Hallo Jasper! Viele Leute kaufen sich heute einen Goldi weil er so nett aussieht, schlechthin als einer DER Familienhunde gilt und vergessen dabei, dass es ein Hund ist, den man erziehen, fördern und fordern muss. Dazu kommt, dass gerade Retriever eine sehr direkte, sture und selbstständig Art im Umgang haben. Erzieht man einen Goldi nicht, so hat man ganz schnell einen rüppelhaftes, selbstständige, jagendes, Dreckschweinchen, dass jeden Komposthaufen leer räumt und sich in jeder Dreckpfütze genüsslich suhlt. Erzieht man aber einen Goldi, arbeitet mit ihm in Bereichen wo er seine Stärken hat, wie das Apportieren, so hat man einen friedlichen, im Haus gemütlichen Partner. Ein Retriever wird dir aber auch nie den gleichen absoluten Kadavergehorsam entgegenbringen wie z.B. ein Schäferhund.
Das Problem ist bei den Goldies, wie bei vielen anderen Moderassen, dass die Nachfrage gross ist und viele Züchter auf Quantität anstatt Qualität züchten. Bei Ausstellungen (sofern es überhaupt ein Hund aus einer Papierli-Zucht ist) wird dann vor allem das Aussehen bewertet, nach dem Charakter fragt kein Mensch, solange der Ringrichter nicht gerade gebissen wird.
So wird halt dann auch bei der Auswahl der Elterntiere mehr auf das Aussehen als auf den Charakter geschaut und Hauptsache grosse Würfe, was eigentlich für die Welpen nicht wirklich von Vorteil ist.
Ich würde dir in deiner Situation raten, einen erfahrenen Hundetrainer mit zu diesem Hund zu nehmen und ihn bitten, den Hund einzuschätzen. Ein Profi erkennt sehr schnell und neutral, wo die Stärken und Schwächen eines Hundes liegen und kann dir sagen, auf was man achten sollte oder wo allfällige Probleme auftauchen könnten.
Wenn du noch mehr wissen möchtest, was das Leben mit einem Retriever konkret mit sich bringt und mit was man einfach Leben muss bei ihnen, so kann ich dir gerne noch mehr schreiben. Frag einfach nach.