Mir ist noch wichtig hier aufzuschreiben, warum ich das hts Konzept überhaupt angeschaut habe und mich dann bei Lexi für diesen Weg entschieden habe!
Hts Grundidee nur kurz und bündig erklärt, heisst den Hund im Vorwärtsdenken zu stoppen. Dies möglichst im tiefen Erregungslevel, wo er noch ansprechbar ist. Dies beginnt man NICHT beim grössten Problem, wie z.Bsp. bei Hundebegegnungen, sondern beobachtet den Hund und guckt, in welchen Situationen der Hund nach vorne denkt. Bei Lexi ist das z.Bsp. auch Zuhause, wenn es an der Tür klingelt/ wenn es was zu futtern gibt/ wenn wir spazieren gehen/ und Draussen bei quirligen Kindern/ bei Mäuselöchern/bei lauten LKWs/ davonrennenden Katzen etc.
Diese Situationen "entschärft" man alle nadisna. Ich habe mit dem tiefsten Erregungslevel-Ereignis begonnen. Das ist bei uns der Aufbruch zum Spaziergang. Gleichzeitig habe ich von Lexi verlangt, dass sie mich beim Spaziergang nicht mehr überholen darf. Die ersten Spaziergänge waren anstrengend, aber sehr schnell hat Lexi von selbst das Gewünschte angeboten...sie schien mir echt erleichtert! Gleichzeitig wurde Lexi, bei vielen vorher kritischen Situationen, ohne mein Zutun ruhiger und gelassener. Nach 3 Wochen war manch Problem Vergangenheit.
Was mir aber besonders gefiel, war ihre plötzliche Aufmerksamkeit gegenüber mir. Sie schaute mich immer wieder an, blieb stehen, wenn ich stoppte, passte sich automatisch meiner Geschwindigkeit an. Die Umgebung war plötzlich nur mit mir interessant. Zuhause wurde sie kuscheliger und suchte stets meine Nähe. Kurz gesagt: ein Traumhundchen! Dies alles bringt Lexi mehr Freiheiten, denn sie kann offline spazieren und dieses nicht dauernd Hochfahren bringt ihr die so gesuchte Ruhe.
Ja, das klingt alles fantastisch...trotzdem haben wir noch die Überraschungsbegegnungen, wo alle alten Verhaltensmuster hervorkommen...doch die werden iwie immer seltener...Hoffnung besteht, dass es irgendwann doch mal gelöscht sein könnte!
Ich kann nur in meinem Fall sagen, dass diese Art mit Lexi umzugehen, für uns der Volltreffer war. Zu Beginn hatte ich arg Zweifel, weil der Hund im Vorwärtsdenken nun mal gestoppt werden muss, so dass ich damit bei der sensiblen, zarten Lexi einen Vertrauensbruch riskieren könnte. Doch ich hatte mich zum Glück vergebens geängstigt.
Dieser Weg kann nicht als DER WEG für jeden und alles gesehen werden. Auch dieses Training bedarf viel Zeit, Wille und Durchhaltevermögen...und auch da dauerts, bis Resultate sichtbar sind. Ich möchte es auch nicht jedem Empfehlen, denn ich glaube der wirkliche Schlüssel liegt darin, dass man selbst von dem eingeschlagenen Weg überzeugt ist. So kommt man beim Hund autenthisch und glaubhaft rüber, kann zu einem selbst stehen und arbeitet freudig miteinander. Hätte man mich vor 1 Jahr gefragt, ob ich dies probieren wollte, hätte ich nein gesagt...einfach, weil ich und Lexi noch nicht soweit waren.
Darum denke ich, dass dein und Dixis Weg bereits der richtige ist und du einfach so weiter gehen solltest, stets mit neuen Entwicklungen, Strategien und angepasstem Denken an die gerade jetzt stimmigen Verhältnisse, die sich euch anbieten.