Zwischen bösem Vermehrer und Profizüchter

Yasodhara

Erfahrener Benutzer
30. Juli 2011
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Das Thema kommt ja immer wieder auf und jedes mal gehen die Emotionen hoch. Trotzdem scheinen aber die Grenzen vom Einem zum Andern ganz woanders zu liegen, so dass eigentlich keiner so recht weiss wovon der Andere spricht. Also das hier soll ein Versuch sein mal ein wenig Ordnung reinzubringen und zu verstehen wie es die anderen Fories definieren und werten.

Ich fange gaaaaanz weit unten an.

1. Der böse Vermehrer

Ist für mich einer, der die Hunde unter unwürdigen Bedingungen hält (Keller, Massenhaltung, Zwingeranlagen usw.). Ohne Gesundheitschecks wahllos Elterntiere der gleichen Rasse verpaart,jede Hündin 2x im Jahr und die Welpen oft noch viel zu früh von den Mutterhündin trennt, ohne dass diese entwurmt, geimpft oder gechippt werden.

Er ist nur auf den Profit aus und die Tiere sind für ihn Ware.

2. Der "ein wenig Geld nebenbei machen" Vermehrer

Oft sind es Bauern (nein, nicht alle auf Bauernhöfen gezüchteten Hunde gehören in diese Sparte).

Die Hunde werden im Stall gehalten , wo sie meist 2x im Jahr ihre Welpen zu werfen haben. Die Welpen wachsen im Stall auf und werden im besten Fall mal von Kinder raus geholt zum spielen.

Manchmal ist es aber auch eine alleinstehende Person, die im Nebenzimmer in der Wohnung ein paar Hündinnen hält.

Auch hier werden weder Elterntiere einem Gesundheitscheck unterzogen, noch werden die Welpen geimpft, entwurmt oder gechippt.

Ebenfalls haben die Tiere hier nur eine Daseinsberechtigung als Geldquelle.

3. Der "einmal süsse Welpen haben" Durchschnittshalter

Gibt es in 2 Varianten:

3.a Der, der sich ohne zu Informieren seine Hündin mit dem erstbesten Rüden paaren lässt, sich ahnungslos auf die Geburt freut und dann meist völlig überfordert das meiste falsch macht und die Welpen auch noch zu früh und nicht sozialisiert abgibt um sie schnell los zu sein. Wenigstens sehen diese Jungtiere 1-2x einen Tierarzt um entwurmt und geimpft zu werden.



3.b Der, der sich vorher gut informiert, sich alle Mühe bei der Aufzucht gibt, die Tiere liebt und auch wenn die Eltern meisst keiner Gesundheitsprüfung unterzogen wurden, wenigstens die Welpen entwurmt, chippt, impft und anständig sozialisiert.

4. Der Hobbyzüchter

Er liebt seine Tiere und die Rasse. Macht sämtliche relevanten Gesundheitschecks, zahlt für einen guten Deckrüden (oder hat den selbst) und hat alle 2-3 Jahre 1 Wurf. Er hält sich im grossen und ganzen an die Aufzuchtbedingungen der Vereine ist evt. bei einem Mitglied und gibt die Welpen gechippt, entwurmt und geimpft mit frühestens 9 Wochen ab. Papiere sind entweder vorhanden (von einem kleinen Verein) oder eben auch nicht.

5. Der Profizüchter

Auch davon gibt es 2 (oder mehr) Varianten:

5.a Er besitzt einen vom SKG anerkannten Zwingernamen, hat max 2 (ok von mir aus 3) Hündinnenund hält sich mit allem was er tut streng an die vorgegebenen Regeln des Vereins.Und tut möglichst noch ein wenig mehr.

5.b Er besitzt mehr als 4 aktive Zuchthündinnen, hält diese meist in Zwingeranlagen (zumindest bei grösseren Rassen) produziert die maximale Anzahl Würfe/Jahr wie es die Regeln des Vereins zulassen und verkauft die Welpen natürlich mit Chip, entwurmt und geimpft und so gut es die wenig verbleibende Zeit zulässt auch sozialisiert.

Ich habe die verschiedenen Arten nach meinem persönlichen Gutdünken eingefärbt, wobei

rot= schlecht

orange= na, ja muss jeder selber wissen

grün= alles bestens

bedeuten.

So nun sei die Schlacht eröffnet....

Eure Meinungen oder Anmerkungen bitte.

 
Ja dann fügt das mal zusammen, ich habe es so nicht gefunden wo es reingepasst hätte.
Dankescheen.

 
wollte den link auch gerade einstellen... das ist ein "unendliches" thema und natürlich auch hier.

 
ich möchte nur kurz zu 5b was sagen:
finde die Angabe, dass man ab 4 Hündinnen zu einem schlechteren Züchter wird nicht (hmmm...) aussagekräftig (ist das das richtige Wort? bin nicht so überzeugt, hoffe trotzdem, ihr versteht was ich meine ?( ) ... "Meine" Züchterin hat auch mehr als 4 Hündinnen, aber sie macht mit den Welpen wirklich ganz tolle Sachen (Ausflug ans Meer, ins Dorf, die kleinen lernen verschiedene Untergründe kennen, dürfen im ganzen Haus sein, usw...)!!

Finde aber so eine Auflistung gar nicht schlecht, so redet man nicht immer an einander vorbei...

EDIT: Sorry, viel zu spat... :ugly:

 
@ Kelpie. Dann macht sie aber wahrscheinlich nicht mit allen Hündinnen die max. an erlaubten Würfen, oder? Sonst hätte sie ja kaum Zeit solche tollen Sachen zu unternehmen.

Ich bin wirklich um Anregungen froh und werde die Liste dann auch anpassen. Es ist ja die Idee dahinter, dass wir hier eine gemeinsame Definition der Züchter finden, damit man in Zukunft vielleicht nicht immer aneinander vorbei redet.

Zum Punkt von Kelpie?
Was meint ihr denn, wieviele Hündinnen/Würfe pro Jahr sind denn noch vernünftig, vorausgesetzt es kümmert sich halt wirklich vorallem 1 Familienmitglied um die Zucht.

 
Nacho's Züchterin hat auch mehr als 4 Hündinnen- ganz einfach, weil sie immer alle ihre Züchthündinnen behält :rolleyes:
Eine Hündin darf maximal bis zu ihrem 7 Lebensjahr werfen- und da so ein Whippet locker 15 Jahre alt wird, ist es eigentlich logisch das es irgendwann mal mehr als nur 2 oder 3 sind. ;)

 
:-D nein das macht Sie wirklich nicht, sorry wenn ich dich falsch verstanden habe!

Hmmm... Wie viele Würfe ok sind kann ich leider nicht sagen, dafür kenne ich mich wirklich zu wenig aus...
 
[QUOTE='Yasodhara]Was meint ihr denn, wieviele Hündinnen/Würfe pro Jahr sind denn noch vernünftig, vorausgesetzt es kümmert sich halt wirklich vorallem 1 Familienmitglied um die Zucht.
[/QUOTE]Ich denke, das kann man nicht so pauschal sagen. Arbeitet dieses Familienmitglied noch? Muss es sich alleine um die anderen Hunde kümmern? usw.
Übringes dürfen in der SKG:

Mit einer Hündin dürfen im Zeitraum von 2 Kalenderjahren höchstens 2 Würfe gezüchtet werden. Massgebend ist dabei das Wurfdatum.
 
Hmmm.....das Hündinnen gemeint sind die noch Würfe haben sollte eigentlich klar sein, aber gut, ich pass es an.

 
Ja, ich meinte 1 Person, die nicht nebenbei arbeitet und sich um alle im Haushalt befindenden Hunde kümmert.

 
ich bin mit ziemlich vielem nicht einverstanden von dieser liste. so würde ich niemals züchter mit und ohne papiere in dieselbe kategorie tun. und das mit der anzahl an hunden ist ebenfalls viel zu einfach geschrieben. und die abgabe von 9 wochen frühestens passt mir auch nicht. kann auch mit 8 wochen erfolgen, in manchen fällen ist es besser zb. in sehr grossen würfen. es gäbe noch einiges mehr, aber es hat schon threads dazu. das führt sonst ins unendliche.

 
Wir brauchen ein Unterforum "Zucht". Der eine Fred den andi genannt hat befindet sich im Offtopic und der andere in "Vor dem Einzug" ,macht beides irgendwie nicht viel Sinn.

 
[QUOTE='Yasodhara]Wir brauchen ein Unterforum "Zucht".
[/QUOTE] :lalala:
sage ich schon lange...

 
Wie Du schon schreibst, da teilen sich die Meinungen und man wird nie einen gemeinsamen Nenner finden. Von dem her ist ein weiterer Thread zu diesem Thema wohl nicht wirklich ein Schritt zur Klärung dieses "Problems" - ganz einfach weil es für dieses Problem keine allgemein gültige Lösung gibt.

Der eine legt Wert auf SKG-Papiere, der anderer Wert auf irgendwelche sonstigen Papiere, der eine findet es am besten wenn ein Züchter nur mit einem Hund züchtet, der andere findet es in Ordnung wenn jemand mit sechs Hunden züchtet. Der Dritte würde nie eine Rasse kaufen, welche z.T. unter dem Begriff "Qualzucht" subsumiert wird, wohingegen der vierte ein absoluter Fan einer solchen Rasse ist. Was soll ich sagen? Es ist doch einfach Geschmackssache.

Ich persönlich lege z.B. nicht Wert auf Papiere, ich würde primär schauen dass es die Hunde gut haben und gesund sind. Wenn ich nun aber einen Hund für den grossen Sport möchte würde ich auf jeden Fall einen mit Papieren suchen. Andererseits hätte ich auch kein Problem, einen Welpen - ob reinrassig oder Mischling - von einem sogenannten "wilden Vermehrer" (unter diesen Begriff fällt ja so manches) zu kaufen wenn die Umstände für mich stimmen würden. Ich persönlich bin kein Verehrer der Rassezucht, da die Institution der Rassezucht so wie es heute betrieben wird ja doch eine eher jüngere Erscheinung ist und mir auch in vielen Belangen nicht besonders zusagt - andererseits hat sie aber auch wieder "Auswüchse" die ich positiv werte.

 
Ich bin immer noch nicht einverstanden mit dem wort "profi".
Laut duden oder wickypedia ist ein profi jemand, der eine tätigkeit beruflich, also zur bestreitung des lebensunterhalts ausübt.

Das tun die wenigsten skg züchter. Mag sein, dass viele züchter nicht nebenbei arbeiten, was den hunden sicher zu gute kommt, aber das hat wohl andere gründe.. der ehepartner arbeitet, es war bereits geld vorhanden usw usw.

Und betr. Gesundheit habe ich mit den vermehrern auch ein problem. Klar kann ich meine hündin röntgen lassen, aigenuntersuch etc. (Halt je nach rasse) aber das ist wenig aussagekrãftig, wenn ich vorfahren und geschwister nicht habe.

 
[QUOTE='sighthound]ich bin mit ziemlich vielem nicht einverstanden von dieser liste. so würde ich niemals züchter mit und ohne papiere in dieselbe kategorie tun. und das mit der anzahl an hunden ist ebenfalls viel zu einfach geschrieben. und die abgabe von 9 wochen frühestens passt mir auch nicht. kann auch mit 8 wochen erfolgen, in manchen fällen ist es besser zb. in sehr grossen würfen. es gäbe noch einiges mehr, aber es hat schon threads dazu. das führt sonst ins unendliche.
[/QUOTE]Bin ich auch der Meinung!
Vorallem Punkt 5b bin ganz und gar nicht der Meinung, den es gibt sehr wohl, Züchter mit grossen Rassen wo mehr als 4 Hündinen meist Nachzuchten die mit in der Familie leben!

 
bin gleicher Meinung wie sighthound

am meisten stört mich deine Aussage über Bauern... ;(

 
Also ich denke um einen gemeinsamen Nenner (soweit denn überhaupt möglich) zu finden, solltet ihr die Liste kopieren und eure eigenen Ideen/Auffassungen eintragen.
Wer weiss vielleicht finden wir am Ende doch noch einen Kompromiss.

 
Nur 4. ist für mich genau gleich wie 1,2 und 3 . wenn nicht könnte er genau wie Nr. 5. züchten ....

ich würde, wenn eine spalte nr. 4 machen für hunde wie knpv herder oder aussies mit ami-papieren oder border collies mit isds papieren - die könnte man m.M.n grün einfärben !

für mich gibts nur grün und rot - graubereiche (hier orange) sind nicht so mein ding ...