Erfolgreiches Antijagd Training?

Rusty

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16. Mai 2010
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Hallo liebe Foris :)

Ich hätte da mal eine Frage an alle Besitzer/Betreuer eines jagenden Hundes. Gibt es tatsächlich Jemand der mit dem gängigen Antijagdtraining (Schleppleine, Abruchsignale, Auslastung, usw.) erfolg hatte und dessen Hund (auch ohne ständige Dauerbespassung auf dem Spaziergang!) zuverlässig nicht mehr jagt? Damit meine ich nicht Hunde welche nicht ausgelastet waren sondern echte Jäger. Ich weiss es gibt schon einige Threads zum Thema wie man es macht. Möchte aber wissen ob es bei euch funktionniert hat.





Viele Leute wissen immer viel zu erzählen über die Theorie des Antijagdtrainings aber ich habe echt noch keinen getroffen wo es auch gefunzt hat. Also mal ganz ehrlich. Wer hats geschafft?

 
Also bei Diuni (Sichtjägerin aus Leidenschaft) habe ich es nicht wegbekommen. Wohl gemerkt, dass ich bei Diuni von Klein auf kein Abbruchsignal trainiert habe (kannte man irgendwie dazumal nicht so). Sie hat einfach mit den ,,Alter,, (6,5 J.) geruhigt und weiss wo sie sowieso keine Chance hat (wie bei Vögel). Rennt eine Katze, Fuchs, Reh oder sonst ein Tierchen rum, ist sie von 0 auf 100 weg. Kommt zum Glück grad wieder wenns weg ist. Bin nun am ,,Notpfiff,, am Üben seit ca. 8 Monaten, konnte es aber noch nie in einer Situation testen weil ich in Wald/Waldrand sowieso nie ableine. Und es herausfordern ,,nur,, wegen einem Test ist mir zu Riskant. Also kann ich nicht sagen ob es funktioniert...

Bei Pyri (15 M.) habe ich von Anfang an zwar nicht so intensiv das Abbruchsignal geübt und mit Diuni zusammen den Notpfiff. Konnte beides noch nicht bei Wild usw. ,,in echt,, testen. Aber das Abbruchsignal wirkt bei Vögel und Mäuselöcher schon gut. Ob es jemals bei einer Katze klappen wird weiss ich nicht.

Also zum Jetzigen Zeitpunkt kann ich bei beiden Hunden ,,noch,, nicht sagen, dass es klappt. Man muss auch sehen, dass es mit 2 Hunden noch viel viel schwieriger ist. Wenn der eine Gehorcht, zieht in der andere womöglich wieder mit. Mal sehen was die Zukunft bringt. :D

Kenne aber Leute welche es anscheinend können, aber weiss nicht ob der Hund ganz frei ist oder trotzdem eine Schleppe dran haben. Für mich gilt Abbrufen mit Erfolg bei Wild nur wenn der Hund ganz frei ist. Weil sonst bin ich ja gleich weit wie wenn ich die Hundis sowieso an der Leine hätte.

 
hi

ich kann dir nur sagen, dass ich erfolgreich 'antijagdtraining' gemacht habe bei samira von welpe auf.
sie würde jagen, tuts aber nicht bzw. sie ist mitten in der jagdszene ansprechbar und ich kann sie zuverlässig abrufen, weil ich sie von anfang an richtig aufgebaut habe. nicht so bei siro (bei dem hab ich es voll verpasst), der immer noch jagen würde und falls er die gelegenheit dazu bekäme dann auch nicht ansprechbar ist :thumbdown: (immerhin kommt er sofort zurück wenn er mehr als ca.100 m von mir entfernt ist).

ich werde in kürze mit beiden an einem AJT teilnehmen.
um samira noch besser zu diesem thema abzusichern/festigen und um zu 'versuchen' ob ich es meinem 11 jährigen siro noch abgewöhnen kann. auch möchte ich zu diesem thema dazulernen und bin gespannt auf das (persönliche) ergebnis des seminar.

 
Also ich kann sagen, dass meine Eurasierhündin, zwar gut gehorcht hat, aber das Jagen immer ein Problem war. Sie war abrufbar, bei einer Spur, aber nicht bei direkter Wildsichtung.

Bibu hat zu Anfangs heftig gejagt, klar Jack Russel halt, Sie jagt mittlerweile gar nicht mehr. Natürlich würde Sie wenn ich Sie liesse, aber ich kann ohne Leine mit Ihr im Wald laufen gehn... Hat mich zwar viel Nerven und auch Zeit gekostet, aber ich kann Sie vor einer davonrennenden Ratte zurückholen.

Bei Duffy bin ich noch nicht soweit, werde jetzt erst nochmals ins Antijagdtraining gehen um nochmal alles aufzufrischen.

Ich denke es kommt auf den Hund drauf an, manche sind Jäger und bleiben Jäger. Ich kann aber mit gutem Gewissen sagen, dass ich es bei Bibu weggekriegt habe.

 
@branco
@bibu

das tönt ja sehr vielversprechend! wo habt ihr beide denn euer antijagdtraining gemacht, resp. werdet ihr es machen?

 
Ich hab das erste Antijagdtraining noch in Deutschland aufm Hupla gemacht. Das nächste wird von meinem Privattrainer durchgeführt. Falls interesse besteht kannst mir ne PN machen.

LG

 
2 Malinois

Sichtjäger

Umbra, extreme Sichtjägern von Jung an, aber ohne je richtigen (ausser Mäuse) Jagderfolg gehabt zu haben erfolgreich mit Anti-Jagd-Training a la Katharina Aberle (nix abbruchsignal, nix schleppleine sondern gemeinsam Jagderfolg verbuchen, kontrolle über umlenken nicht abbrechen) von 2-5 jährig musste ich die Pfeiffe und Beute immer dabei haben, so konnte ich jedoch jegliches Hetzen sofort umleiten und kontrollieren, nach und nach hat sie aufgegeben so extrem nach Wild zu suchen, ich konnte auch die Anti-Jagd-Trainingseinheiten (es sind 5 Elemente, die einzeln trainiert werden müssen) immer je seltener machen ohne dass ihr Jagdtrieb zurückkehrte - später konnte ich sie durch einfaches Rufen (okee ev. aufschrei ;) ) sofort von Wild abhalten und heutzutage geht sie gar nicht mehr, selbst wenn anderen Hunde in der Gruppe losspurten! (edit ich rede immer von direkten Wildsichtungen) (sie ist knapp 8 jährig)

das 2. Exemplar war bis im Alter von 1.5 jahren überhaupt keine Jägerin im Sinne von Umbra mit umher spähen, ausschau halten etc., doch dann hatte sie den ultimativen Jagderfolg und seither ist Schluss mit Lustig und ich bin mir auch 200% sicher (durch div. erfahrene Trainer/Sportler/Rassekenner bestätigt) dass bei ihr mit oben genannten Trainingsmethode rein gar nichts mehr zu erreichen ist !!!

 
bei norik hat es funktioniert und hält bis heute an. er begann zu jagen (aus meiner unachtsamkeit heraus und vermutlich auch weil ihm langweilig war und er einen starken jagdtrieb von seinem vater in sich trägt) mit 8 monaten. wir haben übe ein jahr intensiv das antijadtraining von pia gröning gemacht, meist allein zu zweit. aber auch in einem seminar.

norik ist jetzt 3 jahre alt und ich kann ihn vor hasen, rehen und füchsen stoppen, d.h. er sitzt oder geht ins platz nachdem er sich nach mir umgedreht hat. ich muss aber dazwischen immer mal wieder die übungen wiederholen (keine schleppleine mehr) aber z.b. das impulstraining oder ich nehme auch ab und zu mal die reizangel mit auf den spaziergang im gelände wo norik "gefährdet" ist. aber ansonsten bin ich mit dem erfolg mehr als zufrieden, obwohl es während des trainings immer wieder misserfolge gab und ich manches mal lieber aufgegeben hätte.

 
ich will nicht sagen, dass es 100% klappt, denn an 100% glaube ich bei einem windhund erst gar nicht, aber es liegen welten zwischen dawns beginn der jagdzeit und jetzt. das wichtigste: sie bleibt ansprechbar und bekommt mit, wenn ich in eine andere richtung gehe und sie kehrt um an natürlichen grenzen zb. waldrand etc. für mich sehr wichtig: sie tötet nicht. rehe etc. erwischt sie sowieso nicht aber wenn die katzen keinen baum haben in greifbarer nähe oder sonst ein erhöhtes versteck, sind sie chancenlos gegen die hunde. ist jetzt aber lange nicht mehr vorgekommen, dass sie durchgestartet ist. wo es zuverlässig hält ist bei füchsen. auch hasen sind keine so grosse gefahr. ich zähle aber dawn ganz klar nicht zu den hardcorejägern, denn auf diese wartet man in der regel schon mal ein paar minuten... das musste ich auch vor dem training nie.

 
einen wirlkich auf jagd gehenden herdi hält man mit nichts davon ab..
die motivationen die in diesen hunden stecken, machen sie unempfänglich für andere (ablenkungs) reize.
alles was als "sinnlos" in dem moment erachtet wird, ist es für diese hunde dann auch. leider sind wir menschen dann auch ziemlich "sinnlos", da es eigenständig denkende jäger und beschützer sind, welche den menschen durchaus nicht brauchen.
so ein hund tut immer volle 100% das was er gerade tut.
die motiavation ist hier einzig und allein : fressen. sie "sprinten" auch nicht hinterher, sondern es wäre ein dauerhaftes stundenlanges -treiben- bis zur erschöpfung des opfers. jagen diese hund im verband, wird das opfer stundenlang keilförmig im kreis getrieben, von mehreren seiten jeweils. eben slange bis es zu schwach zum flüchten wird.
es sind keine sprinter, aber sehr ausdauernde läufer und sie entfernen sich nie sehr weit vom ursprünglichen ausgangspunkt. als "strategen" der abwehr wissen sie auch die jagd erfolgreich umzusetzen, ohne gänzlichen eigenen energieverlust.
ayla kennt zb. alle totalitären abbruchsignale die denkbar sind...
:evil: durch diese schule geht bei mir jeder hund...
ist sie jedoch gerade jagdlich motiviert...hilft wirklich nur die sicherung durch die leine. umweltreize anderer art werden "abgestellt".. darin wiederum sind auch diese hunde weltmeister.
eigentlich auch logisch...
würden sie sich durch "kleinigkeiten" von zb. der hauptaufgabe bewachen durch etwas ablenken lassen, könnten sie niemals herdenschutz betreiben....somit gäbe es diese hund erst gar nicht....
gleiches gilt für das jagen..

 
Also, ich würde sagen, ich habe doch eine Hündin mit rechtem Jagdtrieb, also schon eine "richtige" Jägerin :headbang:

Für mich ist erst mal die Einstellung wichtig, ist bei mir auch mit der Zeit entstanden.
Antijagdtraining gibt es bei mir nicht, sondern eher kontrolliertes Jagen, also ein Jagdtraining.

Die gängigen Trainings in diese Richtung haben bei Venia höchstens zu sagen wir mal 40 % gegriffen, nämlich dann, wenn sie in der Erregungslage nicht so hoch war.
Kam sie in eine hohe Erregungslage konnte sie mich nicht mehr wahrnehme, da wäre jeder noch zu 1000en konditionnierte Pfiff ins Leere gegangen.

Ich habe durch verschiedene, aufgebautene "Elemente" das Training aufgebaut.
Den Hund dauerzubespassen liegt eben da gerade fern, er soll Hund sein können auf dem Spaziergang.
Anfangs wird ein "luege" aufgebaut.
In einer Erregungssituation kann es aber auch durchaus sein, dass der Hund dann nur mit den Ohren "lueget" und den Kopf nicht dreht. Machen tut das gar nix, solange er ansprechbar ist, ist das Ziel erreicht.
Gleichzeitig wird ein "easy" aufgebaut um die Erregungssituation schneller wieder etwas runterzubringen, ist aber nicht nur fürs Jagen zu gebrauchen.
Gleichzeitig wird über die Reaktionsebene ein Doppelpfiff aufgebaut.
Später könnte man so in ganz hohen Erregungssituationen mit einem doppelten Abbruchsignal arbeiten.

das Allerallerwichtigste ist die variable Belohnung!!!! Ein Hund der auch noch das tollste Würstli einfach täglich bekommt, der inhaliert das, ohne es noch wirklich als Belohnung wahrzunehmen, so kann man die positiven Dinge gar nicht verstärken.
Ich habe von einem Hund gehört, für den das Totstellen die Ultimative belohnung ist, der Jackpot, mich hats fast verbäsed als ich mir vorstellte, vom Reh abgerufen und bei mir; jeeeee, Jackpot Tod :laughingmyassoff:

 
Also, an ein zuverlässiges "Antijagdtraining" im traditionellen Sinne glaube ich bei meinen Jägern sowieso nicht...

Frühzeitig ein Abruf/Abbruchsignal trainieren- allerdings hilft das nur, wenn ich das Jagdobjekt rechtzeitig entdecke. Sind sie mal durchgestartet, hilf meist nur noch beten...
Da es Sichtjäger sind, verfolgen sie die Beute zum Glück nicht lange- und meine "suchen" auch nicht gezielt danach.

Es gab Situationen in denen ich sie bei Wildsichtung abrufen konnte- aber, das klappt leider nicht immer.
Im Moment muss ich wirklich sehr sehr Wachsam sein- es wimmelt hier nur so von Rehen, und das Tagsüber mitten auf dem ungeschützten Feld... sehr gefährlich! Eigentlich wäre es im Wald oder Waldrand sicherer, denn dort verfolgen meine ihre Beute nicht.

 
und manchmal geht es dann halt nicht ohne etwas druck ab... bei den barsois fahre ich mit einer total genervten stimme sehr gut. wenn dawn zb. zu scannen beginnt tue ich total genervt. sie hasst das wenn ich so tue. steht bestimmt in keinem antijagdtraining, ist meine ganz persönliche erziehung. ich würde durchaus mal an einem antijagdtraining teilnehmen, aber immer für mich in anspruch nehmen, dass ich nur das herauspicke was gut für mich ist. ich habe im übrigen gar nicht den anspruch, dass ich dawn zu 100% vom jagen abhalten kann, denn dann hätte ich die falschen rassen. ich hab zweimal glück gehabt dass sie keinen trieb haben, aber das hat zumindest bei jendayi kaum was mit mir zu tun. bei nastassja ist es etwas anderes. bei ihr hab ich es wirkllich mit "ersatzjagen" zusammen mit mir geschafft. sie ist so gut auf mich konditioniert und so sehr daran gewöhnt, dass action und spass mit mir stattfindet, dass ich sie alleine mit kong und davonrennen vom wild abhalten kann, wenn sie denn überhaupt mal geht. bin daher sehr gespannt auf das windhundeseminar an der ich mit beiden barsois teilnehme.

 
@Conny
Ich freue mich auch auf das Seminar :headbang: Da können Nastassja und Venia ja wieder Alles geben :D


Nein, ich glaube auch, es ist die falsche Einstellung von einem 100%igen Rückruf ausgehen zu wollen.
Vor allem das Versuchen das Jagen "abzustellen" oder unterdrücken, ist bei einem richtigen Jagdhund einfach nicht möglich, andererseits könnten unkontrollierte Reizangeltrainings, unbedachtes Kongschmeissen oder dem Frisbeenachhetzen auf Teufel komm raus auch nach Hinten losgehen und den Jagdtrieb in falsche richtung Fördern...
Ich habe z.b. bei Venia bemerkt, dass es bei ihr fast besser ist, sie eine ganz kurze Sequenz gehen zu lassen; und dann den Rückruf folgen zu lassen. Ihr geht es einfach ums Hetzen, und wenn sie das ganz kurz kann, reicht das schon.
Das geht dann aber auch nur, wenn das Objekt der Begierde wirklich weit weg ist den so ein Windhund ist sackschnell im Sprint...

 
ist bei dawn auch so. kurz hetzen lassen und dann erst abbruchsignal und davonrennen, dann kann sie mich hetzen... klingt komisch aber es wirkt.

 
[QUOTE='sighthound]ist bei dawn auch so. kurz hetzen lassen und dann erst abbruchsignal und davonrennen, dann kann sie mich hetzen... klingt komisch aber es wirkt.
[/QUOTE]Jep, bei uns auch so, ist wie wenn sie dann die geballte Energie ausschütten könnte.Bei drehen fliegt dann bei mir Meist ein Kong, oder Frisbee, oder es rennt eine Futtertube oder Dörrfisch oder Katzenfutter weg, das ist dann ihr "Weiterhetzen" und dies liebt sie und ist eine geeignete Befriedigung :)

 
Ghiro ist Schnüfel und Sichtjäger...seiner Körpersprache kann ich gut ablesen, bevor er losspurten will...alleine klappt das wirklich sehr gut, aber in der Gruppe noch nicht so wirklich...gut ist, dass er das Objekt nicht lange verfolgt und wieder kehrt, aber doof ist es trotzdem...in der Gruppe meide ich Waldspaziergänge meisstens, oder halt an der Leine :)

 
Nach dem Abbruchsignal kommt bei mir je nach dem wie schwierig es war entweder einfach ein mega gutes Fresschen. Oder je nach dem beim Üben auch ein selbstgebasteltes Spielzeug welches eine Art Reizangel ähnelt. Also die Belohnung variiert bei mir auch.... Schleppe aber nicht immer das Megaspielzeug mit... Aber so bleibt es auch spannend weil sie weiss nicht was sie bekommt. Hauptsache cool ist es...

Ich habe als Spielzeug etwas gewählt wo ich in den Hand behalten kann damit der Hund ja nicht auf die Idee kommt sich das spiel zu schnappen und mit Spiel dem Reh hinterher zu wetzen. Also ist es ein Wuschelding mit Bändeln an einem langen Seil. So hängt sie an mir/am Spiel... :D

Der Notpfiff würde mit einem noch besseren Fresschen belohnt werden. Beispiel Poulethals, oder sonst Dörrfleischmässiges. Aber wie schon geschrieben, kam noch nie dazu den Notpfiff in ,,echt,, zu brauchen. Aber aufgebaut wird er mit Dörrfisch, Ziehmen, echten Knochen usw. usw.

ich hoffe so sehr, dass es dann auch mal klappt wenn man es wirklich braucht. :thumbs:

 
Mmhhh, bei uns hängt das vom Radius ab. Sind sie im 10m Radius, ich sehe das Jagdobjekt vor ihnen und gebe das Abbruchsignal, bleiben sie da, ansonsten gehen sie hinterher. Bei Chadie weiss ich (aus einer Verkettung unglücklicher Umstände) dass es ihm auch "nur" ums Hetzen geht, bleibt das Tier stehen, ist es völlig uninteressant, da er rein auf "bewegte" Objekte steht. Katzen, Schafe etc., die rumstehen, sind nicht arg interessant, bei Joe ist das anderst, er findet Jagdobjekte als solche super.

Ich habe bei meinen Hunden aber auch nicht den Anspruch dauernd und überall ableinen zu können, entsprechend bleiben sie in kritischen Gebieten an der Leine.

 
Ich habe da zwei typische Jäger, aber beide mit unterschliedlichen Jagdverhalten:

Jo hatte bereits mehrere Jagderfolge bevor er zu mir kam, er ist ein sehr selbstständiger Hund, der auch total selbstständig jagen geht. Bei ihm hatte ich die Jagerei so gut im Griff, dass er überalldort wo nicht unmittelbar Jagbares war, frei laufen lassen konnte. Auch im Wald zu den Tageszeiten wo erfahrungsgemäß wenig Wild herum ist. Völlig unproblematisch waren Pferde, Kühe. Problematisch war alles andere, wenn es direkt vor ihm davonlief. Meistens kann ich ihn, bevor er losrennt, zurückrufen, Platz ist hier immer am effektivsten gewesen, die Fälle, wo er sich wirklich darüber hinwegsetzte waren in den letzten Jahren sehr gering.
Ich habe mit ihm kein spezifisches Anti-Jagd-Training gemacht, weil mir eigentlich jeder garantierte dass bei so einem Fall das nichts bringen wird. Er wurde sportlich geführt, hatte viel Bewegung und war anscheind so ausgeglichen dass es nicht unbedingt das Wichtigste in seinem Leben war.

Sacha habe ich seit sie ein Welpe war und ich habe mit ihr von Anfang an Wildparks besucht, jede verdammte Kuh gestreichelt, die wir trafen, jedes Huhn angeguckt, jede Schafsherde beobachtet und diese Tiere sind auch total unproblematisch bei ihr, Rehe und wilde Hasen und Kaninchen gehen auch supergut. Schwierig sind eigentlich nur Katzen. Ich glaube aber, dass sie nur jagen würde und nicht wie Jo das Jagdobjekt umbringen würde. Sie läßt sich sehr gut kontrollieren, auf Pfiff kehrt sie meist sogar im Lauf. Sie hat einen viel stärkeren Jagdtrieb als Jo, jagt aber mit mir, das heißt, sie läßt sich in ihrer Jagerei recht gut anweisen und kontrollieren. Ich habe mit ihr immer geübt aus dem Lauf heraus abzuliegen wenn ich ein Balli schmiss oder ihr ihr eine Spur legte und sie durfte sie dann trotzdem weiterverfolgen nachdem sie ihre Belohng abgeholt hat.
Sie ist ein teilselbstständiger Jäger, sie würde nach einer gewissen Zeit sowieso Führerkontakt suchen, einmal ist sie mir in den Wald entwischt, bekam aber darauf Angst weil sie mich nicht mehr fand.
Sie läuft eigentlich im Wald frei, im Feld frei, beim Wandern frei, alles kein Problem, wo ich echt aufpassen muss sind so typische Katzen-Zonen wie Einfamilienhäuser, Schrebergartensiedlungen usw.
Ich habe das total versäumt mit den Katzen, wir haben keine Katze und in Linz, wo ich die meiste Zeit über bin ist die Anzahl der freilaufenden Katzen an einer Hand abzuzählen.


Allgemein stehe ich dem einentlich recht kritisch gegenüber, ich weiß, dass ich Harcore-Jäger habe, ich habe mich bewusst für so eine Rasse entschieden und der nächste Hund wir sicher auch wieder ein Vollblutjäger, man muss damit leben können, seinen Hund an bestimmten Stellen halt an die Leine nehmen zu müssen und dafür adäquate Beschäftigungsalternativen anbieten. Abstellen, im Sinne von wirklich starken Negativreizen halte ich für zweifelhaft.