Ich finde die Ratschläge, die du hier bekommen hast, sehr gut.
Denn sehr wichtig ist es, dass einerseits zweigleisig gefahren wird, d.h. ihre Gesundheit angeschaut wird, du aber gleichzeitig auch eine Verhaltensanalyse machst und darauf euer Training aufbaust. Ganz wichtig finde ich dabei den Hinweis von Disthen, dass du auch deine innere Einstellung gegenüber Lisa verändern musst.
Wenn man deine Eingangsfrage liest, merkt man, dass du (vielleicht auch nur unbewusst) sehr gerne hier gehörtet hättest: "dass ist ja nicht so schlimm, sind ja nur ganz kleine Löchlein". Aber so ist es leider nicht, Lisa hat zugebissen und dabei eine Verletzung zugefügt.
Deshalb nimm Lisa zu dir, sobald du kannst und schaue sie wie einen fremden Hund an, von dem du keine Vorgeschichte kennst (ausser, dass er beissen kann). Achte dich dann auf die Signale in den unterschiedlichen Situtationen, wie reagiert sie auf was - ohne dabei zu interpretieren: also nicht, sie macht dies weil.... sondern das passiert und sie sieht so und so dabei aus und verhält sich so und so (gut wäre dies, wenn du solche Situationen filmen lassen kannst und du es dir anschliessend zusammen mit deinem Freund oder besser noch mit einem Trainer in aller Ruhe anschauen kannst)
Gut fände ich auch, wenn Lisa bis auf Weiteres in kritischen Situationen einen Maulkorb trägt, denn dann kannst du bei der Beobachtung und noch mehr im Training sicher agieren und für Lisa zu einer Führungsperson werden, auf der sie sich mit der Zeit immer mehr verlassen wird. Eine Führungsperson darf auch ganz klar Grenzen aufzeigen, wenn jemand zu weit geht - wo der Unterschied ist, ob eine Grenze überschritten ist oder nicht, hat dir Disthen ja schon mit ihrem Beispiel anschaulich aufgezeigt.
@Andi: Es steht aber auch
Ein Australien-weites Forschungsprojekt (mit Ausnahme Tasmaniens) in Zusammenarbeit mit der RSPCA (Tierschutzorganisation) hat gezeigt, dass der Malteser Australiens unzulänglichste Hunderasse ist; aufgrund seines aggressiven Wesens ist die meist abgegebene Hunderasse in Australien. Und dass obwohl er beispielsweise auch einer der im australischen Bundesstaat New South Wales am häufigsten vorkommende Rassehund ist
D.h. je mehr Hunde ich von einer Rasse in einem Land habe, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie einen höheren Anteil an Tierheimhunden ausmachen.
An dem verlinkten Artikel stört mich aber vorallem, dass er so klingt, dass der/die Autor(in) nicht aus Erfahrung schreibt und deshalb die meisten Sätze mit kann, soll... abschwächt.
Auch wird eine Studie erwähnt, von der man nicht weiss, was deren Zielsetzung war, noch auf welchem Datenmaterial sie basiert
Hingegen finde ich dies eine sehr zentrale Aussage, gerade bei Kleinhunden:
...nicht ordentlich sozialisiert werden (und auch weiterhin nicht von den Besitzern, da die "süßen Hündchen" leider häufig nicht wie richtige Hunde behandelt werden und entsprechend erzogen).
Denn sie lässt erkennen, dass nicht klar ist, ob erst das Ei da war oder das Huhn. Das heisst, sind die Malteser wirklich aggressiver als andere Hunde ? Oder wurde die Hunde, auf denen diese Aussagen beruhen, nicht einfach als Schosshündchen angeschafft, die einfach nur schön sein und dem Bedürfnis nach Nähe und Schmusen des Menschen nachkommen sollten.
Und so wurden sie nicht nur "nicht gross erzogen", sondern mussten von Anfang alle Knuddelattacken und Pflegestunden über sich ergehen lassen, ohne dass dabei auf ihre Signale geachtet wurde,. Bis sie sich eines Tagen nicht mehr anders anders zu helfen wussten, als zu schnappen bzw. zuzubeissen. Und weil sie damit endlich Erfolg hatten und das Unerwünschte aufhörte, behielten sie ihre Strategie gleich bei oder aber sie lenkten ihre angestaute Hilflosigkeit um.
Deshalb muss noch nicht einmal mehr der Besitzer gebissen werden, sondern die Aggression kann sich dann auch auf jemand anderen umrichten und dies auch zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt.
Andere Hunde schalten einfach ab und stumpfen bis zu einem gewissen Grad gegen dieses Zwangskuscheln ab. Diese sind dann eigentlich noch viel schlimmer dran, weil diese Signale werden nur in den ganz seltensten Fällen erkannt.
Sorry für den OT.
Ich wünsche dir und Lisa, dass ihr einen Weg findet, der ihr hilft, aus ihrem Verhalten herauszukommen. Und sie auf Basis dieser Anfänge in die richtige Richtung einen tollen Platz findet, an dem weiter an ihrem Verhalten in deinem Sinne gearbeitet wird.
Moni