Schussangst

Ah ok, hab nur gedacht da du von Ferien bei ihm geredet hast. Irgendeinen gibt es nämlich der sowas macht. Da gibst du den Hund für 2 Wochen oder so ab und dann wird mit dem was trainiert oder je nach Problem abtrainiert was du verlangst. Und du bekommst einen "trainierten" Hund zurück. Hab mal die Homepage gefunden und kopfschüttelnd durchgelesen. Meine Trainerin erzählte mir auch mal etwas von einem Bekannten, der gab seinen Hund ab und bekam einen richtig gestörten Hund zurück den er nicht mehr von der Leine lassen kann weil er sonst alles und jeden beisst X(

 
@jade

ne, so war das auch nicht gemeint. aber da ich im sommer vereise, bin ich auf der suche nach einem super ferienplatz für meinen hund. und diesmal ist es nicht möglich ihn mitzunehmen. diese pension in der er bisher war, finde ich ok, aber ich bin immer auf der suche nach etwas besserem. was ich noch interessant finde, ist die rudelhaltung bei urs basching. aber das ist ein anderes thema.

ich hab mir einfach überlegt, wenn ich ihn schon in die ferien bringe, könnten diese leute ja eventuell noch einige sachen mit ihm üben. es ist schon klar, das training mit mir und hund in den meisten fällen hilfreicher ist. aber ich denke auch, das bsp. zarko eine rechte menge dazulernen kann in den händen einer kompetenten fachperson. z.b merke ich auch, das es ihm gut tut, wenn meine mutter oder meine schwestern teilweise auf ihn aufpassen. durch das ist er irgendwie offener geworden und er schneller auch zu fremden vertrauen gewinnt..verstehst du wie ich meine?

 
Wolllte mal fragen, wie Lunas Training betreffend der Schussangst aussieht, da ich in einem anderen Thread gelesen habe, dass sie nun besser mit ihrer Angst umgehen kann. Amina ist auch sehr ängstlich und reagiert manchmal auch auf Geräusche, die sie nur als "Schuss" interpretiert...z.B. Autotüren oder ein Brett, das irgendwo runterfällt. Ich weiss mittlerweile, dass ich sie in den Momenten überhaupt nicht anschauen darf, sonst fühlt sie sich sofort in ihrer Angst bestätigt....ein Blick reicht und die Panik nimmt Überhand.

 
Lisa ist da auch extrem... Wegbringen tu ich das nie und nimmer!
Aber ich habe sie so weit gebracht das wenn sie irgendwo am Schiessen sind mit Spielen ablenken kann, leicht unsicher bleibt sie dennoch aber sie hat die Rute nicht mehr eingeklemmt und rennt verstört in der Gegend.
Bei Knallerei und Feuerwerk ist es dennoch dramatisch... :(

Jessy wie gehts heute mit Luna, das würde mich auch interessieren? Hat sie immer noch so Panik und Stress? Die Schiesssesaison beginnt ja jetzt wieder :thumbdown:

 
Danke für die Nachfrage.. :)

Wir machen ganz kleine, aber schöne Fortschritte! Am Nachmittag beim Spaziergang konnte ich sie zurückrufen, anleinen und sie zog zwar an der Leine, aber lange nicht mehr so wild wie früher. Nach etwa 10-15Minuten war sie dann etwas gelassener und eine kleine Übung mit Baumstämmen machte sie auch noch mit - früher wäre sie nach dem ersten Schuss ab zum Auto, egal wie weit wir schon spaziert sind.
Heute Abend dann im Agility, hörte man irgendwo aus einem Nachbardorf mehrmals Schüsse, aber sie schaute diesmal nur Richtung Auto, zog aber nicht und weitertrainieren konnten wir auch, nach einigen Minuten war sie dann auch wieder gelassener und schlussendlich war sie total die alte Luna - früher hätte ich den Hund unter dem Auto hervor holen können und direkt nach Hause fahren, da sie nicht mehr auf den Platz wollte.
Natürlich muss ich dann schauen, ob es noch Rückschritte gibt, wenn die Schusssaison vollends gestartet hat und täglich Schüsse zu hören sind. Aber wir werden auch das packen und positiv in die Zukunft schauen!

Nun zu meiner Trainingsmethode.. Vorerst muss gesagt sein: Ich war damals extrem kritisch darauf eingestellt und habe es eher belächelt, heute schwöre ich beinahe darauf ;)
Und zudem ist es sehr schwierig, dies aufzuschreiben, da es mehrere kleine Dinge beinhaltet, die ich vielleicht vergesse. Ansonsten könnte man sich auch mal zu einer kleinen Runde treffen, TG und ZH sind ja nicht soo weit entfernt.

Die wichtigsten Elemente sind: Ruhe, positive Ausstrahlung und Vertrauen!
Vorallem darfst du nicht zu viel von deinem Hund erwarten, sondern einfach schauen, was sie von sich aus machen will. Wenn es geschossen hat, habe ich Luna ruhig abgerufen. Die innere Ruhe und das positive Denken ist sehr wichtig, da dies der Hund selbst auch spürt - somit bist du der ruhende, positive Pol, was dem Hund eher Vertrauen schenkt als eine innerlich tobende Frau, die nicht an den Hund glaubt!
Wenn dies klappt, dann den Hund bloss mit einem ruhigen "Feiiin" loben und anleinen, nicht viel drumrum freuen etc, sonst ist das Ruhige schnell weg, du solltest den Hund schliesslich mit deiner Art beruhigen. Wenn sie wegrennt, dann auch unbedingt ruhig bleiben.
Anfangs rannte Luna zurück zum Auto, egal wie weit wir davon entfernt waren. Also spazierte ich einfach ruhig zurück, blieb einige Schritte vom Auto weg und rief sie zu mir, lobte sie dann ruhig und brachte sie ins Auto, dann ging es nach Hause. Mit der Zeit kann man die Abruf-Entfernung etwas vergrössern, allerdings nie zu weit, schliesslich ist das Auto auch eine Sicherheit für den Hund, die er ungern über eine weite Strecke verlässt.
Irgendwann habe ich dann entdeckt, dass Luna in einer gewissen Entfernung stehen bleibt und nicht mehr sofort zum Auto gerannt ist. Ich ging dann einige Schritte ruhig, und versuchte sie abzurufen, erwartete aber nichts! Entweder kam sie, oder dann blieb sie an ihrem Ort, bis ich bei ihr war. Ich finde es einfach wichtig, dass es ungezwungen und ruhig bleibt, wie gesagt - nichts erwarten, aber hoffen darfst du immer ;)
Wenn du denkst, sie vertraut dir mittlerweile besser, dann kannst du auch versuchen sie während dem Wegrennen abzurufen. Dies hat iiirgendwann auch geklappt.. Es war natürlich ein stetiges Auf und Ab, was es auch jetzt noch ist! Luna wird niemals schussfrei sein, das ist mir bewusst und deshalb freue ich mich über jeden kleinen Fortschritt, den wir gemeinsam erarbeiten, Rückschritte sind IMMER auch mit dabei und damit muss man rechnen.
Meist habe ich sie auch heute noch an der Flexi auf Spaziergängen, so dass sie mir nicht wegrennen kann und sie auch keine Gefährdung für andere ist, was mir persönlich auch wichtig ist! So kannst du das Training UND den Hund besser kontrollieren. Wenn sie mir in die Leine rannte, blieb ich einfach stehen und rief sie zu mir ab, dann blieben wir entweder wenige Sekunden oder auch länger einfach an Ort und Stelle. Also ich in der Hocke und sie bei mir in der Nähe und nichts sagen, ich hielt ihr dann einfach ganz ruhig die Hand auf ihre Rippen und konnte sie so etwas beruhigen, dies hilft uns auch heute noch sehr gut.
Und auch wenn mir Luna in die Leine rannte, dass mir der Arm danach einen Tag schmerzte, blieb ich - so gut es ging - ruhig, auf keinen Fall solltest du sie anschreien oder an der Leine reissen. Natürlich, auch ich bin nicht perfekt und hatte öfters meine Ausraster, die es leider auch heute noch gibt, allerdings schon viel weniger.
Zurück zu der Flexi: Heute saust sie mir bei einem Schuss nicht mehr so heftig in die Leine und reisst mich auch nicht quer über die Felder, sondern es hat einfach einen bestimmten Zug auf der Leine, der aber im Gegensatz zu früher, äusserst angenehm ist. Ich kann sie gut mit "Luna, chere" abrufen, dann kommt sie leicht wedelnd zu mir zurück, geht dann aber nach einigen Sekunden wieder ans andere Ende der Leine. Aber wie gesagt - auch Luna gibt sich viel Mühe, das merke ich. Somit lasse ich auch sie entscheiden, wo und wie sie gehen will, dass es ihr am wohlsten ist.

Vielleicht verstehst du, was ich dir in etwa raten kann. Aber Hunde reagieren nie gleich und sind auch nicht gleich, von daher kann ich dir einfach mit auf deinen Weg geben: Gib euch Zeit, lerne Positiv zu denken und ruhig zu bleiben, egal welche Situation (auch gut im Alltag zu lernen) und vorallem: Vertraue und verzeihe deinem Hund!!
Lunas Schussangst hat mich persönlich im Charakter, wie auch unsere gemeinsame Verbindung verstärkt bzw verändert. Ich kann nun auch im Alltag viel besser ruhig bleiben und nicht gleich ausflippen und genau so freue ich mich mehr über die kleinen Dinge im Leben. Und anzumerken ist, dass dies natürlich einige Zeit in Anspruch nimmt - Luna lebt seit bald 6Jahren bei mir und ihre Schussangst zeigt sich seit sicher 5Jahren so stark. Mit dieser Methode arbeiten wir nun seit etwa zwei Jahren.
Und natürlich schauen wir, dass wir Schüsse so gut es geht vermeiden können und zudem fahre ich über den 1.August ins Ausland und über den Silvester werde ich wieder eine etwas abgelegenere Wohnung mieten, da sie danach mindestens 2Wochen nicht mehr sich selber war und man fast kein Leben in ihren Augen mehr sah, sie war mehr als ein Häufchen Elend.
Achja: Lunas Schussangst war in einem Sommer so extrem, dass sie sogar beim Geräusch eines Flugzeuges, bei Bauarbeiten oder sonstigen Kleinigkeiten wegrannte und nicht mehr ansprechbar war, sie hatte über Wochen, wenn nicht sogar Monate, keine richtige Lebensfreude mehr und sogar unsere Tierärztin hatte Angst um sie, wir sprachen sogar von einem allfälligen Erlösen, würde es schlimmer werden. Aber glücklicherweise ging es wieder den Berg auf! Und auch heute nimmt sie übrigens weder Futter noch Spielzeug, das einzig Nützliche ist auch heute noch die ruhende Hand auf den Rippen, die Nähe und die Stimme. :)

 
Schön zu lesen eure Fortschritte, das macht einem richtig happy gell :love:
Übrigens hab ich sehr ähnlich trainiert mit Lisa wie du beschrieben hast...

Letzhin waren wir bei Becci um das Clickern zu üben... leider schiessten sie das und mann hörte es sehr gut da es in der Nähe war.. Ich konnte mit Lisa trotzdem etwas üben und sie war sogar ziemlich locker, aber eben halt unkonzentriert...

Jeder kleine Schritt freut einem wahnsinnig :love:

 
Ohja, das Gefühl ist genial, wenn man die Fortschritte sehen kann!! :love:
Freut mich auch sehr für euch, dass es bei euch auch weiterhin bergauf geht!

Ich find es noch interessant, wenn man Leuten begegnet und diese so geschockt von ihrer Reaktion und ihrem Verhalten bei Schüssen sind und es nicht glauben können, dass sie vorher noch schlimmer war.. Macht mich immer noch einen Ticken stolzer auf meine Prinzessin.

 
Schön, dass es besser geht! :thumbsup:

Erworbene Schuss-/Geräuschangst lässt sich meist recht gut therapieren, angeborene Wesenschwäche eher nicht. Mein erster Flat war nach einem Autounfall nicht mehr schussfest. Ich wusste damals viel zuwenig, um dagen was zu tun, ausserdem war er duch unsere Lebenssituation nicht stark beeinträchtigt in der Lebensqualität.

Wichtig finde ich die Erkenntnis, dass man Angst nicht bestärken kann, indem man dem Hund in der angstauslösenden Situation was Gutes tut! "Gut" muss allerdings auch vom verängstigten Hund als das empfunden werden, das ist das einzige Problem mit dem Trösten. Angst verstärken kann man nur durch eigene Anspannung und Panik, also indem man dem Hund was Negatives tut. Echtes Trösten kann höchstens das Angstverhalten bestärken, nicht aber die ursächliche Emotion. Und Angstverhalten als erlenter Trick lässt sich recht einfach kurieren.

 
Hallo Jessy

Ich habe deinen Beitrag gerade durchgelesen und finde es super, wie weit ihr schon gekommen seid. Es ist wirklich ein gutes Gefühl, wenn man merkt, welche Fortschritte der eigene Hund macht, auch wenn es andere in dem Moment nicht erkennen.

Ich kenne diese panische Angst auch von meinem ersten Hund Sandro, den ich mit 7 1/2 Jahren aus dem TA übernommen hatte. Er hatte neben vielem anderen auch eine riesen Angst vor lauten Geräuschen. Da reichte schon ein Donner in der Ferne oder eine Fehlzündung beim Auto, dass er ohne Leine auf und davon war oder sonst zitternd in der Leine stand.

Und obwohl mir damals Viele sagten, dass ich bei einem so alten Hund nichts mehr machen könnte, wollte ich das einfach nicht glauben und habe so wie du mit ihm trainiert. Daneben habe ich auch noch eine Geräusche-CD und homöopathische Behandlungen sowie TTOUCHES angewandt. Und nach gut einem Jahr üben, konnte ich sagen, dass er seine Angst praktisch ganz verloren hatte. Einzig Luftheuler von Feuerwerken hat er bis zum Schluss nicht geliebt, aber er wurde nie mehr so panisch wie zuvor.

Was bei ihm aber überhaupt nicht gewirkt hatte, war der DAP-Spray. Vor diesem Duft ist er sogar gewichen. Eine Trainerin, die diesen Duft häufig bei traumatisierten Hunden in ihrem Tierheim einsetzt, hatte mir dann auch bestätigt, dass es Hund gibt, die ihn lieben, aber genau so Hunde, die diesen gar nicht mögen. Von dem her muss man es wohl einfach ausprobieren wie der eigene Hund reagiert.

Und noch ganz kurz etwas zu einem Punkt, der ziemlich am Anfang geschrieben wurde, bezüglich Bestätigung der Angst:

Es ist richtig, dass ich die Angst verschlimmern bzw. erst entstehen lassen kann, wenn der Hund vor etwas erschrickt und ich darauf reagiere (egal ob mit beruhigenden Worten, Streicheln oder "flüchten" aus der Situation).

Wenn aber ein Hund bereits Angst hat, dann kann ich ihm durch ein ruhiges Halten oder Schutz geben zwischen meinen Beinen durchaus auch vermitteln, dass er bei mir sicher ist und dass ich für ihn da bin, ohne dass sich dabei seine Ängste verschlimmere. Und ganz schlimm fände ich es in einer solchen Situation, wenn ich den Hund dann wie oft empfohlen ignoriere und ihn mit seiner Angst allein lasse. Wichtig dabei ist einzig und alleine, dass ich dabei selbst ruhig bleibe und den Hund nicht versuche durch Streicheln oder mit vielen Worten zu beruhigen.

Und so drücke ich dir nun die Daumen und wünsche euch weiterhin so viel Erfolg auf eurem Weg in eine hoffentlich mehr oder weniger angstfreie Zukunft

Moni

Wenn es dich interessiert: Unter Sandro's Geschichten habe ich unseren Weg aufgeschrieben

 
Hoi Moni,
vielen Dank für deinen Beitrag! Es freut mich sehr, wenn andere Personen mit ihren Hunden auch so tolle oder noch bessere Fortschritte erreichen konnten, gibt mir zusätzlichen Mut und Motivation, um weiterzukämpfen! Deine Homepage gefällt mir übrigens sehr gut, die Texte sind wundervoll und herzlich geschrieben und Sandro war ein wirklich prächtiger Rüde!

Mit Luna haben wir schon einiges ausprobiert.. Die Homöopathie fruchtete nie wirklich, obwohl wir verschiedene Mischungen über einen längeren Zeitraum gaben. Das DAP-Halsband gab ihr immer einige Monate eine gewisse Sicherheit, dies flaute irgendwann aber wieder ab, als ob sie mit der Zeit immun dagegen wäre - nach mehreren Monaten Pause half es ihr dann aber wieder etwas, für mich war dies aber so überhaupt keine Lösung.. Die Geräusche-CD lehnten wir einmal von unserer Trainerin aus, aber da war ich wohl zu inkonsequent dafür und vorallem habe ich gehört, dass die Schussangst schwierig damit zu therapieren sei, da man Negativerfahrungen so gut wie möglich verhindern soll, was bei etwas solchem nicht sehr einfach ist. Aber nach deiner Erfahrung kann dies wohl doch auch nützlich und hilfreich sein, vielleicht überlege ich es mir doch nochmal.

Und über das TTouch habe ich einmal ein Buch meiner Tierärztin gelesen, aber weiter nicht viel getan. Ich habe nur mal das Beruhigen mit Hilfe eines engen Tshirts versucht, da reagierte sie allerdings auch nicht darauf. Wo hast du die verschiedenen Sachen des TTouchs gelernt ? Über Bücher oder in einem Kurs ?
Ich denke, das wäre wirklich eine Variante, auf die Luna eventuell ansprechen könnte, da meine Hand sie ja auch etwas beruhigt, auch wenn nur minim merkbar.

 
Ich wünschte bei Crispy hätte das TT etwas gebracht. Ich glaube, ich habe fast alles an Methoden durch. Bis auf die Gegenkonditionierung. Aber das ist nicht mein Ding.

Aber falls jemand noch weitere Ideen hat (Bioresonanz, Reiki und Co haben wir auch schon durch), immer her damit :)

Hat jemand von Euch Erfahrung, wie sich die Schussangst auf Euren zweiten jüngeren Hund ausgewirkt hat. Wurde die Angst mitgegeben? Oder ist der zweite Hund nicht so ängstlich?

Gruss WEndy

 
Hat jemand von Euch Erfahrung, wie sich die Schussangst auf Euren zweiten jüngeren Hund ausgewirkt hat. Wurde die Angst mitgegeben? Oder ist der zweite Hund nicht so ängstlich?
Ich denke das ist von Hund zu Hund verschieden. Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung mit meiner Belgierin erzählen, die ausschliesslich im Haus geräuschempfindlich reagierte. Wenn wir draussen waren hätte wohl eine Bombe platzen können, sie hätte kaum reagiert. Vor allem wenn sie bei der Arbeit war, waren ihr solche Geräusche völlig egal. :headbang:

Meine Belgierin (als sie zu uns kam war bereits eine Flathündin da) war viele Jahre Schussfest und hatte nur bei Gewitter, Feuerwerk, starkem Föhn im Haus Angst. Das ganze verschlimmerte sich mit zunehmendem Alter extrem. Nach einem dummen Vorfall auf dem Hundeplatz war sie zwar draussen immernoch Schussfest, blieb aber nicht mehr wie früher im Platz liegen. :wall:

Die Ruhe und Gelassenheit der älteren Flathündin konnten ihr überhaupt nicht helfen. Als die Flathündin starb, haben wir einen Border-Welpen dazu genommen. Zu anfang hatte er überhaupt keine Probleme mit dem Verhalten der zitternden, sabbernden und hechelnden Hündin im Haus. Je älter er wurde, reagierte er dann aber doch auf ihr Verhalten, indem er sich einfach ins Bad zurückgezogen hat. Dort schläft er dann oder döst ruhig vor sich hin. Das macht er übrigens heute noch bei Feuerwerk oder Gewitter.

Später kam dann noch ein Sheltie-Welpe dazu. Der reagierte wieder anders. Sobald die Hündin anfing zu zittern und hecheln, ist er immer zu ihr gegangen und hat ihr die Mundwinkel geleckt. Es hat immer so ausgesehen, alsob er sie beruhigen wollte. Zwischendurch hat er mich immer wieder fragend angeschaut. Einfach nur süss! Der Belgierin hats leider nicht geholfen.

Der Sheltie reagierte bis die Althündin gestorben ist nie auf Feuerwerk oder Gewitter. Seit dem Tod der Althündin hat er aber angefangen bei starkem Feuerwerk etwas zu grummeln und ab und zu leicht zu bellen. Er kommt dann aber immer gleich zu mir und legt sich zu mir (kleiner Schisser mit grosser Klappe :escape: )

Er hat übrigens nach dem Tod der Althündin auch das ankündigen von Besuchern übernommen. ;( Das war vorher allein Aufgabe der Althündin. :D

 
Ich habe gemerkt, dass sich Amina in diesen Situationen nicht durch Berührung beruhigen lässt. Wenn möglich halte ich sie an lockerer Leine. Sobald sie in der Leine hängt, wird sie nur noch panischer und kann nicht mehr denken...sie spührt sich überhaupt nicht mehr. Ich habe im Mantrailing Training eine sehr schöne Erfahrung gemacht. Wir haben gleich neben einem Schiessstand trainiert und natürlich wurde geschossen :curse: . Ich dachte: Super, jetzt kann ich Hundi einpacken und nach Hause....habe aber trotzdem einen Versuch gestartet und als ich an der Reihe war, Amina aus dem Auto geholt. Sie hatte wohl Angst, hat gezittert, aber war so "giggerig" den Figuranten zu suchen, dass sie das Geballere zum Teil ignorieren konnte. Sie hat gearbeitet und die Personen gefunden! Der Trieb zu Suchen war also grösser als die Angst (das hat z.B. beim Agi nie geklappt). Dieses Erlebnis hat mich dazu bewogen, das Mantrailing weiter zu trainieren und ich hoffe nun, dass Amina dadurch auch mehr Vertrauen mich und sich selber entwickelt. Ich bin zuversichtlich, dass das klappen wird und Geräusche in Zukunft nicht mehr so eine grosse Rolle spielen werden.

 
Dewey zog mit knapp jährig bei uns ein und ist noch immer schussfest. Wir achten aber darauf, dass wir regelmässig auch während Schüssen draussen mit ihm etwas unternehmen und er so merkt, dass es nichts weltbewegendes ist. Zudem bin ich diesen Silvester alleine mit Luna weggefahren, so konnte er ihr Verhalten auch nicht abschauen - er hat zwar Angst bei Feuerwerk, aber er bleibt trotzdem relativ gelassen und ist am nächsten Morgen wieder der Alte.
Zappa war übrigens draussen auch schussfest, nur Silvester und 1.August war ebenfalls Horror. Luna liess sich aber durch seine Anwesenheit auch nicht beruhigen, da konnte noch so ein schusssicherer Hund an ihrer Seite sein, sie wollte und will noch immer bloss weg.

 
'jessy]..vielen Dank für deinen Beitrag! Es freut mich sehr schrieb:
Deine Homepage gefällt mir übrigens sehr gut, die Texte sind wundervoll und herzlich geschrieben und Sandro war ein wirklich prächtiger Rüde!
Danke. Ja, Sandro war wirklich ein ganz besonderer Hund und ich vermisse ihn nach all der Zeit immer noch sehr.

'jessy]Die Homöopathie fruchtete nie wirklich schrieb:
Die Geräusche-CD lehnten wir einmal von unserer Trainerin aus, aber da war ich wohl zu inkonsequent dafür und vorallem habe ich gehört, dass die Schussangst schwierig damit zu therapieren sei, da man Negativerfahrungen so gut wie möglich verhindern soll, was bei etwas solchem nicht sehr einfach ist. Aber nach deiner Erfahrung kann dies wohl doch auch nützlich und hilfreich sein, vielleicht überlege ich es mir doch nochmal.
Diese Erfahrung habe ich nicht gemacht. Aber es ist auch nicht etwas, das von heute auf morgen die Angst löst. Ich habe bestimmt ein Jahr damit gearbeitet. Falls du es machst, dann wende es einfach nicht jeden Tag an, damit dein Hund auch mal Tage hat, an denen er sich nicht damit auseinandersetzen muss. Und am Anfang finde ich es auch nicht gut, wenn das Geräusch an seinem Lieblings-Aufenhaltsort auftritt. Ich habe z.B. in der Küche damit angefangen. Dort musste Sandro zum Fressen eh immer wieder hinein. Zum Ruhen hatte aber ganz andere Plätze.

[QUOTE='jessy]Und über das TTouch habe ich einmal ein Buch meiner Tierärztin gelesen, aber weiter nicht viel getan. Ich habe nur mal das Beruhigen mit Hilfe eines engen Tshirts versucht, da reagierte sie allerdings auch nicht darauf. Wo hast du die verschiedenen Sachen des TTouchs gelernt ? Über Bücher oder in einem Kurs ?
[/QUOTE]Das erste Mal darüber gelesen hatte ich im Internet und habe dann bei der Suche auch entsprechende Anleitungen im Netz gefunden. Hier ein paar Bsp dazu.

http://www.lifeline.de/llspecial/entspannen_erholen/massage/content-128979.html

http://www.tier-in.de/live/pdf/oktober07/Tier-in_A10_07_Topthema_I.pdf

http://www.aniam.de/index.php?option=com_content&view=article&id=43&Itemid=24

http://www.vetion.de/focus/pages/detailt.cfm?aktuell_id=4364&focus_id=30&farbe=tas

Als ich es das erste Mal angewandt hatte, habe ich mich aber nicht nur auf diese Berührungen konzentriert, sondern auch auf andere, bei denen ich merkte, wie Sandro entspannte (wie z.B. Beine ausstreichen).

Später habe ich mir dann auch Bücher gekauft und einen Kurs besucht – dieser Basiskurs hat mir aber zu dem Zeitpunkt nicht mehr viel gebracht.

Und wegen dem TShirt oder den Berührungen allgemein: Ich denke, viele Tiere müssen sich erst in einer ruhigen Situation an dieses Gefühl gewöhnen und lernen sich dabei zu entspannen, bevor es dann im „Ernstfall“ eingesetzt werden kann.

Heute würde ich zusätzlich auch noch mit dem Entspannungssignal arbeiten.

Moni

 
Ich möcht hier mal ein kleines Update bezüglich Lunas Schussangst und allgemeinen Ängstlichkeit machen..

Meine kleine Prinzessin wird langsam, mit klitzekleinen Schrittchen und positivem in die Ferne schauen, zur gesellschaftstauglichen Hündin!
Zuerst die Fortschritte der Schussangst: Wenns etwas entfernter schiesst, spaziert Luna im Normalfall mittlerweile weiter und lässt nur das Schwänzli eine Etage tiefer hängen, bis es Minuten später wieder den Fahrstuhl nach oben nimmt, Spielen ist dann auch noch möglich. Es ist an guten Tagen sogar möglich, dass wir an einem Ort spazieren gehen können, an welchem man die regelmässigen Übungsschüsse der Schiessanlage in Embrach hört!
Wenn während der Jagdzeit nah ein Schuss fällt, bei welchem die meisten Menschen erschrecken, ist Lunas Reaktion sehr unterschiedlich und kommt auch auf Uhrzeit, Wetter und ihre Tagesstimmung an. An guten Tagen ist sie bereits nach einigen Metern wieder abrufbar, kommt zu mir und wir können weiterspazieren. An mittelmässigen Tagen ist sie erst nach einer gewissen Distanz abrufbar oder sie wartet freiwillig in einiger Distanz, entweder ist sie dann abrufbar und kommt zurück, oder sie wartet an Ort und Stelle. Wenn sie zu mir zurück kommt, entscheid ich je nach Situation, ob wir zusammen zurück gehen oder doch noch etwas weiter spazieren. Wenn sie stehen bleibt, dann wartet sie, bis ich bei ihr bin und wir gehen zusammen zurück. Dies übrigens alles ohne Leine!! Ergo alles freiwillig!
Es gibt allerdings auch Tage, an welchen sie bereits beim Auto blockiert und nicht spazieren will - da wird auch immer nach Situation entschieden, nämlich, nach ihrem Blick - dieser verrät IMMER, ob sie bloss mal wieder Bock auf Zickerei hat oder ob sie wirklich Angst hat. Wenn sie nur zicken will, kommt die Flexi dran und es wird spaziert, ob sie sich dumm anstellt oder nicht; lustigerweise kann sie dann nach 50-100m blödem Gezetere urplötzlich die Rute heben und Balli spielen wollen. Wenn man die Angst im Blick sieht, dann fahren wir entweder wieder nach Hause (wenn wir alleine sind) oder Luna wartet im Auto, während ich mit Dew eine kleine Runde drehe.

Dies zur Kurzfassung unserer bereits erreichten Glanzleistungen :D
Für viele Hundehalter wohl auch heute noch unvorstellbar - aber es ist eine solche Erleichterung für unseren Alltag, das ist unvorstellbar!
Auch nach Silvester hatten wir dieses Jahr endlich einen schönen Januar, ohne tagelanges oder wochenlanges Blockieren der Spaziergänge, weil die Angst vom Neujahrsgeknalle noch immer so präsent war - sie spazierte bereits am 01.01. wieder problemlos und mit Freude mit!

Und zur Alltagstauglichkeit: Sie ist mittlerweile etwas belastbarer und verlässt sich spürbar mehr auf mich! Hier gibt es nicht viele Beispiele, weil wir die Sache noch immer sehr vorsichtig angehen und keine grossen Sprünge wagen. Allerdings ein gutes Beispiel vom Sonntag hab ich: Ich hab Ende letzten Jahres den Mut zusammengenommen und uns für ein Agi-Seminar angemolden, mit dem Risiko, dass Luna das Training verweigert. Aber nix! Sie war zwar beim Aussteigen etwas unsicher, da sie direkt einen Hund sah und andere Hunde aus den Autos bellten, aber sie orientierte sich sehr stark an mir und folgte mir in die Halle und ich konnte sie mit etwas herumspringen auflockern. Kein dummes Rumkläffen, kein Angehen von anderen Hunden, keine eingeklemmte Rute, kein ich-will-wieder-ins-Auto-Gezerre, sondern ein relativ ruhiger, entspannter Hund, der sich an mir orientiert - traumhaft! Ich sags euch!
Auch während die anderen Hunde den Parcours liefen (wir waren übrigens nur zu viert da, hihi), war sie ruhig und beobachtete alles ein wenig. Nur, als die zweite Gruppe mit nochmals vier Hunden in die Halle kam, wurde sie wieder etwas unsicher und im Parcours war sie auch nicht mehr so konzentriert, weil sie irgendwie die Situation wohl auch noch kontrollieren wollte. Während der Pause gingen wir dann ins Restaurant, wobei sie beim Eintreten nicht auf den kläffenden Kleinhund reagierte und nachher relativ ruhig hinter mir schlief. Anschliessend beim zweiten Teil des Trainings merkte man, dass sie nicht mehr so konzentriert war und den Kopf schon etwas voll hat mit all den neuen Eindrücken - sie winselte immer mal wieder dem Hund im Parcours nach, wollte mitbellen, bellte, wenn jemand in die Halle kam, war im Parcours nicht mehr konzentriert. Aber schlussendlich ist es trotzdem wunderwunderwundervoll, wie sich die Kleine mittlerweile gemacht hat und wie schön sie sich auf mich verlässt!

Ich bin so stolz auf uns und freu mich auf die weiteren, positiven Schritte, die kommen werden :love:

 
Das hört sich doch toll an. Ich habe immernoch Schwierigkeiten mit Crispy, wenn es schiesst. Ich wäre froh, wären wir so weit wie ihr...Habt ihr super gemacht :thumbsup:

 
Da kannst du wirklich stolz auf deine Maus sein. :thumbsup: Meine reagiert zum Glück absolut nicht auf Schüsse und bei Feuerwerk haben wir es mittlerweile auch im Griff...

 
Wow Jessy du kannst echt ganz fest stolz auf deine Maus sein :zora:

Bei uns ist es Momentan das Gegenteil :(