So... weiter geht das Thema ED.
Vorab: Ich muss zugeben, dass mich dieses Thema sehr belastet. Wenn man sich einen Hund aus meinen Gründen anschafft, würde man sich einerseits fast für ihn aufhängen, andererseits bin ich sehr ängstlich und hysterisch, wenn es um Antis Gesundheit geht. Folglich hat mich der gestrige Tag so sehr mitgenommen, dass ich praktisch parallel zu meinem Hund kapott gegangen bin und letztendlich den Abend in einer Notfall-Zahnarztpraxis verbracht habe.
Kurz bevor wir uns nach Brandenburg aufgemacht haben, hatte sich Anti beim Raufen mit Ixy wieder mal irgendwie am Ellenbogen weh getan. Manchmal frage ich mich sowieso, warum das nicht viel häufiger passiert. Vor einigen Tagen habe ich ein Bild von einer ganz ähnlichen Situation gemacht, bei der es dann davon abhängt, wer sich in welche Richtung dreht oder hochsteigt, damit es wegen der Überbelastung weh tut.
(Ellenbogen eingekringelt...)
Anti bekam dann jetzt zum dritten Mal seit der Diagnose letzten September Rimadyl. Ich habe dann noch ein langes, ausführliches Telefonat mit meiner Ex-Chefin und Stammtierärztin in Frankfurt geführt. Was mich seit jeher wundert, ist, dass Anti eigentlich immer komplett symptomfrei ist und quietschfidel. Auch nach einem anstrengenden und langen Spaziergang ist er müde, aber er schont nicht. Meine Tierärztin bestätigte meine Beobachtung: Ein Hund, der eine wirkliche Dysplasie mit sich rumträgt, hat damit Mühe - und zwar praktisch immer. Ist ja auch logisch. Das Fazit des Gesprächs war: Warten, wie es sich entwickelt, Anti erstmal fertig wachsen lassen, sofern er nicht vermehrt Beschwerden zeigt,
Vorgestern morgen, nach zwei Tagen von vieeel, viel Bewegung, Wanderungen (Fotos kommen noch), Schwimmen, Springen, Klettern und Toben (Steigerung zum Alltag ca. 200% :evil: ), sehe ich, dass sich an Antis Ellenbogen eine "Umfangsvermehrung" zeigt. Zusätzlich schont er trotz Rimadyl. Ich habe die Nase voll und mache einen Termin bei einer hier in der Gegend sehr angesehenen Tierärztin aus. Entweder gibt es akute Hilfe oder wenigstens noch eine weitere Meinung zum Thema ED. Weil die alten Röntgenaufnahmen aus dem September sind, wird vereinbart, neue zu machen.
Soweit die Vorgeschichte...
Anti wurde um ~15 Uhr "leicht sediert" (haha, er war um 23 Uhr noch nicht wieder auf diesem Planeten angekommen
) und Bilder beider Ellenbögen gemacht. Und weil Anti schon mal ruhiggestellt war, liess ich gleich die Hüfte röntgen und Blut abnehmen. Die Blutergebnisse bekomme ich erst heute um 17 Uhr - die Hüfte ist erfreulicherweise sehr hübsch, wenn auch nicht zuchttauglich (*who cares*) - aber auch noch nicht ganz ausgewachsen. Aber es ist klar, dass sie sich zwischen HD-A und HD-B mit Hang zu letzterem bewegt. Das reicht mir. Vollkommen.
Das mit den Ellenbögen... ist dann wieder eine ganz andere Geschichte. Wie gesagt - gestern Abend ging es mir wirklich grottig, aber ich habe mal versucht, anhand eines alten Röntgenbildes von Anti etwas zu verdeutlichen. Im Halbdelirium ist es nicht so wunderhübsch geworden, aber... jetzt habe ich keine Lust mehr, die Sache zu wiederholen.
Das ist Antis rechter Ellenbogen im September. Von den aktuellen Aufnahmen habe ich keine digitale Variante, aber sie werden noch für mich digitalisiert.
Der Kringel Nr. 1 zeigt die Stelle, an der im September das ED-Übel vermutet wurde. Dort konnte man eine Absplitterung vermuten, aber wirklich sicher war sich keiner der drei Ärzte, die dieses Bild gesehen haben. Diese Fortsätze sind definitiv die heissesten Kandidaten für Dysplasien am Ellenbogen. In der Tierklinik, die wir im Oktober aufgrund der ersten Röntgenaufnahmen besuchten, wurde uns geraten, eine Art "Total-OP" machen zu lassen. Dabei wird (laut meiner Erinnerung des uns mehrfach Erklärten) der komplette (gesunde) Knochen entlang
der gestrichelten Linie Nr. 2 weggenommen. Beidseits. Dieser Vorschlag hat vor allem Heiko immer sehr irritiert - der Gedanke, einem Hund so viel gesundes Material an einem so stark belasteten Gelenk auf einen Verdacht hin wegzunehmen, gefiel ihm nicht. Mich hat er von dieser Ansicht dann überzeugt.
Nun kamen gestern die meines Erachtens besseren, weil geeigneteres Röntgengerät, zustande - es waren einige... Anti wurde ordentlich durchgegrillt und leuchtet die kommenden Wochen wahrscheinlich im Dunklen - und dabei wurde zwar darauf hingewiesen, dass die Fortsätze
in Nr. 1 nicht wunderhübsch wären, aber die Hauptursache doch eher an einem weiteren Fortsatz weiter unten liege,
dem Kringel Nr. 3 (eigentlich gelbe Farbe). Auch hier kann man nicht deutlich erkennen, ob es dort überhaupt eine Absplitterung gibt, dafür müsste man ein CT machen. Interessanterweise wäre bei der vorgeschlagenen Total-OP - soweit ich das nach Rücksprache mit der Tierärztin gestern verstanden habe - der betroffene Bereich überhaupt nicht angerührt worden. Schlimmstenfalls würden Anti also zwei mehr oder weniger gesunde Stücke Knochen fehlen, ohne dass es die Ursache des eigentlichen Problems behoben hätte. Mit diesem Gedanken habe ich am meisten Mühe, wenn ich ehrlich bin.
Schlussendlich schlägt auch die Tierärztin von gestern - ganz ähnlich wie meine Tierärztin - vor, Anti erstmal weiter auswachsen zu lassen, ihn zu beobachten - und erstmal nicht zu operieren. Eine OP ist damit weder ausgeschlossen, noch sehr unwahrscheinlich... aber nicht das Mittel erster Wahl, wie es scheint.
Jetzt muss ich nur noch herausfinden, was es mit dem Grünlippmuschel-Zeug (und Hyaluronsäure) auf sich hat, dass mir gestern als Ergänzungsfuttermittel nahe gelegt wurde. Denn der Lebensgefährte meiner Mutter fing sofort an, darüber zu wettern, dass diese Dinge reine 'Abzocke' wären, weil solche Ergänzungen vom Körper verstoffwechselt werden, aber (oder gerade deswegen, ich weis es nicht mehr genau) nie in den Gelenken ankämen. Wenn ihr damit Erfahrung habt, wäre ich dankbar, sie zu lesen.
Ach ja... die Umfangsvermehrung, die ich sah, ist zwar am Ellenbogen, hat aber mit der Dysplasie nichts zu tun - da ist vermutlich die doofe Ixy reingerempelt und Anti hat eine Verletzung davongetragen. Dort heisst es nun einfach schonen, schonen, schonen...