Das Ziehen an der Leine

Idesiree

Erfahrener Benutzer
25. Nov. 2009
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Venia ist ja jetzt 4.5 Jahre alt und es ist so, dass sie immer noch sehr viel an der Leine zieht.

Ich bin mir sicher, dass es aus ihrem Jagdtrieb heraus resultiert.

Jetzt habe ich natürlich verschiedenstes ausprobiert von Stehenbleiben, Umdrehen, natürlich positiv Belohnen wenn sie nicht zieht. handkehrum habe ich, nachdem diese Geschichten nicht wirklich zum Erfolg geführt haben auch mal mit Druck versucht in der Form, dass ich gegen sie gelaufen bin, wenn sie "voranzwängelte".

Im Prinzip ist das Ende vom Lied immer das Selbe: Sobald ich Druck mache zeigt sie extremes Meideverhalten, es ist dann aber nicht so, dass sie neben mir bleiben würde, sondern trotzdem jede Gelegenheit nutzt, wieder nach vorne zu laufen- halt sobald ich den Druck nicht aufrecht erhalte. Dabei zeigt sie dann aber auch vorne noch Meideverhalten, indem sie äusserst angespannt und nervös ist.

Andererseits interessiert sie Futter nicht sehr lange- kann auch einfach nicht Ziel sein, dass ich einem über 4 jährigen Hund permanent Futter schoppen muss, nur damit der nicht immer voran läuft.

Im Prinzip verstehe ich irgendwie, dass sie unter dieser "Grundanspannung" lieber möglichst schnell vorankommen will/muss. Das baut ja auch Stress ab. Handkehrum bekommt sie von mir zusätzlichen Stress, wenn sie neben mir laufen sollte.

Für mich ist das Mühsamste daran, dass sie mir natürlich nicht sehr auf "Empfang" ist, wenn sie dauernd vornedran jagt. Das ist das, was mich eigentlich stört.

Ok. ich gebe zu, ich empfinde es irgendwie auch als frech.

Es ist so, dass Venia sonst eigentlich gut auf mich hört, sie kommt im Gros sofort wenn ich sie rufe, sie befolgt sonstige Alltagsaufforderungen gut. Ich habe immer verschiedenste Dinge dabei auf dem Spaziergang, mal Futterbeutel, mal unterschiedliche Spielzeuge und abwechslungsreiche Belohnungen. Diese Sachen ziehen auch perfekt, wenn sie frei ist, aber das mit dem Leinelaufen, das kriegen wir seit Jahren einfach nicht so hin, dass wir uns beide wohl fühlen.

Ich habe dies heute auch mit meiner Trainerin besprochen und sie meint, es sei besser sie quasi einfach ziehen zu lassen, als mit zu viel Druck den ich ev. aufsetzen müsste, unsere Bindung zu gefährden. Das sehe ich sicher auch so, habe aber Mühe damit, dass es für diesen Hund einfach nicht möglich sein soll, einigermassen entspannt zu laufen?

Dazu muss ich sagen, sie täppelt sehr schnell voran, hin und her, rennt für ihr Leben gerne und ist immer sehr schnell unterwegs wenn sie frei ist- aber eben, sie hört dabei sehr gut. Nur kann sie ja nicht überall frei sein, ich bin nicht bereit täglich zweimal 30 Min oder mehr Auto zu fahren, nur damit meine Hunde nie an einer Leine laufen müssen. Für mich gehört das einfach irgendwie dazu, dass sie halt auch mal irgendwo angeleint werden müssen. Sicher hat sie einmal täglich einen Spaziergang, wo sie frei einfach brettern darf.

Ausgelastet wird sie sicher genug, nicht übertrieben aber im Schnitt würde ich sagen liegen wir etwa bei 2 bis 2.5 Stunden.

Mich würde wunder nehmen, ob ihr vielleicht ähnliche Situationen oder Hundetypen kennt. Bringt die Methode Geschirr= Ziehen dürfen und HB kein Ziehen wirklich was? Andererseits würde mich wunder nehmen, ob jemand von euch Erfahrung mit Geschirren die vorne an der Brust noch einen Führungsring haben, hat?

Ich würd unsere Situation einfach gerne optimieren, irgendwie führen unsere unterschiedlichen Interessen so zu Konflikten und vielleicht hilft mir eine andere Anschauungsweise weiter:)

Ah ja, noch zum Protokoll, ich bin eigentlich konsequent, das heisst, ich habe die gängigen Methoden nicht nur jeweils eine Woche ausprobiert und wieder fallen gelassen. Völlig falsch kanns auch nicht sein was ich mache, denn Sunny hatte eine perfekte Leinenführigkeit, auch Origine läuft nicht schlecht an der Leine, wenn auch diese noch rasch mal bei Ablenkung ins Ziehen gerät, aber das ist ja bei einem Junghund nicht soooo aussergewöhnlich...Ich merke aber auch, dass Origine schon vom "Grundgang" her viel viel entspannter ist und nicht permanent auf Jagd...

 
Ja, die Leinenführigkeit! :)

So wie du Venja an der Leine beschreibst, könnte es Tabasco sein. Mit dem Unterschied, dass Tabasco etwas weniger unter dem entgegengebrachten Druck leidet. Oder er es nur schlecht zeigt.

Tabasco läuft eigentlich nur, wenn er müde ist, relativ schön an der kurzen Leine. Jedoch nicht, wenn er bereits ZU müde ist. Dann ist er so schnell gestresst, dass er auch ins Ziehen verfällt.

Ich habe aufgegeben, daran zu arbeiten. Wir haben genügend wichtigere Baustellen, da empfinde ich das Ziehen als nebensächlich. Aber ab und zu wird es mir auch zuviel und ich hole ihn mit einem Trickbefehl, einem "ui, da ist ein Gudi runter gefallen" oder auch mal mit einem "hey, jetzt reicht's wirklich!" zurück. Je nach seinem aktuellen Zustand. Das bringt kurzfristigen Erfolg.

Was ich gemerkt habe: Wenn ich Tabasco 2-3m gebe, ist es viel weniger ein Problem. An der Flex überhaupt keines.

 
Tja, Splash ist 4 Jahre alt, und ich habe in Vielem dieselben Erfahrungen gemacht. Auch das extreme Meideverhalten ohne jeden Lerneffekt wenn ich aversiv werde (ausser, dass er in der Zeit deutlich auf plötzliche schnelle Bewegungen von mir mit meiden reagiert hat).

Ich habe viel mit Management gemacht - entweder 2. Leinenende am Brustring eingehakt, oder Balanceleine verwendet. Und am Halsband penibel das Nachgeben auf Zug erclickert - das hat am besten genützt. Heute kommen wir mit einer Kombination von Umdrehen bei Zug und Bestätigung des Nachgebens, sobald Zug aufkommt recht gut klar in bekannten Gebieten. In besonders aufregenden Situationen müssen wir allerdings managen, und das wird vermutlich so bleiben.

Leinenlänge ist auch wichtig, und ist hier situationsabhängig. Ich nehme meist eine 3 m Leine, das geht meist am Besten. Ist Splash allerdings stark aufgeregt, ist eine ganz kurze Führung besser, wo er einfach nur neben mir gehen muss. Sonst knallt er mir da pausenlos in die Leine. Da hilft aber oft auch stehen bleiben, bis er runterkommt. Er ist einfach ein extrem hochtouriger Hund, bei ihm ist es klar an das Erregungsniveau gekoppelt. Die Grundübungen muss ich auch immer wieder nacharbeiten, da muss ich mich selber an der Nase nehmen, wenn ich die Belohnungsrate zu tief fallen lasse, weil es doch selbstverständlich sein sollte. Wird es aber bei diesem Hund nie werden.

 
Hm, spannend, ich schreibe Morgen mehr dazu, bin schon im Bettli und auf dem Handy ist's

 
Hachja, die Leine...

Charlie zieht vor allem, wenn er gestresst ist. Sei es, weil er gerade einen anderen Hund sieht oder weil ein Baum extrem gut riecht. Dann zieht er immer sehr ruckartig weg. Ich habe seit einer Weile unterwegs nur noch die Schleppleine dabei. So kann ich ihn jederzeit länger lassen wenn er schnüffeln darf und wieder zurück nehmen, wenn Schluss ist. Flexileine wäre nichts für uns, daher die Schlepp.

An der lockeren Leine läuft er auf Wunsch sehr schön Fuss, auch ohne Leine. Sobald die Leine kürzer wird (enge Wege, entgegenkommende Menschen etc.) fängt er auch sofort an zu ziehen.

Beigebracht habe ich es ursprünglich auch mit ständigem zurück laufen. Klappt auch heute noch, wenn die Leine lang ist und ich stehen bleibe. Dann kommt er gleich zurück und parkiert wieder neben mir. Aber eben, nur wenn es keine Ablenkung gibt.

 
Mit der Unterscheidung Geschirr / Halsband habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Sei es bei Jason und Sandro oder diversen Kundenhunden. Was aber natürlich auch erst entsprechend aufgebaut werden muss.

Was ich auch schon einige Male eingesetzt habe (gerade bei Hunden, die an der Leine etwas hektischer sind) ist das kurzzeitige Führen mit einer Balanceleine nach TTEAM.  Und was auch bei vielen Hunden hilfreich ist, ist eine längere Leine wenn es örtlich möglich ist.

Beibringen eines Hörzeichens für die Position

Der Hund ist an der kurzen, lockeren Leine neben dem HF. Dieser gibt das gewünschte Hörzeichen (z.B. Leine) und belohnt den Hund unmittelbar darauf (erst im Stehen, später dann mit ersten Vorwärtsbewegungen,....), so dass der Hund später weiss, wenn dieses Kommando kommt, wo er sich befinden soll
 

Beibringen des aktive Nachgebens auf Leinenspannung

Der Hund ist an der kurzen Leine und wird dazu gebracht, dass er an der Leine zieht. HF steht  und wartet bis Hund Spannung aus der Leine nimmt --> C & B,
Wenn der Hund dies nach den entsprechenden Trainingseinheiten verstanden hat, gibt HF selbst leichte Spannung auf die Leine, sobald Hund nachgibt C& B...) - auch hier erst stehend, später gehend

Beides erst in ablenkungsarmer Umgebung (z.B. Zuhause) und erst nach und nach mit mehr Ablenkung

- Arbeiten im Leinenradius so wie es hier beschrieben ist http://markertraining.de/an-lockerer-leine-gehen-als-targetaufgabe/

Bei der Übung mit dem Stehenbleiben habe ich jedoch schon ganz oft festgestellt, dass hier meist die folgenden Fehler gemacht werden

- der Mensch bleibt  erst stehen, wenn der Hund am Ende der Leine angekommen ist, statt in dem Moment indem der Hund die Idee hat, nach vorne bzw. schneller zu gehen.
   Dadurch ist es für den Hund viel schwieriger zu verstehen, was nicht erwünscht ist bzw. er lernt, dass ihn das Ende der Leine stoppt und er zum HF zurück gehen muss, um weiterzulaufen.

- Nach jedem Stopp muss der Hund zurück zum HF kommen --> was der Hund irgendwann fast schon automatisiert macht, ohne dabei aber sein ursprüngliches Ziel aus den Augen zu lassen.

- Der Mensch läuft meist sofort weiter, sobald der Hund bei ihm ist. Obwohl der Hund den Fokus noch nach vorne statt auf den HF gerichtet hat

- Die Leine hat während dem gleichen Training immer eine andere Länge

- Ausserhalb der Übungszeit darf der Hund wieder ziehen bzw. nur der Zug nach vorne wird kontrolliert

Ansonsten noch ein paar Ideen, wie man dem Hund das Einhalten des Radius positiv vermitteln kann.

Ich weiss, dass es mit einem Hund, der von sich aus schon eine gewisse Grundspannung mitbringt wenn es raus geht, einiges schwieriger ist entspannt zu gehen. Aber wenn du ihr vermitteln kannst, dass nur die entspannte Leine sie ans Ziel bringt, wird das für sie wesentlich leichter zu verstehen sein, als über Stehenbleiben oder Belohnen während ihr am Laufen seid (in dem Moment wird sie sich gar nicht auf voll das Konzentrieren können, was du von ihr möchtest)

Moni

 
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Was ich gemerkt habe: Wenn ich Tabasco 2-3m gebe, ist es viel weniger ein Problem. An der Flex überhaupt keines.
spannend...das ist bei uns mit fagi genau umgekehrt...

direkt neben mir laufen ist überhaupt kein problem. hat er jedoch vor mir "freiheit" in form von ein paar metern vergisst er mich hinten völlig und lässt seinem jagdtrieb freien lauf.

er switcht jedoch sofort um wenn wir auf freiem feld "arbeiten". bei ihm habe ich gemerkt dass es sehr hilfreich ist wenn er wieder "in seiner welt" versinkt, ich ihn bewusst zu mir nehme und wir ein paar lektionen verloren suche einbauen oder auch ein wenig gehorsamsübungen. die jagdlich ambitionierten hunde sind eben nochmals ein wenig anderst gepolt und ich denke man muss wirklich das beste herausfinden.

stundenlanges stehen bleiben in der pampa, bis er sich "rückorientiert" und alles andere haben wir bereits hinter uns und ich muss sagen dass es mich insoweit dann schon sehr genervt hat. 3 stunden für 4 meter spaziergang...und es hätte noch viel viel länger dauern können. es wäre ihm völlig gleich gewesen. schlussendlich kehrte er sogar "automatisiert" um wenn ich stehen blieb, belohnung abholen um dann beim ersten schritt wieder voll nach vorne zu stürtzen...ne danke.

mit dem gehorsamsübungen zwischendurch lenke ich immerhin seine aufmerksamkeit und konzentration auf mich. zur zeit dehne ich es etwas aus, damit es noch ein spaziergang bleibt und nicht in stures arbeiten ausartet.

ich jage auch zwischendurch ganz bewusst mit ihm und fördere das vorstehen etc..

ich bin ja optimistisch und in etwa 10 jahren oder so...kann er es dann. :up

 
Ich glaube inzwischen das dies stark vom Hund selber anhängig ist- Nacho zieht eigentlich nie an der Leine, noch nicht mal bei Wildsichtung… aber zu behaupten das sei allein meiner konsequenten Erziehung zu verdanken wäre ne dreiste Lüge. 

Er war eigentlich schon immer so… Gareth übrigens auch.

Sarion zieht an der Leine wenn er in eine hohe Erregungslage gerät - das heisst wenn er etwas jagbares sieht, oder einen Hund den er ganz toll findet etc. Mich stört es nicht wirklich, weil es eigentlich nur kurze Momente sind und er anschliessend wieder entspannt an der Leine läuft.

Ich kann mir aber gut vorstellen wie das ist… neulich hab ich die Cockerspaniel Mädels meiner Nachbarin gehütet und war mit denen Laufen…die sind ja im vergleich zu meinen Federgewichte, und trotzdem hab ich gemerkt wie sehr mich der ständige Zug an der Leine genervt hat. Also nicht mal kurz ziehen und dann ist wieder gut, sonder wirklich permanent… :ugly:  

Ich weiss nicht ob man das wirklich ganz "weg" bekommt- zumindest nicht ohne enormen Druck auszuüben.  

 
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hm...moni wann machst du einen kurs "lange leine in der pampa laufen"?  *grins*

 
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das video kannte ich...das z.b. haben wir schon lange durch und bis jetzt strikt immer mind. zweimal am tag..

klappt auch daheim ganz genial. ganz ohne leine mit explosionsartigem sitz oder wenn verlangt auch platz. erst nach freigabe darf er sich bedienen..

eben..klappt sogar an der (kurzen) leine auf dem feld.

aber dann...wehe er darf schnüffeln. alles weg und wir machen waagrechtes bungee jumping... :ugly:

was bin ich froh, haben wir noch eine cheyenne, welche wenn verlangt, mit durchhängender leine überall läuft..egal welcher reiz. ich denke dass es schon zutrifft...sie ist eben kein jagdhund und auch (vielleicht gerade deshalb) wesentlich sensibler und ansprechbarer.

 
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Mit der Unterscheidung Geschirr / Halsband habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Sei es bei Jason und Sandro oder diversen Kundenhunden. Was aber natürlich auch erst entsprechend aufgebaut werden muss.

Was ich auch schon einige Male eingesetzt habe (gerade bei Hunden, die an der Leine etwas hektischer sind) ist das kurzzeitige Führen mit einer Balanceleine nach TTEAM.  Und was auch bei vielen Hunden hilfreich ist, ist eine längere Leine wenn es örtlich möglich ist.

Beibringen eines Hörzeichens für die Position

Der Hund ist an der kurzen, lockeren Leine neben dem HF. Dieser gibt das gewünschte Hörzeichen (z.B. Leine) und belohnt den Hund unmittelbar darauf (erst im Stehen, später dann mit ersten Vorwärtsbewegungen,....), so dass der Hund später weiss, wenn dieses Kommando kommt, wo er sich befinden soll

Ein Hörzeichen habe ich mit Venia schon von Welpe an aufgebaut. Sie nimmt das auf Aufforderung auch ein, zeigt aber dann eben hibbelige Verhalten und kann nicht ruhig und entspannt neben mir gehen.

Beibringen des aktive Nachgebens auf Leinenspannung

Der Hund ist an der kurzen Leine und wird dazu gebracht, dass er an der Leine zieht. HF steht  und wartet bis Hund Spannung aus der Leine nimmt --> C & B,

Wenn der Hund dies nach den entsprechenden Trainingseinheiten verstanden hat, gibt HF selbst leichte Spannung auf die Leine, sobald Hund nachgibt C& B...) - auch hier erst stehend, später gehend

Beides erst in ablenkungsarmer Umgebung (z.B. Zuhause) und erst nach und nach mit mehr Ablenkung

- Arbeiten im Leinenradius so wie es hier beschrieben ist http://markertraining.de/an-lockerer-leine-gehen-als-targetaufgabe/

Bei der Übung mit dem Stehenbleiben habe ich jedoch schon ganz oft festgestellt, dass hier meist die folgenden Fehler gemacht werden

- der Mensch bleibt  erst stehen, wenn der Hund am Ende der Leine angekommen ist, statt in dem Moment indem der Hund die Idee hat, nach vorne bzw. schneller zu gehen.

   Dadurch ist es für den Hund viel schwieriger zu verstehen, was nicht erwünscht ist bzw. er lernt, dass ihn das Ende der Leine stoppt und er zum HF zurück gehen muss, um weiterzulaufen.

- Nach jedem Stopp muss der Hund zurück zum HF kommen --> was der Hund irgendwann fast schon automatisiert macht, ohne dabei aber sein ursprüngliches Ziel aus den Augen zu lassen.

- Der Mensch läuft meist sofort weiter, sobald der Hund bei ihm ist. Obwohl der Hund den Fokus noch nach vorne statt auf den HF gerichtet hat

- Die Leine hat während dem gleichen Training immer eine andere Länge

- Ausserhalb der Übungszeit darf der Hund wieder ziehen bzw. nur der Zug nach vorne wird kontrolliert

Das Markertraining habe ich- genau in dieser Art über ein Jahr durchgeführt. Glaub mir, ich bin konsequent, das können Leute sicher bestätigen, die auch schon mit mir gelaufen sind, nicht wahr Conny;-))

Damals hatte ich ja neben Venia Sunny, auf die ich ja quasi gar nicht achten musste und konnte mich vollumfänglich um diese Dinge kümmern.

Venia macht dieses Spiel auch heute noch mit, aber nein, sie hat ihren Radius nie von sich aus verkleinert, bezw. ist das Problem dass keine Art Futter und kein Spielzeug ans Jagen herankommt. Das ist einfach Fakt. Solange sie Hunger hat- ich habe sie eine Zeit lang nur so auf dem Spaziergang gefüttert- klappt das wunderbar. Sobald sie aber dann ne gewisse Menge an Futter intus hat wird das ganze immer zäher. Machen tut sies, sie dreht ab, holt sich Futter, geht aber gleich wieder anch vorne.

Auch hinter mir Futter suchen lassen, ich habe ewige Monate mit solchen Suchspielen verbracht, das Ergebnis war immer das Gleiche.

Ansonsten noch ein paar Ideen, wie man dem Hund das Einhalten des Radius positiv vermitteln kann.

Ich weiss, dass es mit einem Hund, der von sich aus schon eine gewisse Grundspannung mitbringt wenn es raus geht, einiges schwieriger ist entspannt zu gehen. Aber wenn du ihr vermitteln kannst, dass nur die entspannte Leine sie ans Ziel bringt, wird das für sie wesentlich leichter zu verstehen sein, als über Stehenbleiben oder Belohnen während ihr am Laufen seid (in dem Moment wird sie sich gar nicht auf voll das Konzentrieren können, was du von ihr möchtest)

Moni
Das Problem ist, dass sich ein Hund wie Venia gar nicht voll auf das konzentrieren kann draussen, was ich möchte. Sunny war auch voller Power, hatte kein sehr gutes Nervenkostüm usw. aber es ist einfach anders. Man kann sowas nicht mit einem sehr jagdlich motivierten Hund vergleichen. Dieses Gegenkonditionieren funktioniert wunderbar, auch beim Jagdtreib konnte ich da viel erreichen.

Der grundunterschied liegt denke ich in den Genen. Eigentlich logisch, man kann nichts was genetisch so vorgegeben ist umkonditionieren- oder programmieren. Es wird immer das ursprüngliche Verhalten oder die ursprünglichen Anlagen durchkommen.

Origine ist da ganz anders, auch Windhund, auch Jagdtrieb, aber nie in dieser Art deshalb glaube ich, dass es bei einem Hund wie ihr perfekt klappen würde.

Ich sehe es eben auch nicht als erstrebenswert, dass Venia neben mir läuft und sich die Anspannung so steigert, dass sie fast zittert am Körper, das kann nicht der Preis sein.

Doof ist, dass sie es auch bei unterschiedlicher Leinenlänge immer gleich macht. Sie geht einfach immer ans Ende der jeweiligen Leine und zieht da dann mehr oder weniger, mit Flexi das Selbe. Oder dann geht sie fahrig vor und zurück zu mir weil sie ja eigentlich weiss, was ich von ihr möchte. Das ist aber eben das Problem, sie wird dann unglaublich nervös. Mir macht das den Anschein, dass die Hormone die wegen des Jagdtriebes ausgeschüttet werden wahrscheinlich Dies verursachen...

Ich bräuchte eine Regel, an die wir uns quasi beide halten. Eine Regel, mit der wir eben beide leben können.

Drum nimmts mich wunder ob das klappt mit HB und Geschirrunterscheidung. Bei uns wäre der Geschirranteil halt viel grösser. Würde man denn da einfach halt beides anziehen und zwischendurch switchen wenn man merkt, es ist möglich für den Hund? Z.B. in wildarmem Gebiet usw...

Das Andere wäre eben das Geschirr mit dem Führpunkt vor der Brust, das würde mich sehr interessieren ob jemand das kennt und Erfahrungen gesammelt hat?

@Edit

Venia schnüffelt halt auch eher wenig, sie schnüffelt nur dann, wenn sie eben entspannt ist und sonst geht sie gerne nach vorne und sieht sich um....

 
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Oh wie ich dein Problem kenne und die x Übungen die es dazu gibt.Wie oft hatte ich nach 5Min bereits einen tauben Arm weil er so elendig zog.Wir haben alles versucht und doch hat es nichts gebracht.Einzig mit dem Klicker hab ichs hinbekommen und zu meinem erstaunen ihn sehr kurzer Zeit.Eigentlich war das gar nicht meins aber meine Trainerin meinte ichsolls doch trotzdem versuchen.Tja und am 2. Tag startete ich die Übung und mein Hund lief direktan lockerer Leine :eek: .Man muss noch sagen ich war auf einem vielbesuchten Spazierweg mit unzähligen Hundedüften.Deshalb war ich um so mehr erstaunt.Alle anderen Übungen hab ich weiss ich nicht wie lange und oft versucht.

Interessanterweise kann er es seit da sowohl am HB wie auch wenn er am Geschirr geführt wird.Nur wenn andere Hunde dabei sind klappt es nicht aber da ist es mir egal.

Was ich nicht wollte ist dass ich immer ein Kommando wie z.B. Fuss geben muss damit er schön an der Leine geht.Das macht für mich ei fach keinen Sinn.Er soll ohne Kommando anständig an der Leine laufen.Wenn es ein Kommando gibt ist klar dass er ein korrektes Fuss laufen soll.Unabhängig ob mit oder ohne Leine, auf HuPla oder sonst wo.

 
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Für das normale Ziehen als Welpen habe ich das mit dem Stehenbleiben gemacht. Wenn sie aber dann immer wieder in die Leine geprellt sind, mussten sie hinter/neben mir laufen. Und das ging mir nicht anders als übers Verdrängen. Ich bin ihnen in den Weg gestanden als sie an mir vorbei wollten und habe gezischt (ja ich weiss; böse).

Nun muss ich in normaler Erregungslage nur noch "tschtschtscht" und sie mässigen ihr Tempo. Mit 2 Hunden in der Welpiphase ging es mir schlichtweg nicht anders; vielleicht doch, aber dann hätte ich voll zuerst ein Magengeschwür bekommen. Dafür habe ich nun Hunde die meist an lockerer Leine laufen, ausser zB an einem Military ^^. Und eins davon ist ja bekanntlich ein hartnäckiger Cocker.

Weh getan hat das den beiden null; sie sind nur das einte oder andere Mal erschrocken. Ich musste es aber erstaunlicherweise gar nicht so oft machen...

 
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Schönes Leinenlaufen ist leider auch bei uns ein Thema :( Werde mir die Videos mal anschauen, vielleicht gibt es ja noch Hoffnung.

Genau wie Idesiree habe ich bereits unzählige Versuche unternommen. Inzwischen bin ich bei einem Gemisch aus zurückdrängen, stehen bleiben und "hey gahts no!" angelangt. Schlimm ist es wenn Wasser in der Nähe ist. Und super geht es wenn wir auf dem Rückweg sind, da kann Madame plötzlich an der lockeren Leine laufen :grumpy:  Immerhin weiss ich so dass sie es könnte.

 
Hab uns mal aufgenommen, heute Morgen. Ohne Jagdreiz kann Venia schön an der Leine laufen, ist aufmerksam und zieht nicht voran. Ich habe da kein Futter in der Hand und kurz vorher hatte sie eine Katzenbegegnung. Trotzdem ist sie locker und aufmerksam.
Achtet mal auf Gine`s Flatterohren:D

https://www.youtube.com/watch?v=4n9eLRAnWLo&feature=youtu.be

@Romaine

du schreibst, du hast sie mit Bedrängen gut händeln können  und das klappt wenn sie nicht in grösserer Erregung sind. Was machst du, wenn sie es sind, sprich, hast du dann entweder eben HB oder Geschirr oder lässt du sie dann halt einfach ziehen wenn du merkst, es geht nicht schön gesittet nebenan?

 
Die Situation dass nix mehr geht und ich nur noch am korrigieren bin hatte ich bisher v.a. am Military in Oberbottigen... Und da hab ich mich einfach genervt, da ich damit nicht gerechnet habe (sehr hilfreich ^^). Da hab ichs dann irgendwann aufgegeben und Kerstin einen Hund gegeben, da meine Hände von der gummierten Leine regelrecht gepeelt waren.

Wenn sie anstrengende Tage haben wie heute, korrigiere und erinnere ich halt immer wieder... Dann geht's sehr gut. Ich zische aber schon, wenn ein Hund neben mir schneller wird. Also nicht erst, wenn der Hund am Ende der leine angekommen ist. Für mich wird sowohl am HB und Geschirr gleich gutes Laufen eingefordert. Ich mache da keinen Unterschied.

 
Ich habe mit Lexi das genau gleiche Leinenverhalten wie du. Beim Durchlesen deiner Beschreibungen, dachte ich immer wieder "ja, genau, wie bei mir"!

Lexi kann nur anständig neben mir laufen, wenn die Leine kurz gehalten ist. Sobald sie mehr zur Verfügung hat, will/muss sie stets vorne weg sein.

Ich habe die Variante mit vorne am Brustkorb einklinken versucht. Resultat: Lexis Geschirr hing komplett unbequem an ihr und sie lief trotzdem weiter vorne weg.

Auch den Befehl hinter mir zu laufen kennt sie. Dann läuft sie zwar hinter mir, schaut extrem unterwürfig aus und wartet ungeduldig und nervös auf das erlösende Kommando oder versucht je nach Erregungslage dreist an mir vorbeizudrängeln...

Ich habe mich iwie damit abgefunden...und verlange das neben mir gehen nur noch, wenns wichtig ist. Denn dauerndes Bespassen oder Zurückpfeifen nervt mich zu sehr!

Das vorne Einklinken kannst du gut ausprobieren, indem du einfach einen guten Karabiner vorne am Geschirr einklinkst...

 
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Was mich interessieren würde ist, ob Venia bei einer fremden Person auch zieht. Lustigerweise habe ich schon ab und an beobachtet, dass Hunde sich bei jemand anderem, den sie noch nie gesehen haben oder nicht gut kennen, völlig anders verhalten.

Zum Leinen ziehen kann ich leider keine Ratschläge geben, ich glaube ihr habt schon fast alles durch...