Unsicherer Hund / Selbstsicherer Hund

Meine zwei Fellnasen sind sehr sichere Hunde - solange die Dinge so laufen, wie sie es sich vorstellen :D

Ich spreche zwar auch sehr oft von "unsicheren Hunden", meine das aber eigentlich gar nicht wirklich so. Für mich ist "Unsicherheit" kein Wesensmerkmal, sondern ein Situationsbedingtes Ding. Für mich ist eher die Frage, wie leicht ein Hund sicher verunsichern lässt. Ein gut sozialisierter, gut ausgelasteter, gesunder Hund in seiner gewohnten Umgebung sollte sich nicht so leicht verunsichern lassen.

Auch bin ich überzeugt, dass sicher/unsicher innerhalb ganz kurzer Zeit wechseln kann. Wenn zBsp jemand an unserem Garten vorbeiläuft, wird der sehr selbstsicher von meinen Hunden verbellt. Wenn sich diese Person dann aber nicht nach "Schema F" verhält, also zBsp stehen bleibt und nicht einfach weiter geht, dann sieht man an der Körpersprache meiner Hunde sehr schön, dass sie dieses "unvorhersehbare" Verhalten der Person verunsichert. Wenn die Person sich dann wieder "normal" verhält, werden meine Hunde in ihrem Verhalten auch wieder sicher. Sie zeigen da in jedem Fall Aggression und "gehen nach vorne", die Körpersprache ist aber eine andere, ob sie sicher oder unsicher sind (Körperschwerpunkt). Oder zBsp werden hier Deltasegler verbellt, die übers Grundstück fliegen. Solange der Segler auf uns zu kommt, sind meine Hunde unsicher, sobald er drüber weg ist und sich entfernt, werden sie sofort selbstsicher - sie haben das Unding ja schliesslich unter Einsatz ihres Lebens vertrieben :D  .

Einen leicht zu verunsichernden Hund versuche ich mit Selbstbewusstsein zu stärken. Wenn solche Hunde lernen, dass sie Probleme selbst im Guten lösen können, sammeln sie Erfahrungen die ihnen bei zukünftig auftauchenden Problemen/Konflikten helfen werden. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenn ein Hund über längere Zeit aus Angst Aggression zeigt, sich dies irgendwann in eine sichere Aggression ändert - weil der Hund durch sein Verhalten Erfolg hat und dies Sicherheit gibt.

 
Ich finde die Unterteilung in A- und B-Typen einfacher und dann die "Feinjustierung" ob sicher oder unsicher.

Hermes ist zu 80% ein sicherer B-Typ, die restlichen 20% ein unsicherer.

Nikky ist ein unsicherer A-Typ und Chrissy wäre wohl ein sicherer A-Typ, aber wurde von mir zum unsicheren A-Typ gemacht.

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Reaktionen: amma
kann sich ein Hund auch ändern im Alter? ja, denn Ghiro war in "mittleren" Alter ein relativ sicherer Hund, doch je älter er wird, ist er unsicherer geworden...das bezieht sich jetzt nicht unbedingt auf Artgenossen, sondern auf ganz altägliche Situationen...kennt ihr das auch?

 
Ich finde die Unterteilung in A- und B-Typen einfacher und dann die "Feinjustierung" ob sicher oder unsicher.

Hermes ist zu 80% ein sicherer B-Typ, die restlichen 20% ein unsicherer.

Nikky ist ein unsicherer A-Typ und Chrissy wäre wohl ein sicherer A-Typ, aber wurde von mir zum unsicheren A-Typ gemacht.

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Was ist den ein A- oder ein B-Typ? Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch...

 
kann sich ein Hund auch ändern im Alter? ja, denn Ghiro war in "mittleren" Alter ein relativ sicherer Hund, doch je älter er wird, ist er unsicherer geworden...das bezieht sich jetzt nicht unbedingt auf Artgenossen, sondern auf ganz altägliche Situationen...kennt ihr das auch?
Ja, das hatte ich bei meinem früheren Hund auch bemerkt. Er war ein souveräner Hund, den man meist einfach machen lassen konnte.

Im Alter (so ab 13) wurde er etwas unsicherer. Am Abend war er häufig unruhig und zeigte dies durch extrem Nähe suchen, wobei er uns auch abzulecken versuchte. Er wurde empfindlich auf Geräusche. Dies könnte aber mit dem Nachlassen seiner Hörleistung zusammen hängen. Auf einem Spaziergang in fremder Umgebung benötigte er manchmal eine Viertelstunde, um 200-300m vorwärts zu kommen. Retour zum Auto war es dann kein Problem mehr.

Er wurde einfach in allem viel weniger belastbar. Aber ich denke, dies ist eine normale Alterserscheinung.

 
denke ich auch und bei Ghiro ist es (bis jetzt ) nur daheim bemerkbar...hören tut er nämlich noch sehr gut :)

 
Es passt nicht so ganz hier rein, aber am ehesten in diesen der aktuellen Threads.

Kann sich ein Hund in eine Angst/Panik reinsteigern ? Oder ist das zu menschlich gedacht ?

 
Pablo ist vorallem durch das "schwinden" der Sinne etwas unsicherer geworden. Seit er nicht mehr hört hat man das gut gemerkt, er erschrickt sich häufiger und mag z.B. viele Kinder nicht mehr.

Trotzdem würde ich ihn nach wie vor nicht als "unsicheren" Hund bezeichnen.

 
So, jetzt komm ich auch noch dazu.

Ich schätze Luna als unsichere und unterwürfige Hündin ein. Würde fast behaupten, dass es keine Situation gibt, in welcher man sie nicht leicht  verunsichern bzw. verängstigen könnte. Wenn sie Quatsch gemacht hat, unterwirft sie sich, bevor ich überhaupt weiss, was sie angestellt hat - und unsere Beziehung bzw. Erziehung basiert absolut nicht auf negativer oder körperlicher Bestrafung!

Um Luna zu beschreiben, bräuchte ich definitiv noch sehr viel mehr Text und das möcht ich euch ersparen.

Es ist so, dass ich mein Leben doch ziemlich auf sie ausrichten muss bzw. alles so püschele, damit es ihr möglichst gut geht.

Da Luna sehr schnell überfordert ist, muss ich unsere Tage im Vornherein planen bzw. durchrechnen. Ich muss mich darauf achten, dass sie nicht zu viel erlebt und wenn, dass sie dann absolut genügend Zeit hat, diese Erlebnisse zu verarbeiten. Im Normalfall sind sich die meisten Leute nicht bewusst, was das bedeutet und wie viel Planung es effektiv ist. Als Beispiel: Jede Begegnung mit fremden Hunden oder Tieren wird gezählt, das Wetter muss immer mit einberechnet werden, die Fahrtzeit im Auto, den Anspruch an sie (darf sie frei rennen oder muss sie möglichst ruhig sein) und so weiter. Ich kann also, wenn ich sie zB nach dem Sitter hole, nicht "einfach noch schnell einkaufen gehen" oder ähnliches.

Ich merke das momentan grad sehr gut, wenn ich abends noch Sport machen will. Regelmässig ist es ihr zu viel und sie beginnt, gestresst im Raum zu stehen und alle Minute ihren Standort zu wechseln. Erst, wenn ich beende und mit ihr nach draussen gehe (damit ich auch etwas ruhiger werde), beruhigt sie sich wieder. Das wird wohl daran liegen, dass sie eigentlich schlafen und erholen sollte, ich aber Hektik bringe.

Ihre Art ist deshalb so schwierig, weil man nicht alles vorher sehen kann und dementsprechend ihr Eindruck-Tank vielleicht bereits mittags voll ist. Ab diesem Zeitpunkt ist dann alles Stress für sie - gut wirds erst wieder, wenn sie an einem sicheren, ihr bekannten Ort genug schlafen kann. Ist man aber zB unterwegs, pusht das immer höher. 

Das ist indes sehr schwierig, weil ich ja auch gerne ein Privatleben habe oder hätte. Ich würde auch gerne mal shoppen gehen, Freunde treffen, in die Berge fahren, wandern und so weiter. Je nach Planung ist es mir somit möglich, an einem Wochenende zwei bis drei solcher Punkte zu erledigen, ohne dass Luna sehr darunter "leidet". Fahre ich mit ihr samstags zu meiner Mutter (45min pro Weg), wird am Sonntag nichts mehr gemacht, weil das für sie so viel zu verarbeiten ist. Möchte ich eine Freundin in der Nähe besuchen, kann ich morgens mit Luna keine grosse Runde drehen (gross ist für uns 45-60min, immer derselbe Weg) - weil ich weiss, dass sonst bereits bei der Freundin der Tank voll ist.

Da ich Vollzeit arbeite, möchte ich meinen Hund am Feierabend und am Wochenende möglichst wenig alleine lassen - was aber dementsprechend schwierig ist, weil mit ihr nur so wenig machbar ist. Es ist schlichtweg so, dass ich mittlerweile ein "eingedämmtes" Sozialleben habe, damit es Luna möglichst gut geht. Würde ich das ändern wollen, müsste ich Luna weggeben, weil es sonst - auch für mich und mein Gewissen - untragbar wäre.

Ich höre oft von Menschen "ja, aber sie isch ja gar nöd so schlimm!" - ja. Weil, erstens, man das ja in einem Zeitfenster einer Stunde beurteilen kann. Zweitens, ich alles gutmöglichst einplane und dementsprechend das Limit noch nicht erreicht sein sollte. Und drittens, sie sich bei Besuch anders verhält - bordertypisch halt, hallo, hier, ich, ich, guck, yay. Wenn der Besuch eine Stunde nach Verlassen unserer Wohnung noch einmal reinschleichen würde, würde er die komatös kaputt schlafende Luna sehen. Bei ihr muss man nämlich auch den positiven Stress, also spielen, Freude, Besuch und und und mit einrechnen, denn Stress ist Stress, auch wenn der negative etwas gewichtiger ist.

Und damit jetzt nicht kommt "such dir einen Trainer" - wir haben bereits SO grosse Fortschritte miteinander gemacht. Ich bin nicht untätig, wir trainieren seit Jahren an all unseren Problemchen und eliminieren bzw. verkleinern in allen Richtungen die Problematiken, die eine klare Ursache haben (also Hundebegegnungen, Schüsse, Motorräder etc.). So haben wir schlussendlich nämlich auch wieder mehr Kapazität im Tank, was uns den Alltag sehr viel angenehmer macht.

Unser gemeinsames Leben ist im Grossen und Ganzen toll. Luna ist ein absolut liebevoller, ganz lässiger Hund, sie möchte arbeiten, sie möchte gefallen, sie liebt alle Menschen und fast alle Tiere und ist so ein unheimlicher Megaschatz und alle, die sie kennen, lieben sie! Ich könnte tatsächlich weinen, weil sie im Charakter wirklich super ist - würde uns bloss diese blöde Ängstlichkeit nicht im Weg stehen. Ich gebe wirklich viel, dass es ihr gut geht und wir ein schönes, entspanntes Zusammenleben haben - da sind schwierige Tage mit unbegründeten Panikattacken, wenn mein sonstiges Leben auch gerade stressig ist, wie die Faust ins Gesicht. Da frag ich mich immer und immer wieder, sind wir denn wirklich auf einem so falschen Weg, bin ich das Problem, wäre sie an einem anderen Ort sicherer ? Aber ich glaube insgeheim, oder hoffe, dass wir das eigentlich ganz gut machen. Dass wir aus diesem schwierigen Problem das Beste machen und unser Leben so schön gestalten, wie es damit halt möglich ist. Ich hoffe, Luna denkt dazu ähnlich, wenn sie grad nicht schläft oder Hunger hat. Mein Leben ohne sie wäre definitiv ganz anders und manchmal denkt man sich ganz hinten im Böse-Teil vom Hirn, dass es so viel einfacher wäre. Aber wenn sie dann wieder ihre Schnauze zwischen meine Oberschenkel steckt, vor Freude grunzt und die Katzen mit der wedelnden Rute fast tot schlägt, dann möchte ich mich hauen für die Gedanken und wünsche mir, mein Mädchen noch lange bei mir haben zu dürfen. 

 
Jessy, ich finde es toll, dass du dir soviele Gedanken um Luna machst und bewundere dich dafür. Ich habe das Glück, einen in den meisten Situationen sehr selbstsicheren Hund zu haben, so dass ich mir um die Planung nicht allzu viele Gedanken machen muss. Sie findet es toll, um Menschen herum zu sein, auch viele unbekannte Personen machen ihr nichts aus. Zudem kann sie extrem gut entspannen, sie schläft so ziemlich überall.

Grösster Stressfaktor ist für sie sicherlich das Autofahren, da versuch ich es ihr auch so angenehm wie möglich zu machen und nehme sie über weitere Distanzen nur mit, wenn ich finde, dass es sich für sie lohnt.

 
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Jessy, ich kann dir so gut nachfühlen. Gerade auch die Gedanken, ob es dem Hund andernorts nicht besser gehen könnte, waren mir in früheren Jahren öfters gekommen. Manchmal auch die "Erleichterung", dass ein Hund nicht so alt wird wie ein Mensch.

Mit Tabasco habe ich einen Hund, der bestimmt nicht so unsicher und ängstlich wie deine Luna ist. Mit dem manche Dinge problemlos machbar sind (Auto fahren, fremde Spaziergebiete, z.B.).

Aber das ganze Stressmanagement kenne ich. Jeden Tag schauen, was man ihm zumuten kann. Mit einbeziehen, dass am nächsten Tag etwas Grösseres ansteht, usw. Und auch dieses Fass, das so schnell voll ist und dann überläuft, und es lange dauert, bis wieder Aufnahmekapazität da ist. Das kann man nicht trainieren. Man kann sich nur dem Hund anpassen und ihm ein möglichst zufriedenes Leben bieten.

 
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Danke euch beiden.

Xuxa, ich versuch bei Luna, die Autobahn zu umgehen. Durch das hohe Tempo ist halt auch der Lärmpegel höher und das stresst sie sichtlich mehr - merkst du das auch ? Immer ist es auch nicht umgänglich, aber wenn ich die Zeit dazu habe, versuch ich mich daran zu halten.

Tabasco, es ist ehrlich "beruhigend", dass es dir ähnlich ging. Man ist ja schliesslich auch nur menschlich..

 
super geschrieben Jessy...mein Leben hat sich auch ziemlich geändert, seit Dix bei uns ist...am Anfang war es mir gar nicht so bewusst, dass viele Kleinigkeiten mein Mudi Tier extrem stressen können...alleine im Auto bleiben oder zu Hause bleiben, bringt Dix in ein unheimlichen Stress, zusammen mit Ghiro geht es wunderbar...auch wenn ich mit Ghiro z.B. ins Mantrailing gehe und Dix bei meinem Mann bleibt, höre ich sie bis in die Tiefgarage jammern :-( ...draussen sind auch die fremden Hunde ein grosses Thema und braucht viel Energie, aber sie macht es an der Leine schon super gut...wo ich früher einfach alles spontan entschieden habe, muss ich heute auch mehr planen...

 
Seit Luna bei uns ist bin ich auch viieeell mehr am organisieren und abwägen ob es nicht zuviel für sie ist/wird. Wenn sie gestresst oder müde ist wird sie unsicherer bzw bellt dann auch mehr.

Da Luna nicht wirklich lange alleine zu Hause bleiben kann ist es vorallem bei wärmeren Temperaturen oftmals nötig viel zu organisieren damit ich meine Termine wahrnehmen kann. Ebenso sind Besuche bei Freunden und auch Restaurantbesuche seltener dadurch geworden. Luna ist in solchen Situationen recht schnell gestresst.

Ich versuche mein Leben nicht komplett auf Luna einzustellen, aber es dreht sich schon sehr viel um sie - was ist akzeptabel, wo "muss sie halt einfach durch", was ist verantwortbar usw..

Ich versuche ihr so gut wie möglich gerecht zu werden, gebe mein Bestes im Training und im Alltag und dabei auch meine Anforderungen an sie nicht zu hoch zu stecken so dass sie effektiv realisierbar sind.

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Spannende und persönliche Eindrücke, danke dafür.

Ich kenne keinen Hundehalter, der nicht irgendwie organisieren muss. Ich habe auch das Gefühl, dass je weniger ein Hund in die heutige Gesellschaft passt, desto mehr muss man organisieren. Hundetier will nicht alleine zuhause bleiben, ich kann ihn auch nicht einfach so jemanden in die Hände geben. Jede Abweichung vom Alltag benötigt Organisation. Wir haben unser Leben nach ihm ausgerichtet, die Arbeitszeiten reduziert, weil 5x pro Woche Fremdbetreuung grossen Frust ihn ihm ausgelöst haben. Das Ganze hat natürlich auch finanzielle Konsequenzen. Aber am Besten ist, im Bekanntenkreis gar nicht darüber zu sprechen. Man erntet nur ungläublige Blicke.

Was mich interessieren würde, wie sich der Stress ausdrückt. Kommen sie von selber nicht zur Ruhe, werden sie zBsp. immer aufgedrehter? Wie sieht das aus, wenn man einfach auf einem langen, ruhigen Spaziergang ist? Werden sie nicht automatisch ruhiger? Wann habt ihr bemerkt, dass der Hund mehr Zeitmanagement braucht als andere? Ja, vielleicht sind das doofe Fragen, aber das Thema interessiert mich wirklich.

 
Zum Thema kann ich grad nichts schreiben, weil ich das ja von meinen Hunden nicht kennen.

Aber was ich loswerden will: Hundetier hatte ganz viel Glück, dass er von euch adoptiert worden ist!

 
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Damit du bei diesem interessanten Thema noch deine Fragen beantwortet bekommst, melde ich mich nochmals zu Wort. :)

Wenn bei Tabasco das Fass voll ist, zeigt er das, indem es noch weniger als sonst braucht, dass er reagiert. Zum Beispiel auf dem Spaziergang: Wenn uns zu Beginn ein Traktor entgegen kommt, will er den meist nicht angreifen. Sind wir bereits länger unterwegs, ist derselbe Traktor viel gefährlicher. Da muss es nichtmal ein entgegen kommender sein; einer der von hinten kommt, löst diesen Reiz ev. auch schon aus. Ich sehe ihm mittlerweile gut an, wie er drauf ist, was es verträgt. So können wir manchmal, wenn er absolut zwäg ist - um bei obigem Beispiel zu bleiben - den Traktor gar laufend kreuzen. Meist bleiben wir jedoch stehen. Häufig braucht er noch zusätzlich Hilfe, indem ich ihn am HB halte und mein Bein an ihn drücke. So spürt er mich und löst weniger aus. Dann gibt es aber Momente, wo ich weiss, er ist so schlecht zwäg, dass er trotz allem auslösen wird.

Aufgedreht, bzw. überdreht wird er auch manchmal. Das ist aber immer nur ganz kurz und kann jederzeit passieren. Habe ich aber immer gleich mit Ruhe quittiert. Also er überdreht, ich werde umso ruhiger.

Seinen Stresslevel sieht man ihm auch an: Wenn's schlimm ist, hat er ausgeprägte "Stressbacken". Ich weiss nicht, wie die richtig heissen, aber es sieht ähnlich aus wie beim Hecheln und aber noch etwas anders. Schwierig zu beschreiben. Und natürlich merkt man es noch an anderen Dingen: Bellt eher mal bei Geräuschen, schreckt aus dem Schlaf hoch, sucht vermehrt meine Nähe, will weniger lang alleine im Garten bleiben, usw.

Beim früheren Hund hatte ich mir zum Zeitmanagement nie Gedanken gemacht. Der war überall dort mit dabei, wo ich ihn dabei haben wollte. Es gab so lange Spaziergänge, wie ich Lust hatte. Ihm merkte man nie, dass er damit über- oder unterfordert gewesen wäre. Er war einfach ein "normaler" Hund - ein glücklicher Hund, wie mir schien. Ausser im Alter, in den letzten beiden Jahren wurde er empfindlicher und bedurfte gewisses Management.