[QUOTE='Frau_D.]Viele Wege führen nach Rom. Und es ist extrem menschlich, perspektivisch nicht auf die Seite des Tieres wechseln zu können. Da geht es vermutlich allen Arten auf diesem Planeten ähnlich.
Das ist für mich allgemein formuliert, auch wenn ich zu verstehen glaube, was du meinst. Erstmal ist der Hund ein domstiziertes Tier. Es ist ihm angezüchtet, für Zwecke da zu sein und in das Schema der menschlichen Gesellschaft zu passen (die sich allerdings schneller ändert, als eine Hunderasse hinterher kommen könnte). Darüber hinaus und je spezifischer man sich Fälle anschaut, desto mehr kann man Gewalt-Elemente erkennen.
Ja, aber nicht jede Gewalt ist, wie deine Fragen weiter oben, unbedingt eine negative, schädigende Gewalt. Das, was aber im Zusammenleben mit einem Hund relevant ist, ist eben jene Gewalteinwirkung, die das Individuum unbedingt früher oder später schädigt.
Also wenn etwas für mein Verständnis Gewalt ist, dann ist es schon negativ. Ich finde es nur extrem was so alles als Gewalt definiert wird.
Das fällt bei mir in die Kategorie 'Erziehung': Entweder trainiert man gerade mit seinem Hund oder man verwendet Befehle unbedacht und setzt sich damit selbst unter Druck. Wer seinen Hund erfolglos mit 'Sitz!'-Befehlen vollböllert, während der mit einem anderen Hund ausgelassen spielt und obwohl man weiss, dass der Befehl in dieser Situation noch nieNIEniemals funktioniert hat, hat nicht nachgedacht. Gewalt ist das meines Erachtens erstmal nicht... eher ähm situationsbedingte Dummheit.
Wer seinem Hund dann die Leine vor die Pfoten scheuert, ihn anbrüllt und ins Sitz zwingt, der handelt schädigend. (Laut meinen Gedankenspielerein zumindest.
)
Für gewisse Menschen ist ja schon die, aus meiner Sicht, "normale" Einschränkung des Hundes Gewalt, weil es soll ja Hund sein dürfen.
Ja, aber das sind genau die Leute, die für meinen Text verantwortlich sind.
Genau deswegen habe ich nämlich angefangen, mir über die genauere und vielleicht richtigere Definition von Gewalt Gedanken zu machen.
Mit all diesen Fragen, wollte ich eigentlich aussagen, dass es keine Definition von Gewalt gibt, weil sie jeder mensch für sich anders definiert. Für einige ist jegliche Körperliche Manipulation am Hund Gewalt, das sehe ich zB anders. Das ändert aber nix dran, dass es für den anderen Gewalt ist.
Aber ich glaube aussagen wollen wir in etwas das gleiche.
Nein, das ist für mich das Aufzeigen von Grenzen für ein gutes Zusammenleben. Die (rhetorische!) Frage ist, wie man die Grenzen kommuniziert. Wer seinen Hund in diesem Rahmen unangekündigt mit Schwung vom Bett tritt, übt Gewalt aus (sowohl kontextlose als auch unverhältnismässige Aggression).
Für mich ist die oben erwähnte Situation auch keine Gewalt, aber einige Menschen sehen das so.
Da muss man vorsichtig sein - extreme Abwehr kann auch ein Schutz sein, wenn es darum geht, das eigene Gesicht zu wahren. Das ist eine für den Menschen ganz natürliche Reaktion, die aber nicht bedeutet, dass die Worte später und im stillen Kämmerlein nicht doch aufgenommen werden. Je neutraler und emotionsloser man seine Tipps kommunizieren kann (am besten abstrahiert im Sinne von "man kann" und nicht "du solltest"), desto eher können sie später vom Angesprochenen reflektiert werden.
Ja natürlich kan das ein Selbstschutz sein, aber eben nur für sich selbst und das geht auf kosten des Hundes. Ich weiss wie es ist wenn man sich mit sich selbst und seinen Problemem auseinander setzen muss. Es ist verdammt schwer und ich arbeite nach wie vor daran.
Ich denke da eher an Menschen, ich hab sie oft im Schutzhundesport erlebt (nebenbei erwähnt ich mag diesen Sport, wenn er richtig gemacht wird wirklich gerne), dass der Hund einfach zu funktionieren hat, und ansonsten sind die nicht zimperlich mit Korrekturen. Das macht mich wütend, weil sie einfach nicht umlernen wollen. Weil sie allen ernstes denken, dass der Hund sie dominieren und verarschen will. Da kannst du dich fusselig reden und sie nehmen dich einfach nicht ernst, weil es war ja vor 20 jahren auch so.
Man muss aber eindeutig zwischen Grau-Tönen und Unschärfen unterscheiden. Grau ist eine reale Mischung aus Gewalt und Nicht-Gewalt - Unschärfen sind individuell oder generell wenig definierte Facetten und Begrifflichkeiten.
Individuell ist wirklich das richtige Wort. Jedes Hund Halter Team ist individuell, sie leben in einem Individuellem Umfeld, mit jeweiligen individuellen Erfahrungen, Gefühlen, etc etc
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