Qualzuchten bei Rassehunden (Video)

Es ist auch so, dass ich oft einen Inzuchtpartner suche, ja ja das gibts ;-) , weil dieser erfahrungsgemäss gut vererbt und meist auch eine ensprechend grosse Nachkommenschaft hat, wo man dies überprüfen konnte, dafür bin ich schon nach Belgien oder nach Hamburg gefahren zum Belegen, weil der Rüde dort eben genau meinen Vorstellungen enspricht und auch blutlich zu meiner Hündin passt. Unterwegs passierte ich dann ca. 2'000 angekörte Rüden, die alle viel näher gewesen wären, aber eben :D

 
Es ist nun mal so, dass solange es Leute gibt welche stark von Krankheiten betroffene Rassen kaufen, diese auch weiter gezüchtet werden.

Die Nachfrage bestimmt nunmal das Angebot.

Ich persönlich habe bei der Rasseauswahl meiner Hunde auch auf die vorkommenden Krankheiten der jeweiligen Rassen geachtet und die Züchter auch genau angeschaut.

Trotzdem habe ich nun einen Herzkranken Hund. Es kann immer mal vorkommen, auch in der besten Zucht, dass kranke Tiere hervorgehen. (allerdings sollte mit diesen natürlich nicht weitergezüchtet werden)

Bezüglich Inzucht und Genpool kenne ich mich zu wenig aus um Statments abzugeben, aber soviel ich weiss wurde dies bei jeder Rasse zumindest am Anfang gemacht.
So ist es. Ich habe es grad gestern wieder gedacht an der Hundeausstellung in Fribourg, wo ich bei manchen Rassen wirklich nur noch den Kopf schütteln konnte. So ein Tier würde ich nie kaufen, selbst wenn es mir gefiele. Aber die Besucher sind teilweise schier ausgeflippt ob den plattgesichtigen, glubschäugigen hechelnden Hündchen - so süüüüüssss. :( Die würden genau das kaufen....

Man sollte aber nicht vergessen, dass es eine Unmenge Rassen gibt, die wenig den Modetrends unterworfen sind, da weniger populär. Die eher auf Funktion denn auf Form gezüchtet werden, und nicht mehr Gesundheitsprobleme haben als jeder x-beliebige Mischling auch. das geht gerne vergessen, wenn man sich auf die Qualzuchtrassen einschiesst, und solche mit gravierenden Gesundheitsproblemen.

Der Kennel Club sollte wie gesagt keinenfalls mit dem FCI verwechselt werden. Der KC ist eine Registratur, sie haben keine Befugnisse, Züchter und Rasseclubs zu was zu zwingen oder ihnen Dinge zu verbieten. Sie setzen auf Kooperation - was natürlich wenig spektakulär ist und dauert. Trotzdem tut sich was, und es wurden auch schon Rassestandarts geändert:

 
Ich glaube viele verwechseln Inzucht mit Inzest- das ist nicht das Selbe ;-)

Ich muss gestehen, wenn der Genpol gross genug ist bevorzuge ich einen möglichst niedrigen Inzuchtkoeffizient (unter 10%). Bei anderen Rassen wird es vielleicht schwieriger- da kenne ich mich nicht so aus. Aber bei Whippets ist es NICHT notwenig und vor allem auch nicht nötig.

 
Es gibt ein Archiv in dem man seinen Whippet registrieren kann- dort gibt es eine "Pedigree-Analysis"... man kann auch "Testmating's" etc. machen das ist sehr hilfreich so muss man es nicht selber ausrechnen.

Hier die Analyse von Nacho (Culann's Newcomer)

The W h i p p e t Archives

 
Vielen Dank ihr Zwei. Zwei interessante Links, der eine gut verständlich für mich.
Kommt eigentlich eine Spontanmutation in den Genen häufig vor? Ist das bekannt?

 
Es gäbe noch eine andere Möglichkeit, da das Hundegenom inzwischen vollständig entschlüsselt ist. Das Hundegenom hat 39 Chromosomen. Mit seinen knapp 20.000 Genen hat der Hund also etwas weniger als der Mensch. Man könnte also theoretisch
Erbkrankheiten festmachen und diese Tiere von der Zucht ausschliessen. Leider ist dies zur Zeit noch ziemlich kostenaufwendig aber ich bin sicher, dass dies Zukunftsmusik ist.

 
Mutationen kommen häufig vor, ohne sie gäbe es keine Evolution. Aber die meisten Kopierfehler und späteren Veränderungen werden repariert, oder sie führen zu nicht vermehrungsfähigen Keimzellen. Aber es kommt einiges durch, was sich im Erbgut ansammelt. Dominante nachteilige Mutationen werden recht effektiv aussortiert - die Nachkommen sind benachteiligt und kommen nicht zum Zug bei der Fortpflanzung. Problematisch sind rezessive Anlagen, oder solche, die erst polyvalent wirksam werden, denn die können über zig Generationen verborgen bleiben. Durch enge Inzucht erhöht sich die Chance, dass sie zum Vorschein kommen - das war vor dem Zeitalter der Gentests häufig die einzige Möglichkeit zu prüfen, ob ein Tier nachteilige Anlagen trägt. Und auch heute noch, denn Gentests gibt es nicht für alles, und jedes Lebewesen trägt genetische "Defekte" mit sich rum - das ist die Kehrseite der genetischen Variabilität. Definiere ein Merkmal aisl "normal", dann ist alles andere ein "Defekt".......

 
Es gäbe noch eine andere Möglichkeit, da das Hundegenom inzwischen vollständig entschlüsselt ist. Das Hundegenom hat 39 Chromosomen. Mit seinen knapp 20.000 Genen hat der Hund also etwas weniger als der Mensch. Man könnte also theoretisch

Erbkrankheiten festmachen und diese Tiere von der Zucht ausschliessen. Leider ist dies zur Zeit noch ziemlich kostenaufwendig aber ich bin sicher, dass dies Zukunftsmusik ist.
Nur, was definiert man als Krankheit? Und wenn ich jeden Träger von der Zucht ausschliesse, verliere ich möglicherweise jede Menge erwünschter Merkmale eines wesensfesten, gesunden Rassevertreters. Besonders, da so viele Krankheitsveranlagungen polygenetisch bedingt sind, bzw. dies nur vermutet wird.
Man wird immer nur in Einzelfällen sauber zwischen Umwelt und Genetik trennen können, meist ist beides beteiligt. Zuchtausschluss der Träger ist nur bei wirklich simpel genetisch bedingten, gravierenden Krankheiten gerechtfertigt. Die gibt es, aber die meisten Krankheiten sind komplizierter, und der Erbgang noch längst nicht nachgewiesen. Bei simplen Fällen kann man aber dank Gentests mittels gezielter Verpaarungen verhindern, dass kranke Welpen geboren werden bei Zuchtverwendung von Trägern.

 
Hündinnen sind die Träger der Zucht. Man kann ihren Wert gar nicht hoch genug einschätzen. So legten wir immer grossen Wert auf instinktsichere Mutterhündinnen und bin dabei selber schon in diese Falle getappt.
Eine Mutterhündin trägt einen putzmunteren Welpen, der normal trinkt und sich normal bewegt einfach zur Wurfboxe raus und lässt ihn draussen liegen. War ganz entsetzt und hab den kleinen Kerl wieder reingelegt. 10 Min. später war der aber wieder draussen. Das ging den ganzen Tag so hin und her und dann habe ich die Hündin ausgeschimpft und sie liess in von da an weitertrinken.

Als die Welpen dann so 3 Wochen alt waren, kamen alle auf die Beine, nur der nicht, auch nicht nach 4 Wochen. Untersuchungen brachten dann die entsprechenden Defekte zutage..... und ich entschuldigte mich voller Respekt bei unserer Hündin.

 
Bin grad über dieses Buch "gestolpert"..

Vielleicht interessiert das den einen oder anderen.. Ist ganz neu erschienen.

Rassehund wohin?

 
gelesen hast du es noch nicht?
wär noch interessant, wenn es "Sachlich" geschrieben ist und keine Hetze gegen die Rassezucht ist
(hab den Beschrieb auch nur überflogen)

 
Nein, gelesen hab ich's noch nicht. Bin mir aber grad am Überlegen, ob ich's bei uns ins Sortiment nehmen soll. Dann könnt ich gleich mal ein wenig drin blättern.. :)

 
Hab mir gestern den Film angeguckt und ich hab mich nur genervt!

Nein, nicht über die Rassezucht - über diese schrecklich einseitig gemachte Doku!

nein sorry, sowas kann ich nicht ernst nehmen!

Da werden Unwahrheiten erzählt, der ganze VDH & Züchter als Geldgeil hingestellt und Mischlinge verherrlicht

Nein, ich hab nichts gegen Mischlinge und behaupte auch nicht, dass im VDH alles sauber abläuft!

Aber solche unsauberen Dokus müssen echt nicht sein!

 
So, ich grab jetzt mal dieses Thema aus und habe folgende Frage: Wieso gibt es Leute, die sich eine Rasse anschaffen, obwohl bekannt ist, dass diese Hunde Probleme mit dem Atmen haben? In dieser Hinsicht verstehe ich die Welt nicht... Gestern ist mir jemand mit einem Mops begegnet. Das Tierchen wollte eigentlich Sunny anbellen, hat aber nur ein komisches grunzen hervor gebracht. Seine Zunge wurde blau.... Das arme Tier bekam eindeutig zu wenig Luft.

Kann mir ein Mops- oder Bulli Halter diese Frage beantworten?

 
Ich habe zwar weder Mops noch englische Bulldogge - ABER:
:winke Seit ich mal eine englische Bulldogge näher kennen lernen durfte, bin ich hin und weg vom Wesen DIESER Bulldogge. Früher war eine englische Bulldogge für mich einer der hässlichsten Hunde der Welt ...., allerdings würde ich mir genau wg. der gesundheitlichen Aspekte NIE eine englische Bulldogge kaufen.
Zudem hat nun mal seit vielen Jahren der Bernhardiner (trotz mancher Vorurteile - ist der Bernhardiner, so wie er zurzeit in der Schweiz gezüchtet wird, ein ziemlich gesunder Hund - Ausnahmen bestätigen wie stets, die Regel) den Spitzenplatz in meinem Herzen erobert - vielleicht mal im hohen Alter gibts dann mal notwendigerweise einen etwas kleineren, leichteren Hund - vielleicht dann die Altersheimvariante des Bernhardiners .... ;-) aber eben auch immer noch was dickköpfiges .... :D :ciao

P.S. Wie in der aktuellen Ausgabe des Hundemagazins WUFF 2/2012 in einem Artikel von Christoph Jung zu lesen ist, wurde der Allgemeine Club für Englische Bulldogs (ACEB) aus dem VDH ausgeschlossen, da dieser Club, wie es heißt, nicht bereit gewesen sei, neue Zuchtrichtlinien zu akzeptieren, die das Ende der Qualzucht dieser Rasse ermöglichen sollten. Mehr dazu bspw. hier: forumromanum.com/member/forum/entry_ubb.user_455711.1226058272.1113218815.1113218815.1.vdh_greift_endlich_konsequent_durch_erster_rassehundeverein_aus_dem-leonberger_alles_rund.html

 
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