Kastration- die Fakten

Original von Disthen

Nur den letzten Satz finde ich daneben!!! Das wir immer von den Kastrationsgegnern angeführt. Ich kenne wirklich ganz wenig Leute, wo ich dies in Betracht ziehen würde, dass die Kastration wirklich nur deswegen gemacht wurde. Dagegen kenn ich zig andere die sich wirklich Gedanken darüber gemacht haben und die Entscheidung abgewogen haben. Es wäre das Selbe, wenn Leute die ihre Hunde kastrieren lassen, den Kastra-Gegnern immer unterstellen würde, sie hätten das Geld nicht dazu oder das Geld würde sie reuen.
Ich sehe das anders und höre es leider auch immer wieder anders!

Wenn eine Hündin kastriert ist und man dann mal nach dem Grund fragt heisst es fast ausschliesslich:

-Ich will nicht immer schauen müssen

-will mich nicht im Sport behindern lassen

-Möchte kein Geschmiere im Heim haben

-Ist doch viiiiiiel gesünder

-Um Dominanzprobleme zu beheben

die Liste lässt sich beliebig erweitern.

@Susanne

Mich würde doch noch interessieren ob du auch für eine Kastra plädierst wenn:

-keine gesundheitlichen Gründe vorliegen

-normale Gemütsschwankungen unter dem hormonellen Zyklus vorliegen der die Hündin nicht in einem Uebermass belastet.

 
ich erlebe es genau gleich wie iris.
disthen, dass du selber nicht aus bequemlichkeit kastrierst, das glaub ich dir jetzt sofort, aber ich höre oft anderes.
so nach dem motto : sind das alles hündinnen? JA. ah aber natürlich kastriert ?! NATÜRLICH - NICHT. wie?? SIE SIND NICHT KASTRIERT, WIESO AUCH? ja aber die sauerei? ich wollte das schon bei einer nicht haben...
solches und ähnliches. nicht besser als die, die den katzen die krallen entfernen lassen.

ehrlich gesagt hat mir noch keiner im alltag erzählt, sie hätten es prophylaktisch machen lassen. was ich schon hörte ist, dass der hund nach gebärmuttererkrankunge kastriert werden musste, was dann auch völlig klar ist.
und wenn man bedenkt unter welchen bedingungen viele hunde gehalten werden (chronisch unterbeschäftigt geistig, dafür zum balljunkie mutiert, falsche rasse für falsche leute, langes alleinlassen, mangelnde erziehung, kein freilauf, kein kontakt mit artgenossen...) dann ist für mich der natürliche vorgang einer läufigkeit völlig normal und der deutlich geringere stress als manches andere. und wenn ich sehe wieviel freude nastassja an rüden hat, möcht ich ihr die nicht nehmen und in den paar stehtagen pro jahr (barsois werden nur einmal läufig) sollte ich ja wohl fähig sein, doppelt und dreifach aufzupassen.

 
Ich könnte mir doch vorstellen, dass ich in diesem Fall mein Rüde entmannen würde, einfach um ihm den Stress zu nehmen. Und es gibt Rüden, die haben unheimlichen Stress, wenn eine läufige Hündin in der näheren Umgebung ist.
Ich weiss nicht ob jemand das buch kennt von Penelope Smith Gespräch mit Tieren Sie schreibt darüber das viele Tiere es auch als erleichtrung sehen kastriert zu werden.

Ich weiss das ist keine Statistik und mancher kann damit nichts anfangen. aber es wiederspiegelt das Zitat oben.

Es gibt immer pro und contra, positiv und negativ, schlussendlich muss jeder mit seinem Hund die entscheidung treffen was für ihn das beste ist. Und am Ende weiss man nicht wirklich wie es wäre wenn man scheiden würde oder wenn man es nicht getan hat.

 
Dieses Thema wird wohl immer eins der "heissesten" Themen bleiben -besonders weil ja sogar in der Fachwelt seeehr unterschiedliche Meinungen vorherrschen... :rolleyes:

Ich kenne seeeehr viele verstümmelte (ich liebs wenn dieses Wort gebraucht wird, als hätte irgendein Metzger in seinem Hinterhof meine, am besten nicht mal narkotisierte Hündin, rasch verstümmelt) Menschen - Männer als auch Frauen ...

Ich kenne x Frauen, Jugendliche - ja Heute sogar schon Kinder welche täglich Chemie zu sich nehmen
oder einen Fremdkörper in sich tragen, damit sie eine ungewollte Schwangerschaft verhindern können ...

Klar lässt sich das Bedürfnis nach Geschlechtsverkehr von Tieren und Menschen nicht vergleichen, aber höchst selten redet man bei Menschen von Verstümmelung.....

Warum dann also beim Tier ???

 
genau so denke ich auch...

ich habe einfach das gefühl, kastrierte hunde wie auch katzen etc. haben sicherlich weniger stress...

und logisch ist das sexualverhalten nicht zu vergleichen, aber hattet ihr auch schon mal riiiiesig lust und durftet nicht??? darum sehe ich das so mit dem kastrieren...

im stillen, ich bin auch und es geht mir seit dem viiiiiiel besser, keine migräne mehr, keine bauchkrämpfe mehr und und und...

und am rande, ich weiss, dass hunde keine menschen sind... aber trotzdem ;) ;) :) :)

schlussendlich muss es jeder selber wissen, aber tierheimhunde z.b. sind sowieso immer kastriert oder fast immer... also erübrigt sich bei mir die frage

grüessli

 
Original von Strizi

Als Rüdenbesitzerin frage ich mich jedoch, wie Spatziergänge ablaufen würden, wenn niemand mehr sein Hündin kastriert.

Ich könnte mir doch vorstellen, dass ich in diesem Fall mein Rüde entmannen würde, einfach um ihm den Stress zu nehmen.
Ich habe 2 unkastrierte Rüden und jede menge unkastrieter Hündinnen in der Nachbarschaft- das geht ohne Probleme. Man muss halt aufeinander Rücksicht nehmen. Zur not würde ich meine ins Auto packen und irgendwohin fahren wo es abgelegen ist damit sie wieder einen klaren Kopf bekommen. Aber deswegen kastrieren? NÖ, sehe ich nicht ein :rolleyes:

Original von Strizi

Und es gibt Rüden, die haben unheimlichen Stress, wenn eine läufige Hündin in der näheren Umgebung ist.
Das stimmt, es ist aber viel seltener als allgemein angenommen.

Wenn der Rüde extrem "Liebeskrank" werden würde, dann kann man eine Kastra in Betracht ziehen. Aber die meisten Rüden werden aus nem ganz anderen Grund entmannt- nämlich weil man glaubt ihn damit einfacher "erziehen" zu können.

Das Verhalten verändert sich aber bezüglich der Aggressivität gegenüber Artgenossen (anderen Rüden) meist gar nicht, oder kann sogar noch schlimmer werden.

 
Original von baliginaroxy

genau so denke ich auch...

ich habe einfach das gefühl, kastrierte hunde wie auch katzen etc. haben sicherlich weniger stress...
Ja genau, weil alle intakten Rüden und Hündinnen sind immer und überall permanent unter Stress :rolleyes:

Original von baliginaroxy

und logisch ist das sexualverhalten nicht zu vergleichen, aber hattet ihr auch schon mal riiiiesig lust und durftet nicht???
Nö, das gab's bei mir noch nie :p :D

Spass bei Seite, das ist doch absolut der Humbug - du kannst den Trieb des Menschen nun wirklich nicht mit dem eines Tieres vergleichen.

Ausserdem wer weiss, ob ich nicht doch mal meinen Rüden ankören lasse und zum Decken gebe. Es gibt nicht nur Mischlingshunde ;)

 
beim mensch wird die gebärmutter rausgenommen, die eierstöcke bleiben nach möglichkeit drin (solange sie noch aktiv sind). dies ist dann natürlich der geringere eingriff. beim tier macht man das ja kaum, da es nur die möglichkeit nähme, welpen zu kriegen, nicht aber den trieb unterbrechen würde.
eine frau im gebärfähigen alter, die, zb. wegen krebs, auch die eierstöcke rausnehmen lassen muss, hat sehr wohl probleme, kann aber hormongels u.ä. nehmen, ein hund nicht.
frauen leiden durchaus unter der totaloperation, nicht alle gleich, klar. aber viele fühlen sich nicht mehr als frau, fast als müssten sie die mammae entfernen lassen (brustampu).
ein mensch weiss warum es ihm so oder so geht und warum etwas getan werden muss, ein hund nicht. und vor allem: ein mensch muss immer einwilligen in jede OP, selbst wenn es keine alternative gibt. ein hund nicht, er muss damit leben was wir ihm antun oder eben nicht antun.
ergo: vergleiche find ich ziemlich unpassend in diesem fall...

 
Ich würde meine Hündin immer kastrieren, ausser es spricht gesundheitlich etwas dagegen, wie z.B. in Nayelis Fall. Die Rüden wahrscheinlich auch. Allerdings würde ich einen Rüden zuerst von Kopf her erwachsen werden lassen, sofern das vom Sexualtrieb her möglich ist und eine Hündin möchte ich, wenn möglich, zuerst einmal läufig sein lassen, evt. auch 2x, damit sich das einpendelt. Ich denke, dass die Hormonveränderung zum erwachsen werden wichtig ist, aber ich möchte keine unkastrierten Tiere, unter anderem auch, weil ich sowieso nicht züchten will. Nach Matti werde ich evt. einen Rassehund haben, aber nicht züchten. Ist nicht so mein Ding.
Nicht züchten zu wollen ist natürlich kein Grund zum kastrieren, man muss ja nicht zwingend züchten, nur weil man intakte Hunde hat!

Matti habe ich so früh kastrieren lassen, weil er sehr unter seinem sexualtrieb gelitten hat! Wer Matti kennt weiss, dass er auch jetzt, wo er kastriert ist, immer noch ein eher potentes (aber nicht mehr schussfähiges ;) ) Kerlchen ist. Manchmal ist er immer noch gestresst und völlig von der Rolle, aber es ist viel viel besser!
Mir wäre es allerdings lieber gewesen, wenn er älter gewesen wäre, er war knapp 1,5 jährig und im Kopf noch ein richtiges Bébé. Kein Stück erwachsen.

 
à propos stress: was glaubt ihr, haben manche kastrieren rüden für einen stress, weil intakte rüden bei ihnen aufhocken wollen, weil sie ähnlich einer hündin riechen?? dies hab ich selber erlebt bei meinem belgier.

 
Es käme mir nie in den Sinn, meinen Hund zu kastrieren, nur weil er dann "vielleicht" einfacher zu erziehen ist. Was ich übrigens nicht glauge. Aber das stimmt, diese Aussage habe ich auch schon gehört.
Mir hat auch schon jemand gesagt, sie hätte ihren Rüden kastrieren lassen, weil sie das Markieren nicht möge. Tja dann schaff ich mir keinen Rüden an.
Stimmt das überhaupt, dass kastrierte Rüden nicht mehr markieren?

 
Matti markiert auch nach der Kastration! Hündinnen zum Teil übrigens auch ;) .
Matti wurde nach der Kastration übrigens auch nicht einfacher, nicht ruhiger und auch nicht führiger! Ich denke das mit dem "einfacher zu erziehen nach der Kastration" ist absoluter Quatsch.

Oder dass auch nicht mehr intakte Rüden (Matti) anderen nicht mehr intakten Hunden (männlich oder weiblich) noch aufsitzen und wirklich Poppen wollen, ohne dass es Dominanzgehabe ist... auch das gibts.

 
kann es nur von meinem tervueren sagen: ne, er markierte danach kein bisschen weniger. übrigens markieren meine hündinnen auch, zumindest jendayi.
es liegt an mir und meiner erziehung, wie so vieles andere auch, dass ich bestimme WO markiert wird, ob nun mit oder ohne kastra.

 
Ich verstehe absolut was die mit den Reinrassigen Hunden meinen und ich würde wenn ich so einen hätte durchaus auch schauen wie es für den Hund das Beste ist.

Bei Mischlingen sehe ich es etwas anderst.
Luna zum Beispiel ist vom TH und wir haben sie nach der 1.Läufigkeit auch kastriert. Ich werde einen Mischling nie ankören können und auch niemals wollte ich da Junge haben. Zum 2. finde ich es absolut keine Quälerei, denn schlechter geht es ihr ja gar nicht wenn sie kastriert ist! Und klar habe ich mich vorher trotzdem damit auseinander gesetzt.

Ich würde es bei einem weiblichen Mischling wieder tun, aber bin dafür erst nach dem 1. Lebensjahr. Wenn ich einen Reinrassigen Hund hätte, würde ich abwägen je nach dem.

 
Original von sighthound

à propos stress: was glaubt ihr, haben manche kastrieren rüden für einen stress, weil intakte rüden bei ihnen aufhocken wollen, weil sie ähnlich einer hündin riechen?? dies hab ich selber erlebt bei meinem belgier.
Das soll gar nicht so selten sein. Ich kenne jemanden, die hatte einen unkastrierten Riesenschnauzer Rüden. Sie hatte öfters das Problem, dass sie ihn von kastrierten Rüden kaum fernhalten konnte, er wollte immer aufsitzen. Sogar wenn eine läufige Hündin daneben stand hat er sich nur für den kastrierten Rüden interessiert.

 
Ich würde immer wieder kastrieren, das lass ich mir auch nicht ausreden, soll jedem seine Sache sein

 
@Nina: würdest du auch einen Rüden kastrieren, der so gar nicht unter seiner "Männlichkeit" leidet? Und wenn ja, warum? ?(

 
Original von sighthound

à propos stress: was glaubt ihr, haben manche kastrieren rüden für einen stress, weil intakte rüden bei ihnen aufhocken wollen, weil sie ähnlich einer hündin riechen?? dies hab ich selber erlebt bei meinem belgier.
auch ein klassisches argument von kastrationsgegnern. ;)

snoopy ist ja kastriert und wird auch mal behoppelt. aber ich habe noch keinen rüden erlebt, bei dem das ein "normales" verhalten war, sondern nur solche, bei denen die besitzer sagen, der rüde habe einen etwas gestörten/übertriebenen sexualtrieb und dieses verhalten zeige er auch bei diversen anderen hunden (egal ob kastriert oder nicht rüde oder hündin).

und zudem: wenn ein fremder rüde meinen rüden behoppelt, nur weil er nach hündin riecht, dann steigt er ja auch auf jede hündin rauf, egal ob läufig oder nicht. sonst müssten kastrierte rüden ja wirklich nach läufiger hündin riechen und das kann mir jetzt echt keiner weis machen.

demnach würde ICH sagen: lieber rüdenbesitzer, der jeden fremden hund (hündin/kastrierter rüde) bestiegt... erzieh deinen hund! das ist nämlich total lästig. :rolleyes:

 
Ich finde einfach man soll auch die Leute etwas verstehen die kastrieren wollen! (klar nicht wenn es nur darum geht: der ist dann einfacher zum erziehen). Aber ansonsten finde ich einfach dass es durchaus bei beiden Varieanten positive und negative Eigenschaften gibt und man die Entscheidung auch akzeptieren soll.

 
Viele Rüden (meistens Kleinrassen) besteigen den armen Gareth, und der ist NICHT kastriert 8o

Da denk ich mir dann natürlich auch meinen Teil :rolleyes:

Aufhocken kann man sehr wohl mit Erziehung entgegenwirken.
Ich lasse es auch unter meinen Rüden nicht zu, wo kommen wir denn dahin?

Gareth macht es manchmal bei Stress, allerdings bekommt er dann von Nacho sofort ne Abreibung, ich muss also gar nicht mein eingreifen.