Charlie hat ja bekanntlich einen Todfeind, nämlich den Border Collie, an dessen Haus wir jeden Tag vorbei gehen. Es gibt da keinen Zaun, das Haus ist genau an der Strasse und der Border steht dann starrend dort.
Charlie flippt jedes Mal aus wenn er ihn sieht, während der Border keinen Wank macht. Wenn wir sie beim spazieren von Weitem sehen (Border ist nie an der Leine), dreht Charlie bereits am Rad.
Als ich heute auf dem Spaziergang war und um eine Ecke gebogen bin, tauchte gerade die Tochter der Familie (vielleicht 14 Jahre alt) mit dem Hund auf. Sie legte den Border weiter weg ins Platz und kam näher, weil sie so gerne Charlie streichelt. Charlie hatte natürlich nur Augen für seinen Konkurrenten, der da in aller Seelenruhe 10 Meter weiter lag und starrte. Immer wieder flippe er, bellte, sprang in die Leine...
Da entschieden wir uns, einfach mal zu laufen. Zwischendurch blieb sie mit ihrem Hund stehen, ich kam wieder näher mit Charlie, entfernte mich wieder wenn er bellen wollte... und ging bei Ruhe wieder näher. Wir liefen weiter, Border im Rücken und sie kamen immer wieder bis auf 3-4 Meter zu uns. Beim nach hinten gucken gabs ein Nein, beim schönen Laufen wurde gelobt.
Irgenwann hatten wir es soweit, dass wir Beide nebeneinander gelaufen sind, die Hunde mit je ca. 3 Meter Leine vor uns und einem grossen Schritt Abstand zu einander. Kein angespanntes Gesicht von Charlie, Rute in aufmerksamer aber lockerer Stimmung. Jedes Ansehen des Borders ohne böse Absicht wurde sofort von mir gelobt. Und so sind wir dann die restlichen 10 Minuten entspannt zurück gelaufen
Wahrscheinlich wird er das nächste Mal wieder ausflippen wenn er ihn vor dem Haus sieht... aber hey, nach 2 Jahren Terror ist das doch ein super Anfang