Unsicherer Hund / Selbstsicherer Hund

Als ich vor über 20 Jahren noch mit den Deutschen Schäfer auf die Fährte ging, war es so, dass sie sobald sie ihr Geschirr an hatten, einfach in einem anderen Modus waren. Also war dies quasi das Kommando.

Da war es mir klar ;-)


flädi ist nicht schäferhund, jedenfalls nicht in meinen augen aber da scheiden sich natürlich die geister. ich bin einfach der meinung, dass ein schäfi anders arbeitet und lernt als der flädi (mehrfach-flädi-erfahrung). natürlich haben beide hunde bei mir fürs fährten ein anderes geschirr an als sonst. schon wenn ich am abend vorher die fährtensachen richte wissen beide, was am nächsten morgen auf sie zukommt. norik arbeitet in der fährte super und zero ist noch am lernen, macht seine sache aber gut. ich habe das fährten bei hansruedi dubach (fährtenarbeit und mantrailing) gelernt und aufgebaut und es macht uns allen riesigen spass.

norik war zu anfang ein extrem ängstlicher und unsicherer hund (darum lese ich hier in diesem thread auch mit) und es hat sich durch diese arbeit bei ihm so vieles zum guten gewendet.

 
Zuletzt bearbeitet:
@Brown sugar

Eigentlich wollte ich mit meinem Text zeigen, dass es mir bei der Fährte klar ist, dass es ein Kommando (hier halt nicht verbal sondern mit dem spez. Geschirr) gibt und nicht übers Fährten selbst diskutieren.

Könnte ich gar nicht mehr, denn wie geschrieben, ist es bei mir über 20 Jahre her ;-)

 
Ich merke es bei June, wen sie nervös tut... also wie ,,gestochen,, läuft voraus, will extrem beschäftigt werden... sehr hohe Erwartungshaltung also... beim Spazieren versuche ich es einfach nicht zu beachten, was aber manchmal sehr schwer fällt weil sie dann einfach etwas sucht vorüber man sich aufregen kann, nur damit sie Aufmerksamkeit bekommt. 
Dies hängt bei ihr aber sehr mit den Hormonen zusammen, grad im Moment ist es wider am umstellen  :angel:  daher unsicherer...

Sonst ist sie gegenüber fremden Hunden allgemein sehr sicher! Ich staune manchmal echt ab ihr! Sie steht manchmal einfach nur hin und der andere Hund dreht ab... sie braucht keinen ton zu machen nur feinste Zeichen. 

Bei Fremden Menschen, naja... sie ist immer noch nicht fän von jedem, aber neutral! Holt sich auch mal ein Gutzi ab. lässt sich aber ungern anfassen... 
Erst wen sie jemanden ein Paar mal gesehen hat ,,mag,, sie den.  ;-)

Ich habe durch diesen Hund so viel gelernt! Auch, vor allem aber über mich selber! wen ich gut drauf bin und mich gut/sicher fühle ist sie top! habe ich aber einen schlechten Tag, dann kann ich sicher sein, dass June entsprechend reagiert  :)

 
Ich musste dieses Wochenende leider wieder erkennen, dass es doch einschränkt.

So tolles Wetter! Nur ist für Luna der Garten ähnlich anstrengend wie ein Spaziergang in bekannter Gegend. Wenn ich dazu dann noch Gartenarbeit mache, verstärkt es das.

Dementsprechend musste die Gartenarbeit pausiert werden, damit Luna drinnen schlafen kann. Dasselbe gilt auch für das "chillen", da sie die Eindrücke dabei ja doch auch hat.

Sie kommt in der Wohnung sehr schlecht zur Ruhe, wenn ich im Garten bin, weshalb es sich schlussendlich mehr "lohnt", Pause vom Gemütlichen zu machen.

Auch beim Besuch von Mama gingen wir lediglich nur 10min Spazieren, weil wir sonst schon "viel" erlebt haben. Dabei wär doch soo tolles Wetter zum Baden.

Ich nehm mir glaub nächstens einen Nachmittag bei schönem Wetter frei, um den Garten mal richtig geniessen zu können, wenn Luna beim Sitter ist.

 
Find es extrem wie du dich nach deinem Hund richtest... 
Ich könnte das nicht, nicht so! 
June hat auch ihre macken, gerade jetzt wieder, extrem überreizt und man muss aufpassen das es nicht kippt.
Liegt bei ihr daran, dass sie wieder ca. einen Monat vor der Läufigkeit steht und anderseits, dass es mir im moment nicht so gut geht da ich viele Sorgen habe...  Da ist sie schon extrem und neigt eben dazu mich schützen zu wollen.

 
Was genau passiert denn wenn sie überreizt ist? Und wie genau und wie schnell merkst du es denn? Sorry falls ich es irgendwo überlesen habe.

Ich nehme ja auch recht viel Rücksicht auf Luna, aber bei einigen Sachen muss sie (und dementsprechend dann halt auch ich [emoji37]) einfach durch. Heisst natürlich nicht dass ich sie dauernd überstrapaziere oder so, aber manchmal geht es halt einfach nicht anders. Was machst du denn in solchen Situationen?

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Naja, was will man machen ?

Mit diesem nach-ihr-richten habe ich zu Hause immerhin oft einen zu friedenen Hund, dessen Leben lebenswert aussieht.

Würde ich das nicht machen, würden wir nicht glücklich werden und es wäre für sie sicherlich kein schönes Leben im Dauerstress.

Alternativen gäbe es für mich somit nur zwei: Weggeben oder aus hirnrissigen Gründen euthanisieren. Ich schätze, würde man mit ihren Problematiken und ihrem Alter (sie wird im Juni 12) einen neuen Platz suchen, würde sie ihren Lebensabend im Tierheim verbringen. Wer weiss, vielleicht fände sie jemanden, aber mal ehrlich, wie hoch läge die Chance ? Zumal ich das absolut nicht vorhabe - schliesslich haben wir ja mit diesen Einschränkungen viel Freude und Liebe mit ihr. Und ich schätze, dass ich (hoffentlich) einige Jahre älter werde als sie, in welchen ich jetzt nicht mögliche Dinge um so mehr geniessen kann.

 
Find es extrem wie du dich nach deinem Hund richtest... 
Ich könnte das nicht, nicht so! 
Das hätte ich bis vor 9 Jahren auch geschrieben auf Jessys Beitrag. Und auch wie Jovia gesagt "zwischendurch muss er da einfach durch".

Aber wenn man selber einen entsprechenden Hund hat, dann fällt das "ich könnte das nicht" in sich zusammen.

 
Also dass war überhaupt nicht als Vorwurf oder böse gemeint. Ich finde es toll wie du auf sie eingehst und ihr dieses Leben ermöglichst.

Mit meinem Satz "da muss sie einfach mal durch" meinte ich übrigens Situationen die nun mal einfach nicht zu ändern sind. Es gibt ja zwischendurch auch mal einfach Sachen die man machen muss und der Hund muss dann halt einfach mit durch weil es nicht wirklich immer Alternativen gibt.

Luna ist ja auch nicht immer die "einfachste" Hündin. Sie ist sehr schnell gestresst und findet auch eher schlecht zur Ruhe und ich nehme darauf Rücksicht so gut es geht, aber es ja nunmal (leider) einfach nicht immer möglich. Zudem muss man ja immer abwägen ob man bestimmte (Stress-)Situationen mit der Zeit entschärfen kann wenn man trainiert oder ob dies nicht möglich ist.

Wie gesagt, dass ist kein Vorwurf, mich würde nur interessieren wie du dies alles immer organisieren kannst oder wie sie reagiert wenn sie gestresst ist.

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Oh Jovia, deinen Beitrag zeigt es mir erst jetzt an! Nun macht auch tabascos Beitrag mit Bezug auf Dich mehr Sinn.

Jetzt hab ich den Text bestimmt schon sieben Mal neu begonnen und weiss noch immer nicht, was ich schreiben soll.

Ich geb Dir gerne Morgen Antwort auf deine Fragen. Sicherlich scheint mein Umgang sehr "wattebausch", wie man dem bekanntlich ja glaub sagt, das merk ich ja auch. Aber ich habe die Idee oder die Hoffnung, dass dieser Weg vielleicht der Richtige ist. Es ist ein Versuch, sie auf einen durchgehend entspannteren Level zu bringen, um die Stresssituationen anders anzugehen und besser kontrollieren zu können. Wer weiss, vielleicht ist es der Weg in die Hölle und wir haben deshalb danach Mehrarbeit, vielleicht aber auch nicht. Momentan habe ich grundsätzlich ein gutes Gefühl dabei, aber sicherlich auch Zweifel.

 
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Nein, Vorwürfe macht dir sicher niemand, Jessy. Du hast meinen vollen Respekt und Hochachtung auf was du für sie verzichtest.

Spannend finde ich, dass der ruhige Garten bereits eine so grosse Belastung ist. Man müsste annehmen, dass der Aufenthalt bei der Sitterin - wo ja viel mehr Trubel herrscht - viel stressiger für sie ist. Aber damit kommt sie eher klar?

Mich würde ihre Vorgeschichte interessieren. Hast du sie von klein auf? Wann ist dir das Verhalten so richtig bewusst geworden?

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Es wäre wirklich spannend die ganze Geschichte zu lesen. Allgemein fände ich es sehr spannend auch von anderen Usern zu lesen von wo sie den Hund haben, wie es angelaufen ist und die Probleme die sie mitgebracht haben, die sie jetzt noch haben, wie einige gelöst werden konnten usw.

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Nein, es soll keinenfalls ein Vorwurf sein, ich bewundere das eigentlich...!
weil ich das eben nicht kann/will! Ich liebe meinen Hund aber ich würde deswegen nicht verzichten. 
Es ist zum beispiel bei June so, dass sie ein paar Wochen vor der Läufigkeit extrem auf alles reagiert. 
das kann ein kallen sein von weitem (störrt sie sonst 0) dan fängt sie an sich zu ducken und druckt blöd rum, stresst sich...
Oder es kann ein spaziergänger auftauchen und der bringt sie aus der Fassung... 
Also Probleme die sie eigentlich schon lange nicht mehr hat tauchen auf einmal wider auf.
Am military in Wolfwil hatte sie auf einmal ab dem 3ten Posten den einfall das ein Mensch mit Hund von weitem gefährlich ist...
Oder alle Postenhelfer waren auf ein mal grusslig und wurden angeknurrt... 
das sind sachen, die sie eingentlich komplett abgelegt hat :)
sie geht normal freundlich auf andere zu. Anfassen mag sie nicht aber sonst spielt sie sogar mit kindern. ;-)

gestern waren wir ja bei meinem Mami und da ist Ihre schwester auch gekommen. June mag die nicht, ich weiss das ja. Aber sie hat schon lange nicht mer  reagiert. 

gestern auf einmal wurde sie wieder angeknurrt/gebellt :-/ 

eben solche sachen, überreizt nen ich das bei ihr :)
 

 
ganz ehrlich? dann wäre dieser hund bei mir kastriert. nastassja stresste sich bei der ersten läufigkeit schuon ziemlich (nur gegenüber andern Hunden, vor allem natürlich rüden, nie gegen menschen, umgebung etc.) und als dann kurz vor der zweiten andere hunde für sie wirklich stress bedeuteten, wurde sie noch vor der läufigkeit kastriert.

ich finde auch nicht, dass man alles dem hund anpassen muss, aber ich versuche, meinen hunden entgegen zu kommen. gerade bei welpen weiss man ja, was diese rasse mitbringt oder mitbringen kann. als dawn jung war, hätte ich mich täglich über ihren jagdtrieb aufregen können bzw. darüber, dass ich nicht mehr einfach irgendwohin fahren und dort laufen gehen konnte (ohne leine). ich musste lernen, dass dawn ein ganz normaler vertreter ihrer rasse ist und ich vorher bzw. mit den beiden andern einfach glück habe.

und wenn ich sie mit andern windis vergleiche, hab ich es wirklich gut.

es hilft, wenn man sich die vorzüge immer vor augen hält.

und wenn man einen hund nicht von welpe an hat, ist es nochmals was anderes. wer A sagt, muss auch B sagen finde ich und ich finde es grossartig, dass luna an einem ort ist, wo so rücksichtsvoll mit ihr umgegangen wird.

ich denke mir auch oft, nein, sowas möchte ich nicht haben, wenn ich hier drin von hyperigen hunden lese, solche die sich nicht von fremden anfassen lassen, solche die schwer runterkommen, solche die an der leine dumm tun... hab ich alles nicht. aber hätte ich es, würd ich es vermutlich dann doch handlen können und wollen wie die meisten wohl auch. wenn es der eigene hund ist, ist es doch immer was anderes. nastassja ist auch mein allererster hund der nicht alle andern hunde toll findet und ich wuchs immerhin mit belgier rüden auf. ich habe gelernt, dass man mit den aufgaben wächst und viel dazu lernt.

 
Sie ist wirklich nur einen Monat vor der Läufigkeit so... So schlimm ;-)
jeweils nur ein paar Tage, danach ist der spuk wieder vorbei und sie ist ,,normal,,
Sie deswegen zu Kastrieren, nein. Im Moment nicht, warum auch? Ich weiss es ich kenne sie und gut ist. Sie braucht halt dann ein wenig mehr ansagen/Führung meinerseits. Gut ists...
Ich habe aber natürlich darüber mit dem Tierarzt gesprochen... Auch er meint, es sei nicht nötig... da ihr verhalten durchaus im norm bereich ist ;-)  
Zuviel aufmerksamkeit darf ich dem Verhalten auch nicht geben, sonst fängt sie an ,,extra extrem,, zu reagieren!
da es mir im Moment selber nicht so gut geht, einige sorgen... spürrt sie das natürlich auch noch zusätzlich... sie ist wirklich extrem mein Spiegel! 

@Pfösu: Wen sie immer so wäre, würde ich sie natürlich Kastrieren lassen oder ihr halt was dagegen geben. sowas wie Zyklene oder Bachblüten.

 
und wenn man einen hund nicht von welpe an hat, ist es nochmals was anderes. wer A sagt, muss auch B sagen 


Genauso ist es. Und es ist vielleicht auch eine Sache der Einstellung. Ich sag mir bei den Einschränkungen, die ich mit Senta habe, ich habe mich bewusst für diesen Problemhund entschieden, einfach auch aus dem Grunde, weil sie sonst wohl sehr lange im TH hätte sitzen müssen oder im dümmsten Fall zum Wanderpokal geworden wäre. 

Die schönen Momente mit dieser arbeitsfreudigen, und wirklich sehr intelligenten Hündin, wiegen tausendmal mehr, als die Einschränkungen. Und das Vertrauen, das mir Senta entgegenbringt, lässt alles Umständliche drumherum winzig klein werden. 

Ich kann mir gut vorstellen, dass es den anderen hier mit ihren "Problemhunden" so ähnlich ergeht.

 
Ja sassy du sagst es!

Da muss ich fest an meine Lisa zurück denken.

Sie war ebenfalls ein Problemhund und vieles war sehr schwer.

Ach, noch heute könnte ich ihre ganze Geschichte erzählen, als wäre es gestern gewesen... :(

Und heute? Heute hab ich Manuk, die ist auch nicht ohne ;)

 
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