Verändertes Verhalten (Alter?? Senil??)

Diese schnelle Verschlechterung macht mich grad traurig....weil ich selbst ein Omahundchen habe, setzt mein Herz jeweils für kurze Zeit eine Hopsersalve aus...weil ich so an das Ende "erinnert" werde, welches manchmal schneller kommt, als man sich denken mag.
Wünsche euch viel Kraft in dieser schwierigen Zeit und traurigen Aussicht.

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Das Thema verändertes Verhalten ist bei uns gerade wieder aktuell und ich bin irgendwie zur Zeit Ratlos. :eek:

Seit einigen Tagen zeigt Mocca in manchen Situationen fast ein unberechenbares verhalten. Sie hatte NIE ein Problem mit Velofahrer, zur Zeit ist es so dass einige angebellt werden, andere aber jedoch auch wieder nicht....ich weiss nicht ob es am Abstand liegt wenn jemand zu nahe an uns vorbeifährt....wird der Velofahrer verbellt ja fast gejagt...wäre sie noch agiler würde sie hinterherjagen...ebenso ist es plötzlich ein Problem wenn fremde Menschen mich ansprechen; da wird ebenso gebellt jedoch nicht agressiv wie ich finde.

Zu Hause hat sie plötzlich die Makke dass sie jeweils ins oberste Zimmer geht und sich dort hinter das Sofa legt um abends zu schlafen.

Wenns an der Türe klingelt war sie schon immer sofort zur Stelle und bellte, seit ein paar Tagen ist es jedoch so dass ich das sie wie eine Furie auf Personen losspringt...sie beisst nicht aber bei einem Hund in dieser Grösse ist dies wohl für niemanden angenehm!!

So wie ich es einschätzen kann hat sie keine Schmerzen. Isst sonst gut, ist zu mir IMMER freundlich.

Etwas mehr inkontinent ist sie zur Zeit, denkt ihr es könnte auch damit zusammen hangen??

Ansonsten habe ich den Eindruck sie hat einen guten Grundgehorsam, hat auch jeweils die HuSchu gesagt.

Nun ist sie 10 Jahre alt und ich frage mich ob dieses Verhalten von mir mit einem Hundetrainer bearbeitet werden sollte oder ob dies einfach altershalber ist??

Ich versuche sie geistig fit zu halten, sie kann viele Tricks und lernst viel neues. Mich dünkt es wenn sie jeweils so ein unerwünschtes Verhalten zeigt wie Velofahrer verbellen und dadurch selber in die Leine springt, schaut sie mich sofort mit einem Blick an wie wenn sie wüste dass dies falsch war...sie aber irgendwie nicht anders konnte....

Bin im Moment echt verzweifelt, zweifle auch an mir und meinen Fähigkeiten. Hab soo viel mit ihr trainiert, wir hatten nicht einfache Wege. Wir mussten viel arbeiten um ein Team zu werden. Wir mussten uns vieeel Kritik von Mitmenschen anhören aber ich setzte meinen Weg immer unbeirrt fort. War sicher dass dieser Weg der richtige ist....nun bin ich mir nicht mehr so sicher. War das alles umsonst? :cry:

 
Ein Hund ändert sein Verhalten im Alter ganz klar. Er muss, denn sein Körper mag nicht mehr gleich, seine Sinnesorgane verändern sich und er mag auch seelisch/psychisch nicht mehr gleich viel vertragen.

Was du da gerade beschreibst, würde mich veranlassen, sie mal durchchecken zu lassen vom TA. Vorallem mal die Augen kontrollieren. Evtl. sieht sie nicht mehr so gut. Dass sie sich zurück zieht und hinter ein Sofa legt, zeigt eigentlich, dass sie Ruhe und Schutz sucht (Höhle). Vielleicht musst du allgemein einfach einen Gang runterschalten! Anfangen, dein Programm einem Senior anzupassen. Gerade auch, dass die Inkontinenz stärker wurde ist auch so ein Indiz. 

Der Hund tickt einfach so, dass er, gerade wenn er schwächer/älter wird, einfach versucht, mit seiner Gruppe mitzuhalten, denn sonst wird es für ihn gefährlich. Beim Welpen sind sich das die meisten Hundehalter bewusst. Es ist aber beim Senior genau gleich, das sind sich viele aber nicht bewusst. Sie wird also das Programm, solange sie irgendwie kann, mithalten und sich nichts anmerken lassen. Das steuert ihr Instinkt so. Erst wenn es gar nicht mehr geht, wird sie es zeigen. Aber sie zeigt es an anderen Ecken.

Hatte mal eine Kundin mit einem Husky-Mischling. Total sportliche Familie, total sportlicher Hund. Sie kam zu mir, weil die Hündin (10 Jahre) massiv inkontinent war. Gleichzeitig hatte sie auch begonnen plötzlich Ängste zu zeigen und teils massiv auf Reize zu reagieren. Die Analyse ergab, dass die Hündin total kraft-/energielos ist, extremen Stress hat. Es war eine riesen Aufgabe für mich, der Besitzerin zu verklickern, dass sie diesen Hund nicht mehr 11/2 Stunden bergauf am Fahrrad laufen lassen dürfe, auch wenn sie es noch mitmacht. Einem 70/80 jährigen Menschen würde sie das auch nicht mehr abverlangen, etc. Die Besitzerin war traurig und auch etwas angepisst, weil sie ihr Leben umstellen muss, hat sich aber auf den Versuch schlussendlich eingelassen, den Hund mal 2 Wochen wie einen alten Hund zu behandeln und sich anzupassen. Und aus dem Hund wurde schlagartig ein ruhiger, gemütlicher Senior, der es plötzlich geniessen konnte an der Sonne zu liegen und nichts zu tun. Die Inkontinenz war nach 3 Tagen weg und dieser Hund war echt nur noch am auslaufen. Die Hündin lebte noch 2 Jahre und dann hatte sie einen heftigen Schlaganfall.

 
Hast du sie schon gesundheitlich abschecken lassen. Auch das Gehör? Denn evtl. hört sie nicht mehr so gut und erschrickt dann, wenn ein Velofahrer vorbeifährt oder jemand rein kommt.

Bei meinem ersten Hund, den ich aus dem Tierheim hatte, habe ich auch erlebt, dass einige seiner Ängste, die wir zuvor für längere Zeit gelöst hatten, im Alter zurück gekommen sind.

Man merkte ihm auch an, wie ihn sein nachlassendes Gehör und Augenlicht immer mehr zu schaffen macht, so dass er sich am Ende Draussen an der Schleppleine am sichersten fühlte.

Einen Teil konnten wir durch die Behandlung seines schwächeren Herzens und der beginnenden Schilddrüsen-Unterfunktion wieder verbessern. Bei den anderen half Management und Unterstützung unsererseits.

Ein spezielles Verhaltenstraining habe ich jedoch nicht noch einmal gemacht. Da ich spürte, dass ihm dieses nicht mehr so helfen kann, wie in den ersten Jahren als er zu uns kam.

Ich drücke euch die Daumen, dass auch ihr eine Möglichkeit findet, ihr zu helfen.

Moni

 
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Ich würde den Hund ebenfalls ärztlich untersuchen lassen. Vor allem die Seh- und Hörkraft.

Bei meinem Senior kamen im Alter auch ein paar Eigenheiten zutage. Mit Management und vor allem Rücksicht auf seine Bedürfnisse kamen wir gut zurecht.

 
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Danke euch vielmals für eure Antworten. Beim TA waren wir erst gerade zum Impfen aber ich denke man müsste da mal alles abchecken.

Hören tut sie noch sehr gut, ich flüstere die Komandos nämlich oft im Wald mit ihr weil ich es nicht schön finde wenn jemand im Wald ständig laut spricht ;o)

Grundsätzlich pass ich mich sehr meiner Seniorin an, nehme sie nicht mehr mit zum reiten weil sie einfach nicht mehr nach kommt in schnelleren Gangarten, mache nur noch ausgedehnte Spaziergänge wenn ich merke dass sie gut mitläuft und es auch nicht heiss ist.

Wir haben uns jetzt auch entschieden sie nicht mehr mit in die Campingferien zu nehmen weil diese Fahrerei und immer wieder an einem anderen Ort sie ganz durcheinander bringt.

Wir akzeptieren dass wir jetzt einen alten Hund haben, sie war ja eigentlich schon alt als sie mit 6 Jahren zu uns kam.

Ich kann viel tolerieren was inkontinenz etc betrifft, aber diese Verhaltensweisen mal einem Velo nach springen mal nicht etc, hab ich einfach Mühe. Bin dann nur noch angespannt weil ich nie weiss wie sie reagiert......

Gestern ist gerade am Abend wieder so ein Velofahrer angekläfft worden und ganz bestimmt nicht weil sie erschrocken wäre denn sie hat ihn ganz klar gsehen.....

Werde euch auf dem laufenden halten was der TA besuch zu Tage bringen wird.

 
Dass sie noch gut hört, ist schon mal super!

Aber die Sehkraft würde ich überprüfen. Bei manchen Hunden merkt man kaum, dass sie fast nichts mehr sehen. Bei anderen können sich ähnlich wie von dir beschriebene Probleme auftreten.

 
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......

Gestern ist gerade am Abend wieder so ein Velofahrer angekläfft worden und ganz bestimmt nicht weil sie erschrocken wäre denn sie hat ihn ganz klar gsehen.....
Vielleicht hat sie ihn zwar schon wahrgenommen, konnte jedoch (durch fehlende Sehkraft) nicht erkennen, was es genau ist. Und es hat sie verunsichert.

Das ist selbstverständlich reine Spekulation meinerseits.

Ich hoffe, es bessert sich wieder, so dass sie sich wieder wohler fühlt. Und du auch. :)