Da ich gleich nicht mehr durchgängig online bin, hier schon einmal ein ganz kurzer Abriss:
- ich war nicht spazieren, sondern vor dem Hof, damit sich die drei Hunde lösen können
- einer der Hunde gehört mir, zwei waren bei mir zur Pflege
- zwei Hunde liefen zunächst frei, die (Pflege-)Hündin hatte ich an der Schleppleine, da bei ihr der Rückruf noch nicht sicher funktioniert
- ich hörte Hufgeräusche, also ging ich weiter auf die Wiese, um ein Wäldchen herum, da vorbeikommende Reiter meistens geradeaus weit am Wäldchen vorbei bzw. links in eine ganz andere Richtung reiten
- ich weiche immer weiträumig aus, soweit die Umgebung es zulässt, da ich nie weiss, wie gut und sicher Reiter und Pferd angesichts von Hunden sind
- mein Pferde-Hintergrund: ich habe vor über 40 Jahren angefangen zu reiten, habe in Handelsställen auch sehr schwierige Pferde geritten, habe gezüchtet, habe gefahren und habe heute noch eine vierköpfige Pferderentnerband
- die Reitergruppe bog aber den Geräuschen nach nach rechts ab und ritt am Hof vorbei durch den Wald
- da ich war immer noch ungefähr 50 m von der Strasse entfernt auf der Wiese stand, habe ich die beiden freilaufenden Hunde gerufen, angeleint und habe darauf gewartet, dass die Gruppe vorbeireitet.
- die Hündin an der Schlepp bellte aufgeregt (was sie bisher bei Pferdebegegnungen nicht tat)
- ich kann es mir nur so erklären, dass sie verunsichert war durch die Geräusche (beschlagene Hufe von 15-20 Pferden auf Asphalt im Hof und im Wald widerhallend) und dass sie wegen des Waldes nicht ausmachen konnte, woher und von wem die Geräusche kamen.
- da sie bellte, fingen die beiden anderen Hunde auch an zu bellen
- mittlerweilen war fast die ganze Reitergruppe (vorschriftsmässig im Schritt und durch die von mir eingehaltene Distanz auch nicht in provokativer Nähe) durch den Wald geritten
- ich bückte mich runter, um das Bellen der Beiden unmittelbar bei mir Befindlichen zu unterbinden
- in diesem Moment machte die Hündin an der Schlepp einen Satz, ich kam auf der nassen Wiese in's Trudeln, wollte mich auffangen und landete in einer Drehbewegung im Knie auf meinem linken Bein. Vor Schmerz wurde mir schwarz vor Augen und das muss der Moment gewesen sein, als ich die Schleppleine aus der Hand verloren habe. Mit dem rechten Bein stand ich zwar glücklicherweise noch auf der Schlepp, da der Boden aber nass und rutschig war, flutschte die Schlepp unter meinem Stiefel weg und wegen meines linken Knies war ich nicht schnell genug in meiner Reaktion, sie noch wieder zu greifen (ich konnte mich nicht runterbücken)
- die Hündin rannte los in Richtung des beschriebenen Pferdes und ich (wahrscheinlich dank eines Adrenalin-Schubes) konnte den Schmerz überwinden und rannte hinterher.
- die Hündin hielt sich hinter dem Pferd auf und ich registrierte erleichtert, dass sowohl Reiterin als auch Pferd souverän blieben und nicht in Panik ausbrachen.
- das Pferd drehte und keilte etwas nach hinten, die Hündin drehte hinterher und wich den Hufen aus
- die Stimmung unter einem Teil der Reitergruppe eskalierte, es wurde der Reiterin der Rat erteilt, sie solle nicht stehen bleiben, sondern davon galoppieren, was sie zu meinem Schrecken auch tat.
- nachdem das Pferd weg war und die Hündin "ungeschützt" war, hielt einer der Reiter voll drauf und gallopierte über die Hündin drüber weg.
- die Hündin wurde getroffen und überschlug sich mehrfach, zum Glück wurde sie nur gestreift und kam wieder auf die Beine
- wiederum glücklicherweise galoppierte die Reiterin zurück in meine Richtung, so dass, als die Hündin hinterlief, ich mich auf die Erde fallen lassen und die Leine greifen konnte
- aufstehen war nicht mehr drin, ich hatte dermassen schlimme Schmerzen im Knie, dass ich zunächst nicht mehr aufstehen konnte
- was sich weiterhin abspielte, behalte ich noch einmal für mich, dass werdet ihr verstehen, wenn ich zu einem späteren Zeitpunkt davon berichte
- nachdem ich die Hunde zurück in die Wohnung gebracht, Schmerzmittel geschluckt und mir eine Kniebandage angelegte hatte, bin ich zu dem mittlerweilen eingetroffenen Polizeiwagen, der Reiterin mit Pferd und ihren vier Reiterkollegen
- von der Wohnung aus hatte ich den Polizeiwagen gesehen und war von daher davon ausgegangen, dass das Pferd doch verletzt und deswegen die Polizei geholt wurde
- ich hatte deswegen schnell eine Jodseifenlösung gemischt und Tupfer und eine Jodsalbe eingepackt
- auf meine Frage nach der Verletzung des Pferdes wies die Reiterin auf einen etwa einen halben Zentimeter langen Ratscher in der obersten Hautschicht am unteren Halsende
- sie gab ihre Einwilligung, dass ich die Stelle desinfiziere, hat selber noch einmal desinfiziert und ich dann auch noch einmal, nachdem die Jodsalbe abgestreift war
- natürlich gabe ich ihr auch meine Anschrift für potentiell anfallende Tierarztkosten
- ich begutachtete das Pferd, konnte aber nichts weiter finden
- anschliessend entschuldigte ich mich bei der Reiterin für den entstandenen Schrecken und bedauerte den Vorfall (durchaus ernst gemeint, da ich selbst mit meinen Pferden auch schon solche Erlebnisse hatte und weiss, wie äusserst unangenehm solch eine Situation ist und welche Sorge man hat, dass keiner ernsthaft verletzt wird.)
- allerdings bin ich ehrlich gesagt auch noch nie auf die Idee gekommen, eine Anzeige zu machen. In zwei solcher Fälle gab es Verletzungen beim Pferd und die Tierarzt- und Medikamentkosten wurden jeweils vom Hundehalter gezahlt.
- wiederum überspringe ich an dieser Stelle die Schilderung des Verhaltens der Reiterkollegen, nur so viel: ich war zugunsten der Hunde und meiner Person froh, dass mittlerweilen die Polizei vor Ort war und zumindest keine Astknüppel mehr geschwungen wurden!
- die Reiterin gab den Vorfall korrekt zu Protokoll, bis natürlich auf den Part mit dem Straucheln und den Knieproblemen von mir
- der Polizist kam mit rein, kontrollierte die Hunde, fand sie nett, machte sich noch Notizen zu den ergänzenden Angaben von mir und fuhr davon
Soweit also der Kurz-Abriss von meiner Seite