammen am Kopf.

Die Bilder auf Turnieren sind auch ein Grund, weshalb ich der "Sportreiterei" den Rücken gekehrt habe.

Auch interessant: die Filme und das Buch von Dr. med. vet. Gerd Heuschmann / "Stimmen der Pferde" und "Finger in die Wunde"


Klar, jeder Reiter kennt die Situation, dass er mal im Reflex an den Zügeln rupft oder auch mal das Bein zu stark einsetzt. Dies ist aber Welten davon entfernt, was für Tierquälereien gegenüber Pferden passieren..... man muss nur mal "Rollkur" bei Youtube eingeben.... grausam!

 
Ein Beispiel, wie die Bewertungen an Turnieren in die falsche Richtung gehen:

Der sogenannte "Jahrhundert-Hengst" Totilas und Reiter Edward van Gaal

 
Also ich kenne mich ja überhaupt nicht mit Pferden und deren Dressur aus, aber könnte man diese 'Rollkur' nicht auch mit 'Brechen' wie beim Hund vergleichen ?

Hier noch ein Video dazu, da ist glaub erklärt, warum es ungesund ist.. Habe es aber nicht ganz geschaut

Seh ich das richtig, dass das Pferd nicht mal mehr seine eigene Spucke 'schlucken' kann, sondern diese am Maul runter trieft ? Die Pferde sehen echt traurig aus..

 
Was hier über den Pferdesport gesagt wird, sieht man in jeder anderen Arbeit mit Tieren auch. Sei es im Hundesport oder in der Tierdressur allgemein. Es gibt immer Methoden und Trainer die grenzwertig sind. Dann gibt es Methoden die für den einen Typ okay sind und für den anderen Typ fatal. Und je mehr Geld dahinter steckt umso schlimmer wird es. Ich denke aber nicht, dass man jetzt alle und jeden im Pferdesport in den gleichen Topf werfen darf.

Habe z.B. gerade ein sehr gutes Buch über verschiedene Ausbildungsmethoden gelesen und für welchen Typ Pferd sie gut sind. Da kam dann z.B. auch das Pat Parelli Horsemanship ziemlich kritisch davon. Von wegen unnötigem Dauerdominanztraining, dass für viele Pferde absolut unnötig ist. Dass diese Strickhalfter extrem scharf sind etc.

Ausserdem bin ich der felsenfesten Überzeugung, dass man mit einem Tier, dass man nicht fair behandelt und die Beziehung zum Menschen nicht stimmt, nie den grossen Erfolg haben wird! Diese Leute, die mit solchen Methoden arbeiten, werden immer wieder scheitern und schlussendlich ihr Geld verlieren!

 
Totilas dürfte sich in den Verstärkungen etwas mehr strecken, aber eine eher magere Hinterhandaktion kann ich nicht sehen? Er zeigt eine Superkadenz in den Passagen.

 
@Kiss

ich finde ihn staksig in der Hinterhand, sieh mal den Schritt an, da sieht man es extrem.......

 
Ja im ersten Schrittteil ist das so, aber sobald er sich etwas strecken darf, wird es deutlich besser und er übertritt gut sichtbar.
Ich glaube schon, dass sie damit versuchen sein "Problemchen" noch zu verstecken, nämlich, dass er sehr leicht explodiert, darum lassen sie in immer nur sehr zögerlich aus der Hand und im starken Galopp fast gar nicht.

 
@Kiss

ja, ich finde es im ersten Teil gut sichtbar...
Wenn er sich mehr strecken kann ist es klar besser aber eigentlich sollte das Untertreten auch da sein wenn er versammelt läuft, mir fehlt besonders in den Uebergängen und Schrittpassagen schon etwas mehr Hinterhandaktivität...aber eben, kritisieren kann man leicht, wenn man selber draufsitzt muss man`s erst mal besser machen :)


Ich bin natürlich überhaupt kein Fan von Rollkuren; schlimm, alles was nur in die Richtung geht!!! X(
Nach jahrelangen klassischen Reitens habe ich noch etwa 3 Jahre ins Westernreiten reingeschnuppert; da bekommt dann Hinterhandaktivität wieder ne ganz andere Bedeutung :D 8)

 
Ich wollte damit nicht sagen, dass "Gurus" wie Parelli nur toll sind und klassische Ausbildung und Reitsport schlecht. In meinen Augen muss das extreme Dominanz-Training auch nicht sein. Anstand und Respekt sollten gelernt werden, jedoch von Seiten Mensch und von Seiten Pferd! Wer seinem Pferd mit Gewalt oder einfach nur unnötig Dinge aufzwingt, zerstört das Vertrauen. Ob dies nun in der klassischen Ausbildung oder in anderen Trainingsarten geschieht.

Ich finde es einfach schlecht, dass solche Bilder von vielen Reitern als Vorbild gesehen wird!

@jessy: es hat schon was von "Brechen", man zwingt das Pferd mit der Hand in eine "schöne" Haltung, die jedoch für den Körper absoluten Nachteil hat. Mit der Zeit wehrt sich das Pferd nicht mehr. Das extreme Schäumen hat in meinen Augen damit zu tun, dass das Pferd auch in der Kiefermuskulatur sicherlich völlig verspannt ist und die Zunge stark verklemmt wird. Schäumen muss nicht per se schlecht sein. Ich reite mein eines Pflegi oft mit Kappzaum (ohne Trense) und sie schäumt trotzdem leicht, wenn wir arbeiten. Sie hat einen entspannten Kiefer und kaut leicht, das ist absolut ok so.

Was Totilas angeht: genau das meinte ich, dieses "staksige" und auch, dass in meinen Augen die versammelte Arbeit nicht so aussieht. Klar, ich bin keine Weltmeisterin oder Olympiasiegerin, aber ich finde einfach, wer die Weltspitze gewinnt, sollte doch etwas vorbildlicher sein??? Aber es geht um Geld, ist logisch.... :(

Hier noch ein Beispiel einer Bekannten von mir, die wie ich finde, schön reitet, auch im R2, mit ihrem Riesenpferd und die ihr Pferd von ganzem Herzen liebt! So kann Amateur-Springsport auch aussehen!

 
Nicht ohne Grund hat der Schritt eine so hohe Wertung, aber die Pferde kommen in einer so starken Versammlung daher, da ist viel natürliches Gangvermögen gefragt,

Hier zeigt Satchmo, ein Spitzenpferd, viel weniger weite Tritte im Schritt

 
Bei Satchmo ist für mich das Bild stimmiger, auch wenn er weniger Gang zeigt im Schritt als Totilas. Irgendwas an Totilas Gangmustern stört mich, ich kann nur nicht recht beschreiben was. Vorder- und Hinterhand passen irgendwie nicht.

 
Original von Idesiree

@Kiss

ich finde ihn staksig in der Hinterhand, sieh mal den Schritt an, da sieht man es extrem.......
Das seh sogar ich und ich bin alles andere als ein Pferdeexperte...

Wunderschönes Tier aber def. in den falschen Händen :(

 
beeindruckenderund zugleich truariger film :(

hab echt keine ahnung von pferdenfinde die tiere magisch,aber hatte mir shcon immer gedacht das sie eigentlich,im spitzensport,meistens in falsche,gierige hände geraten ;(..wegen diese hyper dings da,was man jezt lds(?) nennt *kopfschüttel" :rolleyes: :( ((

ich geb den link weiter,sollen so viele leute wie möglich wissen,das das nicht normal ist wen ein pferd den kopf an der brust hat! X(

 
Ich möchte es vielleicht so erklären, warum ich diese Disskusion angefangen habe. Es ging mir nicht um die Reiterei im speziellen. Sondern darum, dass alle die mit Tieren sport treiben, sich wieder mal überlegen wo die freude an der gemeinsamen aktivität mit dem Tier (Hund/Pferd/Brieftauben) aufhört und der eigene Ehrgeiz einsetzt. Grundsätzlich gehe ich davon aus, dass die wenigstens ihr Tier wirklich quälen wollen. Was sie tun hat oft mit Unwissenheit aber auch mit Gruppenzwang zu tun.

 
versteh shcon :)

ich habe einfach ein problem mit "dauerbox-haltung",doping und diese abnormalen gänge plus haltung..

 
@Taemi

ich sehe das etwas anders, Spitzenreiter und auch die meisten anderen wissen sehr wohl, was die Rollkur oder auch nur Ansätze davon in der Anatomie des Pferdekörpers bewirkt.
Ich glaube nicht das es um Unwissen oder Gruppenzwang geht, sondern schlicht und einfach um Geld, manches mal viel viel Geld und Erfolgsdrang.....
Jeder möchte gerne glänzen und da scheuen viele nicht vor Methoden zurück, die jedem normalen Menschen die Tränen in die Augen schiessen lassen ;(

 
Alles hat seine guten und schlechten Seiten. Sobald etwas aber extrem betrieben wird, sei es Sport, Religion, Züchten, einfach alles, wird es schlecht.

Hier werden ganz abartige Extremfälle thematisiert. Macht auf jedem Hunde- und Reitplatz die Augen auf und ihr seht die kleineren Fälle. Denen wird dann teilweise sogar noch applaudiert oder Bewunderung entgegen gebracht. (siehe teils die Hundesport-Threads hier im Forum)

Mich regt es aber auch teils auf was sich Leute betreffend dem Pferdesport herausnehmen. Ich werde extrem oft angefeindet, wenn ich erzähle, dass unsere Tochter reitet und ein Auge auf den Springsport geworfen hat. Wenn ich dann noch sage, dass sie einen eigenen Pony hat und in einem Sportstall trainiert, brechen dann alle Dämme. Teils werde ich sogar beschimpft. Ich finde das dann eine bodenlose Frechheit von Leuten, die weder uns noch unseren Pony oder das Training kennen. Dann hör ich Sprüche wie, kein normales Pferd springt über solche Hindernisse freiwillig etc. Wenn ich aber unseren Pony sehe, wie sie gerne springt, dann muss ich sagen, Leute macht die Augen auf. Und dies erlebe ich bei vielen Pferden - natürlich wenn sie nicht überfordert werden, sondern sauber aufgebaut an die Aufgaben herangeführt werden. Wenn ich teils sehe wie scheisse (sorry) unsere Tochter einen Sprung anreitet, dann müsste dieser Pony wenn er nicht gerne springt nebendurch rennen oder hinstehen. Aber nein, sie fliegt mit einem riesen Satz und Spass darüber! Gleichzeitig sehe ich aber Offenstall-Herdenhaltungen wo es von gestressten unter Dauerspannung stehenden Pferden nur so wimmelt, weil die Herdenzusammenstellung überhaupt nicht stimmt. Da wäre es dem einen oder anderen Pferd in einer Einzelbox "in Sicherheit" definitiv wohler. Aber diese Besitzer lehnen sich dann locker zurück als wahre Tierfreunde denen auf die Schulter geklopft wird.

Genau und unvoreingenommen hinsehen und nicht extrem werden ist wohl das Einzige was man machen kann, damit man sicher geht, selber nie in eine solche Schiene zu geraten!

 
Original von Disthen

Mich regt es aber auch teils auf was sich Leute betreffend dem Pferdesport herausnehmen. Ich werde extrem oft angefeindet, wenn ich erzähle, dass unsere Tochter reitet und ein Auge auf den Springsport geworfen hat. Wenn ich dann noch sage, dass sie einen eigenen Pony hat und in einem Sportstall trainiert, brechen dann alle Dämme. Teils werde ich sogar beschimpft. Ich finde das dann eine bodenlose Frechheit von Leuten, die weder uns noch unseren Pony oder das Training kennen.
Das finde ich auch extrem frech, vor allem wenn euch die Leute nicht kennen und auch deine Tochter und das Pony noch nie gesehen haben. Aber ist typisch, momentan wird man fast verteufelt, weil die Diskussion halt da ist über den Tierschutz gegenüber den Pferden, etc. Jedoch muss man auch sehen, dass es sehr viele vorbildliche Reitsportler gibt.

Ich kenne Leute mit Araber-Hengsten, die Dressurprüfungen reiten und ihre Hengste mit Wassertrense reiten, ohne Probleme. Halt weil das Verhältnis von diesen Menschen zu ihrem Pferd stimmt und man sich gegenseitig vertraut.

Womit ich persönlich Mühe hatte, war bei meiner ehemaligen Reitbeteiligung (deshalb habe ich ja auch aufgehört.....gab ja einen Thread darüber), dass auf die Gesundheit des Pferdes nicht geachtet wurde (Headshaking einfach hingenommen, mit Rotlauf in einem Derby starten,...). Da habe ich dann auch bei Amateuren so meine Probleme.

Original von DisthenDann hör ich Sprüche wie, kein normales Pferd springt über solche Hindernisse freiwillig etc. Wenn ich aber unseren Pony sehe, wie sie gerne springt, dann muss ich sagen, Leute macht die Augen auf. Und dies erlebe ich bei vielen Pferden - natürlich wenn sie nicht überfordert werden, sondern sauber aufgebaut an die Aufgaben herangeführt werden.
*g* genau diesen Spruch "liebe" ich auch so. "Kein Pferd springt gerne!". Die sollten mal ein Pferd unter dem Sattel haben, das rumzickt, wenn ein Sprung in der Halle steht und es nicht drüber darf. Oder wie mein ehemaliges Pflegepony, das mit Stockmass 1.03m freie Prüfungen gegangen ist und immer den Schalk in den Augen hatte dabei....

Wichtig finde ich, wie du sagst, ist der saubere und pferdegerechte Aufbau (dem Alter entsprechend), den man in jeder Sportart mit Spass gestalten kann, so dass auch das Pferd Freude dabei entwickelt. Ein Pferd ohne Freude wird nicht lange mitmachen im Sport!

Original von DisthenGleichzeitig sehe ich aber Offenstall-Herdenhaltungen wo es von gestressten unter Dauerspannung stehenden Pferden nur so wimmelt, weil die Herdenzusammenstellung überhaupt nicht stimmt. Da wäre es dem einen oder anderen Pferd in einer Einzelbox "in Sicherheit" definitiv wohler. Aber diese Besitzer lehnen sich dann locker zurück als wahre Tierfreunde denen auf die Schulter geklopft wird.
Hat schon was.... die Araber, die ich reite, sind tagsüber fast 12h auf der Weide und abends je in einer Boxe untergebracht. Dort kann jede Stute in Ruhe fressen, liegen und wird nicht gestört von den anderen Pferden. Auch die rangniedrigste Stute hat so genug Heu und Platz, ohne dass ihr jemand auf den Füssen rumsteht und sie verjagt. Und auch die Fohlen lernen nach dem Absetzen von der Mutter so extrem schnell, dass man auch mal alleine in einer Box sein kann (natürlich mit Sichtkontakt zu anderen Pferden), ohne dass die Welt untergeht.

Ich habe leider auch schon Beispiele erlebt von völlig schiefgelaufener Tierliebe in Sachen Offenstallhaltung. Vom schwer verletzten bis zum halbverhungerten Pferd war alles dabei :( natürlich gibt es bei jeder Gruppenhaltung mal Streitereien und Schrammen, weil irgendeiner ausgeschlagen hat. Aber wenn ein Pferd von anderen total verschlagen wird, ist das was anderes. Oder wenn es nie zum Rauhfutter kommt, weil die anderen Pferde es wegjagen.

Original von DisthenGenau und unvoreingenommen hinsehen und nicht extrem werden ist wohl das Einzige was man machen kann, damit man sicher geht, selber nie in eine solche Schiene zu geraten!
Super geschrieben!!!!!!!!