Hund und Kinder

Evtl. Kindergarten oder Schulweg? Da kannst du die Distanz selber wählen und in tieferer Erregungslage üben.

 
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Cuvac hat es schon super beschrieben. Denn meine Überlegungen sind in die gleiche Richtung gegangen. 

Das Besteigen als Übersprungshandlung erlebt man ja auch unter Hunden immer wieder. Das hat aber nichts mit Respektlosigkeit noch mit sexueller Motivation zu tun, sondern entspringt dem Bedürfnis irgendwas in der überfordernden Situation zu tun. Kommt nun noch der Druck des Menschen hinzu, der es nur verbietet, statt es in ein Alternativverhalten umzulenken, dann wird es in den meisten Fällen nur noch schlimmer.

Ich hatte auch mal einen Labi im Training, der sofort am Bein des Besitzers hing, sobald er in eine Situation kam, die ihn überforderte. Dazu reichte es am Anfang schon, wenn die Menschen die Richtung änderten oder ich in die Nähe kam.

Hier hilft es wirklich nur, mit dem Hund erst in leichten Situationen (am besten noch ohne Kinder) ein oder mehrere Alternativverhalten aufzubauen, für welche er toll belohnt wird (u.a. auch sozial). Und wenn diese klappen, diese dann in vielen Situationen zu festigen bis es auch bei euch Zuhause trainiert wird. Bis dahin gilt es halt, den direkten Kontakt mit Kindern zu verhindern und nach Möglichkeit auch keinen Kinderbesuch bei euch, wenn Tyson da ist.

Und generell darauf achten, dass der Hund genügend Ruhezeiten und nicht jeden Tag volles Programm hat.
 

Moni

 
Das absolut Einfachste (und für mich Erste) was Du tun könntest, wäre eine Desensibilisierung auf Kindergeräusche. Zuerst mittels gedownloadeten fremden Kindergeräuschen aus dem Netz und danach mit Geräuschen ab CD von Deinem Neffen. Kindergeräusche anstellen, in einer Lautstärke in der Hund es gut aushalten kann und währenddessen was feines zum Kauen geben. Wenn Hund fertig ist mit kauen, Geräusche abstellen. Das langsam steigern, bis ein normaler Kinder-Geräuschpegel den Hund nicht mehr aufregt. Bis das möglich ist, die reale Situation möglichst meiden. Parallel würde ich auch an Kindergarten- und Schulwegen gegenkonditionieren. Reagiert er auch auf Kinder im TV? Dann auch das nutzen. Zusätzlich würde ich ein jederzeit-abrufbares-supermotiviertes (und somit auch in hoher Erregungslage abrufbares) Alternativverhalten aufbauen, Sitz eignet sich da ganz gut. Das dann üben in allen möglichen Situationen und Varianten. Wenn Du das durchziehst und dran bleibst, den Hund währenddessen das alte Verhaltensmuster nicht üben lässt und ihn nicht überforderst, ist das mit dem Besteigen schnell Geschichte.

 
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Die Ina zeigt genau auch das Besteigen wenn sie überfordert ist mit der Situation. Heute eigentlich fast nicht mehr aber als sie jung war aber sehr oft...ihre Nerven sind halt nicht die besten. Aber bei vielen Hündler wird das Besteigen nur als Dominanz/ Respektlosigkeitsgeste abgestempelt. Klar man sollte so gut wie möglich an dem Problem arbeite und die Ursache heraus finden. Und niemanden ist es angenehm wenn der Hund das macht. Bei Kindern natürlich umso blöder aber man sollte an der Ursprungsproblematik arbeiten. Hätte ich die Ina einfach nur Massgeregelt/ Abgestellt wie 90% mir geraten haben, hätten wir jetzt wahrscheinlich schlimmere Probleme.

 
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Beim Labi hörte das Verhalten übrigens von alleine auf, als seine Besitzer sicherer und klarer im Umgang mit ihm wurden. Am Besteigen selbst haben wir gar nicht gezielt gearbeitet.

Moni

 
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Meine Erfahrung ist es auch, dass es sich in fast allen Fällen von selbst löst. Bei "meinem" Kind im JuHu wird halt einfach das Kind nie so sicher sein im Umgang mit dem Hund, weil die Konstellation etwas unglücklich ist. Deshalb brauchen wir dort das Alternativverhalten immer mal wieder.

In dem Fall hier ist denke ich das Besteigen das absolut kleinste Problem. Ich finde es schon krass, dass der Hund eine Box oder ein Zimmer zerlegt, wenn er ein Kind hört. Daran würde ich gezielt arbeiten.

 
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Also es gibt auch andere Situationen bei welchen er so abgeht. Er ist einfach generell nicht gerne eingesperrt, z.b. aber die Autobox ist kein Problem.

Das mit den Videos vom Göttibub oder auch meinem Gottenmeitli habe ich bereits ausprobiert, interessieren ihn nicht die Bohne.

Ansonsten denke ich sind wir beide eine gutes Team und er hat auch einen guten Gehorsam. Ich mache mit ihm ja 1x die Woche Agi und einmal BH-Plausch. Ansonsten haben wir viele Ruhezeiten.

Muss mir alternativverhalten aufbauen und festigen. Vielen Dank euch.

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Hallo Foris

Mein Mann und ich erwarten Ende Mai unser erstes Kind. :) Wir freuen uns sehr und zumindest ich bin schon voll im Vorbereitungsfieber. ;)

Da es hier ja auch einige Leute mit Hunden und Kindern haben, nähme es mich wunder, wie er den Alltag so händelt.

Habt ihr Tabuzonen für den Hund errichtet (zB Kinderzimmer, Babydecke etc)?

Habt ihr irgendwelche besonderen Massnahmen / Erziehungsziele vor der Ankunft des Babys erarbeitet?

Wie habt ihr den Alltag gestaltet, dass weder Kind noch Hund zu kurz kamen?

Etc.

Erzählt doch mal aus eurem Alltag und welche Tipps und Anregungen ihr sonst noch so habt.

Ich freue mich!

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Herzlichen Glückwunsch :)

Bin zwar nur Patentante, aber mit drei Hunden haben wir uns da auch bisschen anpassen müssen.

Jeder Hund hat seinen Platz und da muss er hin, egal was das Kind macht oder wo es ist. Bei Miyu und Zelda lösen wir das noch mit Babygitter, da beide zu wenig lange dies aufrecht erhalten können mit auf dem Bett bleiben, ist auch bisschen einfacher so für mich wenn ich nicht genau schauen muss, wo jetzt welcher Hund wirklich auf seinem Platz ist. Denn die sind nicht in dem Raum wo wir sind. Kinder sind für Zelda und Miyu Mental total anstrengend und sie brauchen dabei zwingend immer mal wieder Zwangspause, auch wenn sie das Kind sehr mögen und sich grösste Mühe geben.

Schwieriges Thema ist bei uns das Betteln, da sie eben sehr schnell raus haben, dass es irgendwann rund um das Kind Krümel hat und wo sie begonnen hat zu laufen es vorkommen kann, dass sie ihnen etwas hinstreckt. Vom Patenkind etwas annehmen ist völlig Tabuisiert und auch das Kind hat gelernt nichts zu geben. Das liegt aber auch daran, dass Miyu ein Ressourcen Problem hat und wir nicht 100% wissen ob es bei Kinder auch auftreten könnte, deswegen sind wir da strickt. Und für das Kind ist es einfacher zu lernen, allen Hunden darf man nichts geben, als bei Laila ist es okay, bei Zelda nur Früchte und bei Miyu nichts. So gibt auch das Kind nichts heimlich oder das falsche, sie streckt nun auch keine Knete hin oder ähnliches. 

Auch gibt es Tabuorte für alle Hunde, im Babyalter war es die Babydecke am Boden, später ein Bereich im Gästezimmer, wo das Kinderbett steht und das Spielzeug. Wiederum ist Miyus Schlafbox, Zeldas Schlafbox und Lailas Bett für das Kind Tabu, kein rein fassen, rein kriechen noch sonst was, egal ob das Bett/Box besetzt ist oder nicht. 

Auf den Spaziergängen musste Laila bisschen lernen, der Kinderwagen gehört nicht in ihr Aufgaben bereich, sie hat bisschen vermehrt Leute angebellt die zu nahe kamen und war grantiger bei Hundebegegnungen. Wir konnten das zu zweit super lösen, da ich einfach meiner Schwester Zelda in die Hand drückte und mit Laila grosse Bögen lief wenn jemand kam, je blöder sie tat, je weiter weg gingen wir. Jetzt nach 1 1/2 Jahren ist sie "normal grantig" neben dem Kinderwagen und nicht mehr/weniger als ohne Kind.

Alle Regeln würden hier permanent gelten wenn es kein Gastkind wäre

 
Vielen Dank Magi!

Hundeplätze werden bei uns auch tabu sein und umgekehrt die Babydecke auf dem Boden.
Wie ich den Spaziergang händeln werde, weiss ich noch nicht. Ich fürchte, mir fehlt eine Hand... Wahrscheinlich werde ich Hermes an den Bauchgurt nehmen und Nikky und Chrissy an einen Doppler. So hätte ich "nur" zwei Leinen in der Hand.
Das mit dem Betteln ist ein guter Hinweis. Unsere Hunde haben zwar kein Ressourcenproblem bei Brösmeli etc und das Betteln ist mal mehr mal weniger (vor allem bei Besuch, da könnte es sich ja eher lohnen). Evtl müssen wir bis zum Mai strengere Regeln einführen...


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Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs. So schön.
Magi hat ja schon viele tolle Vorschläge gemacht. Solange das Kind nicht (oder nicht all zu sehr) mobil ist, kann man es auch hie und da in ein Laufgitter legen. So ist es in Sicherheit und die Hunde sehen und gewöhnen sich an das neue Familienmitglied. Sonst würde ich auch mit Türgittern arbeiten, so fühlt sich niemand ausgeschlossen. Und klare Regeln für Kind und Hunde wie Magi schon geschrieben hat, finde ich sehr wichtig.

 
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Danke Tulipane!

Hast du Ergänzungen zu den klaren Regeln? Was ist dir ganz wichtig, wo schaust du sehr genau hin?


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Da du ja auch 3 Hunde hast die völlig unterschiedlich sind. Mir hat es einfach geholfen, dass alle die selben Regeln haben und das Kind bei allen Hunden die selbe Regeln. Das ist auch für meine Eltern und meine Schwester am einfachsten, es gibt kein "Zelda darf dies, Laila darf das, Miyu darf jenes" und plötzlich wirds schwammig. Auch wenn Zelda weniger strenge Regeln bräuchte als Miyu, aber so wirds nie schwammig oder "verwechselt". Das liegt aber auch bisschen daran, dass an solchen Tagen 4-5 Erwachsene sich einmischen und gerade meine Mutter mühe hat, wenn ein Hund bevorzugt wird nur weil er vom Charakter oder der Erziehung her andere privilegien zugestanden werden. Sie kann nicht mal Laila einen Keks für gutes benehmen geben und Miyu keinen bringen ;)

Das einzige wo es eine Ausnahme gibt, unter Aufsicht darf das Kind mit Zelda spielen, das liegt vorallem daran, weil Zelda eine totale Schlaftablette ist wenn sie mit dem Kind "spielt" (apportieren von Plüschies) und ein angenehmes Gewicht hat.

Die anderen beiden drehen auf beim spielen und sind zu gross/schwer. Wenn Zelda und das Kind spielen, sind die anderen Hunde aber in ihrem Zimmer und ausser Sicht, damit sie nicht gefrustet sind. 

 
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Regeln was Tabu ist. ZB Hunde dürfen nicht ins Kinderzimmer (nur Beispiel, bei uns sind immer alle Türen offen, die Kinder waren allerdings vor Sari da und schon grösser), Hunde werden in Ruhe gelassen, wenn sie auf ihrem Platz sind oder sonst irgendwo liegen/schlafen. Etc.
Wie verhalten sich deine Hunde gegenüber Kindern/ Babies? Eine Bekannte hat einen grossen schweizer Sennenhund, vor einem Jahr kam ein Baby und seit einem Jahr ignoriert er konsequent das Kind.

 
@magi
Gleiche Regeln für alle finde ich total sinnvoll. Stelle es mir schon so genügend anspruchsvoll vor...
Spielen wird vorerst wohl auch nur mit Nikky möglich sein. Chrissy spielt nicht mehr und Hermes ist einfach zu gross. Ich bin gespannt, wie er sich zeigen wird. Man sagt, Bulldogs seien sehr liebevoll mit kleinen Kindern. Ich hoffe, er hat das auch gehört. ;)
@Tulipane
Ich würde sagen von neutral bis freundlich zeigen sich die Hunde bisher. Leider haben wir nicht viel Kinderkontakt. Eine gute Freundin von mir hat einen anderthalbjährigen Sohn, den meine Hunde seit Baby kennen. Da sind alle Hunde sehr freundlich.
Dass das Kind ignoriert wird, kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke eher, es wird fast zu viel Neugierde sein am Anfang.



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Hatte einfach so den Plan, lieber zu streng als zu harmlos anfangen, lockern geht immer bei beiden Seiten, nachkorrigieren finde ich viel schwieriger :)

Ich denke, wenn man das Kind immer um sich hat, wird es nach dem alles neue und ungewohnte "alltag" wird, sich auch das mit den Hunden von alleine klären und lösen. Soweit ich dich erlebt habe, machst du dir eh eher zu viel als zu wenig Gedanken und auch eher lieber mal streng als zu larifari. Kenne zwar Hermes kaum, aber von dem wie ich ihn erlebte, schätz ich ihn wie Laila ein, sehr gutmütig/liebevoll aber ein kleiner Tollpatsch :D  

 
Das ist so, lieber zuerst streng und dann lockerer. Und ja, ich mache mir sicher eher zu viel als zu wenig Gedanken.
Hermes kann sehr liebevoll und gutmütig sein, vor allem zu allen, die zum "inneren" Kreis gehören. Bei fremden aber grundsätzlich freundlich gestimmten Menschen testet er sehr schnell, wie weit er gehen kann. Die Leute finden das immer lustig, weil er es sehr charmant macht. ;) Wer ihn kennt bzw genau liest, merkt sofort, da testet jemand brutal die Grenzen. ;)

@alle
Wie macht ihr das mit sonstigen Betreuungspersonen? Bleibt der Hund da dabei, kommt der Hund weg oder wird das Kind weggebracht und der Hund bleibt zuhause? Ich denke, nicht alle Betreuungspersonen sind gut im Managen von Hund und Kind, da braucht es sicher klare Abmachungen und allenfalls Grenzen.


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