Schweizer Rassehund Zuchtverband

Manchmal ist dieser Grund aber darin zu finden, dass beim FCI bei überzüchteten Hunden gerne die Augen vor der Tatsache verschlossen wird, dass die Rasse krank gezüchtet worden ist. Züchter, welche die Gen-Basis vergrössern möchten und ein Einkreuz-Projekt beantragen, werden noch zu oft abgewiesen - und solchen bleibt dann nichts anderes übrig, als eben FCI den Rücken zu kehren.....

.... So habe ich mich auch mal vertieft mit Shelties befasst. Ich war auf der Hp einer Züchterin, die nach amerikanischem Standart züchtet und aus der SKG ausgetreten ist. Sie berichtet klar, warum sie das tat: der Grund besteht darin, dass 2008 ein neues Zuchtreglement in Kraft getreten ist, laut dem neuerdings ein "atypischer Ausdruck“ ein Zucht ausschliessender Grund ist, gegen den kein Rekursrecht mehr besteht. Nun ist "atypisch" natürlich ein subjektives Kriterium, welches Willkür die Türen öffnet. Dafür ist der FCI bei den Shelties die Gesundheit weniger wichtig, denn MDR1 Test und HD Röntgenbefund sind nicht Voraussetzung für die Ankörung, sondern bleiben der Freiwilligkeit der einzelnen Züchter überlassen.

Ehrlich gesagt, da verstehe ich, dass Züchter auf die offiziellen FCI-Papiere verzichten und sich einem anderen Verein anschliessen.
Das mag bei gewissen Rassen zutreffen, aber ich kann dir versichern, ich weiss keinen wilden Bernhardiner-Züchter, der aus solchen Gründen wild züchtet. Keiner von ihnen züchtet mit Hunden, die eine zusätzliche gesundheitliche Vorsorgeprüfung absolviert haben oder weil seine Hunde gesundheitlich besser gestellt wären, als diejenigen offizieller Züchter. Da sind es rein monetäre Gründe, oder dass Hunde zur Zucht eingesetzt werden, die bei einer offiziellen Körung nie die Zulassung erhielten, sei es aus Gesundheits- oder Wesensmängeln.
Und wie bereits weiter oben gesagt, nur eingetragene Hunde werden in die Zuchtwertschätzung aufgenommen, d.h. in der Zuchtdatenbank werden auch Todesdaten, Erbkrankheiten, HD-, ED-Werte gespeichert und ausgerechnet, wie die entsprechenden Hunde diese Anlagen weitervererben. Züchter können anhand dieses Programms auch bereits die erwarteten Gesundheits-Werte der geplanten Welpen der vorgesehenen Paarung sehen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo

@Cindy

hab Connys Beispiel mit den Bolonkas irgendwie mit Dir verknüpft...sorry... :blush:

icon1.png
Zitat von Berni

Es gibt eben meist einen Grund, warum nicht mit FCI-Papieren gezüchtet wird. Ich habe das auch bei meiner Rasse erlebt. Da wird bspw. eine Hündin wg. offensichtlicher Mängel im Gangwerk (zwar HD- und ED-Werte im erlaubten Zuchtbereich) und anderer Mängel nicht gekört. Bei der nächsten Körung aufgrund des eingelegten Rekurses mit 2 anderen Körrichtern wieder dasselbe Resultat. Dann tritt man aus dem Rasseclub und züchtet wild, resp. gründet mit ein paar Unzufriedenen, auch anderer Rassen eine neue Organisation. Man fertigt sich gleich selbst Urkunden und Stammbäume, in denen auch die Buchstaben F, C und I vorkommen, bloss in anderer Reihenfolge.

Solches Verhalten dissidenter Züchter finde ich, grenzt an Betrug, denn es ist eine Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Genau diese Beipiele kenne ich auch zur Genüge
kotz%20smiley.gif


 
Manchmal ist dieser Grund aber darin zu finden, dass beim FCI bei überzüchteten Hunden gerne die Augen vor der Tatsache verschlossen wird, dass die Rasse krank gezüchtet worden ist. Züchter, welche die Gen-Basis vergrössern möchten und ein Einkreuz-Projekt beantragen, werden noch zu oft abgewiesen - und solchen bleibt dann nichts anderes übrig, als eben FCI den Rücken zu kehren.

Ehrlich gesagt, da verstehe ich, dass Züchter auf die offiziellen FCI-Papiere verzichten und sich einem anderen Verein anschliessen.
Das gleiche ist ja beim Mops, der ist ja auch fast krankgezüchtet und vom FCI anerkannt! Ueber das kann man nur den Kopf schütteln....

 
Die Bandbreite, in der man unter der SKG und auch im Rasseclub züchten kann, ist sehr breit, darum gibt es ja z.B. auch Showlinien und Leistungslinien.
Es gibt zuchtausschliessende Fehler, die ein Züchten verhindern würde, aber sonst....... ich glaube die Rasseclubs sind so schon viiiiiel zu grosszügig.
Wenn jemand in der Disidenz züchtet, liegt der Grund immer daran, dass er nicht mal die minimalen Anforderung des Rasseclubs erfüllen könnte, sonst täte er nämlich dort züchten.

 
@Nina30

der FCI Standart für den Mops schreibt ausdrücklich vor:

lies am Beispiel Kopf/Augen

KOPF: Ziemlich gross und im Verhältnis zu dem Kőrper, rund, kein Apfelkopf. OBERKOPF Schädel : Ohne Vertiefung im Schädel. Klar abgezeichnete Falten auf der Stirn, ohne Űbertreibung. AUGEN : Niemals hervorstehend, űbertrieben oder weiss zeigend wenn sie direkt nach vorne schauen. Frei von jeglichen Augenproblemen. Quelle: 13. 07. 2011 / DE FCI - Standard Nr. 253 [h=1]M O P S[/h]

wer also einen übertypisierten Mops kauft, ist doch mit Schuld, oder? :idontknow:

 
vor allem wenn der genpol zu klein ist, dann ist er eben zu klein. ein anderer zuchtverband hat auch nicht noch "geheime" linienfremde tiere "auf lager" zwecks blutauffrischung... da wird dann irgendwas reingekreuzt, was widerum pure mischlingsverehrerei ist. da ist es mir lieber, eine rasse stribt aus. es sind ja dann meist sowieso die jungen rassen, die nicht für einen ursprünglichen zweck gezüchtet wurden. und dann gibt es auch noch die bequemen züchter, die nicht bereit sind, für einen stimmigen rüden (stimmig sowohl vom inzuchtkoeffizient her, als vom gebäude, wesen, leistung etc) auch mal eine weite strecke zu nehmen. in der CH zb. gäbe es genügend barsoirüden. trotzdem kommt dawns vater aus tschechien. meine züchterin hatte schon ihre gründe dafür. und das ist auch gut so. sonst sollte man das züchten lassen. aber da muss man dann auch nicht fragen, wieso ein welpe eben 2000 fr. oder noch mehr kostet.

 
@fischerhundfan mir geht es in erster linie um die atmung und das sehr viele brachial rassen operiert werden müssen....
Mein TA meinte mal das die gaumensegel bei den hunden alle normal sind nur die hunde so gezüchtet werden das alles gar kein platz mehr hat.....das gab mir schon sehr zu denken!
Und ich denke wenn man einen welpen kauft man noch nicht genau sehen kann wie sich die kopfgrösse entwickelt..

 
Jason's Züchterin stammt aus Deutschland und ist Mitglied beim ASCA. So hat Jason auch die Papiere von dort und läuft bei der SKG deshalb als Mischling. Dies hatte für mich aber keine Relevanz.

Viele wichtiger war für mich, dass die Züchterin sich mit dem Wesen und den gesundheitlichen Risiken der Rasse sehr gut auskennt und dass sie bezüglich Gesundheit alle Untersuchen bei Ihren Zuchthunden hat durchführen lassen (und zwar mehr, als das was FCI oder SKG vorschreiben), das Pedigree ihrer Hunde über mehrere Generationen kennt und dass die Nachtzuchten ausgewertet sind und sie ihre Hunde nicht als Gebährmaschinen benutzt.

Daneben war für mich auch eine tolle Aufzucht und Sozialisierung der Welpen enorm wichtig und dass ihre Hunde als Familienmitglieder gehalten und mit ihnen auch trainiert wurde.

Ausserdem gefallen mir persönlich die feingliedrigeren Aussies mit weniger Fell besser, als die sehr felligen Aussies, wie man sie oft unter den FCI/SKG-Aussies findet.

Von dem her war es für mich auch egal, dass Jason die "falschen" Papiere hat. Und auch zukünftig würde ich mich wieder für die Zucht entscheiden, die meine Kriterien erfüllt, egal unter welchem Verein sie eingetragen ist.

Moni

 
aussis mit ASCA papieren sind meine einzige "ausnahme"... aber wenn man nach PO arbeiten will, muss man halt wohl oder übel einen FCI aussi holen... es sei denn, es ist der erste hund.

 
Ausnahme ist oder war sicher auch die Langstockhaar-Schäfer, welche auch nicht anerkannt waren. Ich fand das sogar sehr gut, haben sie sich im Langstockhaar-Verein selber organisiert, denn die Bestimmungen im Dachverband, diese nicht zur Zucht zu lassen, waren schlichtweg Blödsinn.

 
Ich möchte mich Mirea anschliessen.Warum werden denn noch immer so viele Qualzuchten gezüchtet?wo man doch weiss was dabei raus kommt,und dann für teures Geld verkaufen.Es ist ja anscheinend egal wie es den Tieren dann geht,die sind dann die die auf der Strecke bleiben.Leute die sich bewusst solche Tiere kaufen,müssen dann halt zahlen.Aber auch Leute die nicht auf dem Laufenden sind warum auch immer erleben dann böse Ueberaschungen.Ich jedenfalls würde mit Sicherheit kein Hund aus Qualzucht kaufen oder in irgend einer Art unterstützen.Aber an den Ausstellungen werden sie premiert sind Angehörige der SKG und FCI.Ich behaupte mal ganz frech es gibt auch Menschen die Hobimäsig züchten und auch sehr seriös dabei vorgehen,es ist doch wichtig das die Tiere Gesund sind und zwar mit allem Drum und Dran auch die Vorfahren und keine Inzucht betrieben wird was ja auch oft zu hören ist.Es muss doch jeder selber entscheiden was man will.Auch bei unseren Org.gibt es schwarze Schafe .Zum Glück sind aber die meissten gut

 
Ich behaupte mal ganz frech es gibt auch Menschen die Hobimäsig züchten und auch sehr seriös dabei vorgehen,es ist doch wichtig das die Tiere Gesund sind und zwar mit allem Drum und Dran auch die Vorfahren und keine Inzucht betrieben wird was ja auch oft zu hören ist.
Züchten die denn gesünder? :rolleyes:
 
Wow da sind ja sehr viele gute Beiträge zusammen gekommen:thanks: und es wird fair diskutiert. :thumbsup:
Weiter so, bin gespannt was noch für interessante Beiträge kommen.

 
Warum werden denn noch immer so viele Qualzuchten gezüchtet?......Ich jedenfalls würde mit Sicherheit kein Hund aus Qualzucht kaufen oder in irgend einer Art unterstützen.Aber an den Ausstellungen werden sie premiert sind Angehörige der SKG und FCI.
Warum halten sich so viele Velofahrer nicht an bestehende, durchaus sinnvolle Vorschriften? Weder SKG noch FCI können die Umsetzung der Richtlinien mit Polizeigewalt durchsetzen, noch die ZZL im Detail vorschreiben.
Ich würde mir auch nie einen Hund aus Qualzucht kaufen, egal unter welchem Signet der arme Kerl produziert wird. Das ist für mich aber kein Argument dafür, dass in einem luschen Verein mit Gefälligkeitsgutachten oder gar keinen Vorschriften alles besser wäre - ganz im Gegenteil.

 
Es liegt am Rasseclub, in wie weit die Vorschriften der FCI verschärft werden, so sind z.B. beim Nordischen Club keine Tiere mit C-Hüften zugelassen.

Sicher gibt es Hobbyzüchter, die seriös vorgehen und sich teilweise sogar an die Vorschriften von FCI und SKG halten. Was mir aber nicht einleuchtet: warum züchten sie dann nicht gleich mit anerkannten Papieren? Weil es kostet?

Was ich aber persönlich zum :vomit:finde: für uns FCI/SKG-Züchter werden die Anforderungen immer höher geschraubt, die Vermehrer, welche die Rassen kaputt machen (z. B. "Teacup"-Hunde) können weiterwursteln wie sie wollen.

Zu den Qualzuchten: an der diesjährigen Crufts wurden prämierte Hunde disqualifiziert :thumbsup: , die Richter werden vermehrt in die Pflicht genommen. Mittel gegen Qualzucht. Das ist immerhin ein Anfang!

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich würde auch immer bei einem Züchter nachfragen, warum er sich genau gegen das Züchten unter FCI entschieden hat. Die Antworten sind teilweise schon sehr speziell.

Crispy ist ein ASCA Aussie und das ist auch gut so. Bei Breeze habe ich mich bewusst gegen einen ASCA Züchter entschieden und musste halt etwas länger suchen und ins Ausland gehen. Aber auch unter FCI gibt es grade in Österreich zB tolle sportliche Aussies.

Gruss Wendy

 
Sicher gibt es Hobbyzüchter, die seriös vorgehen und sich teilweise sogar an die Vorschriften von FCI und SKG halten. Was mir aber nicht einleuchtet: warum züchten sie dann nicht gleich mit anerkannten Papieren? Weil es kostet?
...oder aber, weil sie ihre Rasse nicht in die Richtung weiterentwickeln wollen, die der Rasseverband verlangt (grösser, schwerer, felliger, kurznasiger...)

Zu den Qualzuchten: an der diesjährigen Crufts wurden prämierte Hunde disqualifiziert :thumbsup: , die Richter werden vermehrt in die Pflicht genommen. Mittel gegen Qualzucht. Das ist immerhin ein Anfang!
Ich finde es toll, dass bei den Crufts ein Umdenken stattgefunden hat. Vor ein paar Jahren, als durch die BBC-Reportage Missstände in der Rassehundezucht aufgezeigt wurden, klang dies noch anders.
Soviel ich aber mitbekommen habe, gab es zur Art und Weise wie und wann diese Disqualifikationen durchgeführt wurden, auch noch ziemliche Diskussionen. Aber immerhin ist es ein Anfang, so dass es hoffentlich zukünftig keine solche prämierten Hunde mehr gibt, wie noch vor einem Jahr.

Moni

 
...oder aber, weil sie ihre Rasse nicht in die Richtung weiterentwickeln wollen, die der Rasseverband verlangt (grösser, schwerer, felliger, kurznasiger...)
Da muss ich dir zustimmen. Auch beim FCI besteht Handlungsbedarf (z.B. Retromops).

 
Man kann aber auch nicht vollständig die Qualzuchten dem FCI an den Gurgel hängen. Würden Welpenintressenten und Rasseliebhaber umdenken, müsste auch der FCI und der Rasseclub umdenken aber solange eine schon fast einwärts wachsende Nase mit süüüüüüüüsser Falte oben drüber toll gefunden wird, wirds auch weiterhin solche Krüppelzüchtungen geben. Ich finde aber auch, innerhalb der FCI dürften sie sehr gerne die Richtlinien zur ZZL verschärfen. Vorallem das Wesen der Hunde wird oft in den Hintergrund gestellt.