Die Pferdeprofis auf Vox

Oh doch. Als ich meine Ausbildung zur Bereiterin machte hatte ich doch einige "Problempferde" die gezielt nach mir traten. Ist wie bei den Hunden, wenn die merken sie haben mit einer Strategie Erfolg wenden sie diese auch Konsequent an.

Ich fand die Folge gut und schliesse mich Disthens Worte an :)

 
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ein tolles Pferd mit abartiger Abstammung
Definiere mir Pferd mit abartiger Abstammung, denn ich wüsste nicht was bei der Abstammung eines Pferdes abartig sein kann.

Aber dieser Stute war auch mit diesem „Profi“ nicht zu helfen. Da sie als Zuchtstute, auf „Caballo-horsmarket“, tragend von Hengst Florestano  angeboten und verkauft wurde. Oder eingetauscht gegen junges Pferd, guter Abstammung ...gut geritten und welches schon kleine Sprünge geht.

 
Disthen menite mit abartig wohl eher die Steigerung von gut/genial/toll.

Wenn im Stammbaum solche Namen erscheinen, ist dies meines Erachtens schon etwas "wert" und wenn dies dann nicht im Preis ersichtlich ist, ist das etwas fishy.

Schade, dann wird es mit der Stute nicht mehr weiter gehen...

 
Germaine "abartig" ist sehr "umgangssprachlich" gemeint gewesen und zumindest vom Dialekt in unserer Region her benützt man es in Zusammenhang mit extrem gut. :wink:

Hab mir schon fast sowas gedacht, dass diese Stute bei dieser Besitzerin nicht ihren Lebensplatz findet aufgrund der Vorschaubeschreibung auf der Vox-Seite. Ich denke einfach, dass der Anspruch vom Können her an den künftigen Reiter extrem hoch ist und auch sehr viel Fachwissen vorhanden sein muss. Ist das nicht vorhanden, so nützt es auch nichts, wenn ein Profi vorher weiss ich nicht wie viel Arbeit hineinsteckt, wenn man anschliessend sieht, dass der Besitzer später immer noch nicht das Zeugs mitbringt für dieses Pferd. Auch wird ein solches Pferd kaum in absehbarer Zeit (wenn überhaupt jemals) das erfüllen, was sich diese Reiterin vorstellte, nämlich ein "gutes" Pferd, wo man täglich Freude hat drauf zu reiten und man locker auf Springturniere gehen kann. Da ist es für alle Beteiligten nur sinnvoll, früh genug die Notbremse zu ziehen. Sicher ist da auch der Aspekt, dass ein Trainer mit offenen Karten spielen muss und irgendwann klar Stellung beziehen, wie viel Zeit und Arbeit da noch benötigt würde. Will dann der Besitzer 1 Jahr oder länger auf dieses Pferd warten? Er will es ja reiten können. Zahlt das die Produktionsfirma oder verliert sie das Interesse? Können dann die Besitzer finanziell dafür aufkommen? Etc.

Ich habe übrigens einen ganz ähnlichen Fall in meinem Umfeld erlebt. Stute mit super Papieren, von Holland ungesehen gekauft von "Hobbyreitern" mit dem Ziel hier etwas weiter auszubilden von einem Profi und dann weiter zu verkaufen, natürlich mit Gewinn und Ruhm. Irgendwann hatte die Stute hier einen solchen Ruf, weil sie selbst mit einem sehr guten Reiter immer wieder verweigerte vor dem Sprung, dass man sie nach Deutschland gab mit der Auflage sie dort versuchen zu verkaufen. Sollte dies in vier Monaten nicht möglich sein, sie zu decken und dann tragend zu verkaufen.

 
Ich gehe mit Dir einig, Disthen. Trotzdem finde ich, dass der Trainer schlicht und einfach viel zu viel aufs mal von dem Pferd wollte. Ob Roh, verheizt oder was auch immer.

Ich fand es auch gut, dass er es reflektieren konnte, aber trotzdem ist es für mich kein Unfall, sondern die Reaktion lag im Bereich des Erwartbaren. Der Sattel war bei weitem nicht positiv verknüpft, er war höchstens kurzfristig geduldet. In meinen Augen hat der Trainer sich in dieser Situation überschätzt und wollte in kurzer Zeit viel erreichen. Zeit ist für mich eine unverzichtbare Grundlage bei der Arbeit mit Tieren. Verhalten muss sich festigen, bevor man immer mehr verlangen kann.

Ich kenne den Trainer sonst nicht, er ist wahrscheinlich sonst ziemlich gut und durchaus kompetent. In dieser Konkreten Situation hat mir sein Handeln jedoch nicht gefallen. Es war zu viel auf einmal.

Die Stute ist für mich nach wie vor ein sehr sensibel reagierendes Pferd. Ein Pferd mit einer dicken Haut würde nicht so reagieren.

Viele Pferde werden zu früh angeritten oder überfordert. Trotzdem reagieren nur wenige so extrem und aggresiv. Dieses Pferd hat das nicht verkraftet.

Wenn mit einem solchen Pferd weitergezüchtet wird, stimmt mich das nachdenklich. Es gibt ja nicht nur das Exterieur und die Abstammung weiter, sondern auch das Interieur. Eine gute Abstammung macht ja noch kein gutes Pferd. Das Interieur so zu vernachläsigen, finde ich nicht gut. Die Wahrscheinlichkeit, dass solche Pferde in Hände gelangen die ihnen auch gewachsen sind, schätze ich leider als eher klein ein.

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Thurgauerdialekt verstehe ich halt nicht.

Ich schaue ansonsten keine dieser Sendungen noch an, da mich derer hirnlosen Protagonisten auf den Geist gehen. Ebenso diese beiden Pferdeprofis, die Eine mit ihrem ständigen Prüma und der Andere mit seiner Arbeitsweise. Habe anhand der Diskussion die Wiederholung dennoch angeschaut und bin der Ansicht, dass die Stute Future aus gutem Grund gegen diesen Mann getreten hat. Sofern sie ihn auch  tatsächlich getroffen hat und nicht alles nur getürkt wurde um mehr Drama in die Szene zu bringen. Da mir der Arzt zu zufällig da war und der Besitzer auch erst von irgendwo her dazu rannte. Die weiteren Sendungen mit dieser Stute erspar ich mir, da ich das Ende bereits kenne.

Abgesehen davon: Ich  hatte auch schon  ebenso versaute Pferde übernommen, aber anstelle vor einer TV-Kamera zu profilieren und diese Pferde malträtierte um diese abwehrenden Reaktionen bei ihnen auszulösen, gingen sie erstmal für mindestens 3 Monate im Herdenverband auf die Weiden. Dies heilte schon sehr ihre Seele wieder und ich konnte ihr Vertrauen zum Sattel und was mit diesem zusammenhängt langsam wieder aufbauen.

Gerade diese Pferde sind jene an die ich mich am liebsten erinnere und auch die grössten Sporterfolge hatte. Die entwickelten fast eine Fury Pferd mässige Zuneigung zu mir. Einziger Nachteil, sie liessen keine andere Person mehr an sich, geschweige denn von dieser reiten.

Meine Erfahrung - kein Pferd kommt mit schlechtem Interieur, besser gesagt mit solchen Charakterfehlern auf diese Welt sondern werden durch Menschenhand verdorben. Die Einen werden dadurch entweder zu seelischen Krüppeln oder sich dagegen Wehrende.
 

 
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Wer hat die Sendung gestern gesehen? Future, das schwierige Pferd geht nun also wieder zum Verkäufer zurück. Immernoch unreitbar und gefährlich..... Die Käufer kann ich verstehen, aber was wohl mit dem armen Pferd jetzt geschieht? Ich bekomme Alpträume wenn ich mir vorstelle was nun noch alles auf diese wunderschöne Stute zu kommt .... :mad:   :up1

 
Aber dieser Stute war auch mit diesem „Profi“ nicht zu helfen. Da sie als Zuchtstute, auf „Caballo-horsmarket“, tragend von Hengst Florestano  angeboten und verkauft wurde. Oder eingetauscht gegen junges Pferd, guter Abstammung ...gut geritten und welches schon kleine Sprünge geht.
 
Klar ist es tragisch, was dieser Stute zugekommen sein muss, dass sie derart Panik vor dem Sattel hat, geschweige denn einem Reiter sicher hätte.

Mal von meinem ganz persönlichen Standpunkt aus betrachtet muss ich aber sagen; ich möchte so ein explosives Pferd auch nicht unterm Sattel haben. Wie viele Reiten können so ein Pferd wohl überhaupt reiten? Ich hatte selber ein Pferd und bin jahrelang geritten, aber ehrlich Leute, das ist eine andere Nummer. Irgendwo muss man dann auch die andere Seite, nämlich die Sicherheit des Reiters anschauen. Dass so ein Pferd wieder als "Reitpferd" geritten werden kann, das ist mit Sicherheit nicht zu garantieren, da gehe ich mit der Aussage von diesem B.H schon einig....

 
Iris, da bin ich voll deiner Meinung. Aber was passiert nun? Das Pferd geht zurück und wird dem nächsten "unvorsichtigen" Käufer untergejubelt ... oder einem andern Profi der mit noch härteren Bandagen an sie rangeht? Ein Teufelskreis! Und die Leidtragende wird die Stute sein ..... so was macht mich unsäglich traurig .... wäre da der Abdecker nicht besser?

 
Pia

wenn ich so eine Entscheidung treffen müsste wäre es ein Tier für Weide lebenslang oder dann Abdecker.

Ich finde es absolut verantwortungslos das Pferd dann auch noch zu decken und dann wird sie weiterverkauft: Bravo!!!

 
Das war offenbar die ursprüngliche Anzeige aus Belgien: http://www.equinet.ch/de/lecture/d_cheval.php?annonce_id=59370&langue=de#img

Das das spätere Verkaufsinserat nach dem Anreiteversuch: http://www.caballo-horsemarket.com/en/horses-for-sale/horses/24796-gribaldi-x-goodtimeshalf-sister-of-stallion-of-totilas/

Offenbar ging sie nicht nach Belgien zurück. Entweder nahm sie der Verkäufer nicht mehr zurück, wunderte mich nämlich, wie lange so ein Rückgaberecht gelten soll, kenne aber die genauen Gesetze im Ausland nicht.

Oder aber, den Besitzern waren schon die Transportkosten zu hoch, denn den Rücktransport und alles, hätten sie ja übernehmen müssen.

Future wurde klar als Zuchtstute verkauft und nicht als Reitpferd.

Man beachte auch die Preise. Sorry, aber der ursprüngliche Preis ist ja lachhaft. Da muss doch echt jeder den Braten riechen...

 
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Ich frage mich halt nach wie vor, wie sinnvoll es ist, mit einem solchen Pferd zu züchten.

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Man beachte auch die Preise. Sorry, aber der ursprüngliche Preis ist ja lachhaft. Da muss doch echt jeder den Braten riechen...
Das sehe ich anders. Diese Stute kommt von einem sehr grossen Pferdegestüt in Belgien mit mehr als 250 Geburten pro Jahr. Verkauft werden alle Fohlen roh mit 3-4 Jahren für 3-4’500 Euros. Etliche Verkaufsinserate in dieser Preislage findet man auch auf CH-Platformen.

Dieses Gestüt hat einen sehr guten Ruf und ich bezweifle daher doch sehr, dass Future dort so verdorben wurde.  Eher, die Besitzer in dieser VOX-Serie oder irgendwelche andere Vorbesitzer haben sie versaubeutelt, da ich nur hören konnte dass sie lediglich aus Belgien komme.

 
Das mag ja sein das diese einen guten ruf haben aber ich bin überzeugt das die bestimmt nicht roh war. Das ist doch logisch alle diese "hochqualiviziertenställe" die wollen das potenzial von future möglichst früh erkennen. Und als sie es ausprobiert haben ging es schief und danach verkaufte man sie also roh.

Und ausserdem wer verkauf eine halbschwester von totilas?? Und allgemein für diesen preis.

 
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Totilas ist ein Sohn von Gribaldi. Dieser Hengst hat mehrere Hundert Nachkommen.

Es gibt demnach recht viele Pferde, die väterlicherseits eng mit Totilas verwandt sind. Eine Halbschwester von Totilas zu sein ist nicht so aussergewöhnlich, wie es sich im ersten Moment anhört.

Die Mutter scheint weniger spektakulär zu sein.

Future wird nicht das Potential gezeigt haben (ob nun im Umgang oder bei der Arbeit) wie es der grosse belgische Stall für sich selbst gerne gehabt hätte. Das sind ja keine Laien, die werden schon gesehen haben, dass die Stute kein Kinderspiel wird. Das könnte den niedrigen Preis erklären.

Zucht sollte in meinen Augen nicht eine ewige weitervererbung von Spitzenhengsten sein, sondern auch eine Selektion. Bei fast 1000 Nachkommen eines einzigen Hengstes können doch nicht alle Top werden. Die Stute gibt ja auch noch etwas mit. Mit genügend Kleingeld konnte man beinahe jede Stute mit Gribaldi Sperma beglücken. Bei einer solchen vielfalt an Nachkommen sollte man doch schauen, dass man mit den guten, rittigen Nachkommen weiterzüchtet und nicht einfach mit jedem Pferd, das Gribaldi im Stammbaum hat. Es geht ja nicht um die Rettung einer fast ausgestorbenen Rasse, Totilas Verwandte gibt es genug.

Das hier läuft für mich mehr unter dem Motto "Man kann es ja mal probieren".

Ich stelle mir das Szenario gerade bei Rütter vor. Rütter wird gebissen und muss den Fall abgeben weil er nicht weiter kommt - und der Hund landet dann in der Zucht. Beinahe unvorstellbar, oder?

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Dieses Pferd hatte ja offenbar ziemliche Schmerzen im Rücken und hat deshalb so vehement auf Sattel und Gurt reagiert. Mir war nicht klar, was eigentlich die Ursache war. Ist dies genetisch bedingt, so fände ich es fahrlässig, mit der Stute zu züchten. Kam es von vorherigen Versuchen, die Stute einzureiten, wurde da ein ziemlicher Murks gemacht...Gut fand ich, dass dies dann geröntgt und entsprechend behandelt wurde. Blöd allerdings, dass der B.H. die Stute im Training dann voll von den Beinen geholt hat und sie seitlich auf den Rücken geknallt ist. Seine Reaktion darauf fand ich bedenklich.

Die Stute gefällt mir - auch charakterlich. Sie ist halt sehr dezidiert in ihrer Meinungsäusserung, aber eigentlich ziemlich klar im Kopf. Solch hochgezüchtete Sportpferde sind nun mal nicht mit den gängigen Feld-Wald-und-Wiesen-Freizeitpferden zu vergleichen. Nicht alle, aber doch einige dieser Warmblüter sind keine einfachen Pferde.

Auch Future könnte, wenn sie den richtigen Menschen für sich finden würde, und eine Bindung zu ihm aufbauen könnte, mit viel Zeit und Geduld, dem richtigen Training unter Einbezug ihres problematischen Rückens, ein tolles Reitpferd werden.

 
Es ist leider so, dass zumindest in der Sportpferdezucht (Dressur/Springen) sehr wenig auf den Charakter geachtet wird und dann, werden höchstens Kriterien wie, ob das Pferd "gugrig" ist angeschaut. Ich finde es auch nicht gut, dass mit dieser Stute gezüchtet wird. Nur so, konnte man noch etwas mehr Geld lösen als beim Metzger. Die Stute ist ja auch nicht gesund. Es wurde ja drumherum gesprochen, aber wenn ich jetzt die Beschreibung der Problematik des TA und die Röntgenbilder nicht ganz falsch interpretiere, dann hat sie an zwei sehr entscheidenden Stellen Kissing Spines. Haben zwar mehr Pferde als man glaubt, nur bei ihr kommt es offensichtlich zu Problemen. Behandelt werden können nur die Verspannungen und Blockaden, die es daraus gibt, die Problematik bei den Dornvorsätzen aber nicht und wenn die stärker belastet würden, dann wäre die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie wieder Entzündungen macht.

 
Entscheidend wäre eben, dass man die Stute richtig behandelt und trainiert. Eine Kombination von Physio/Ostheo, Homöopathie, Muskelaufbau, V/A-arbeiten etc. Dann könnte man das in den Griff kriegen, denke ich. Nur braucht das wirklich Zeit - und die wird den Pferden, die im Sport gehen sollen, leider oft nicht gegeben.

Hier noch ein Link zum Thema: http://www.hallo-pferd.de/news/18992

 
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das mit dem klar im Kopf sehe ich eben bei diesem Pferd anders. Ein Pferd das klar im Kopf ist, explodiert nicht aus dem Nichts aus einer solchen Situation heraus. Dass sie explodiert wegen dem Sattelgurt sehe ich nicht als Problem, ich glaube auch, dies wäre trainierbar mit den richtigen Therapien körperlich wie seelisch. Dass sie aber ausrastet in dieser Art, mit gezieltem Verletzungsvorsatz und gestern im gezeigten Training hochgeht aus dem Nichts, das sehe ich persönlich nicht als klar im Kopf. Für mich ist die Hübsche ein Pulverfass, das wohl charakterlich schon auch nicht Ohne ist- die weiss haargenau was sie will und was nicht und ich kann mir vorstellen, dass die auch genau das durchsetzt was sie will unterm Strich, auch wenn sie zwischendurch zugänglich ist;-)