Siifaas Training (Hundebegegnungen)

Disi

Erfahrener Benutzer
30. Aug. 2011
3.466
0
0
Liebe Fories ich mache mal hier einen neuen Tread auf der sich um das Training von Leinenagressiven und unverträglichen HUnden dreht!
Mein Thairüde ist eben ganz Thai, bedingt bis schlecht verträglich mit Hunden! er macht KEINEN Unterschied zwischen Rüde und Hündin sondern geht nach Sympathie/anthipathie (meine Interpretation)

Wenn ich nichts mache und an einem Hund vorbeilaufe fängt das ganze so an bzw sieht das ganze so aus:

siifaa sieht Hund ca 30 m entfernt! Er schaut weg, fippst, schleckt sich den Mund und nervöselet! je näher der Hund kommt desto dunkler wird das fippsen und entwickelt sich zu einem knurren. Rute tief, hund liegt ab 5 meter in der leine und benimmt sich daneben! (ich behaupte alles unsicherheit)

Im Mom sieht es so aus (das heisst wir haben es zu diesem stand antrainiert):
siifaa sieht hund, schaut hund an. Im gleichen Moment kommt der befehl: LUEGE! -- er schaut mich an und bekommt ein leckerchen. Wieder schaut er den Hund an und mit der zeit automatisch mich. Und für jeden Blick ohne Knurren gibt es Cervetas! (siifaa hat begriffen das wenn er den Hund anschaut er ein leckerchen bekommt). bei gewissen HUnden kann ich so vorbeilaufen. ich kann ihn auch ins sitz setzen und warten bis der HUnd vorbei ist! Im Mom brauchen wir noch 3 meter abstand!

Wenn siifaa zeit bekommt die HUnde kennenzulernen und diese nicht zu "buffig" sind (also anderst als er sind :lalala: ) dann kann ich ihn freilassen und es ist egal ob rüde, hündin, kastra oder nicht! Die schwierigkeit für mich ist das ich nicht weiss was ihn so verunsichert, sondern das ich bei jedem hund immer die freundschaft langsam aufbauen muss. Wüsste ich er mag alle hündinen wäre es einfacher!

Jetzt möchte ich langsam ans eingemachte gehen und viel mehr leinenbegegnungen üben, aber ich will ihn nicht überfordern! ich habe trotz meiner überzeugung das ich mit positiver bestärkung weiterkomme doch ein sehr scharfes NEIN ausprobiert wenn er in der leine liegt. Er schaut dann zurück, schleckt sich dreimal so viel und fippst und knürrlet in einem! Es artet aber nicht aus. Mein Gefühl ist trotzdem das ich es mit Leckerchen und belohnung etwas besser hinbekomme!¨

Ich würde mich über neue und mehr Ideen freuen wie man am besten an diesem problem arbeiten kann! Und besonders würde ich mich um Opfer :D :D freuen die mit uns leinenbegegnungen üben würden!

lg disi

 
Hatte früher einen extremen Leinenpöbler, der hat sich allen Hunden gegenüber an der Leine aufgeführt wie ein Monster.
Habe es ähnlich gemacht wie du, allerdings hat er dann anstatt mich angeschaut wieder angefangen blöd zu tun gabs von mir ein kscht.
Nach fast 3 Jahren ging es dann recht gut und ich konnte an den meisten Hunden ohne Theater vorbeilaufen.

Wenn wir nicht so weit weg wohnen würden, wären wir sofort dabei beim üben, aber eben BL und ZH sind doch ein rechtes Stück..

Wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg :)

 
Hallöchen,
ich hatte/habe das gleiche Problem mit Thombhu.. sobald er angeleint ist und uns ein Hund entgegen kam oder er einen sah, fing sofort das gejaule und gezerre an und irgendwann auch geknurre.. aber wir haben das jetzt schon etwas in den Griff bekommen =)

ich setze da voll auf Social Walks und sehe stete verbesserungen in Leinenbegegnungen..sobald das ganz vom Tisch ist..werde ich mal das desensibilisieren von Katzen anfangen und dann mal Inlineskater... :ugly:

bei fragen schreib mir eine PN ;)

 
Wann und wo gibt es Socialwalks?? Oder kann man einen selber organisieren? (da sind doch alle angeleint oder? :D )

lg disi

Ja gut wir haben ja das problem dazu das er ja eh viele nicht mag, aber da ist mein trainig ihm zeitzugeben und alles positive bestätrigen. das der weg gut ist zeigt mir das ich ihn immer wieder mit hunden frei lassen kann...

 
[QUOTE='Disi]Im Mom sieht es so aus (das heisst wir haben es zu diesem stand antrainiert):

siifaa sieht hund, schaut hund an. Im gleichen Moment kommt der befehl: LUEGE! -- er schaut mich an und bekommt ein leckerchen. Wieder schaut er den Hund an und mit der zeit automatisch mich. Und für jeden Blick ohne Knurren gibt es Cervetas! (siifaa hat begriffen das wenn er den Hund anschaut er ein leckerchen bekommt).
[/QUOTE]Ich würde es trennen: "Luege" belohnen ist nicht gleich "Zeigen und Benennen". Falls Siifaa tatsächlich unsicher ist, würde ich explizit den Blick auf den Hund belohnen und nicht noch ein Wegschauen und somit "Luege" verlangen – einem unsicheren Hund fällt es logischerweise schwer, seinen Blick von der potentiellen Gefahr abzuwenden. Auch würde ich benennen: "Hund" und auf den Hund zeigen. Siifaa guckt zum Hund und Click (oder Markerwort). Irgendwann löst das Wort "Hund" aus Deinem Mund ein gutes Gefühl aus, Siifaa weiss, jetzt kommt was Leckeres und verbindet dann den entgegenkommenden Hund mit diesem Gefühl.

Fixiert Siifaa? Dann wiederum ist "Luege" sinnvoll... Schwierig zu beurteilen, ohne den Hund in Action gesehen zu haben...

Weisst Du, was ich meine? Momentan hat Deine Leckerligabe nichts mit dem entgegenkommenden Hund zu tun, es ist eine Belohnung dafür, dass er Dich anschaut und entspannt nicht zwingend seine Lage. Im Gegenteil, er fühlt sich vielleicht nur noch mehr verunsichert, er muss ja immer wieder weggucken...

Wie Du bemerkt hast, verunsichert ihn ja selbst ein Abbruchsignal in der Situation. Wenn dem wirklich so ist, dann macht dies auch keinen Sinn.

Alles, was ich bis hier geschrieben habe, KANN sein, MUSS aber nicht.

Ausserdem würde ich ein Entspannungswort einführen, damit Du ihn etwas "runterholen" kannst, wenn er denn "nervöselet". Und zwingend würde ich möglichst grosse Bögen laufen, nur so kann er lernen, dass er auch ausweichen kann, sich nicht zwingend konfrontieren muss. Das kann viel zur Entspannung beitragen.

Und noch was zum Nachdenken, Disi, es ist überhaupt nicht böse gemeint, aber wie sollst Du mit der Einstellung "Thairidge-Rüden sind alle unverträglich" Deinen Hund zu einem Verhalten animieren, dass Du Dir nicht mal vorstellen kannst? Versuche auch da mental gegenzutrainieren (mit Dir selbst ;) )...

Edit; Socialwalks sind super! Alle sind angeleint und es wird auf Individualdistanz geachtet, kannst Du selbst organisieren ;)

 
Gab/gibt es nicht in Albis eine HuSchu ?

Hundeschule abc oder so. War mal in einem anderen Forum recht Aktiv mit Werbung.

 
Hey kaya
Vielen dank für die tolle Antwort :D und nein ich nehme deinen Tipp nicht böse und werde mal versuchen umzudenken. bei dita klappt es ja auch! Und wenn ich ehrlich bin haben wir mit positivem denken schon viel erreicht. die meisten thais sind ja leinenhunde da sie extrem jagen... meine nicht! :D :zora:
Ich muss deinen text mit den Befehlen noch mal studieren und dann schreibe ich mehr dazu. Aber ich glaube in ein, zwei sachen hast du recht :blush:

Xulayo: leparfait ist gekauft :thumbsup: und thonparfait (oder wie das heisst)... Aber auf distanz (2 meter) ist es manchmal leichter ein leckerli zu werfen!

lg disi

 
Wir arbeiten ja am selben Thema. Nur bin ich mittlerweile zu der Überzeugung gekommen, dass die Guzzimethode einfach ein "Beschiss" ist ;o) Liegt evlt. auch daran, dass es mit Mocca nicht klappt hihi
Ich finds einfach viel ehrlicher wenn der Hund ohne ihm etwas leckeres vor die Nase zuhalten an einem anderen Hund anständig vorbei läuft. Es ist meine Persönliche Meinung. Auch wenn der Weg bestimmt enorm lang ist, behaupte ich: es liegt an der Rangordnung!! Ist die Rangordnung geklärt, regle ICH das. Dann kommt mein Hund gar nicht auf die Idee sich an der Leine aufzuführen wie ein Tölpel. Wie sich der Hundeführer verhält ist dabei auch sehr wichtig. Für mich ist es recht schwer wirklich easy zu bleiben und das merkt Mocca natürlich sofort.
Arbeitetst Du selbst an diesem Problem oder mit einer HS zusammen??

 
[QUOTE='Mocca]Wir arbeiten ja am selben Thema. Nur bin ich mittlerweile zu der Überzeugung gekommen, dass die Guzzimethode einfach ein "Beschiss" ist ;o)
[/QUOTE]hallo!
Dieses Statement vertrete ich sehr gerne! Denn Ablenkung ist meiner Meinung nach nicht die Lösung :idontknow: ich behaupte nun einmal, dass bei den meisten Leinenpöbbler das Vetrauen in den Besitzer fehlt, diese Situation im Griff zu haben...dass sollte also der Ansatz sein und nicht den Hund abzulenken!

Aaron wurde innert kurzer Zeit mehrfach angegriffen, und meine Hündin hat zugesehen, da sie angeleint war. Ich habe in ihren Augen als Rudelführer klar versagt und sie hat angefangen, extrem terror zu machen an der Leine. Nachdem ich ihr wieder durch meine Körpersprache (gegen sie und auch die Anderen Hunde) gezeigt habe, dass ich das schon regle, also" Um den Hund davorne kümmere ich mich und nicht du!" ;) , klappt es wieder super. Ihr Vertrauen in mich ist wieder da!

Ich will noch sagen, dass ich meine Hunde nicht tätlich angreife, schlage oder ihnen Sachen anschmeisse...falls das nun einige Denken. Bei mir klappt das alleine durch Beanspruchen oder Abdrängen...! Aber nur weils es bei mir klappt, ist das nicht die Heilung der Anderen ;)

Disi: Da Shifaa ja zu Beginn stark beschwichtig (der zieht ja alles Register), ist das ganz klar eine Unsicherheit. Da er aber nicht anders (aus)weichen kann, wegen der Leine, geht er nach vorne!

 
also ich mach es auch über "luega" und Guddis. Ich habe meinen Hund als Leiennsau übernommen, für mich war es der absolut richtige Weg, da Sie erstens verfressen ist und erstmal vertrauen zu mir fassen musste. Wie bei allem, es gibt viele Wege nach Rom :peace:

Ich sehe es nicht als beschiss an, da man am Anfang ja erstmal erziehlen muss, dass der Hund sich ablenken lässt bzw. zu einem schaut, später baut man die ganze sache natürlich wieder ab...

 
Ich glaube nicht das Leinenagression und Unverträglichkeit meines HUndes etwas mit der rangordnung zu tun hat. Wie ich auch schon oft geschrieben habe glaube ich auch nicht an eine Rangordnung zwischen Mensch und Hund so wie man es beschreibt.
Ich führe zwar mein Rudel an, füttere es, vermittle sicherheit, bin sozialpartner usw.. aber ich sehe mich nicht als chef oder so. Aber das ist ja ein anderes thema :)
Siifaa wurde nie angegriffen und hatte auch nie eine negative erfahrung gemacht. er ist ein Urhund und von natur aus unsicher. Ich denke nicht mal das sein leinengetue was mit bluffen zu tun hat, eher kippt seine unsicherheit in agression weil er gelernt hat dass der andere hund weicht wenn er sich so benimmt. Dem ZUfolge ist bei im abgespeichert das ein angriff (mit angriff meine ich in die leine gehen und knurren) die beste verteidigung ist. Wenn ich es schaffe dieses verhalten ins positive zu lenken (blick zum Hund belohnen und keinesfalls im ein Leckerchen unter die nase halten) sehe ich bei uns grosse chancen dieses problem in den griff zu bekommen. Siifaa weiss ja mitlerweile das Blick zum Hund (ohne knurren) was positives ist und darauf baue ich auch auf. Bis auf 2-3 meter ist es ja auch möglich und mit ein paar Minuten zeit auch viel enger. Weiter zeigt es mir das wenn er hunde ein paar mal gesehen hat und mit ihen gelaufen ist, sie ihn dann nicht mehr interessieren und er mit vielen auch frei laufen kann. Also muss er ja sicherheit in die HUnde bekommen mit der zeit. Also hat das training gefruchtet.
Unsere Training der letzten 6 Monate zeigt mir das ich bei ihm sehr weit gekommen bin wenn ich negatives ignoriere und positives belohne! Aber auch ich habe gemerkt das er nur positiv nicht geht und manchmal wenn ich finde das er sich zb reinsteigert kommt ein scharfes nein, aber nur in situationen wo ich keine unsicherheit erkenne.
Wenn ich den Tread so lese kommt er mir wie eine kleine bestie vor, was er keinesfalls ist, aber er hat schon eine grosse unsicherheit bei hunden und die gilt es zu minimieren. Ich muss auf keine Spaziergänge verzichten, meine einzige einschränkung ist das wenn es dort mehrere hunde hat ich anleinen muss weil er in enormen stress kommt! und das war früher nicht möglich, also denke ich mit ihm so auf einem guten weg zu sein. Gut mich störrt es auch nicht viel leckerlis mitzunehmen, da ich eh bei jedem Spaziergang leckerlis für die nasenarbeit brauche. :)
lg disi

 
Hoi Disi!
Erstmal finde ich Deinen bisherigen Weg und was Du schon damit erreicht hast doch schonmal großartig! 2-3 Meter an einem FREMDEN Hund vorbei zu gehen, das ist schon allerhand und manch souveräner Hund könnte sich da hier und da auch mal schwer mit tun. Ich würde daher weniger das Ziel darin sehen, noch näher ran gehen zu können sondern eher, die Unsicherheit grundsätzlich zu nehmen.
Weiß gerade nicht, ob Du da das gleiche Ziel vor Augen hast, daher schreibe ich das so explizit.

Wichtig für Siifaa dürfte es sein, mehr alternative Strategien zu lernen, als die, nach vorne zu gehen. Eine Alternative hat er nun schon gelernt, -> Dich ansehen.
Problem an dieser Alternative wurde auch schon genannt, schaut Siifaa Dich an, kann er den anderen Hund nicht mehr im Auge behalten und so einer möglichen Überraschung vorbeugen. Das könnte ihn in einen Konflikt bringen, weshalb ich das nicht unbedingt weiter ausbauen würde. Es ist in einigen Fällen hilfreich, aber oft nicht "das gelbe vom Ei".

Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht, den Hunden bei beginnender Unsicherheit "einfach" Guddelis in die Wiese zu schmeißen, möglichst auch tendenziell vom anderen Hund weg.
Wenn die Hunde in der Lage sind sich auf die Suche nach Leckerlis zu konzentrieren, hat das mehrere Vorteile:
1. Andere Hunde nehmen das Schnüffeln als freundliche Geste wahr und können selbst entspannter vorbei laufen.
2. Die suchenden Hunde können während sie fressen den Artgenossen im Blick behalten und erkennen, dass die einfach vorbei laufen (wenn es denn so ist).
3. Werden die Leckerlis tendenziell vom anderen Hund weg geschmissen, läuft der unsichere automatisch einen Bogen, wenn er den Guddelis folgt. So lernt er, dass diese Strategie auch möglich ist, ohne dass er dazu gezogen oder gedrängt wird.

Mir wären grundsätzlich drei Trainingspunkte wichtig:
Einmal ganz klar die Kooperation. Blödgetue kann sicherlich mal gehemmt werden um schneller wieder was zu haben was man belohnen kann.
Um die Ansprechbarkeit zu ermögilchen, muss aber erst mal überhaupt an der Emotion gearbeitet werden und hier sind Leckerchen einfach die simpelste Möglichkeit zu. Es gibt auch Hunde, die rein über "Rangordnungs-Regeln" durch solche Situationen geführt werden können und wo das dann nach einer Weile auch super klappt, mit einer Kombination kommt man jedoch im Zweifel schneller zu Ziel und hat in vielen Fällen weniger "Nebenwirkungen" zu befürchten. ;)
Und zum Schluss halte ich es für wichtig, dass die Hunde MEHRERE Strategien lernen und diese möglichst selbstständig lernen, mit solchen Situationen umzugehen. Das heißt, dass die Hunde die Chance erhalten Entscheidungen zu treffen, die dann entweder erfolgreich sind und entsprechend belohnt werden-> Leckerchen in der Wiese finden, Schauen aber weiter gehen, schauen aber einen Bogen laufen, Schutz beim Halter suchen, ect..., oder nicht ausgeführt werden können -> Hund anpöbeln wird an der Leine gestoppt. Um diese Strategien zu lernen bedarf es der Unterstützung und der Zielgerichteten Belohnung, und Belohnung kann es auch sein, ohne Zoff am Hund vorbei gekommen zu sein und dann lustig eine Runde durch die Gegend zu rennen.

Anschließend könnte dann am Kontakt selber geschraubt werden. Siifaa könnte die Erlaubnis bekommen, NACH einer Hundepassage die Seite zu wechseln um die Gerüche des Artgenossen zu analysieren. Ist der Artgenosse ein freundlicher, darf Siifaa diesem hinterher gehen, solange er sich dabei freundlich und unaggressiv zeigt, und dem Artgenossen vielleicht sogar vorsichtig am After schnuppern. Ich denke grundsätzlich würde es Siifaa helfen, nicht frontal den Kontakt zu Hunden beginnen zu müssen, sondern auch von hinten kommen zu dürfen. Das klappt natürlich nicht mit jedem Hund und müsste gezielt je nach Situation angesehen werden. Aber auch hier kann Siifaa geholfen werden Sozialkontakte anders zu beginnen um dann mehr Raum für positive Aktionen zu lassen.


Disi, Du bist definitiv auf einem guten Weg und ich wünsche Dir viel Erfolg weiterhin! Hoffe, ich konnte Dir auch noch Anregungen mitgeben, würde mich freuen!

Herzliche Grüße,
Katrin

 
Unser Labi hat aufgrund seiner Fehlprägungen bei der Züchterin und ihres Charakters mit zwei Jahren eine katastrophale Leinenaggression entwickelt, auch aus Unsicherheit. Ich hab es dann auch auf dem klassischen, nettgemeinten Wegen probiert, von luege + Guetzli, Alternativaufgaben, clickern etc. Tja, mit Clickern wurde es dann noch ganz schlimm und sie hat zusätzlich angefangen bei Pferden und Spaziergängern Radau zu machen. Hölle! :curse:

Dann war fertig lustig und ich habe einen Trainer aus der Küche von Günther Bloch geholt. Da hat mein Labilein in 70 Minuten gelernt, dass man andere Hunde einfach ignorieren kann! :thumbsup: Am Schluss konnte sie in einer Distanz von 1 m Abstand mit dem Rücken zu einem 10 Mt. alten Dobi-Rüden hocken und einfach nicht hinschauen. :zora: Belohnung waren Guddis und der negative Impuls, sie donnerte SELBER in die Leine. So hatte ich die Grundlage darauf aufzubauen. Das ganze Bibäbelen geht nämlich meist nicht, weil der Mensch innerlich sich anspannt "huch da kommt ein anderer Hund" und anfängt in Aktivismus zu verfallen, was der Hund merkt und ihn in der Ansicht bestätigt, dass ein anderer Hund etwas spezielles ist. Wenn er dann noch unsicher ist und den Weg der "Abschreckung" gegenüber dem anderen gewählt hat, kommt man da nicht raus.

Übrigens, es ist logisch, dass du ihn nach einiger Zeit mit anderen Hunden zusammen lassen kannst. Die Hunde haben da nämlich bereits alles unter sich geregelt und ihre Übereinkünfte getroffen. Sprich, die Hunde haben es gemacht und nicht der Mensch, was wiederum für das Training gegen eine Leinenaggression nichts bringt, bzw. kontraproduktiv ist.

 
@Disthen: innert 70 MInuten? könntest du mir den namen des Trainers geben? gerne auch per PN.

 
Hey Disi, ist doch schon toll wie es dein Sii-faa macht. Bist ja auf dem richtigen Weg.

Aber warum finden hier Gewisse es nicht gut den Hund auf sich zu lenken. Also dass er mich anschauen muss. Bei Diuni habe ich es nur so weggebracht. Es war echt ziemlich ähnlich wie die Beschreibung von Disi. Nur dadurch, dass Diuni mich anschauen musste und nicht aus Angst den anderen Hund, konnte sie normal vorbeilaufen. Die anderen Hunde mochten das überhaupt nicht wenn Diuni so schaute und wurden immer ranzig. Gut muss auch sagen, dass Diuni nie in die Leine hing aus Angst. Das Höchste war und ist ein bloddern/wie ein Schnaubendes Pferd, stelziger Gang, zappeliger Gang, Kamm stellen und den kommenden Hund anstarren. Dann schnell vorbeiwollen also zog sie nach vorne und seitlich vom Hund weg.

Mit mich anschauen kam sie nicht so in das Getue rein, sie konnte sich nicht so reinsteigern.



Hey, mich hat er schon lange nicht mehr gesehen. Spiele gerne mal wieder Opfer aber geb mir noch eine Woche. Meine müssen zuerst wieder paar normale Kreuzungen haben weil die letzten 2-3 Tage waren es nur Keiffer wo ich kreuzen musste. Sie müssen nun erst wieder kapieren, dass es normale Hundis gibt, sonst spinnen meine dann auch irgendwann. ;) :D

Aber dann komme ich gerne mal wieder laufen. Oder auch nur kreuzen. Wir könnten uns jeden Abend kreuzen und dann weiterlaufen. :D sogar im Dunkeln wenn es schwieriger ist. :thumbsup:

 
[QUOTE='inhii]Aber warum finden hier Gewisse es nicht gut den Hund auf sich zu lenken.
[/QUOTE]nicht gut oder gut, stellt sich glaube ich nicht! Es gibt nicht nur eine Lösung für ein Problem und nicht alle Hunde sind gleich ;) ist eines ein Holzweg, versucht man einen Anderen :thumbsup:
Mir zum Beispiel ist es wichtig, dass sie Beschwichtigen (hinschauen/wegschauen/mich annschauen) können, und auch gucken können was der Andere Hund macht der kreuzt! Auch das "Nachschauen" nach der Begegnung ist mir wichtig, damit sie sich vergewissern können, dass der auch wirklich geht! Ablenken hat bei mir einfach auch nie etwas gebracht, da ich auch immer das Gefühl hatte, er prescht dann urplötzlich nach vorne, wenn ich nicht wartig bin! Auch meine Hunde schauen mich an, wenn sie sich unsicher sind, aber durch mein "nichts dergleichen machen" und klares Kommando geben, vermittle ich, dass ja nichts ist! Aber eben, meine Meinung ;) jeder muss für sich den Weg finden, seinen Hund zu erziehen und zu führen.

Disii: ich kenne deinen Hund nicht, aber ich kann dich beruhigen, dieser Thread klingt absolut nicht, als ob du ein Monster daheim hättest! Es klingt eher nach einer Verantwortungsbewussten Hundehalterin, die ihr bestmöglichstes macht, dem Hund das Leben etwas zu erleichtern (was den Stress an der Leine angeht)!

...und wieviele hier im Forum kennen das gezappel und getue an der Leine nicht... :irony:

 
so wieder back vom Arzt! (scheiss keuchhusten) :thumbdown:

@katrin

erstmal daaanke für die tolle Antwort. ich kann mir vieles aus ihr herausnehmen!

Also ich werde mal bei der nächsten Hundebegegnung Leckerlis streuuen und schauen wie er drauf reagiert. Meiner Einschätzung nach wird ihn das runterfahren. das ist ja das ähnliche Prinzip wie "click to calm", wo man den Hund in der beginnenden Stressituation mit Leckerchen bewirft. (habe super Erfahrungen damit gemacht)

Wie bekomme ich mehr alternative Strategien? Bzw. welche würdest du empfehlen? Wie lerne ich sie ihm an?

kannst du mir diesen Teil noch mal erklären? ich weiss nicht ob ich es richtig verstehe?

Mir wären grundsätzlich drei Trainingspunkte wichtig:

Einmal ganz klar die Kooperation. Blödgetue kann sicherlich mal gehemmt werden um schneller wieder was zu haben was man belohnen kann.

Um die Ansprechbarkeit zu ermögilchen, muss aber erst mal überhaupt an der Emotion gearbeitet werden und hier sind Leckerchen einfach die simpelste Möglichkeit zu. Es gibt auch Hunde, die rein über "Rangordnungs-Regeln" durch solche Situationen geführt werden können und wo das dann nach einer Weile auch super klappt, mit einer Kombination kommt man jedoch im Zweifel schneller zu Ziel und hat in vielen Fällen weniger "Nebenwirkungen" zu befürchten.

Das letzte mit den verschiedenen Strategien wo der HUnd selber entscheiden muss und man das Verhalten entweder belohnt oder beendet finde ich auch eine sehr gute und vor allem machbare Methode für uns. Aber das wird ein laaanger weg dorthin werden :D :D :D

das hinterherschnüffeln habe ich bisher nie erlaubt, bzw bin mit ihm einfach weitergelaufen! Sollte ich das zulassen? ZUm trainien wenn es gar um Poposchnüffeln geht muss ich ne super Trainerin und absolut souveräne HUnde haben die am anfang nicht unbedingt mitschnüffeln mussen. da wären wir wieder beim zeitfaktor denn mein Siifaa braucht!

@Disthen

Ich verstehe nicht was das mit der Züchterin zu tun hat wenn dein Hund mit zwei Jahren anfängt zu pöbbeln? also du schreibst genau: mit zwei jahren entwickelt¨Vielleicht verstehe ich ja auch was falsch, erklär das bitte noch mal.

Also ich habe mit der Methode Clickern, gutzi, umlenken bisher die besten Resultate erwirkt. Aber ev magst du uns dein 70 Min Training beschreiben. ich würde mir gerne etwas daraus rausnehem wenn es so gut klappt!

@Inhii

ja wir können gerne wieder spazieren gehen. Oder mal so ein begegnungstraining organiesieren, oder nen Socialwalk machen mit etwas Trainigseinheiten! :thumbsup:

@all

ich finde die Alternative denn hund auf mich lenken nach wie vor toll! und uns hat es bisher viel gebracht, aber ich lerne sehr gerne neues dazu und bringe es in meinen Siifaa altag ein!

lg disi

 
Ist ein super Thread, danke Disi. Ich finde mich in sehr viel von dir wieder, ich kenne es auch wenn der Hund dumm tut. Ich arbeite fast gleich wie du mit anschauen, auch den Hund anschauen, aber immer wieder zu mir. Bei mir wurde es auch immer besser und momentan läufts echt toll und bei euch ja wohl auch :thumbsup:

Danke Katrin für deinen Beitrag, kann mir da auch n bissl was rauziehen :thanks:

 
[QUOTE='inhii]Aber warum finden hier Gewisse es nicht gut den Hund auf sich zu lenken. Also dass er mich anschauen muss. Bei Diuni habe ich es nur so weggebracht. Es war echt ziemlich ähnlich wie die Beschreibung von Disi. Nur dadurch, dass Diuni mich anschauen musste und nicht aus Angst den anderen Hund, konnte sie normal vorbeilaufen. Die anderen Hunde mochten das überhaupt nicht wenn Diuni so schaute und wurden immer ranzig. Gut muss auch sagen, dass Diuni nie in die Leine hing aus Angst. Das Höchste war und ist ein bloddern/wie ein Schnaubendes Pferd, stelziger Gang, zappeliger Gang, Kamm stellen und den kommenden Hund anstarren. Dann schnell vorbeiwollen also zog sie nach vorne und seitlich vom Hund weg.
[/QUOTE]Deine Beschreibung klingt nicht so, als wäre Diuni unsicher gewesen. Das scheint eher Provokation gewesen zu sein. Und das muss man differenzieren, bei Unsicherheit ist Weggucken echt heftig (wie beim Menschen, der kann auch kaum weggucken, wenn er sich ängstigt). Bei provokativem Auftreten hingegen ist das Weggucken bestimmt ein guter Lösungsvorschlag – dort gilt es, den Hund davon abzuhalten, das Gegenüber zu fixieren – was Siifaa scheinbar nicht tut gemäss Disis Beschreibung.

@Katrin; Die Gedanken mit dem Leckerlisuchen hatte ich auch. Nur wäre das wohl keine Lösung für einen Ressourci, oder? Ich meine, wenn ein anderer Hund naht und Frauchen packt das Futter aus... :S Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen, meine wäre noch gestresster, wenn ich in dem Moment Futter rumschmeissen würde. Wenn ein Hund damit aber keine Probleme hat, fände ich es auch eine gute Lösung.