Unverträglichkeit gegenüber Artgenossen - Ursache, Training?

Silvie

Erfahrener Benutzer
31. Dez. 2009
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Seit etwa 2-3 Monaten zeigt Sarion immer häufiger unverträgliches Verhalten gegenüber manchen Artgenossen, und ich weiss leider bis heute nicht wirklich woran das liegt bzw. was genau der Auslöser ist.

Gestern waren wir z.B in der Junghundeschule weil wir noch 2 Lektionen nachholen müssen für die Bescheinigung
(Gemeinde)
Ich habe unserem Trainer schon vorab meine "Probleme" geschildert, und er meinte neben UO Übungen stehen auch kontrollierter Freilauf und Abrufübungen aus dem Spiel auf dem Programm- da könnten wir uns das etwas näher anschauen. Ich bat ihn Sarion nicht in eine Gruppe mit den kleineren Rassen zu nehmen.

Wir waren dann zu einem Labbi und nem Schäfer eingeteilt… der Labbi würde kein Problem sein, dass hatte ich schon geahnt (war ein gemütlicher, ruhiger Typ).. aber der Schäfi war ein furchtbar hibbeliger Kläffer, der die ganze Zeit während den UO Übungen schon nervös und nervig war. Sarion blieb an der Leine und während der Arbeit konzentriert… beim warten warf er dem hyperigen Schäfer schon komische Blicke zu die ich als "Boha Alter, halt endlich die Schnauze…!" interpretiert habe. :ugly:

Vor dem Frei lassen liefen wir mehrmals auf dem Platz an der Leine hin und her… Sarion verhielt sich recht ruhig. Ich hatte jedoch schon so ein Bauchgefühl… was sich leider dann auch bestätigt hat. In der Sekunde als ich den Karabiner auf Kommando löste, stürzte er sich ohne Vorwarnung auf den Schäfer, sprang ihm an den Hals und packte zu :shock:

Der Schäfi war natürlich völlig überrumpelt und ging sofort in die defensive (ich hatte mir in dem Moment fast gewünscht er haut Sarion mal so richtig eine rein- verdammtes Mistvieh, boah war ich Wütend :stock ).

Wir haben sie natürlich sofort getrennt! (es ist übrigens keinem was passiert, auch dem Schäfi nicht)

Mein Trainer meinte dann, dass er- ich Zitiere: "Bei Rüden auslöst…"

Ich bin mir aber nicht wirklich sicher ob das tatsächlich der Fall ist.

Wir versuchten es zu einem späteren Zeitpunkt dann noch mal mit einer Hündin… auch die hat er erst mal grob herumgehetzt (im Alltag hätte ich da schon eingegriffen, aber der Tainer meinte ich solle nicht)- sie suchte dann Schutz zwischen den Beinen der Besitzerin. Da hat er zum erstem Mal angefangen an ihr zu schnüffeln und wohl gemerkt das es ein Mädchen ist… ab da wurde es dann etwas ausgewogner und er war nicht mehr so grob...

Das er generell bei Rüden auslöst, das kann ich so aus dem Alltag nicht bestätigen- das es mit anderen noch sehr jungen eher hyperigen Hunden "kracht" das hab auch ich beobachtet- aber ich habe nicht das Gefühl das er in diesen wenigen Sekunden überhaupt unterscheidet ob Männlein oder Weiblein… Oder vielleicht hat er auch eine "Erst drauf hauen, dann Fragen stellen Mentalität?" ?(

Meine andere Trainerin die Windhunderfahrung hat, meint es hätte eher mit dem Beutetrieb zu tun… gerade das er auf den Hals geht und auch ohne gross zu zögern. Das könnte ich mir bei den kleinen wuseligen Hunden schon vorstellen, aber beim Schäfer? Der verhielt sich so gar nicht wie ein Beutetier *hust* Tja, ich bin etwas Ratlos ehrlich gesagt.

Klar, er ist nun 18 Monate und in einem schwierigen Alter- dennoch ist für mich dieses Verhalten total inakzeptabel, er geht da so richtig brutal und aggressiv vor- ohne Warnung, ohne dem anderen Hund die Möglichkeit zur Kommunikation zu geben. Ich erkenne jetzt auch kein wirkliches Muster- Rasse, Geschlecht, Alter? Willkür? KEINE Ahnung!

Nacho hat so ein Verhalten NIE gezeigt- im Gegenteil er warnt sehr ausgiebig und erst wenn der andere Hund wirklich alles Ignoriert, gibt's mal ne gröbere Ansage.

Im übrigen reicht von Nacho ein Blick und Sarion zieht den Schwanz ein und haut ab- also ihn respektiert er anstandslos!
Auch Rüden bzw. Hunde die er schon länger kennt werden nicht so angegangen. 1 x hat es kurz mit einem älteren Goldie- Rüden gekracht… war aber nach wenigen Sekunden geklärt und seid dem sind die Beiden wieder total dicke :kraft

Habt ihr vielleicht eine Idee? Ich bin momentan etwas ratlos, vor allem auch was ich dagegen machen kann...

An der Leine üben ist schwierig, weil er sich dort eigentlich zusammen reissen kann- erst wenn der andere Hund sehr nahe ist "löst er aus"- also wie soll man da ein Begegungstraining aufbauen?

 
Hm, denke das da vielleicht verschiedene Faktoren zusammenkommen.Ich finde es aber schwer zu sagen warum er das macht, wenn man die Situation nicht live sieht oder Sarion nicht kennt.
Sarion ist ein pupertierender Rüde der nun testet, was geht und was nicht. Wie sieht es aus mit seiner Frustrationstoleranz?
Hast du seine komische Blicke zum Schäfi bereits unterbunden oder es ignoriert?
Ina war lange ein kleiner Wutzwerg wenn ihr etwas nicht passte.
Wie hast du reagiert/korrigiert als er den Schäfer anging? Nahm Sarion es an?
Beute/ Jagdtrieb kann durchaus auch eine Rolle spielen finde ich aber bei einem grossem Hund auch komisch. Ich weiss von der Frau des RH Staffelleiters das ihre Barsois grundsätzlich auf die Kehle gehen weil es einfach ihr Instinkt ist. Da muss es keine Jagdszene sein sondern einfach auch bei einem Streit zwischen Artgenossen.
Ich würde ihn erstmal an der Schleppe lassen in solchen Situationen damit du ihn besser Kontrollieren kannst.


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Irgendwie habe ich ein ähnliches Problem :( Meine geht seit kurzem vor allem auf schwächere Hund los. Klingt vielleicht doof, aber ich habe das Gefühl es ist weil sie schon so oft "drunter" gekommen ist. Wie wenn sie ihren Frust nun an den schwächeren Hunden auslassen möchte. Hoffe sehr es legt sich bald wieder und schaue, dass sie die Gelegenheit nicht mehr bekommt.

Siehst du da vielleicht einen Zusammenhang, du schreibst ja der Schäfer habe sich gleich unterworfen. Wie ist es mit eher starken Hunden?

 
Sunny war in jungen Jahren auch nicht mit allem und jedem kompatibel. Sobald ein Hund sich auch nur annähernd dominant verhielt, reizte sie das. Bei ihr war es allerdings so, dass sie niemals von sich aus zugepackt hat, aber durchaus "kampfbereit war". Packte dann das Gegenüber zu, machte sie den Sack derart schnell zu, dass meist der andere unterlegen war.
Bei ihr war einfach der Vorteil, dass sie immer ansprechbar war für mich, so konnte ich Konflikte in nullkommanix beenden.
Als ich diese Verhaltensweisen bemerkte, machte ich ihr halt von Anfang an klar, dass sie sich zusammenzureissen hat. Ich vermied Begegnungen von denen ich schon zum Vornherein sah, dass es chlepfen wird, konnte ich sie einmal nicht vermeiden weil ein Tutnixler nicht abrufbar war, blieb sie im Gehorsam bei mir und so konnte ich sie bis auf ganz wenige Fälle wo es zu kurzen Auseinandersetzungen kam sehr gut kontrollieren.

Für mich hätte oberste Priorität dass mein Hund klar bemerkt: nein, so nicht! und auch dass eben Situationen vermieden werden, wo er zupacken kann.
Du täuscht dich, wenn du glaubst es wird besser wenn er drunter kommt. Bei Sunny war nämlich genau dies der Auslöser, dass sie danach nicht raufen konnte, ohne den anderen auch wirklich verletzen zu wollen...

 
Hm, denke das da vielleicht verschiedene Faktoren zusammenkommen.Ich finde es aber schwer zu sagen warum er das macht, wenn man die Situation nicht live sieht oder Sarion nicht kennt.

Sarion ist ein pupertierender Rüde der nun testet, was geht und was nicht. Wie sieht es aus mit seiner Frustrationstoleranz?
Naja, wenn z.B andere Hunde herumrennen und "spielen" will er natürlich schon dabei sein und kläfft auch mal- ist aber nach wenigen Sekunden wieder OK und ich kann ihn mit Futter ablenken und wieder runter fahren.

Hast du seine komische Blicke zum Schäfi bereits unterbunden oder es ignoriert?
ich hab ihn angesprochen und seine Aufmerksamkeit von dem Schäfi abgelenkt.

Wie hast du reagiert/korrigiert als er den Schäfer anging? Nahm Sarion es an?
Da gab's keine andere Reaktion als ihn am Kragen packen und sofort weg zerren- er ist dann nicht mehr ansprechbar, und der meint das

in dem Moment auch Todernst… also er "hackt" richtig auf den anderen Hund ein, ich weiss nicht wie ich das beschreiben soll- ganz furchtbar :unsure:

Beute/ Jagdtrieb kann durchaus auch eine Rolle spielen finde ich aber bei einem grossem Hund auch komisch. Ich weiss von der Frau des RH Staffelleiters das ihre Barsois grundsätzlich auf die Kehle gehen weil es einfach ihr Instinkt ist. Da muss es keine Jagdszene sein sondern einfach auch bei einem Streit zwischen Artgenossen.

Ich würde ihn erstmal an der Schleppe lassen in solchen Situationen damit du ihn besser Kontrollieren kannst.

Schleppleine kannst du bei ihm vergessen- wenn es ein Hund ist, der bei ihm "auslöst" darf man diesen nicht mal ansatzweise in die Nähe lassen. Du hast keine Zeit zu reagieren- da ist kein "Imponiergehabe" oder "beschnüffeln" oder erst mal "Gerangel".

Das ist ja das tragische. Du musst direkt daneben stehen können und ihn am Kragen weg ziehen können…

Im Moment lasse ich keinen Kontakt zu fremden Hunden draussen zu- nur Hunde die er kennt, oder wo ich schon merke das es ein ruhiger Souveräner Hund ist und wir schon paar mal an der Leine zusammen gelaufen sind.

 
Für mich hätte oberste Priorität dass mein Hund klar bemerkt: nein, so nicht! und auch dass eben Situationen vermieden werden, wo er zupacken kann.

Du täuscht dich, wenn du glaubst es wird besser wenn er drunter kommt. Bei Sunny war nämlich genau dies der Auslöser, dass sie danach nicht raufen konnte, ohne den anderen auch wirklich verletzen zu wollen...
Meine verletzt andere Hunde zum Glück nicht gerade, aber ich habe eben auch das Gefühl wegen dem Auslöser. Sie kam so oft drunter, da hat sie vermutlich das Gefühl sie müsse sich wehren.

Bei Sarion scheint es aber etwas anderes zu sein.

 
Ich denke auch das die Situation noch verschärft wird wenn er drunter kommt.Meine war in diesem Alter echt schlimm mit anderen Hunden aber bei ihr war es Unsicherheit und sich nicht beherrschen können. Ich kenne das leider mit dem nicht ansprechbar sein und hat mich viele Nerven gekostet. Langsam wird es besser.
Ich würde solche Situationen im Moment auch vermeiden. Vielleicht ist es wirklich nur eine blöde pubertäre Phase? Aber ist schon krass das er den anderen derart hackt :(
Obwohl ich Hunde kennen die schlichtweg nicht mehr verträglich waren mit fremden Artgenossen als sie Erwachsen waren. Obwohl die nie eine schlechte Erfahrung gemacht haben. Hunde die aber zur Familie gehörten war kein Problem.



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Bei Sunny war der Grundauslöser, so glaube ich, im Wurf selber. Sie war die Kleinste und bekam dort immer ghörig auf die Kappe. Als Junghund kam sie dann bei einem Schäfer mal richtig drunter und dann war der Chessel gflickt. Bei ihr war lediglich der bedingungslose Gehorsam in jeder Lebenslage mein Glück, das wäre wohl sonst sehr sehr schwierig und auch mühsam gewesen...

Bei ihr hat sich das auch erst gelöst, mit fast ausschliesslich positiven Hundebegegnungen und auch mit dem zunehmenden Alter...

Doof ist halt, wenn man den Auslöser nicht kennt und noch viel wichtiger wäre zu wissen, aus welchem Motiv das Verhalten von Sarion resultiert. Ich denke, das wäre das Wichtigste, die Ursache zu kennen, denn sonst kannst du nicht gezielt genug arbeiten.

 
er hat im Alltag zum Glück einen sehr guten Gehorsam- kommt uns ein fremder Hund entgegen, kann ich ihn problemlos abrufen und sichern- also nicht das wir hier eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen…. :ugly:
Er ist erst wenn er schon in Rage ist nicht mehr ansprechbar- vorher aber sehr gut…

Sehr Problematisch sind Halter vermeintlicher "Tutnixler" die ihre Hunde weder abrufen noch anleinen, das ist für mich dann echt "Sch***" :grumpy:

Er kam übrigens NIE drunter, war nie ein Mobbing Opfer, und hat auch sonst nie schlechte Erfahrungen gemacht- DAS ist es ja was mich so irritiert. Es gibt keine wirklich Erklärung oder "Auslöser" für sein radikales Verhalten. Das er nicht jeden Hund mag ist völlig normal und das muss er auch gar nicht- aber er sollte lernen diese Hunde zu ignorieren.

Wirklich verletzt hat er übrigens noch keinen Hund- aber ich will es ehrlich gesagt auch nie austesten ob er wirklich tackert, oder ob es nur so aussieht.

 
Vielleicht nervt er sich ja einfach ab aufdringlichen Hunden.

Würde mich trotzdem noch interessieren ob es eher unterwürfige Hunde oder dominante sind auf die er losgeht. Oder siehst du da auch kein Muster?

 
Vielleicht nervt er sich ja einfach ab aufdringlichen Hunden.

Würde mich trotzdem noch interessieren ob es eher unterwürfige Hunde oder dominante sind auf die er losgeht. Oder siehst du da auch kein Muster?
Hm, also junge, wuselige, hibbelige Hunde sind für ihn eher ein rotes Tuch, als jetzt ruhige, souveräne oder alte Hunde… ich hab mal schnell aus dem Gedächtnis eine Liste gemacht.

Jähriger Boxermischling (intakt) - geht gar nicht

Junge Flathündin (intaktt) - kein Problem

Junge Cockerhündin (intakt)- kein Problem

6 Jährige Cockerhündin (intakt) - kein Problem

Sehr Junge RR- Hündin - wird schon an der Leine angekeift

3 Galgos aus dem TS (alle Kastriert) geht mit allen gut

7 Jähriger Golden Retriever Rüde (intakt) geht gut, hat 1 mal kurz gekracht, aber seit dem wieder Frieden

Jähriger kleiner Mischlingsrüde (intakt) geht gar nicht

Junger Bearded Collie (weiss nicht ob intakt oder nicht) geht gar nicht

3 Jähriger Labbi (bis vor kurzem intakt) - kein Problem

4 Jährige Schäfihündin (intakt) kein Problem

Junger Golden Retriever Rüde (intakt) kennen sich schon aus der Welpengruppe, geht zwar… Sarion will ihn aber immer dominieren (nicht aufreiten, sondern ihn unterwerfen)

4 Jährige Kooiker Hündin- kein Proben

7 Jährige Schnauzer- Hündin- kein Problem

Hmm..so wenn ich die Liste anschaue sind es doch eher junge Rüden die er im Visier hat.

 
Hmm… Ich kenne mich da zwar zu wenig aus, aber für mich sieht es in dem Fall jetzt eher nach einer pubertären Phase aus…

Wenn du möchtest können wir übrigens gerne mal zusammen spazieren gehen. Bin ja ab und zu im Unterland :) Meine wird im Januar 6 und ist kastriert. Sollte also gehen und ein positives Erlebnis sein.

 
Ich habe ja auch einen ziemlich unverträglichen (hauptsächlich gegen Rüden) Hund, der nicht nur in die Luft schnappt, zum Glück aber noch keine Verletzungen hinterlassen hat.

Ich habe natürlich Ursachenforschung betrieben, schliesslich will man doch wissen, woher so ein Verhalten kommt.

Bei Tabasco bin ich auf folgende dafür mitverantwortliche Dinge gekommen:

- Äusserst lebhafter, wenn nicht gar überbordender Wurf, wo sich die Geschwister nichts geschenkt hatten.

- Eine Mutter, die sich bei allen unseren Besuchen (und das waren viele) ausser säugen wenig um ihre Jungmannschaft und ihre Disziplinierung gekümmert hatte.

- Tabasco und ich waren sowohl in der Welpen- wie der Junghundegruppe überfordert, und die jeweiligen Leiter mit uns und der unglaublich grossen Zahl an Teilnehmer. Ich bin überzeugt, dass gerade in der Junghundegruppe ein grosser Stein dieses Unverträglichkeitsfundamentes gelegt wurde. Ein Umstand, den ich mir nachträglich schlecht verzeihen kann.

- Tabasco hatte in seiner Jugend leider nicht sehr viel Kontakt mit souveränen Althunden. Entweder waren es Hunde, die sich von ihm alles gefallen liessen oder dann gleich die Angriffigen. Von solchen wurde er leider ab und zu in die Mangel genommen.

Dann kommt noch sein Charakter zum Zug. Er ist (zum Teil rassenbedingt) ein Hund, den alles etwas angeht und sich überall einbringen will. In seinen jungen Jahren war er regelmässig (also mehrmals am Tag) in absolut unansprechbarer Verfassung. Da waren dann die Pupillen so durchblutet und geweitet, dass sie knallrot leuchteten. Und zuletzt, aber halt in diesem Zusammenhang sehr wichtig, ist Tabasco ein Hund, der im Zweifelsfall immer nach vorne geht.

Ich weiss, dass dir dies für Sarion nicht viel nützen wird, aber du hast nach Gründen für eine Unverträglichkeit gefragt.

Ich wünsche dir und Sarion, dass ihr einen guten Weg findet.

 
boris (whippetrüde in sarions alter) hat so ziemlich dasselbe problem. bei ihm ist es aber ganz klar so, er will "schwache vernichten". wenn ihm zb. jener schäfer dann selber dumm gekommen wäre, dann hört bo sofort auf. am schlimmsten ist es, wenn der andere dann flüchtet. er geht hînterher und tackert auch. am schlimmsten sind die ganz kleinen, denn dort ist es dann eindeutig das jagdproblem und ich leg meine hand nicht ins feuer, dass es für so einen kleinen dann mal böse ausgeht. bei diesen tut er dann auch angeleint wie die sau, schreit, steht auf zwei beinen und benimmt sich ganz so, wie meine dawn wenn sie zb. eine katze sieht und zuschauen muss wie ein anderer hund diese jagt also jagdmodus.
wenn bo dann aber merkt, der andere stellt sich ihm, ist die sache gegessen und man kann problemlos mit diesem hund zusammen einen spaziergang machen.
er kreuzt andere hunde an der leine im normalfall problemlos. hat der andere aber eine "dumme röhre" löst bo sofort aus. dominante hunde sind also bei ihm eher das kleinere problem. er kann sich auch unterwerfen, er weiss also schon, wann er besser klein beigibt. weiss jetzt nicht wie das bei sarion ist?
bei ihm ist es klar dass er mobbt. rüden sind bei ihm "gefährdeter", aber er tut es auch bei hündinnen. es geht weniger ums geschlecht, sondern eher drum, wer ängstlich ist und wer nicht. zu beginn brettert er aber auf fast alle los und testet, ob der andere ängsltich ist. selbst wenn ich selber sehe, dieser hund ist forsch, probiert er es doch aus. er kann also andere erstmal nicht sehr gut lesen.
ich vergesse nie, wie er nastassja den kong geklaut hat. sie knurrte, zweites mal, drittes mal und peng! krachte es. sie ging ihn wirklich heftig an. als ich sie stoppte, stand er auf, schüttelte sich und nahm den kong um damit abzuhauen. bei ihm ist es klar, er ist dominant.

für mich ist klar, hundekontakt würd ich nur noch angeleint zulassen. bei bo hoffen wir ja, es ist nach der zweiten pupertät gut. ich würd ihn vermutlich dann kastrieren lassen, wenn es mein hund wäre. und ich würd klar nach der strategie verfahren, dass er erstmal gar nichts zu melden hat. bo wurde zu lange oberwasser gewährt. bei ihm half es etwas, wenn er auf starke, aber souveräne hunde (am besten rüden) traf. die deckelten ihn natürlich für sein verhalten, aber eben sauber. er wurde dadurch bereits etwas vorsichtiger. für mich wäre das wichtigste, dass er einfach gar nie mehr die gelegenheit hat, so etwas zu tun. bei bo merkt man richtig, wie stolz er ist, wenn er einen deckeln konnte und das gilt es meiner meinung nach zu vermeiden.

 
@Tabasco: bei Sarion war eigentlich alles Bilderbuchhaft- gute Hundemama, gute Sozialisierung… die Welpen und Junghundeschule war ebenfalls vorbildlich. Er war auch als Junghund verträglich…

Es gibt eine Sache wo möglicherweise dieses Verhalten "begünstigt", wenn auch nicht ausgelöst hat.

Im August hat er sich am Zeh einen Sehnenriss zugezogen und musste operiert werden, anschliessend 8 Wochen Leinenzwang, was für einen lebhaften Junghund natürlich total kacke war! Er durfte nie toben und spielen, und das hat ihn in dieser Zeit natürlich oft sehr frustriert.

@Conny: Ich denke bei Sarion ist es sehr ähnlich- darum meinte ich auch, es wäre gar nicht schlecht, wenn er ab und zu mal von einem sauberen, sicheren Hund gemassregelt wird. Das er sich unterwerfen kann sehe ich ja zwischen ihm und Nacho- er stellt zwar Nacho schon sehr lange nicht mehr in frage- warum? Weil dieser ihm sofort (und zwar sehr sehr deutlich) massregelt, wenn er aufmüpfig wird.
Genauso wird die viel kleinere Cocker- Spaniel Hündin der Nachbarin total respektiert- warum? Weil das eine absolute Hexe ist und ihn wie eine Furie abwehrt wenn er zu aufdringlich wird. Grösse spielt in sofern keine Rolle, das er auch mit kleinen Hunden kann solange diese selbstbewusst und sicher sind.

Kastrieren kommt für mich eigentlich nicht in Frage- ausserdem glaube ich nicht das an diesem Verhalten irgendwelche sexuellen Motive "schuld" sind. Der Dalamtinerrüde einer Nachbarin wurde kastriert, weil er eben ähnlichen "Unsinn" gemacht hat- hat genau nix genützt! Er ist genauso Aggro und unverträglich geblieben, fast sogar noch schlimmer als vorher da jetzt noch eine Art "angst- Aggression" dazu gekommen ist.

Bei Sarion ist das Problem das er wahnsinnig unsensibel ist- der andere Hund muss ihm wirklich sehr klar und deutlich machen, das es so nicht geht!

 
bei bo ist das auch so. obwohl er damals "so tat" als habe ihn nastassjas reaktion nicht beeindruckt, indem er einfach aufstand und den kong doch noch klaute, ist er inzwischen sicher, dass man sie besser nicht ärgert. ich kann jetzt problemlos kong spielen mit den beiden. er wartet, bis sie ihm den kong überlässt. ist jedoch jendayi schneller als nastassja und nimmt ihn auf, prescht er los und entreisst ihn jendayi sofort. der ist da aber natürlich so lang wie breit. er hat deshalb aber keine angst vor nastassja, er achtet sie bloss einfach. sie hat freude an ihm und dieser vorfall war der einzige (von uns gewollt und provoziert). er braucht einfach souveräne hunde, die aber nicht ängstlich sind, dann geht es. auch mit kleinen, sofern die nicht einen auf "angsthasi" machen. wenn ein chi "stop" sagt, akzeptiert er das genauso wie wenn es ein schäfer tut. bloss sagt ein chi viel seltener stop, wenn er so dahergefegt kommt und sich wie ein bulldozzer verhält. ist sarion durch dich dann leicht zu beeindrucken? weil bo ist eben auch das nicht. den kann man zusammenstauchen, das ist dem so lang wie breit. wenn er könnte, würde er einem den mittelfinger zeigen. ich glaube schon, dass "unsensibel" was wahres hat.
dafür hat er den vorteil, dass er mit "rüpelrüden" wie zb. jungen labis, malis etc. gar keine probleme hat, wo ich dann bekannermassen mit nastassja das weite suche.
das mit der kastra kann sicher nach hinten losgehen. ich selber hätte die hoffnung, dass er dadurch etwas "gedämpft" wird, etwas runterkommt von seinem machogehabe. erstaunlicherweise ist er aber bei läufigen hündinnen gar nicht problematisch, ich konnte sogar während dawns stehtagen laufen gehen mit ihm. er zeigte deutlich, dass er weiss was sache ist, aber dann war's auch gut. ich meine, natürlich würd ich ihn nicht nach hause nehmen oder allein lassen mit ihr, aber sonst machte ich eher die erfahrung, dass diese art von hunden, dann eben auch sexuell sehr interessiert ist. bei ihm ist das gar nicht der fall, bislang.

 
Tabasco lässt sich leider auch nur sehr schwer zu beeindrucken. Einen Zusammenschiss schüttelt er einfach wieder ab, und gut ist.

Zur Kastration: Die wurde uns auch empfohlen, hat aber diesbezüglich nichts gebracht. Im Gegenteil eher eine zusätzliche Ängstlichkeit, die ihn unsicherer machte.
Bei Tabasco kommt natürlich noch seine erst später diagnostizierte Schilddrüsenunterfunktion dazu.

Noch etwas Grundätzliches: Ein Hundetrainer sagte mal so schön: Ein Hund macht grundsätzlich nichts, das er nicht in sich hat.

 
@Conny: er lässt sich auch von mir nicht leicht beeindrucken- also ich werde zwar respektiert… aber oft scheint es so, als hätte er den "Zusammenschiss" schon 2 Minuten später wieder vergessen :rolleyes:

Mit läufigen Hündinnen ist es übrigens auch nicht schlimm- ich hab ja besagte "Cockerspaniel Hündin" am 1 Tag ihrer Läufigkeit sogar bei mir zu Hause gehütet… nach den ersten 5 Minuten "schöne Augen machen" hat er sie dann in Ruhe gelassen und respektiert das er nicht ran darf.

Auch draussen wird geschnüffelt und umgarnt, aber auch schnell wieder "vergessen" wenn die Hündin kein Interesse hat.

Er neigt auch gar nicht zum Aufhocken oder Rammeln- weder bei Hündinnen noch bei Rüden… er dominiert den anderen Hund indem er ihn quasi dazu bringen will sich ihm zu unterwerfen. Dein Ausdruck "Schwache vernichten" trifft es eigentlich ganz gut auf den Punkt. :ugly:

 
Wie sieht es bei Sarion gesundheitlich aus?

Beim durchlesen deines Beitrages fragte ich mich, ob er wohl Kopfschmerzen haben könnte? Oder etwas mit den Ohren?

ansonsten kann ich nicht gross etwas bei steuern, vor allem etwas das du nicht bereits weisst und anwendest. :)

 
@B500: also, falls er solche Symptome haben sollte, sind sie mir nie aufgefallen… aber ich denke eher nicht das Schmerzen dieses Verhalten auslösen. Er reagiert nicht überempfindlich auf Geräusche oder ist sensibel auf Licht oder Lärm.